Von zu Hause fort und wieder zurück

Ohne Pferde geht es nicht! Als sie kaum laufen konnte, wurde sie schon vom Vater aufs Schaukelpferd gesetzt. Seit diesem Zeitpunkt hatte sie ein besonderes Verhältnis zu Pferden. Sie selbst erzählt: „Meine Liebe zu Pferden muss angeboren sein. Ich war noch nicht drei Jahre alt, als ich - zum Entsetzen meiner Eltern - fröhlich unter und zwischen den Beinen der großen Ackerpferde herumkroch, die unser alter Tagelöhner ungerührt ausscherte. Als Vierjährige saß ich schon stolz auf dem Pferd, bald darauf brach ich zum ersten Mal mein Schlüsselbein beim Herunterfallen“.So durfte sie schon als Schülerin auf dem Milchpferd des elterlichen Hofes in ihrer Freizeit reiten. Auch als Remontenreiterin konnte sie ihre Reitkünste beweisen. So erfahren wir aus ihren Erzählungen:„Im Herbst 1944 hörte ich, dass junge Mädchen gesucht wurden, die Remonten für die Wehrmacht einreiten sollten, um Soldaten für die Front frei zu machen. Das war für mich die Gelegenheit, auch einmal von zu Hause Fortzukommen, wieder mehr zu reiten und außerdem etwas „Kriegswichtiges“ zu tun. Ich meldete mich für diese Tätigkeit und wurde von der Bamberger Wehrkreis Reit- und Fahrschule angenommen, nachdem ich im Oktober dort eine Aufnahmeprüfung bestanden hatte“ ….Am Kriegsende musste sie kurzfristig den Sattel des Pferdes mit dem des Fahrrades tauschen, um 1180 Kilometer nach Hause zu kommen.: Bei Pferden spricht man vom „Stalldrang“. So etwas Ähnliches muss es auch bei ihr gewesen sein.Nach einem Aufenthalt in Schweden bei der Heilsarmee machte sie einen „Schwenk“ im Leben, in dem sie ihren Mann, Heinrich Schwenck, nach Itzehoe folgte, wo sie noch heute lebt."