Romana Weekend Band 20 (eBook)

Im goldenen Schein der Heiligen Nacht
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2787-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Weekend Band 20 -  Mira Schneeweiss,  Lou Achterfeld,  Carla Steffens
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ZEIT DER HOFFNUNG - ZEIT DER LIEBE von MIRA SCHNEEWEISS

Die junge Witwe Mathilda ist verzweifelt: Bankdirektor Max Kückelhofen lehnt den rettenden Kredit für ihren Alm-Hof in den Tiroler Bergen endgültig ab. Ausgerechnet vor Weihnachten! Aber warum besucht er sie dann? Allein mit ihm in einer Winternacht, schöpft sie neue Hoffnung ...

DER KLANG DER WEIHNACHT von LOU ACHTERFELD

Schneechaos in Quedlinburg, fast alle Buchungen storniert! Als ihr geheimnisvoller Gast Hannes im Foyer leise auf dem Klavier spielt, vergisst Hotelbesitzerin Amy alle Sorgen - sogar die Enttäuschung über ihren Ex. Ein Fehler? Kaum vertraut sie Hannes ihr Herz an, muss sie entdecken, dass auch er sie belügt ...


GIBT ES ENGEL WIRKLICH? von CARLA STEFFENS

Wo findet er sie nur wieder? Anton kann die schöne Fremde, mit der er eine einzige magische Nacht verbracht hat, nicht vergessen. Da steht sie bei der Eröffnung des Nürnberger Christkindlesmarkts plötzlich vor ihm. Wie ein Engel! Doch dann verrät Helena ihm Schockierendes ...



<p>Mira Schneeweiss liebt Bücher, Hunde und die Natur. Daher ist sie entweder am Schreibtisch zu finden, wo sie in eine ihrer Romanwelten eintaucht, im Wald mit ihren Hunden auf langen Wanderungen oder mit einem guten Buch am Kamin. Sie genießt den Winter mit viel Schnee und den Sommer mit seinen Düften nach Blumen, frisch gemähtem Gras und Moos. Sie lebt mit ihrem Mann, fünf Hunden und zwei Katzen am Rande des Sauerlands, umgeben von viel Natur.</p>

1. KAPITEL


Berger Almhof in den Tiroler Bergen und Thiersee, Tirol, Freitag, 6. Dezember

Die Barbarazweige waren eingebracht und standen in einer Vase neben dem Ofen in der Wohnküche. Ein zweiter Strauß stand in der guten Stube. Mathilda Seidl sog den Duft nach Tannengrün und Punsch ein. Vorgestern, am vierten Dezember, war sie, dem Brauch entsprechend, mit ihren Töchtern Antonia und Emily sowie deren Großmutter in den Schneeregen hinausgegangen und den Berg hinuntergewandert, um Apfel- und Kirschbäume zu beschneiden und aus den Zweigen drei schöne Sträuße zu binden.

Die große bodentiefe Vase in der guten Stube, in der der dickste Strauß stand, stammte noch von den Vorbesitzern des Alm-Hofs, deren nicht ausgeräumte Dachböden einen wahren Schatzfundus offenbarten. Mathilda war einmal mehr dankbar für all die wundervollen Dinge, die sie dort oben schon gefunden hatte.

Antonia und Emily hatten ebenfalls eine kleine Vase mit Zweigen in ihrem Spielzimmer, das sich an die große Wohnküche anschloss, wo der dritte Strauß stand. Das gesamte Gebäude war aus Holz gebaut; Wände, Böden und Dach knarrten, sobald sich das Wetter änderte, weil das alte Holz dann arbeitete.

Jetzt galt es, auf Weihnachten zu warten, denn wenn die Barbarazweige ausschlugen und am Heiligen Abend zu blühen begannen, wurde das kommende Jahr ein glückliches, so jedenfalls sagte es die Legende. Und wenn Mathilda eins gebrauchen konnte, dann Glück. Sie wusste allerdings, dass sie sich nicht allein auf die blühenden Barbarazweige verlassen durfte. Heute stand ihr ein schwerer Gang bevor.

Mathilda umarmte noch einmal ihre Schwiegermutter Sonja, die ihr über den Rücken streichelte. „Wenn du um fünfzehn Uhr unten sein willst, solltest du dich auf den Weg machen. Es hat schon wieder angefangen zu schneien.“

„Ich danke dir. Ohne dich würde ich das alles nicht schaffen.“ Mathilda löste sich aus der Umarmung und schluckte gegen die Tränen an, die diese liebevolle Geste in ihr aufsteigen ließ. Sie sah zum Fenster hinüber. Schneeflocken wehten gegen die Scheibe.

„Ich sollte wirklich langsam los“, seufzte sie. „Im Tal wird das als Regen runterkommen.“

Ihre Schwiegermutter nickte. „Fahr trotzdem schön vorsichtig. Bestimmt sperren sie bald die Passstraße. Die wird niemand streuen.“

Mathilda wusste, dass Sonja recht hatte. Der Hof lag direkt an der Passstraße und war bis vor fünfzig Jahren eine reine Alm gewesen, daher wurde er im Volksmund auch Alm-Hof genannt. Die Vorbesitzer hatten irgendwann ihren Bauernhof im Tal verkauft und aus der ehemaligen Alm einen eigenen Betrieb gemacht, weil er – anders als die meisten Almen – über die Passstraße gut erreichbar war. Nur im tiefen Winter kam es immer wieder vor, dass das Anwesen für einige Tage oder auch Wochen komplett von der Außenwelt abgeschnitten war. Der Alm-Hof war also eine Alm, die auch im Winter bewirtschaftet wurde und deshalb deutlich größer war als die üblichen Almen der Gegend.

Mathilda nahm ihre Winterjacke, die schon bessere Zeiten erlebt hatte, und schlüpfte hinein. Dann durchquerte sie die große Wohnküche und trat zur hinteren Tür, die in das Kinderzimmer ihrer Töchter führte.

„Mami muss weg. Oma passt auf euch auf“, rief sie. „Seid schön lieb, ja?“

Trippelnde Schritte ertönten. Kurz darauf steckten zwei identisch aussehende sechsjährige Mädchen ihre Köpfe um die Ecke.

„Na gut, du darfst fahren“, erklärte Antonia, die eine halb angezogene Puppe in der Hand hielt, als müsse ihre Mutter glücklich über die Erlaubnis sein. „Bringst du mir denn auch was mit, Mami?“ Mit ausgebreiteten Armen kam sie auf ihre Mutter zu.

Mathilda drückte sie an sich und küsste ihre Tochter auf die Stirn. „Ach, Schatz, es ist doch bald Weihnachten. Deswegen dürfen wir jetzt gar keine Geschenke mitbringen. Damit der Weihnachtsmann auch für alle Kinder genug zum Verteilen hat.“

„Jedes Kind soll ein Geschenk vom Weihnachtsmann bekommen.“ Antonia nickte verständnisvoll und mit so viel Ernst in den Augen, dass Mathilda lächeln musste.

„Ich will nicht, dass du gehst!“ Emily stampfte mit ihren Beinchen auf den Boden, Tränen kullerten über ihre Wangen. „Ich komme mit!“

„Oh, Schätzchen, Mami hat einen ganz langweiligen Termin.“ Mathilda bückte sich zu ihrer anderen Tochter hinunter. „Du kannst mit Oma gleich in den Stall gehen und beim Melken und Füttern helfen. Das machst du doch so gerne.“

„Aber ich will, dass du mit mir in den Stall gehst“, sagte Emily und stieß ein herzzerreißendes Schluchzen aus.

„Was haltet ihr zwei davon, wenn wir Plätzchen backen?“, mischte sich Sonja jetzt ein und hockte sich vor den beiden Mädchen auf den Boden.

„Oh ja!“ Antonia war sofort Feuer und Flamme. „Ich will Tiroler Almnüsse backen.“

„Einverstanden.“ Sonja lachte. „Das sollten wir hinkriegen.“ Dann wandte sie sich an Antonias Zwillingsschwester. „Was meinst du, mein Schatz? Möchtest du auch Almnüsse backen?“

Mathilda lief das Wasser im Mund zusammen, als sie an die in Zimt und Zucker gewälzten und in Butterschmalz ausgebackenen Gebäckkugeln dachte.

Emily schüttelte trotzig den Kopf. „Ich will mit Mama in die Stadt fahren.“

Mathilda unterdrückte ein Seufzen. Es fiel ihr selbst schwer, sich von den beiden Mädchen zu trennen. Das Schicksal hatte dafür gesorgt, dass die zwei einen schweren Start ins Leben gehabt hatten, und auch wenn Mathilda sich bemühte, alles zu tun, um diese Nachteile auszugleichen, schaffte sie das immer nur zu einem kleinen Teil. Natürlich hatte sie ursprünglich geplant, die Zwillinge nach Thiersee in einen Kindergarten zu schicken, aber daran war in den letzten Jahren nicht mehr zu denken gewesen. Mathilda hatte so viel arbeiten müssen, dass sie es einfach nicht schaffte, jeden Tag morgens und mittags die knapp halbstündige Fahrt in die Stadt hinunter anzutreten. Und auch, wenn die Tiere jetzt bis zum Frühjahr im Stall blieben, fiel dennoch genug Arbeit an.

Aber im nächsten Sommer würden Antonia und Emily in die Schule kommen, dann blieb Mathilda nichts anderes übrig, als die Mädchen täglich ins Tal zu bringen.

„Ich verspreche, wenn ich nachher wieder da bin, gehen wir gemeinsam in den Stall, einverstanden?“ Mathilda küsste beide Mädchen noch einmal auf die Wangen und richtete sich dann an ihre Schwiegermutter. „Ich danke dir. Ohne dich wüsste ich wirklich nicht, was ich tun sollte.“

„Ach was.“ Sonja winkte ab, richtete sich wieder auf und legte jedem Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Du bist eine starke Frau, Mathilda. Das beweist allein die Tatsache, dass du es bis hierhergeschafft hast.“

Mathilda lächelte traurig und schloss den Reißverschluss ihres Anoraks. Jetzt war es erst mal wichtig, dass sie darum kämpfte, dass sie und ihre Töchter auch hier bleiben konnten, sonst hätte all ihre Stärke nicht viel genützt. Entschlossen drehte sie sich um und marschierte aus dem Haus.

Die Unterlagen und Aktenordner, die sie für diesen entscheidenden Termin brauchte, hatte sie bereits heute Morgen auf den Beifahrersitz ihres klapprigen VW-Busses gelegt. Vor der Almhütte, die traditionell aus großen runden Holzbalken gebaut worden war und zwei Stockwerke umfasste, schlug ihr die Kälte entgegen. Schnell schlüpfte sie in ihre Handschuhe und zog die Mütze über ihr mahagonifarbenes langes Haar, das sie heute ausnahmsweise einmal offen trug. Im Stall oder auf der Weide und auch bei der Käse-, Topfen- oder Butterherstellung musste sie natürlich immer alle Haare unter einer Haube verbergen oder zu einem Zopf flechten. Die hygienischen Bestimmungen waren streng, und Mathilda hielt sich exakt daran.

Schneeflocken wirbelten ihr ins Gesicht, als sie jetzt über den Kiesvorplatz des Hofes zum Wagen lief. Vor ihr breitete sich die Berglandschaft aus. Die gegenüberliegenden Berge waren bereits bis weit hinunter weiß bestäubt. Unten im Tal lag die kleine Stadt Thiersee, wo schon jetzt, um Viertel nach zwei am Mittag, die ersten Lichter angegangen waren. Noch hatte der Schnee es nicht bis ins Tal geschafft, aber in den nächsten Tagen sollte es kälter werden, dann würden auch die Straßen der Stadt eingeschneit sein.

Wilde Entschlossenheit durchströmte sie, als sie in den eiskalten Bulli stieg. Von hier aus konnte sie bis ins Tal hinuntersehen. Wanderwege führten dicht an der Berg-Alm vorbei und höher in die Alpen hinauf. Der Hof lag knapp unterhalb der Baumgrenze, weshalb hier Kiefern, Pinien und Birken standen. Aber hundert Meter weiter oben gab es nur noch Gestrüpp und Bergblumen. Mathilda liebte diese Aussicht, den Blick vor dem Fenster ihres Busses. In diesen Ort hatte sie sich vor zehn Jahren verliebt. Und seit sieben Jahren gehörte ihr diese Alm. Heute nun musste sie dafür kämpfen, dass sie und ihre Töchter ihr Zuhause nicht verlieren würden. Damals hatten sie sofort gewusst, dass sie hier, an diesem Ort, alt werden wollten, niemals hätte sie ahnen können, was in der Zwischenzeit geschehen würde.

Als sie noch einmal zum Haus sah, musste sie unwillkürlich lächeln. Drei Gesichter waren am Fenster zwischen den rot-weiß karierten Vorhängen aufgetaucht; Sonja, Antonia und Emily winkten ihr zum Abschied zu. Mathilda lachte und reckte die Daumen nach oben, um eine Zuversicht zu demonstrieren, die sie nicht...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2024
Reihe/Serie Romana Weekend
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Gold • Romantische Bücher • Sammelband • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-2787-7 / 3751527877
ISBN-13 978-3-7515-2787-3 / 9783751527873
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