Natürlich fit (eBook)
244 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44270-8 (ISBN)
Felix Klemme ist Diplom-Sportwissenschaftler, ausgebildet in Psycho-Neuro-Immunologie, Life-Coach und hat ein eigenes, geschütztes Coaching-Modell entwickelt. Er wurde bekannt durch die Doku-Serie 'Extrem schwer' auf RTL II und gewann den Neos Award-Preis für den Personal Trainer des Jahres 2015. Felix Klemme ist ein gefragter Speaker und Unternehmenscoach und bietet deutschlandweit Tagesseminare zu den Themen Motivation, ganzheitliche Gesundheit und Kommunikation an. Mit seinen Online-Programmen 'Einfach abnehmen' und 'Offenbarung' erreicht er immer mehr Menschen und arbeitet dabei auf einzigartige Weise mit Kopf, Herz und Gefühl.
Felix Klemme ist Diplom-Sportwissenschaftler, ausgebildet in Psycho-Neuro-Immunologie, Life-Coach und hat ein eigenes, geschütztes Coaching-Modell entwickelt. Er wurde bekannt durch die Doku-Serie "Extrem schwer" auf RTL II und gewann den Neos Award-Preis für den Personal Trainer des Jahres 2015. Felix Klemme ist ein gefragter Speaker und Unternehmenscoach und bietet deutschlandweit Tagesseminare zu den Themen Motivation, ganzheitliche Gesundheit und Kommunikation an. Mit seinen Online-Programmen "Einfach abnehmen" und "Offenbarung" erreicht er immer mehr Menschen und arbeitet dabei auf einzigartige Weise mit Kopf, Herz und Gefühl.
Sitzen bringt dich um
»Sitzen gefährdet Ihre Gesundheit« – so lautet der deutsche Titel des Buches der amerikanischen NASA-Forscherin Joan Vernikos. Der Originaltitel wird noch deutlicher: »Sitting kills« heißt es da, allerdings verspricht der Untertitel auch »Bewegung heilt«. Das kann ich nur unterschreiben. Bewegung ist das Gegenteil von Sitzen. Sobald du dich bewegst, bekommst du die Unterstützung der ganzen Welt. Klingt komisch, stimmt aber, denn die Erdanziehungskraft, also die Schwerkraft, ist dein Freund!
Klar, das Treppensteigen ist schwer, besonders wenn man unfit ist oder ein paar Extrakilos mit sich herumträgt. Aber vielleicht lassen die Forschungsergebnisse der NASA dich einen anderen Blick auf die Schwerkraft werfen. Alles Leben auf der Erde ist an die Schwerkraft angepasst, denn sie ist Teil der Natur. Wir sind so, wie wir sind, weil es die Schwerkraft gibt. Im Buch von Joan Vernikos gibt es ein schönes Bild. Sie fragt, warum wir Menschen, die wir zu etwa 75 Prozent aus Wasser bestehen, nicht einfach als glibberige Pfütze auf dem Boden liegen? Das ist so, weil unsere Zellen Membranen haben, die ein Zusammenfließen verhindern; weil wir ein stabiles Knochengerüst besitzen und unser Herz als Pumpe so stark ist, dass es unser Blut auch im Stehen bis in unseren Kopf befördern kann. Angefangen bei unseren Zellen bis hin zu unseren Organen und Knochen – alle Strukturen in unserem Körper sind so angelegt, dass sie der Schwerkraft standhalten können. Unsere Nerven unterstützen uns dabei, indem sie dem Körper permanent melden, wie er auf die Schwerkraft reagieren kann. Jede Bewegung, die du machst – egal ob es gehen, tanzen, schaukeln, Kirschen pflücken oder Auto putzen ist –, sorgt dafür, dass deine Zellen die nötigen Reize und Rückmeldungen bekommen, die sie funktionieren lassen. Deine Muskeln, Sehnen, Knochen, Nerven und Zellen bekommen bei Bewegung entgegen der Schwerkraft immer wieder zurückgemeldet, dass sie gebraucht werden. Beim Sitzen und Liegen fällt das flach. Solltest du dir schon einmal ein Bein gebrochen und im Streckgips im Krankenhaus gelegen haben, hast du das am eigenen Leib erfahren. Das Aufstehen wird schon nach wenigen Tagen im Bett zur Tortur. Bettlägerige Menschen bauen rapide ab. Nicht nur ihr Muskelvolumen verringert sich, auch die restlichen Körperfunktionen nehmen ab.
Welche Rolle die Schwerkraft dabei spielt, fand man erst heraus, als man Menschen untersuchen konnte, die ohne Schwerkraft gelebt hatten – Astronauten. Als man die ersten aus dem All zurückkehrenden Astronauten medizinisch untersuchte, war man schockiert. Sie zeigten bereits nach wenigen Tagen in der Schwerelosigkeit Zeichen körperlicher Degeneration, die man üblicherweise erst bei alten Menschen findet. Ihre Muskelkraft hatte extrem abgenommen, und ihr Kreislauf war instabil. Bereits nach kurzer Zeit auf der Erde bildeten sich diese körperlichen Schwächen zurück. Das brachte die Forscher der NASA auf die Spur. Sie entdeckten, dass ein Leben ohne Schwerkraft wie ein Leben in Bewegungsunfähigkeit ist. Sind wir bewegungsunfähig, werden unsere Muskeln, Knochen und Nervenimpulse, die wir benötigen, um uns zu bewegen, nicht mehr gebraucht und verkümmern. Und jetzt wird es spannend: Etwas ganz Ähnliches wie das, was den Astronauten im All widerfahren ist, passiert uns, wenn wir den ganzen Tag sitzen (oder liegen). Für unseren Körper ist Sitzen fast das Gleiche, als würden wir uns in der Schwerelosigkeit aufhalten. Es kommt zu einem sogenannten »Schwerkraftentzugssyndrom«.
Ohne den ständigen Reiz der Schwerkraft verändert sich der menschliche Körper rapide. Ich möchte hier nur ein paar der Symptome auflisten, die die Weltraum-Forscher bei Astronauten feststellten:
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verringertes Blutvolumen
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Abnahme der Herzgröße und -leistung, dünnere Herzmuskelwand
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Herz- und Blutgefäße verhärten sich
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weniger Ausdauer
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Abnahme der Muskelmasse
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kleinere Muskelfasern
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Muskeln werden durch Fett ersetzt
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Muskeln können weniger Zucker verstoffwechseln und reagieren weniger auf Insulin
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mangelhafte Schlafqualität
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Abnahme von Knochenmasse und -dichte
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schlechtere Verdauung
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schwächeres Immunsystem
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weniger Testosteron
Zurück auf der Erde gaben die zuvor durchtrainierten Astronauten ein schwerfälliges und ungelenkes Bild ab. Sie taumelten, weil ihr Gleichgewicht gestört war, hatten Gelenk- und Rückenschmerzen und Kreislaufprobleme und fühlten sich schlapp, müde und schwerfällig – eben so gar nicht durchtrainiert und fit. Kommt dir das bekannt vor? Ich höre die Beschwerden über Müdigkeit, Schlappheit, Unlust und Schmerzen bei vielen meiner Klienten. Ihnen allen ist eins gemein: Sie sitzen meist zu viel und bewegen sich zu wenig. Selbst denjenigen, die sogar mehrmals die Woche nach einem langen Bürotag laufen gehen oder eine Runde durchs Fitnessstudio drehen, geht es oft nicht besser.
Wenn du dein Leben fast ausschließlich sitzend verbringst, befindet sich dein Körper in einem quasi »schwerelosen« Zustand. Du bekommst ein »Schwerkraftentzugssyndrom« und erleidest dadurch die gleichen Degenerationserscheinungen wie ein Astronaut im All. Du fühlst dich wie ein Greis – du hast Gleichgewichts- und Koordinationsschwierigkeiten, deine Muskeln und Knochen werden schwächer, Muskelzellen werden ab- und Fettzellen aufgebaut, und du wirst anfälliger für die klassischen Zivilisationskrankheiten Diabetes, Bluthochdruck, Herzprobleme und Schlaganfälle.
Dabei geht es, auch wenn ich mich wiederhole, nicht um den Wohlfühlfaktor. Zu wenig Bewegung macht krank und erhöht darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, früher zu sterben. Das Ganze ist mittlerweile ausreichend wissenschaftlich belegt. In einer amerikanischen Studie zum Beispiel wurden 25000 Männer und 7000 Frauen zuerst hinsichtlich ihres Gesundheitszustandes und ihrer Fitness untersucht und dann acht Jahre lang nur noch beobachtet. Es stellte sich heraus, dass diejenigen am schlechtesten abschnitten, die unter Bluthochdruck litten, erhöhte Cholesterinwerte aufwiesen, rauchten und an mangelnder Fitness litten. So weit, so gut – jeder weiß, dass Bluthochdruck kritisch zu betrachten und Rauchen schädlich ist. Aber hättest du gedacht, dass diejenigen, die rauchten, hohen Blutdruck und hohe Cholesterinwerte hatten, dafür aber körperlich fit waren, wesentlich besser abschnitten als »gesunde« Bewegungsmuffel? Deren Sterberisiko war am höchsten. Selbst wenn du ein paar Pfund zu viel auf den Rippen hast, kommst du besser weg als jemand mit Idealgewicht, aber geringerer Fitness.[2] Das Gleiche gilt für Krebserkrankungen: Bei Frauen, die sich viel bewegen, sinkt das Brustkrebsrisiko merklich.[3]
Es gilt als gesichert, dass Bewegungsmangel der Killer Nummer eins ist und dazu führt, dass du anfälliger für Zivilisationskrankheiten bist und früher stirbst als nötig.
Das Gute vorab: Du kannst die unangenehmen Folgen der Bewegungslosigkeit sehr einfach umkehren. Und keine Angst, das hat an dieser Stelle noch nichts mit Sport, Workout oder Anstrengung zu tun. Es reicht, wenn du dich fürs Erste im Alltag mehr bewegst. Aber wie viel ist mehr? Kleine Bewegungen mit geringer Intensität, genau genommen alle Bewegungen, bei denen du der Schwerkraft trotzt; alle Bewegungen, die du automatisch machst, wenn du nicht sitzt – diese Bewegungen machen den Unterschied. Bei alltäglicher Bewegung benutzt und trainierst du hauptsächlich die Muskelgruppen, die es dir ermöglichen, aufrecht zu stehen – die Stabilisatoren. (Beim Sport trainierst du hingegen hauptsächlich die Mobilisatoren, also diejenigen Muskeln, die deinen Körper bewegen.) Genau diese Stabilisatoren sind superwichtig. Sie brauchen eine geringe, aber regelmäßige und dauerhafte Belastung, um fit zu bleiben. Sind sie fit, ermöglichen sie dir Bewegung bis ins hohe Alter.
Aber an genau diesen kleinen Bewegungen fehlt es Menschen, die den ganzen Tag sitzen. Sie werden nicht nur immer unfitter, auch ihr Zucker- und Fettstoffwechsel kommt aus dem Ruder, und damit schleichen sich die restlichen Krankmacher gleich mit ein. Schluss damit! Die Evolution hat uns ihre beste Medizin mit auf den Weg gegeben – natürliche Bewegung.
Die positiven Auswirkungen der Schwerkraft
Du lebst auf der Erde und hast die Schwerkraft auf deiner Seite. Nimm dir ein Beispiel an Kindern, die dieses Geschenk der Natur instinktiv nutzen. Sie hüpfen, klettern, schaukeln, lassen sich kopfüber von einer Turnstange baumeln oder drehen sich wild im Kreis. Diese die Schwerkraft herausfordernden Bewegungen machen Spaß und geben deinem Körper genau die Impulse, die er braucht. Genauso wie Trampolinspringen. Du brauchst keine halsbrecherischen Sprünge zu absolvieren, um von der Beschleunigung zu profitieren. Auch sanftes Wippen oder Schwingen bringt deine Zellen in Bewegung. Gleichzeitig werden Gleichgewicht und Koordination geschult, und auch die Ausdauer wird trainiert. Jede kleine Bewegung arbeitet gegen die Schwerkraft. Selbst Stehen ist effektiv. Heute versucht man Patienten selbst nach einer schweren OP möglichst zügig wieder in Bewegung zu bringen, wenn möglich zum Aufstehen zu bewegen,...
Erscheint lt. Verlag | 27.2.2017 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Fitness / Aerobic / Bodybuilding |
Schlagworte | Fitness • Fitness-Anleitung • Fitness-Buch Männer • Fitness-Ernährung • Fitness Frauen • Fitness-Lifestyle • Fitness-Motivation • Fitnessplaner • fitnessprogramm • Fitnessprogramm für Männer • Fitness-Ratgeber • Fitness-Training • Fitness-Übungen • Gesundheit • Körper • Muskelaufbau • Muskelaufbau Frauen • Natur • Natürlichkeit • ohne Geräte • Training • Workout • Workout anfangen • Workout Einsteiger • workout frauen • Workout Männer |
ISBN-10 | 3-426-44270-1 / 3426442701 |
ISBN-13 | 978-3-426-44270-8 / 9783426442708 |
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Größe: 26,6 MB
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