Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle (eBook)

Enaktive Traumatherapie
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2018 | 1. Auflage
603 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-45325-5 (ISBN)

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Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle -  Ellert Nijenhuis
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Die enaktive Traumatherapie geht davon aus, dass Individuen über ihr Gehirn, ihren Körper und ihre Umwelt konstituiert sind, und ein biopsychologisches Organismus-Umwelt-System bilden, das im Wesentlichen darauf ausgerichtet ist, seine Existenz aufrecht zu erhalten und als primär affektives Wesen Dinge zu verstehen. Individuen zeigen ein phänomenales Selbst, eine phänomenale Welt und ihr Selbst-in-dieser-Welt durch selbst- und weltwärts gerichtete Handlungen. Sie handeln nicht primär kognitiv gesteuert, sondern verfügen über Wissen auf der Basis weltwärts gerichteter, sensomotorischer, affektbeladener und zielgerichteter Handlungen. Immer wenn es zur interpersonellen Traumatisierung durch wichtige Bezugspersonen kommt, können Individuen sich in affektiven und beziehungsmäßigen Konflikten verfangen, die sich nicht von selbst lösen können. Traumabezogene Dissoziationen der Persönlichkeit sind gekennzeichnet durch eine Art von Sinnerklärung, die die weitere Existenz des Individuums unterstützt, wenn seine Fähigkeit, traumatische Erfahrungen zu integrieren, noch nicht hinreichend ausgebildet ist. Was jedoch als mutiges Bemühen um das Steuern eines traumatisierenden Lebens beginnt, kann sich zu einem späteren Zeitpunkt zu einem ernsthaften Problem auswachsen. Kennzeichnend für die enaktive Traumatherapie ist die Zusammenarbeit der Organismus-Umwelt-Systeme Patient und Therapeut. Zusammen bringen sie neue Bedeutungen und adäquate Handlungen hervor - eine Interaktion, die dem Tanzen ähnelt: Man braucht Schrittsteuerung, aufeinander Eingestimmtsein, gutes Timing, ein Gespür für Balance, Bewegung und Rhythmus, Mut sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, zu folgen und zu führen.

Ellert R. S. Nijenhuis, Ph. D., ist Psychologe, Psychotherapeut und Forscher. Seit mehr als 30 Jahren diagnostiziert und behandelt er schwer traumatisierter Patienten. Er lehrt und publiziert zu traumabezogener Dissoziation und dissoziativen Störungen. Er ist Forschungsberater der Klinik Littenheid (Schweiz) und arbeitet mit mehreren europäischen Universitäten zusammen. Die International Society for the Study of Trauma und Dissociation hat ihm mehrere Preise verliehen, darunter auch für sein Lebenswerk.

Ellert R. S. Nijenhuis, Ph. D., ist Psychologe, Psychotherapeut und Forscher. Seit mehr als 30 Jahren diagnostiziert und behandelt er schwer traumatisierter Patienten. Er lehrt und publiziert zu traumabezogener Dissoziation und dissoziativen Störungen. Er ist Forschungsberater der Klinik Littenheid (Schweiz) und arbeitet mit mehreren europäischen Universitäten zusammen. Die International Society for the Study of Trauma und Dissociation hat ihm mehrere Preise verliehen, darunter auch für sein Lebenswerk.

Cover 1
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 14
Band III Enaktive Traumatherapie 12
Vorwort 14
Ignoranz, Fragilität und Kontrolle versus Realisierung 15
Theorie als Navigationsinstrument 18
Spieler und Coach: Enaktiv erschafft ein System aus zwei Organismen und einer Umwelt eine gemeinsame Welt 19
Die Trauma-Trinität und Das verfolgte Selbst 22
„Die Trauma-Trinität“ – eine Trilogie 25
Klinische Behandler oder Therapeuten 26
Dank 27
Zur Einführung: Band III in Kürze 30
Theoretische Grundlagen 30
Enaktive Traumatherapie in der Praxis 35
Kapitel 22: Das Bewusstsein bei Trauma 38
Eine Trinität prototypischer, dissoziativer Subsysteme der Persönlichkeit 39
Bewusstsein: Kooperation, Koordination und Kommunikation 42
Allgemeines, persönliches und subjektives (phänomenales) Bewusstsein 44
Totalitäre, korporativ-gemeinschaftliche und kommunikative Kooperation 45
Interpersonelle Traumatisierung als totalitäre Organisation 46
Dissoziative Anteile der Persönlichkeit bei Trauma sind totalitär und korporativ 50
Enaktive Traumatherapeuten sind korporativ und kommunikativ 51
Sein als Empfindungsfähigkeit und Sein als Bewusstsein 53
Phänomenal und subjektiv 55
Kapitel 23: Aufklärung, Belebung, Enaktivismus 58
Aufklärung 59
Gesang jenseits der Mechanik-Sirene 61
Gesang jenseits der Materien-Sirene 62
Gesang jenseits der Gedanken-Sirene 64
Widrige Lebensumstände: Zufälliges Leiden? 65
Belebung (enlivenment) und Enaktivismus 65
Teile und Ganzheiten 71
Enaktivismus: Das Leben als ein einiges System sehen 76
Kapitel 24: Einbettung, Verschränkung, Conatus 80
Eine verzwickte ontologische Dialektik 80
Eine verzwickte epistemische Dialektik 82
Ontologische und epistemische Relativität und das Subjekt-Objekt-Entanglement 83
Einbettung und die Subjekt-Objekt-Relativität bei Trauma 84
Conatus oder Wille 86
Zusammenfassung 91
Kapitel 25: Begehren, Freude und Kummer 92
Bewerten als Bedeutungsgebung 92
Zeichen und Sinnstiftung 94
Bedeutungsentzug 96
Bedeutungsgebung ist artenabhängig 97
Handlungsfähigkeit 97
Aktionen, Passionen und Umwelt 100
Passionen und Ersatzhandlungen 103
Unerwünschte, traumatisierende und traumatische Ereignisse 104
Zersetzung und Wiederzusammenstellung der Persönlichkeit bei Trauma 105
Reenaktion traumatischer Erinnerungen und Beziehungen: Freude suchen, im Kummer versinken und am Hass ersticken 107
Dissoziative Intrusionen 111
Demoralisierung: Verlorene Handlungsmöglichkeit 112
Enaktivismus und partizipative Sinnstiftung 113
Kapitel 26: Dissoziative Anteile der Persönlichkeit und die Modi des Verlangens und Erstrebens 116
Dissoziative Anteile und Handlungssysteme 116
ANPs mit „EP-artigen“ Eigenschaften und EPs mit „ANP-artigen“ Eigenschaften 120
Modi des Verlangens und Erstrebens 125
Dissoziative Anteile enthalten mehrere verschiedene Modi des Verlangens und Erstrebens 128
Mangel an Integration und Dissoziation: Verwandte aber unterschiedliche Konzepte 136
Kapitel 27: Traumatisierte Menschen und ihre dissoziativen Anteile: Autonome Zentren der Aktion und Passion 140
Autonome Systeme 140
Traumatisierte Menschen und ihre dissoziativen Anteile: Autonome Systeme 145
Autonome Systeme: Operativ geschlossen, zur Umwelt hin offen 151
Traumatisierte Menschen und dissoziative Anteile als operativ geschlossene Systeme 152
Autonome Systeme sind geistbegabt 154
Geist, Affektivität und Perspektivbewusstsein bei Trauma 159
Conatus und Passionen 160
Conatus und Passionen bei Trauma 162
Eine Zusammenfassung 164
Kapitel 28: Ego und Sozius 170
Das Ego als Sozius 170
Einige Perspektiveigenschaften der Pränatalentwicklung 173
Ego und Sozius bei pränatalem und postnatalem Trauma 175
Kapitel 29: Conatus, Kognition und Körper 184
Conatus und Kognition bei Trauma 188
Geist, Gehirn und Körper 188
Kapitel 30: Partizipative Sinnstiftung 196
Eintritt in die Welt der Psychologie 197
Paula 199
Die Provinz Groningen 201
Das Auftauen der eingefrorenen Dame 204
Gemeinsam Sinn stiften 208
Epilog 226
Kapitel 31: Einstimmung, Konsensbildung und sensible Führung durch Utilisation 228
Pädiatrische Hypnotherapie als Modell jeder Form der Psychotherapie 229
Der Tanz der enaktiven Traumatherapie 236
Vom Flächenland zum Raumland 244
Kontrollverlust bei Trauma und Dissoziation 252
Kapitel 32: Enaktive Diagnostik von Dissoziation und traumatisierenden Ereignissen 256
Therapeutische Demokratie und die Entwicklung positiver Kontrolle 257
Standarddiagnostik 260
Stoppsignale 262
Ineke 264
Die erste Therapiestunde 265
Die zweite Therapiestunde 267
Der Weg bis hierher 308
Geheimnisse 309
Epilog 309
Kapitel 33: Ungewöhnliche enaktive Diagnostik 312
Martha 313
Diagnostik 342
Ein therapeutischer Aktionsplan 355
Die weitere Behandlung 356
Epilog 361
Sonja 362
Schlussfolgerung 366
Kapitel 34: Wie das Wasser den Felsen besiegt und andere Metaphern 368
Wie das Wasser den Felsen besiegt 370
Epilog 377
Paralinguistische Aspekte 378
Die Konstruktion und Vorbereitung von Metaphern 382
Dornröschen: Ein Märchen für junge fragile EPs 384
Der Boxer 386
Das Puzzle 387
Die lange Reise, der erste Schritt 387
Kapitel 35: Die Bedeutung der Sirenen 390
WWW – Vom Symptom zur Bedeutung: Wer tut was warum? 392
Diskussion 415
Ein brutales Geständnis, die Enthüllung des letzten Geheimnisses und das Recht auf Dasein 423
Kapitel 36: Hand in Hand 426
Agnes 428
Körperkontakt zwischen Patienten und Therapeuten 443
Schlussfolgerung 455
Kapitel 37: „Sympathy for The Devil“ – Der Weg zum Mitgefühl mit dem Teufel 456
Dissoziative Amnesie und dissoziative Hypermnesie 456
Die Helferin kennenlernen 459
Den Teufel treffen 461
Abschluss der Sitzung 477
Die nächste Sitzung 477
Von totalitären Beziehungen hin zu kommunikativ-egalitären Beziehungen 479
Therapeutische Exposition aus enaktiver Perspektive betrachtet 482
Zwanzig Jahre später: Sonjas Reaktionen auf das Anschauen des Teufels 487
Kapitel 38: 222 Kernaussagen zu Enaktivismus und enaktiver Traumatherapie 490
Enaktivismus 490
Geist und Materie 490
Relativität von Subjekt und Objekt Bedeutungsgebung
Die Moral 492
Organismus-Umwelt-Systeme und operativ autonome Systeme 492
Zerebralisiert („embrained“), verkörpert, eingebettet 492
Mentale und phänomenale Systeme 493
Bedürfnisse und Begehren 493
Modi des Verlangens und Erstrebens 493
Integration: Synthese, Personifikation, Präsentifikation, Symbolisierung und Realisierung 494
Integrative Begrenzungen, belastende Ereignisse und traumatische sowie traumatisierende Ereignisse 495
Dissoziation bei Trauma und dissoziative Teilsysteme 496
Prototypische dissoziative Anteile 497
Dissoziative Anteile und Bewusstsein 498
Enaktive Traumatherapie 499
Enaktive Traumatherapeuten 499
Egalitarismus 500
Ziele 501
Einstimmung, Konsens schaffen und Führen 501
Enaktive Traumatherapie: Schritte zur Heilung 503
Verkörperung und der Körper in der Traumatherapie 504
Wer macht was warum? 504
Punktland, Linienland, Flächenland und Raumland 505
Phobien 505
Exposition in sensu 506
Konkretisierung 507
Die Überwindung der Trauma-Trinität in Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 508
Die Gesellschaft und die chronische Traumatisierung in der Kindheit 509
Anhang 1: Anmerkungen zur Effizienz von enaktiver Traumatherapie 514
Anhang 2: Zur Notwendigkeit und zum Nutzen von Minimalbedingungen für das Konzept dissoziativer Anteile 522
Anhang 3: Der Fragebogen zu somatoformen Dissoziationen (Somatoform Dissociation Questionnaire, SDQ-20) 543
Anhang 4: Der verkürzte Fragebogen zu somatoformen Dissoziationen (Somatoform Dissociation Questionnaire, SDQ-5) 550
Anhang 5: Die Checkliste Traumatischer Erlebnisse (Traumatic Experiences Checklist, TEC) 554
Literatur 566
Sachregister 588
Personenregister 591

Erscheint lt. Verlag 16.4.2018
Übersetzer Sebastian Lorenz, Fabian Wilmers
Zusatzinfo mit 26 Abb. und 7 Tab.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Dissoziation (Psychologie) • enaktive Traumatherapie • Posttraumatische Belastungsstörung • Psychisches Trauma • Psychotraumatologie • Trauma • Traumabewältigung • Trauma-Konzept • Traumatherapie • Traumatisierung
ISBN-10 3-647-45325-0 / 3647453250
ISBN-13 978-3-647-45325-5 / 9783647453255
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