Love & Hope Edition Band 3 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3016-3 (ISBN)
DU BIST MEIN GESCHENK DES HIMMELS von KATE KEEDWELL
Allein zur Weihnachtshochzeit des Jahres? Wie peinlich! Da erscheint Elizabeth das Treffen mit Mark Hayes wie ein Wink des Schicksals: Der Ex der Braut ist bereit, ihren neuen Freund zu spielen. Nur warum fühlt es sich so echt an? Ohne es zu wollen, hofft sie plötzlich auf ein wahres Fest der Liebe mit ihm ...
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1. KAPITEL
Es gab keinen besseren Ort, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen, als Herons Bay. Das wurde Elizabeth Brennan erneut bewusst, während sie die Main Street entlangging und Bekannten und Nachbarn zulächelte. Denk positiv. Bald ist Weihnachten. Sie schaute zu den Lichterketten empor, die über den Geschäften hingen. Die Luft war kühl und klar.
Es gelang ihr beinahe, die neugierigen Blicke zu ignorieren, die sie streiften. Und zu vergessen, dass sie keinen Ring an der linken Hand trug.
Vielleicht sollte sie eine öffentliche Bekanntmachung herausgeben. Nein, es macht mir nichts aus, dass mein Ex-Freund meine beste Freundin heiratet.
Und das stimmte. Elizabeth freute sich für Andrew und Melissa. Sie wollte nur nicht, dass man sie bemitleidete. Es gab keinen Grund dazu.
Beim Weitergehen betrachtete sie die Schaufensterauslagen. Der Weihnachtsbaum von Sweet Somethings, dem Süßwarenladen, war mit Zuckerstangen behangen. Blue Heron Books hatte ein ganzes Fenster mit Büchern „für die Feiertage“ dekoriert. Beach Rose Blooms verkaufte Tannenkränze und Weihnachtssterne.
Hinter dem Blumenladen lag Coastal Café, der örtliche Coffeeshop. Als sie eintrat, begrüßten sie die vertrauten Klänge von „Driving Home for Christmas“ und der Duft nach Kaffee. Elizabeth schaute sich um und strich sich das Haar zurück.
An der Theke bestellte sie einen Pfefferminztee. Zumindest war die Frau hinter dem Tresen keine alte Bekannte, auch wenn sie etwa in Elizabeths Alter war. Die bevorstehende Begegnung würde peinlich genug werden. Sie brauchte keine neugierigen Zuschauer.
Elizabeth bezahlte und holte tief Atem, bevor sie weiter nach hinten zu einem Tisch in der Ecke ging. Der dunkelhaarige Mann, der dort saß, hatte sie noch nicht bemerkt. Aktuell las er in einem eselsohrigen Taschenbuch, die Ärmel seines Henleyshirts ein Stückchen hochgeschoben. Ohne aufzusehen, nahm er einen Schluck von seinem Kaffee.
Mark Hayes, wie sie ihn kannte.
Noch einen tiefen Atemzug und ein stummes Bittgebet – lieber Gott, verleih mir Stärke –, dann setzte Elizabeth ein strahlendes Lächeln auf. Das der Schauspielerin, das sie seit zwanzig Jahren perfektionierte. Es fiel ihr nicht mehr ganz so leicht wie damals an der Highschool, als sie Mark das letzte Mal gesehen hatte.
„Hallo.“ Grüßend hob sie die Hand.
Er hielt inne. Bevor er das Buch aus der Hand legte, markierte er die Seite, auf der er war, mit einer Papierserviette.
Sie hatte vergessen, wie fesselnd seine Augen wirkten. Warum war ihr nie aufgefallen, wie blau sie waren? Vorhin in der Kirche hatte sie ihn nur flüchtig gesehen.
„Lange her, Brennan.“ Er nickte in Richtung des freien Stuhls.
Elizabeth hatte gehört, dass er dieses Jahr seinen Doktor in Literaturwissenschaft gemacht hatte und eine Unikarriere anstrebte. Das passte zu ihm. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie er in einem Seminarraum umherging, während die Studenten sich Mühe gaben, ihn zu beeindrucken. „Danke, dass du gekommen bist“, sagte sie. „Ich kann kaum glauben, dass wir beide jahrelang in New York gelebt haben und uns erst hier wieder über den Weg laufen!“ Der Wortschwall kam einfach aus ihr heraus.
Mark neigte den Kopf. „Na ja, es ist eine sehr große Stadt.“
„Ja, natürlich, ich meine nur …“
„Und ich war mir nie ganz sicher, wie ich mit der Ex-Freundin meines Cousins umgehen sollte. Oder der besten Freundin meiner Ex-Freundin, was das angeht.“
Elizabeth lächelte, auch wenn es sie Mühe kostete. „Ich …“ Dann wusste sie nicht so recht weiter.
Glücklicherweise war in diesem Moment ihr Tee fertig. Die Verkäuferin rief ihren Namen auf, und sie erhob sich.
„Das ist für mich“, sagte sie unnötigerweise. „Ich bin kurz …“ Sie deutete in Richtung Tresen.
Normalerweise war sie nicht der Typ Mensch, der herumdruckste und Sätze unvollendet ließ. Ihr hätte klar sein müssen, dass Mark Hayes nicht auf Smalltalk stand. Die Einladung, mit ihr einen Kaffee zu trinken, kam für ihn wahrscheinlich aus dem Nichts.
Ja, sie kannten sich von früher und hatten sich lange in den gleichen Kreisen bewegt. Freunde waren sie nie gewesen. Eher schon Rivalen, was die Noten anging. Ihre Schnittmenge waren Andrew und Melissa.
Andrew Hayes, Marks Cousin, war Elizabeths fester Freund gewesen – von der Highschool bis zum ersten Jahr am College. Melissa Kent, ihre Sandkastenfreundin, war an der Highschool mit Mark zusammengekommen. Sie hatten viel zu viert unternommen, aber Mark und Elizabeth hatten nie wirklich einen gemeinsamen Nenner gefunden.
Und jetzt erinnerte sich Elizabeth auch wieder daran, wieso. Mark Hayes war kühl und distanziert und hatte sie nie besonders gemocht. Sie waren halbwegs höflich zueinander gewesen, mehr aber auch nicht.
Was es für ihn wahrscheinlich sehr seltsam aussehen ließ, dass sie ihn um ein Treffen gebeten hatte.
Elizabeth nahm ihren Tee entgegen und kehrte zu Mark zurück. Er hatte sein Buch nicht wieder in die Hand genommen. Stattdessen beobachtete er sie, als wäre sie ein besonders komplizierter Bandwurmsatz in einer schriftlichen Abhandlung.
Während sie ihren Platz wieder einnahm, dachte Elizabeth an eine ihrer Lieblingspassagen aus dem Philipperbrief, die ihr häufig in den Sinn kam, wenn sie sich in einer herausfordernden Situation befand. Sorgt euch um nichts.
Das war nicht unbedingt leicht zu beherzigen.
Elizabeth nahm einen Schluck Tee.
„Hör zu“, sagte sie zu Mark. „Ich weiß, wir haben uns nie besonders gemocht. Du hast mich für überdreht gehalten. Und warst genervt von mir. Aber das macht jetzt nichts.“
Mark öffnete den Mund, aber Elizabeth sprach weiter. Sie musste es hinter sich bringen. „Es gibt einen Grund, warum ich dich gebeten habe, dich mit mir hier zu treffen.“
„Ich habe angenommen, es wäre wegen der Hochzeit.“
Röte stieg ihr in die Wangen. Er war so direkt. Kam immer gleich auf den Punkt. Warum konnte sie das nicht auch tun? Aber egal, wie oft sie es auf dem Weg hierher geprobt hatte, es war schwieriger als erwartet, das Thema anzusprechen. „Ich habe Angst, dass die Feier ein bisschen peinlich wird.“
Das entlockte ihm ein schwaches Lächeln. „Elizabeth Brennan, die im Jahrbuch einhellig zum Durchstarter gewählt wurde, ist etwas peinlich?“
Sie wollte nicht mit den Augen rollen – das wäre unhöflich. „Ach, bitte, gerade dir sollte klar sein, dass ich schnell verlegen werde.“
Elizabeth rechnete mit einer spöttischen Bemerkung, aber er blieb erstaunlich ernst. „So ist mir das nie vorgekommen.“
„Oh.“ Wirklich? „Danke.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich … ich hatte eine Idee. Wie es vielleicht weniger peinlich werden könnte.“
„Indem du nicht hingehst?“ Das erneute schwache Lächeln sagte ihr, er meinte es nicht ernst.
„Richtig, aber davon einmal abgesehen … Du suchst nicht zufällig noch nach einer Begleitung?“
Das war so ungefähr das Letzte, was Mark erwartet hatte.
Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Elizabeth Brennan früher einen so seltsamen Sinn für Humor gehabt hatte. Das musste sich geändert haben, wenn sie ihn aus heiterem Himmel zum Kaffeetrinken einlud und anscheinend zusammen mit ihm auf die Hochzeit wollte.
Die Hochzeit allein war schon eigenartig genug. Es kam nicht jeden Tag vor, dass der eigene Cousin die Ex-Freundin heiratete. Andrew, der Spitzensportler, der Star ihres Highschooljahrgangs.
Mark war nicht stolz auf seine eigene Missgunst. Andrew war sein Cousin, und früher waren sie auch beste Freunde gewesen. Das vermisste er. Aber es blieb eine Tatsache: Alle hatten ihm Andrew vorgezogen. Lehrer, Eltern – auch seine eigenen – und Mädchen.
Die Frau, die ihn über ihren Becherrand hinweg hoffnungsvoll ansah, war nur ein Beispiel dafür.
Allerdings war es nie ein Geheimnis gewesen, dass Elizabeth Brennan nur Augen für Andrew gehabt hatte. Alle waren davon ausgegangen, die beiden würden nach dem College heiraten. Das hatte Andrew auch gedacht.
Es war sehr unerwartet gekommen, als sie sich noch im ersten Jahr am College getrennt hatten. Ihre Beziehung hatte die Distanz nicht überstanden.
Selbst Mark, zynisch, wie er war, hatte die Trennung überrascht.
Er musterte Elizabeth genauer. Unter dem Lipgloss, dem Make-up und dem professionellen Lächeln, an das er sich noch von früher erinnerte, als sie und Melissa an der Highschool zusammen Theater gespielt hatten, konnte er die Anspannung sehen.
Diese Woche musste schwierig für sie sein.
Wer heiratete überhaupt zu Weihnachten? Die Feiertage waren stressig genug, auch ohne zusätzliche Termine.
Aber sosehr er mit ihr mitfühlte, der Vorschlag, den sie ihm gerade unterbreitet hatte, war lächerlich. „Willst du wirklich so dringend mit mir ausgehen, Brennan?“, fragte Mark gedehnt.
Elizabeth errötete. Das Make-up, das sie trug, konnte das nicht überdecken. „Bevor du Nein sagst … Ich habe in letzter Zeit viel gebetet. Und heute in der Kirche ist mir dabei diese Idee in den Sinn gekommen.“
Er...
Erscheint lt. Verlag | 2.11.2024 |
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Übersetzer | Julia Lambrecht, Christel Kuhn, Petra Pfänder |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher |
ISBN-10 | 3-7515-3016-9 / 3751530169 |
ISBN-13 | 978-3-7515-3016-3 / 9783751530163 |
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