Grenzgänger Mörderisches Duo (eBook)

Mörderisches Duo
eBook Download: EPUB
2024 | 6. Auflage
340 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-9133-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grenzgänger Mörderisches Duo -  Kari Weinberger
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Friedrich Blau ist ein Grenzgänger. Er überschreitet die Schranken seines Bewusstseins und sozialen Handlungen. In der ländlichen Lebensweise der 50er Jahre entwickelt sich das Kind vom Beobachter des Sterbens zum Verursacher. Friedrich fühlt sich unsichtbar, findet, wenn nötig, Schutz im imaginären Himmelszimmer und will nur noch ER genannt werden. ER wird zum dissoziativ identitätsgestörten Mörder mit separater Identität namens Fritz. Fritz ist Helfer beim planvollen Morden. Die wechselnde Augenfarbe ließe erkennen, wer gerade präsent ist. ER folgt seiner ersten Liebe in die Stadt und erlebt dort die ungewohnte neue städtische Jugendkultur. Vor der Hippie Kulisse der späten 60er sucht ER die perfekte, Partnerschaft und sieht sich gezwungen, alle menschlichen Störfaktoren, die ihm im Wege stehen, auszulöschen. Mord als Problemlösung ist eine wichtige Erkenntnis. Die Toten schmückt ein von ihm kreiertes blutrotes Lächeln. Für die Polizei sind die absonderlichen Morde ein Rätsel. ER trifft überraschend seine frühere Jugendliebe und ist scheinbar am Ziel seiner Bestrebungen.

Der Autor: Kindheit in der engen Nachkriegswelt und den späteren Erkenntnissen der Jugend im Zeichen der 69 Rebellion. Eine solide handwerkliche Berufsausbildung nach althergebrachten Brauch führte zu keiner befriedigenden Perspektive. Die berufliche Weiterentwicklung entfaltete sich reibungslos vom Handwerker in den Vertriebs-u. Management Bereich von Filialunternehmen, sowie Praxis-Berufsschullehrer und später im Coachingbereich. Die heimliche Leidenschaft Songtexte, Gedichte zum Erzählen oder Singen zu ersinnen, sorgten in ruhigen Stunden für Ausgleich und fantasievolles Aussteigen über die Jahre hinweg. Komplexe Texte zu gestalten war und ist seitdem die folgerichtige Weiterentwicklung.

Der Autor: Anfang der 50er Jahre geboren, herangewachsen in den 60/70 ern. Kindheit in der engen Nachkriegswelt und den späteren Erkenntnissen der Jugend im Zeichen der 69 Rebellion und dem Zeitgeist der Hippiekultur. Eine solide handwerkliche Berufsausbildung nach althergebrachten Brauch. Unzufriedenheit mit dem IST – ergab Sturz und Aufstehen. Die berufliche Weiterentwicklung entfaltete sich vom Handwerker in den Vertriebs-u. Management Bereich von Filialunternehmen, sowie Praxis-Berufsschullehrer und später im Coachingbereich. Erdachte Songtexte, Gedichte zum Erzählen oder Singen sorgten in ruhigen Stunden für Ausgleich und fantasievolles Aussteigen über die Jahre hinweg. Eingebunden in einen Weltkonzern als Dozent und Educator sind bis heute Beruf und zugleich Begeisterung.

1 PROLOG
Tot – Problem gelöst

Da liegt sie nun! Markant ins Auge stechend! Der junge, zarte Mädchenkörper, zur hälfte unter dem schrundigen alten Baumstamm eingeklemmt, mit widernatürlich verbogenen Gliedmaßen, einer Marionette gleich, hingeknallt am zerrissenem Führungsfaden. Das blasse Gesicht, maskenhaft von den vorangegangenen Schreckensmomenten gezeichnet, schaute ungläubig zwischen Blättern und abgestorbenen Ästen hervor. Grausig mahnend den herbeieilenden Waldarbeitern dargeboten.

Nach dem Abebben des knarrenden Getöses von berstenden, zerfetzt stürzenden Holzes aus dem kleinen Wäldchen. Der alte Baum zerrissen in seiner einst festen, robusten über die Jahre gewachsenen Struktur. Begleitet im Stürzen von einem weithin hörbaren, pfeifenden Rauschen, was jedem beängstigend durch Mark und Bein fährt. Knall auf Fall hervorgerufen von einem ansonsten stillen alten Baum. Sein Fallen ließ dieses Spektakel aus Lärm zur Gewissheit werden, und kündete von auf dem Fuße folgenden Unheil. Das morsche Holz war schon lange tot, hätte dem nächsten, stärkeren Windstoß nicht mehr widerstanden und unbeteiligten Menschen oder Wanderern Schaden zuteilwerden lassen. Er musste gefällt werden!
Niemand vermochte vorausahnen, dass diese alte, tote Materie im Fallen ein junges Leben unwiderrufbar auslöscht und mit sich in den Tod zerren wird. Das Knacken der brechenden Äste, des stürzenden Stammes, hatte die flüchtende in letzter Sekunde wahrgenommen, versuchte auszuweichen und zur Seite zu springen. Einen Wimpernschlag zu spät. Den zur Erde hin fauchenden kalten Luftstrom des fallenden Baumes gewahrte die Bedauernswerte längst nicht mehr. Die in Deckung gebliebenen Waldarbeiter nahmen nur einen huschenden, bunten Schatten wahr, der nicht hierher gehörte, der Klärung bedurfte, und so alsbald das Unglück offenbarte.

Die Anwesenden rätselten lange darüber, wie diese schicksalhafte Begebenheit, das Zusammentreffen des jungen Mädchens, in just dem Augenblick, als der der alte Baum zu Boden krachte, zustande kam. Die oft dramatisch ausgeschmückten, manchmal verharmlosenden Erzählungen und Vermutungen der hinzugekommenen, vermeintlichen Zeugen des Geschehens, kamen zu keinem Ergebnis, was die Ursache des Verhängnisses erklären würde. So mancher fragte sich, warum sie überhaupt in den Wald gelaufen war? Wie kam sie an diesen, eher abseits gelegenen Ort? Barfuß, ohne Slip, in dem dünnen, grellbunt gemusterten Kleidchen?
Einer der Forstarbeiter fuhr mit seinem Moped schnell zur Telefonzelle in die Mitte des Dorfes, um die Polizei zu verständigen. Eilig führte ihn der Weg weiter direkt in die Praxis des Dorfarztes um den Vorgang, vor Aufregung haspelnd, zu schildern. Zwischenzeitlich wartete die Ansammlung der jungen Waldarbeiter heftig diskutierend auf die Ankunft der Helfer und den Abtransport der zu Tode gekommenen.

Nur einer kannte die Wahrheit! ER stand etwas isoliert, nahe der Gruppe von Zeugen und den nunmehr hinzugekommenen Neugierigen. Das Martinshorn des Sanitätsfahrzeuges war von Weitem zu hören, ein zuverlässiger Wegweiser für alle Sensationssüchtigen, und bestätigte die sofortige Ankunft der Hilfe. Neben all der Geschäftigkeit im Umgang mit der Unbill schien es dem abseitigstehenden Urheber des Unglücks, dessen pochende Schläfen ihm schier den Kopf zu zerreißen drohten, kaum zu interessieren, was vor Ort passierte. Angst, Neugier und Furcht davor, was in den folgenden Minuten mit seinem Leben und seiner Zukunft passieren wird, wenn die Wahrheit über das Geschehen ans Tageslicht kommt. Einzig diese Gedankenspirale dominierte sein Dasein. Es musste ein Geheimnis bleiben! Vom Bauch her, langsam, bleiern aufsteigend, verbreitete sich in ihm eine Taubheit, die unaufhaltsam, sich der Hysterie nähernd, unerbittlich Besitz von ihm ergriff. Die damit verbundene, bisher nie gekannte Gefühllosigkeit, unterband jegliche menschliche Anteilnahme gegenüber anderen, war nur zum Schutz auf sich bezogen. Es schien fast, als ob das Bedrohungsgefühl aus der Tiefe seiner Empfindung kommend, sich in seinen Augen widerspiegelte. Automatisch, blitzartig bohrte sich der Egoismus in seine Gedanken. Ihm wurde klar, dass aus einer, nämlich seiner, sorglos, nachlässigen Handlung, eine so große Summe an Vernichtung erwachsen kann. Zerstörung nicht nur eines Lebens, sondern gleichfalls einer Zukunft. Einerseits bei sich selbst und andererseits bei anderen unschuldig unbeteiligten. Nur er allein kannte die Wirklichkeit genau, jedes Detail! Er würde lügen, jederzeit wenn notwendig, aus Eigenschutz. Trotzdem wird er niemals Klarheit in die Spekulationen bringen und schon überhaupt nicht bei der Wahrheitsfindung helfen. Nein, die Wahrheit über das Geschehen würde er auf keinen Fall mit jemandem teilen. Darüber wollte er mit niemandem reden. Sie war doch selbst schuld an ihrem Unglück, ist einfach weggelaufen.

Neben der Angst vor Gericht zu stehen, die Freiheit zu verlieren, schlich sich Erleichterung in seine Sichtweise.
Gut dass sie tot ist! Stumm und wortlos liegt sie da! Unmöglich zukünftig Lügen in die Welt zu setzen! Sie wird ihn niemehr belasten! Dieses „Gut so“ war beruhigend, ohne momentan zu argwöhnen, dass sich in ebendiesen Moment ein Wesenszug, schwankend zwischen Gefühlsleere, Gleichgültigkeit und Unempfindlichkeit in seinem Innenleben festsetzte, welcher mit der Zeit immer mehr Raum fordern würde.

Die Wahrheit, die nur er allein kannte, von der er annahm, dass sie deutlich lesbar in seinem Gesicht niedergeschrieben stand, hat offenbar keiner bemerkt. Niemand in der Gruppe fragte oder sprach mit ihm direkt über den Vorfall, dem einzigen Zeugen, der die Tatsachen, die zu diesem Unglück führten, zu klären und ans Licht zu bringen. Nur er wäre in der Lage, die Mutmaßungen über den Tatbestand als Vermutungen zu entlarven, die bei den Anwesenden im Moment die Runde machten. Freilich, er war ja unsichtbar.

Unbewusst, ohne es genau zu erfassen, vermochte er sich in diesen Zustand zu versetzen, abgeschnitten von sich selbst. Flucht, Begabung, Fluch oder schier nur Versagen. Es gab so oft bedrohliche, manchmal nur banal unangenehme Situationen, in denen es für ihn leichter war, durch ein, in geheimnisvoller Diesigkeit gelegenes, schattenhaftes, weit geöffnetes Tor zu treten, um sich im rückseitigen, durch diffuses Licht schemenhaft angedeuteten Raum zu verbergen.

Schon als kleines Kind hatte er ohne Klage das Tor aufgetan. Oft freiwillig und bewusst mit geschärften Sinnen alles genau sehend, was außerhalb seiner Schutzkammer passierte. So erlebt er sein eigenes Selbst überaus intensiv. Gleichzeitig war er nicht bereit die gleiche Intensität an Empathie für andere Menschen aufzubringen. Besser gesagt, er hat dies weder gelernt noch war es ihm angeboren. Er verweilte jetzt mittendrin in seinem heimischen, Sicherheit ausstrahlenden Raum, verborgen hinter dunstigen, undurchsichtigen Nebelschleiern, der sein helles, friedliches Himmelszimmer war. Heute rauchig, manchmal seidig schimmernd, die Atmosphäre kühl. Sein Raum! Sein Himmelszimmer! Seine Welt! Hier empfand er Sicherheit! Wäre diese abstrakte, imaginäre Situation für andere sichtbar gewesen, hätte ein jeder seine Augen, die von einem klaren Blau, strahlend wie ein wolkenloser Sommerhimmel, unmerklich ins violette, gleich einem nicht enden wollenden Feld dunklen Lavendels wechselten, wahrgenommen.

Körperlose, durchdringende Blicke, die alles Wahrnehmen und zu erfassen in der Lage waren, dennoch keine Emotion, nicht die Spur einer Mimik, oder Empfinden zeigten, weder Lust noch Scham zu enthüllen vermochten. Eine lang schon bekannte Vorahnung war stets deutlicher in den Vordergrund getreten. Die Stimmen, die er seit seiner Kindheit vernahm, entwickelten sich zu einer andauernden Präsenz wie die eines Begleiters. Fritz, so nennt sich seine separate Identität. Die wechselnde Augenfarbe ließe erkennen, wer im Moment anwesend ist, was den wenigsten auffällt, letztendlich für betroffene folgenschwer ist. Ein Gefährte, einst fremd und unbekannt jetzt aber nahestehend, der ihm oft sagte, was zu tun sei, weswegen er sich fürchten solle und wovor nicht. Die Anwesenheit von Fritz ist Eingebung und gleichzeitig keine Ahnung mehr. Aus dem Gefühl hat sich die Erkenntnis herauskristalisiert gleich dem sechsten Sinn, nicht allein in diesem Raum zu existieren.

Schleichend entwickelte sich diese symbiotische Beziehung zum Begleiter, der sich Fritz nannte. Fritz hat Fähigkeiten und Kenntnisse, die ihm fehlen. Fritz und ER erkannten zögerlich, dass sie aufeinander angewiesen sind. Er hatte keine andere Wahl so schnell wie möglich diesen Ort zu entkommen. Weg von diesen Menschen, die er zwar alle kannte, gegenwärtig absolut unerträglich empfand. All das permanente, belanglose Vermuten und oberflächliche Gerede, in das sie ihn automatisch, ungefragt eingebunden hatten und nicht bemerkten, dass er für sie nicht sichtbar war.
Diese scheinbare Unsichtbarkeit trug zu seiner Rettung bei, und so trachtete er danach diesen Zustand so zu verstärken, dass ihn niemand mehr bei seinem Namen, Friedrich, nennen sollte. Ein Du oder Er schien ihm zukünftig ausreichend zu sein. Das in diesem Moment verborgene, wahre Geschehen, welches zum Tod des Mädchens führte, war ein Teil von Ereignissen, die seinen Lebensweg immer wieder kreuzen und beeinflussen werden und zum jetzigen Zeitpunkt eher einer Vorahnung als erwartbar zu sein schien.

Die unterschiedlichsten Begegnungen mit dem Tod hatten in seiner Kindheit, von anderen unbemerkt, tiefgründige Spuren seiner Wechselneigungen hinterlassen und schon damals hierfür unauffällige Zeichen gesetzt.
Wie dem auch sei, tot war sie!

Das Geheimnis, weshalb und warum sie ausgerechnet hier, in einem schicksalhaften Moment, an...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Gespaltene Persönlichkeit • Grenzgänger mörderisches Duo • mörderisches Duo Serienmörder • Neuer Kriminalroman • Neuer Psychothriller • Psychopath • Psychothriller • Roman Serienmörder • Sanfter Serienmörder
ISBN-10 3-7598-9133-0 / 3759891330
ISBN-13 978-3-7598-9133-4 / 9783759891334
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