§ 216 StGB als Verbot abstrakter Gefährdung. -  Frank Müller

§ 216 StGB als Verbot abstrakter Gefährdung. (eBook)

Versuch der Apologie einer Strafnorm.
eBook Download: PDF
2010 | 1. Auflage
250 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52887-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
79,90 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Der Autor widmet sich - ausgehend von einer umfassenden Kritik der überkommenen Legitimationskonzepte - dem Unterfangen einer grundlegenden Neuinterpretation des umstrittenen strafrechtlichen Verbots der Tötung auf Verlangen. Strafgrund des § 216 StGB ist danach die der verlangten Tötung immanente (abstrakte) Gefahr eines Vollzugs nicht verantwortlich gefaßter bzw. zum Tatzeitpunkt nicht aktueller Sterbeentschlüsse. Der Autor weist nach, daß jene in einem Ausschlußverfahren gewonnene Deutung der Norm - wiewohl historisch nicht authentisch - die Grenzen juristischer Hermeneutik wahrt. In diesem Zuge führt er u. a. das den Gegenstand andauernder Kontroversen im juristischen Schrifttum bildende Spannungsverhältnis des Verbots des § 216 StGB zur straffreien Suizidteilnahme einer Klärung zu. Im abschließenden Teil der Untersuchung führt das neu gewonnene Verständnis der Norm den Autor zu einer Reihe rechtspraktischer Folgerungen, die geeignet scheinen, die fortwährende rechtspolitische Debatte um Fragen der Sterbehilfe nachhaltig zu befruchten. So eröffnet die Erkenntnis, daß es sich bei § 216 StGB nicht im engen Sinne um ein Tötungsdelikt handelt, die grundsätzliche Möglichkeit einer Rechtfertigung aktiver Sterbehilfe unter Notstandsgesichtspunkten. In diesem Zusammenhang wird die theoretische Kernaussage des Werkes schließlich mit Händen greifbar: daß der Schutz menschlichen Lebens und der Respekt vor der Selbstbestimmung der Rechtsperson auch im Kontext des § 216 StGB keine Antagonismen bilden.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Einleitung 10
A. Einführung in die Problematik 12
I. Legitimationsprobleme 12
II. Anwendungsbezogene Probleme 13
B. Der Strafgrund des § 216 30
I. Die These von der Indisponibilität des Rechtsguts Leben 33
1. Die „Rechtspflicht zum Weiterleben“ 35
2. Die Selbstverfügung als intrapersonaler Pflichtverstoß 39
II. Die relative Unverfügbarkeit des Rechtsgutes Leben 62
1. § 216 als Schutz vor Mißbrauchsgefahren 63
2. Die Strafbarkeit der verlangten Tötung zur Fixierung des sozialen Tötungstabus 66
3. Die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen zum Schutz des sozialen Friedens 74
4. § 216 als Schutz vor einem Dammbruch 77
III. Das Verbot der Tötung auf Verlangen als Instrument paternalistischen Schutzes des Sterbewilligen 80
IV. Das Verbot der Tötung auf Verlangen als Instrument abstrakten Lebensschutzes 103
1. § 216 als Instrument der Gewährleistung der „subjektiven Vollzugsreife“ eines suizidalen Projektes 104
2. Das Verbot der Tötung auf Verlangen als Mittel zur Verhinderung des Vollzugs nicht freiverantwortlich gefaßter Selbsttötungsentschlüsse 121
C. Dogmatische Analyse eines auf der abstrakten Gefahr fehlender Freiverantwortlichkeit des Tötungsverlangens basierenden Konzepts des § 216 135
I. Der Begriff der „Freiverantwortlichkeit“ des Tötungsverlangens 135
II. Teleologisch-systematische Aspekte der Normkonzeption 153
1. Die Vereinbarkeit mit dem Prinzip der Selbstverantwortung 153
2. Das Spannungsverhältnis der Norm des § 216 zur Straflosigkeit der Suizidteilnahme 166
3. Die Stellung des § 216 innerhalb des Systems der Straftaten gegen das Leben 179
III. Die Vereinbarkeit der teleologisch-systematischen Struktur des § 216 mit dem Normtext 180
IV. Die objektiv legitime Norminterpretation und der Wille des Gesetzgebers 193
D. Die anwendungsbezogenen Konsequenzen der Neuinterpretation des § 216 201
I. Die Tötung in Unkenntnis des objektiven Vorliegens der Voraussetzungen des § 216 201
II. Die gerechtfertigte Tötung auf Verlangen 202
III. Die Rückwirkungen der strukturellen Vorgaben des § 216 auf die strafrechtliche Verantwortlichkeit wegen fahrlässiger Tötung 210
IV. Die Begehbarkeit des abstrakten Gefährdungstatbestandes des § 216 durch Unterlassen 221
V. Die Tötung auf Verlangen im Lichte der Täterlehre 227
Literaturverzeichnis 237
Sachwortverzeichnis 249

Erscheint lt. Verlag 2.6.2010
Reihe/Serie Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge
Zusatzinfo 250 S.
Sprache deutsch
Gewicht 1 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Selbstbestimmung • Suizid • Tötung auf Verlangen
ISBN-10 3-428-52887-5 / 3428528875
ISBN-13 978-3-428-52887-5 / 9783428528875
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 997 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich