Der zweite Prinz oder wahrscheinlich wieder Dracula (eBook)
476 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-26942-3 (ISBN)
Maja Christine Bhuiyan, geboren 1961, ist eine Autorin, die ihre vielschichtigen Lebenserfahrungen meisterhaft in literarische Schöpfungen umwandelt. Schon früh begann sie, Realität und Fiktion zu einem einzigartigen literarischen Gewebe zu verflechten, was sich durch ihre gesamte Karriere zieht. Ihre Fähigkeit, tiefgründige Gedanken mit einer fast malerischen Qualität zu Papier zu bingen, hat im Laufe der Zeit eine treue Leserschaft gewonnen. Maja Christine Bhuiyan hat eine bemerkenswerte Lebensgeschiche, die ebenso farbenfroh und vielfältig ist wie ihre literarischen Werke. Nach einer bewegten Vergangenheit, die eine Scheidung und die Herausforderungen der Alleinerziehung ihrer Kinder umfasst, fand sie in ihren beruflichen Rollen - als Fremsprachenkorrespondentin und Heilpraktikerin - nicht nur ein Auslkommen, sondern auch eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Ihre tiefgehenden Erfahrungen mit geistig und seelisch beeinträchtigen Menschen bereicherten ihr Verständnis menschlicher Psyche und Emotionen, was ihr Schreiben mit ungewöhnlicher Empathie und Tiefe füllt. Diese vielfältigen Lebenserfahrungen fließen in ihren Roman 'Der Zweite Prinz' ein, in dem sie sich mit Themen wie Zeit, Identität und menschlicher Resilienz auseinandersetzt. Ihr umfangreiches Hintergrundwissen und ihre persönlichen Erfahrungen ermöglichen es ihr, komplexe Charaktere und Situationen mit Authentizität und fachlicher Genauigkeit zu gestalten. Ihre Geschichten sind nicht nur unterhaltsam, sondern regen auch zum Nachdenken an, da sie tiefgreifende Fragen über das Wesen der Realität und die Gestaltung unserer Vergangenheit aufwerfen. Maja Christine Bhuiyan lebt heute in Köln, wo sie von einer wachsenden Zahl von Enkeln umgeben ist. Diese persönliche Freude und ihr kontinuierliches Engagement für das Schreiben machen sie zu einer Stimme, die nicht nur aus Erfahrung spricht, sondern auch eine tiefe Verbindung zu den Themen ihrer Werke hat. Leser, die sich auf der'Der zweite Prinz' einlassen, werden nicht nur in eine fesselnde Erzählung eintauchen, sondern auch die seltene Gelegenheit haben, von einer Autorin zu lernen, deren Leben selbst ein Zeugnis von Wandel und Überlebenskraft ist.
Maja Christine Bhuiyan, geboren 1961, ist eine Autorin, die ihre vielschichtigen Lebenserfahrungen meisterhaft in literarische Schöpfungen umwandelt. Schon früh begann sie, Realität und Fiktion zu einem einzigartigen literarischen Gewebe zu verflechten, was sich durch ihre gesamte Karriere zieht. Ihre Fähigkeit, tiefgründige Gedanken mit einer fast malerischen Qualität zu Papier zu bingen, hat im Laufe der Zeit eine treue Leserschaft gewonnen. Maja Christine Bhuiyan hat eine bemerkenswerte Lebensgeschiche, die ebenso farbenfroh und vielfältig ist wie ihre literarischen Werke. Nach einer bewegten Vergangenheit, die eine Scheidung und die Herausforderungen der Alleinerziehung ihrer Kinder umfasst, fand sie in ihren beruflichen Rollen - als Fremsprachenkorrespondentin und Heilpraktikerin - nicht nur ein Auslkommen, sondern auch eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Ihre tiefgehenden Erfahrungen mit geistig und seelisch beeinträchtigen Menschen bereicherten ihr Verständnis menschlicher Psyche und Emotionen, was ihr Schreiben mit ungewöhnlicher Empathie und Tiefe füllt. Diese vielfältigen Lebenserfahrungen fließen in ihren Roman "Der Zweite Prinz" ein, in dem sie sich mit Themen wie Zeit, Identität und menschlicher Resilienz auseinandersetzt. Ihr umfangreiches Hintergrundwissen und ihre persönlichen Erfahrungen ermöglichen es ihr, komplexe Charaktere und Situationen mit Authentizität und fachlicher Genauigkeit zu gestalten. Ihre Geschichten sind nicht nur unterhaltsam, sondern regen auch zum Nachdenken an, da sie tiefgreifende Fragen über das Wesen der Realität und die Gestaltung unserer Vergangenheit aufwerfen. Maja Christine Bhuiyan lebt heute in Köln, wo sie von einer wachsenden Zahl von Enkeln umgeben ist. Diese persönliche Freude und ihr kontinuierliches Engagement für das Schreiben machen sie zu einer Stimme, die nicht nur aus Erfahrung spricht, sondern auch eine tiefe Verbindung zu den Themen ihrer Werke hat. Leser, die sich auf der"Der zweite Prinz" einlassen, werden nicht nur in eine fesselnde Erzählung eintauchen, sondern auch die seltene Gelegenheit haben, von einer Autorin zu lernen, deren Leben selbst ein Zeugnis von Wandel und Überlebenskraft ist.
Kapitel II (Alarm, Alarm!)
Es ist keine Tugend, sich auf das Übel der Welt zu konzentrieren, denn so erschafft man es ständig neu.
Nachdem Cora ihrem Sohn versprochen hatte, bei den Gesprächen nicht anwesend zu sein, erklärte er sich sofort bereit, dieser Frau eine Chance zu geben. Er und seine Mutter erschienen pünktlich auf die Minute vor Frau Brockmanns Haus. Da gab es sofort die erste Überraschung. Was war das denn bitte für ein Palast?! Eine todschicke Villa im Gründerzeitstil! Coras und auch Marians Blicke glitten bewundernd die üppige Fassade entlang. Während Cora sich fragte, ob die Kasse den Stundensatz dieser Dame überhaupt zahlen würde, empfand Marian beinahe Stolz. Schade, dass er mit dieser neuen Bekanntschaft nicht angeben konnte! Sie betraten ehrfürchtig die geschwungene Freitreppe, die zu einer zweiflügeligen Haustür führte. Praxis Konstanze Brockmann, Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, stand in geschwungenen Lettern auf dem goldenen Klingelschild. Ja, Frau Brockmann, jetzt haben Sie tatsächlich einen Brocken zu stemmen, dachte Cora gehässig. Nein, nicht gehässig. Sie wollte ja, dass das Vorhaben gelang. Sie drückten auf den Klingelknopf. Ein wohltönendes Dingdong erklang. Wie durch Geisterhand öffnete sich die schwere Tür.
Genauso hatte Cora sich diese Frau Brockmann vorgestellt, als sie mit ihr telefoniert hatte: rundlich, fröhlich, um die vierzig. Frau Brockmann ergriff erst Coras, dann Marians Hand und schüttelte sie herzlich. Dann geleitete sie ihre Gäste in einen zartgelb gestrichenen Raum, der ihr offenbar als Empfangszimmer diente. Hier gab es einen Tisch, ein paar Stühle und eine Sitzgruppe, auf der Cora und ihr Sohn Platz nehmen durften. Frau Brockmann setzte sich auch, nahm sich Zeit, um sich vorzustellen und ihre Gäste kennenzulernen. Cora und Marian entspannten sich mit jeder Minute etwas mehr. Sie sahen sich um, obwohl es hier eigentlich gar nicht viel zu sehen gab. An der Wand hing lediglich ein Bild mit einem zarten, gemalten Blumenstrauß. Hier störte überhaupt nichts, und es passierte auch erstmal nichts. Eine halbe Stunde später war dieses erste Treffen vorbei. Nächstes Mal würde Marian alleine kommen. Nächsten Mittwoch um vier.
Als Mutter und Sohn das mit einem dicken, roten Teppichboden belegte Treppenhaus durchschritten hatten und wieder draußen standen, atmeten sie erstmal tief durch. Marian fragte: „Was hat Frau Brockmann eigentlich mit mir vor?“ Das war der erste vollständige Satz, den er seit langem an seine Mutter richtete. Und ausgerechnet darauf wusste die nichts zu sagen. Über das weitere Vorgehen hatten sie gar nicht gesprochen. Hätte Frau Brockmann das nicht zum Thema machen müssen? „Ich weiß es nicht. Gib ihr einfach eine Chance!“ Marian nickte und marschierte mit seiner Mutter nach Hause.
Dreißigtausend Männer musste die Stadt Tirgoviste neben der eigenen Bevölkerung ernähren, kleiden und mit Waffen versorgen. Tag und Nacht hörte man das Hämmern der Schmiede, unermüdlich waren die Schuhmacher, Sattler, Gürtler am Werk. Es qualmten die Öfen, es wurden Waffenübungen durchgeführt, es wurde gefeilscht, gestritten, gekauft, verkauft. Dennoch: Die meisten Männer würden unberitten und nur mit Hacke und Spaten bewaffnet dem Feind gegenüberstehen. Ein Schwert, eine Luntenbüchse, eine Rüstung oder ein Pferd konnten sich nur die wenigsten leisten. Wein und Bier floss in diesen Tagen in Strömen. Die Wirte konnten dem Andrang kaum nachkommen, geschweige denn allen Gästen genügend Unterkünfte zur Verfügung stellen. Die Männer saßen in Gruppen vor den Gasthäusern, sangen, grölten und betranken sich. Die Fesseln der Angst, die viele von ihnen noch kürzlich umklammert hielten, lösten sich. Was sie jetzt verspürten, war der Drang zu ruhmreichen Taten.
Auch heute schritt Vlad Fürst Dracula unerkannt durch Tirgovistes Straßen. Ein schlichtes Gewand, eine unauffällige Kopfbedeckung genügten, um unerkannt zu bleiben. Er war zufrieden mit dem, was er sah. Er empfand Genugtuung über den Anblick der Menschenmassen, die sich auf den Plätzen Tirgovistes drängten, über die vielen kräftigen und gesunden Männer, die sein Heer verstärken würden, über den Fleiß, den Lärm, die Geschäftigkeit in dieser Stadt.
Dann fiel sein Blick auf einen Mann, dessen Hemd verschmutzt und zerrissen war. „Hast du kein Weib?“, sprach der Fürst ihn an. „Doch, mein Herr“, antwortete der Mann. „Wieso fragt Ihr?“
„Dein Hemd ist zerrissen!“
„Ruxandra arbeitet hart, und sie erwartet ihr sechstes Kind“, sagte der Mann lächelnd. „Sie fand noch keine Zeit, mein Hemd zu flicken.“
„Führ mich zu ihr!“, befahl Vlad knapp. Der Mann schaute ihn erstaunt an. Vlads Blick und seine Stimme gefielen ihm nicht, doch er gehorchte. „Dies ist mein Heim“, sagte er zögernd, doch nicht ohne Stolz, als sie vor seinem Haus standen. Durch die Tür drang Kinderlärm. Eine hübsche, runde Frau öffnete ihnen lächelnd. An der Hand hielt sie ein kleines Mädchen, dessen braune Locken denen seiner Mutter ähnelten. Die Frau wischte sich eilig die Hände an der Schürze ab. „Dein Mann sagte, dass du fleißig bist“, sagte Vlad, „doch das kann ich nicht glauben, denn sein Hemd ist zerrissen.“
Das Lächeln auf den Lippen der Frau erstarb. Der Blick und die Worte dieses Mannes machten ihr Angst. „Oh, ich, ich war zu beschäftigt, um …“
„Ich dulde nicht, dass ein Bürger dieser Stadt wie ein Bettler gekleidet ist“, unterbrach sie Vlad. „Dein Mann hat eine bessere Frau verdient!“
Ruxandra sah ihren Mann erschrocken an. Das kleine Mädchen klammerte sich fest an ihre Hand. Der Mann stammelte Worte zur Verteidigung seiner Frau, wurde aber harsch unterbrochen. „Schweig!“, gebot Vlad und packte die Frau am Arm. Das kleine Mädchen krallte sich an seine Mutter und begann zu weinen. Vlad riss es von ihr los und warf es seinem Vater in den Arm. „Pass gut auf dein Kind auf, denn es hat fortan keine Mutter mehr. Diese Frau hier ist niemandem von Nutzen.“
Der verzweifelte Mann konnte nichts für die Unglückliche tun. Ihr wurden am nächsten Morgen die Hände abgeschlagen, und da Vlad verboten hatte, die Wunden zu versorgen, starb Ruxandra, noch bevor die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte.
Dieser Tag war gerettet. Die nächsten Tage waren auch ganz okay. Und dann kam schon der Mittwoch. Cora war nervös, denn sie befürchtete, dass Marian in letzter Minute doch noch abspringen würde. Wäre nicht das erste Mal, dass er sie gegen die Wand fahren ließ. „Soll ich nicht doch nochmal mitkommen?“, fragte sie, um ihm das Gefühl zu geben, eine Wahl zu haben. „Ja, aber nur, wenn du im Wartezimmer sitzen bleibst.“
Damit hatte Cora nicht gerechnet. Eigentlich hatte sie gar keine Lust mitzukommen. Aber wenn Marian sie dabeihaben wollte, würde sie ihn begleiten. Das war ja wohl klar.
Frau Brockmann empfing sie wieder mit einem breiten, herzlichen Lächeln. Dass Cora nochmal mitgekommen war, konnte sie gut verstehen. Cora könnte ja hier im Wartezimmer Platz nehmen, während sie mit Marian – sie zwinkerte ihrem jungen Klienten zu – in das Zimmer auf der anderen Seite des Flures gehen würde, in Hörweite sozusagen.
Weg war er, ihr Sohn. Cora, die unendlich dankbar und erleichtert war, nahm auf einem kleinen Sessel Platz. Sie fand einen Stapel Zeitschriften vor und richtete sich gemütlich ein. Draußen ratterte die Straßenbahn vorbei, und die Bäume schüttelten fleißig Schneewolken ab. Tauwetter. Langsam konnte der Frühling kommen.
Währenddessen befand sich Marian in Frau Brockmanns Praxis und auch wieder nicht. Er war in einer ganz anderen Welt. Er spürte imaginäres Gras unter seinen Füßen, sah imaginäre Blumen, imaginäre Schmetterlinge, imaginäres Sonnenlicht. Es war ein vollkommendes Bild des Friedens. „Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen an, Marian?“ Warm. Weich. Marian ging weiter. Das Gras streichelte seine nackten Füße. „Kannst du den Weg vor dir erkennen?“ Vor ihm lag ein verschlungener Weg, der irgendwohin führte. Alles war in Ordnung. Warm und weich und wunderschön. Er setzte einfach einen Fuß vor den anderen. Er hätte ewig so weiterlaufen können. „Schau mal in die Ferne. Kannst du irgendetwas erkennen?“ Marian kniff die Augen zusammen. Runzelte die Stirn. Da war ein dunkles Band. Ein Wald wahrscheinlich. Er wollte da nicht hin....
Erscheint lt. Verlag | 22.6.2024 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction |
Schlagworte | Drachenorden • Ethik in der Literatur • Europäische Geschichte • Flucht • historische Fiktion • Pychologischer Thriller • Vampir • Vlad Tzepes • Zeitreisen |
ISBN-10 | 3-384-26942-X / 338426942X |
ISBN-13 | 978-3-384-26942-3 / 9783384269423 |
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Größe: 4,0 MB
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