Schmerzbeurteilung und schmerztherapeutische Versorgung von hochbetagten Pflegebedürftigen in Langzeitpflegeeinrichtungen in der Region Mittelhessen

Buch | Softcover
107 Seiten
2022
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-7065-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schmerzbeurteilung und schmerztherapeutische Versorgung von hochbetagten Pflegebedürftigen in Langzeitpflegeeinrichtungen in der Region Mittelhessen - Angelique Dallig
36,80 inkl. MwSt
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Das Erreichen eines hohen Lebensalters geht gehäuft mit zunehmenden physischen und psychischen Beschwerden einher, was zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Das Symptom Schmerz nimmt diesbezüglich eine zentrale Rolle ein und wird von Betroffenen nicht selten toleriert, ebenso nicht immer kommuniziert oder durch medizinisches Fachpersonal erkannt. Das Erfassen von Schmerzleiden sowie die individuelle Verordnung, Verabreichung und kontinuierliche Anpassung einer medikamentösen Schmerztherapie weist insbesondere in Langzeitpflegeeinrichtungen Defizite auf. Aufgrund des demografischen Wandels unserer Bevölkerung wird der Anteil der hochbetagten Menschen stetig zunehmen und die Versorgung in Pflegeheimen vor neue Herausforderungen stellen.
Die vorliegende Dissertation analysiert das Vorhandensein von Schmerzen sowie die medikamentöse schmerztherapeutische und ärztliche Versorgung von kognitiv nicht eingeschränkten Menschen im hohen Lebensalter, die ihren Lebensabend in einer Langzeitpflegeeinrichtung verbringen. Durch eine Befragung der Pflegeheimbewohner wurden zudem Angaben zu vegetativen Symptomen, zur Intensität und Lokalisation von vorhandenen Schmerzleiden, zur Wirksamkeit einer vorhandenen Schmerzmedikation sowie zur Beeinträchtigung von Lebensbereichen durch Schmerzleiden dokumentiert.
Ziel dieser versorgungsepidemiologischen Querschnittsstudie war es herauszufinden, ob Hinweise für eine unzureichende schmerzmedikamentöse Versorgung in den mittelhessischen Langzeitpflegeeinrichtungen vorliegen.
Es konnte aufgezeigt werden, dass rund 55 % der kognitiv nicht eingeschränkten Pflegeheimbewohner alltäglich unter Schmerzen leiden und rund 45 % andere als temporäre Alltagsschmerzen aufweisen. Nicht alle an Schmerzen leidenden Pflegeheimbewohner erhalten ein Analgetikum in der Dauer- oder Bedarfsmedikation. Rund 39 % der Bewohner, welche eine dauerhafte Schmerzmedikation erhalten, nehmen maximal Analgetika der WHO-Stufe I ein. Von allen befragten Pflegeheimbewohnern mit Schmerzen empfinden mindestens 38 % ihre Schmerzmedikation als nicht ausreichend.
Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass die medikamentöse schmerztherapeutische Versorgung von Pflegeheimbewohnern im Raum Mittelhessen unzureichend ist. Aus diesem Grund sind weiterführende Forschungsarbeiten ebenso wie Interventionsstudien erforderlich, sodass sowohl bestehende als auch neue interdisziplinäre Versorgungskonzepte hinsichtlich Ihrer Umsetzbarkeit geprüft und implementiert werden können. Reaching an old age can be associated with increasing physical and psychological complaints, which could lead to a significant reduction in the quality of life. In this context pain plays a central role as a symptom and is often inadequately treated. Affected people frequently do not express but rather tolerate their pain. In addition, nurses and medical specialists do not always recognize pain disorders. The recording of pain symptoms as well as the prescription, the administration and a continuous adjustment of an adequate drug-based pain therapy is very difficult, especially in long-term care facilities. Due to the demographic change in our population, the proportion of very old people will steadily increase and nursing homes will face new challenges.
The present dissertation analyzes the presence of pain, the medication-based pain therapie and the medical care of cognitively not restricted elderly people who spend their retirement in a long-term care facility. Nursing home residents were asked about vegetative symptoms, the intensity and localization of the pain, the effectiveness of an analgesic and the impairment of areas of life caused by pain. The aim of this epidemiological cross-sectional study was to find out whether there were indications of inadequate pain medication care in regional long-term care facilities. The investigation of these factors should be used for this.
Around 55% of the cognitively efficient nursing home residents suffer from pain every day and around 45% even have other than temporary everyday pain. Not every nursing home resident with pain is given an analgesic in permanent or reliever medication. Around 39% of residents with daily pain medication only take analgesics, which belong to WHO-Stufe I. In addition, 38% of nursing home residents with pain evaluate their pain medication as inadequate.
These results indicate an inadequate drug-based pain therapy of nursing home residents in Mittelhessen. For this reason, further research and intervention studies are required. Existing and new interdisciplinary concepts need to be applied and reviewed in order to improve pain management for nursing home residents.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 215 mm
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Schmerztherapie
Schlagworte Ältere Menschen • Ermittung • Schmerzen
ISBN-10 3-8359-7065-8 / 3835970658
ISBN-13 978-3-8359-7065-6 / 9783835970656
Zustand Neuware
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