Julia Exklusiv Band 381 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2584-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Exklusiv Band 381 - Cathy Williams, Leah Ashton, Julia James
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VERTRAUE NIEMALS EINEM FREMDEN! von CATHY WILLIAMS

Attraktiv und verboten charmant! Niemals hätte Brianna gedacht, dass sie in ihrem kleinen Bed & Breakfast je einen Mann wie Leo Spencer als Gast begrüßen dürfte! Dabei scheint er von ihr genauso fasziniert zu sein ... aber was verbirgt der aufregende Fremde?

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<p>Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!</p><p>Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.</p>

1. KAPITEL


Mit Einsetzen der Dämmerung fragte Leo Spencer sich, ob diese Reise wirklich eine gute Entscheidung gewesen war. Die Straßen waren nach den neuen Schneefällen kaum passierbar, und ein Unfall war das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte. Der Flug nach Dublin war noch unkompliziert verlaufen, aber von da an hatte sich sein Trip in einen der hintersten Winkel Irlands zu einem Albtraum aus Staus und endlosen Umleitungen entwickelt.

Leo blickte von seinem Laptop auf, starrte aus dem Wagenfenster und ließ die trostlose Umgebung an sich vorbeiziehen. Er hatte lange gezögert, diesen Ort aufzusuchen, doch nun gab es keine Gründe mehr, sein Vorhaben noch länger zu verschieben. Vor einem dreiviertel Jahr waren kurz hintereinander seine Adoptiveltern gestorben. Solange sie noch lebten, wäre es Leo wie eine Respektlosigkeit erschienen, sich auf die Suche nach seinen biologischen Erzeugern zu machen. Aber jetzt war die Zeit gekommen.

Er schloss die Augen, und sein Leben zog an ihm vorbei wie zusammengeschnittene Filmsequenzen: Adoption direkt nach der Geburt durch ein wohlhabendes Ehepaar mittleren Alters. Sorglose, behütete Kindheit. Privatschule und Ferien im Ausland. Danach eine brillante akademische Karriere, gefolgt von einer mehrjährigen Tätigkeit bei einer Investmentbank, die als Sprungbrett für einen kometenhaften Aufstieg in der Finanzwelt diente.

Jetzt, im reifen Alter von zweiunddreißig, besaß Leo mehr Geld, als er je ausgeben konnte. Keine seiner geschäftlichen Unternehmungen war bisher fehlgeschlagen, darüber hinaus hatte er von seinen Eltern ein beträchtliches Vermögen geerbt. Er konnte sich jeden erdenklichen Luxus leisten und genoss ein abwechslungsreiches Liebesleben mit einigen der schönsten und begehrtesten Frauen der Londoner Gesellschaft. Der einzige Makel in seiner ansonsten so perfekten Welt war die Frage seiner wahren Herkunft. Es nagte an ihm, ließ sich nie ganz verdrängen, und Leo wusste, dass er aktiv werden musste, um endlich zur Ruhe zu kommen.

Über seinen leiblichen Vater hatte er nichts herausfinden können, aber die Adresse seiner Mutter war ihm schon seit mehreren Jahren bekannt. Jetzt hatte er sich für eine Woche von seinem weitverzweigten Unternehmen losgeeist, um sie zu treffen und sich mit eigenen Augen ein Bild von ihr zu machen. Danach würde er nach London zurückkehren und sein gewohntes Leben wieder aufnehmen – für immer befreit von der Ungewissheit, die ihn so lange gequält hatte. Zwar hatte er bereits eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was ihn erwartete, aber er brauchte eine endgültige Bestätigung seiner Vermutungen. Dabei suchte er weder nach Erklärungen noch nach einer rührenden Versöhnung. Alles, was er wollte, war ein sauberer Abschluss.

Natürlich hatte Leo nicht vor, dieser Frau seine volle Identität preiszugeben. Am Ende hätte er noch eine verantwortungslose Schmarotzerin am Hals, die sich urplötzlich auf ihre mütterlichen Gefühle besann. Von einer möglichen Horde gieriger Halbgeschwister ganz zu schweigen. Bei dem Gedanken verzog er verächtlich den Mund.

„Können Sie nicht ein bisschen schneller fahren, Harry?“

Die buschigen Brauen seines Fahrers hoben sich. „Genießen Sie denn nicht die herrliche Landschaft, Sir?“

Leo seufzte. „Sie arbeiten jetzt seit acht Jahren für mich, Harry. Habe ich je den Eindruck erweckt, dass ich für das Ländliche schwärme?“

Seltsamerweise war der alte Chauffeur der einzige Mensch, mit dem Leo von Zeit zu Zeit vertrauliche Gespräche führte. Er hätte Harry sein Leben anvertraut und teilte Gedanken mit ihm, die er nie vor jemand anderem ausgesprochen hätte.

„Es gibt immer ein erstes Mal“, meinte Harry gelassen. „Und nein, Sir, ich kann auf keinen Fall schneller fahren. Die Straßen hier sind unberechenbar, und außerdem wurde ein weiterer Schneesturm angesagt.“

„Der soll sich gefälligst Zeit lassen, bis ich hier alles erledigt habe.“

„Ich fürchte, das Wetter lässt sich keine Befehle erteilen, Sir. Nicht einmal von einem so wichtigen Mann wie Ihnen.“

Leo grinste. „Sie reden zu viel, Harry.“

„Das sagt meine bessere Hälfte auch immer. Sind Sie sicher, dass Sie mich nicht mehr brauchen, wenn wir in Ballybay angekommen sind?“

„Ganz sicher. Sie übergeben den Wagen wie besprochen einem Taxifahrer, der ihn nach London zurückfährt. Dann holt der Firmenjet Sie ab und fliegt Sie nach Hause. Susan hat schon alles arrangiert und schickt Ihnen eine SMS mit den Details. Wenn ich hier fertig bin, komme ich auf demselben Weg nach. Ich habe nicht die Absicht, diese Höllentour mit dem Auto in absehbarer Zeit zu wiederholen.“

Leo wandte sich wieder seinem Laptop zu und versuchte ohne viel Erfolg, sich auf die E-Mails zu konzentrieren, die seine Sekretärin Susan an ihn weitergeleitet hatte. Wahrscheinlich war Februar der schlimmste Monat, den er sich für seine Vergangenheitsbewältigung hatte aussuchen können, aber nun gab es kein Zurück mehr.

Zwei Stunden später erreichten sie Ballybay, das aus nicht viel mehr als einer Handvoll Häusern und einigen Geschäften inmitten von weiß verschneitem Niemandsland zu bestehen schien.

„Ist das alles?“, erkundigte Leo sich ausdruckslos.

Harry nickte. „Hatten Sie die Oxford Street erwartet, Sir?“

„Etwas mehr Leben auf jeden Fall. Gibt es hier überhaupt ein Hotel?“ Leo kam zu dem Schluss, dass er für sein Vorhaben statt der geplanten Woche höchstens zwei bis drei Tage benötigen würde.

„Da hinten ist ein Pub, Sir.“

Leo blickte in die Richtung, in die Harry deutete, und entdeckte einen Gasthof, dessen altmodisches Leuchtschild verkündete, dass noch Zimmer frei seien. Unwillkürlich fragte er sich, ob sich wohl je ein Tourist in diese Einöde verirrte.

„Sie können mich hier herauslassen und dann gleich weiterfahren, Harry.“ Er klappte seinen Laptop zu und verstaute ihn in seiner Reisetasche, die sein einziges Gepäckstück war.

Angesichts des eisigen Windes, der ihm beim Aussteigen entgegenschlug, wirkte der alte Pub regelrecht anheimelnd auf Leo. Er winkte Harry kurz zum Abschied zu, schulterte seine Reisetasche und stapfte zielstrebig durch den Schnee dem Eingang entgegen.

Brianna Sullivan spürte, dass sich Kopfschmerzen anbahnten. Selbst mitten im Winter war es hier wie an jedem Freitagabend brechend voll, und obwohl sie ihren Gästen für ihre Treue dankbar war, sehnte sie sich nach Ruhe und Frieden.

Sie hatte den Pub vor fast sechs Jahren von ihrem Vater geerbt und seitdem praktisch keine Zeit mehr für sich gehabt. Wie auch? Es gab nur sie, und der Pub war ihre Existenzgrundlage. Für persönliche Wünsche bestand da kein Raum.

„Sag Pat, dass er sich wie alle anderen seine Getränke selbst an der Bar abholen soll“, raunte sie Shannon zu, die sich gerade mit einem voll beladenen Tablett an ihr vorbeiquetschte. „Er soll sich bloß nicht einbilden, dass du ihn und seine Kumpane bis in alle Ewigkeit bedienst, nur weil er sich vor sechs Monaten das Bein gebrochen hat.“

Am anderen Ende der Bar stimmten Aiden und zwei seiner Freunde ein schwülstiges Liebeslied an, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

„Ich schmeiß euch gleich wegen Randaliererei raus!“, warnte sie die drei, als sie ihnen eine neue Ladung Bier über den Tresen zuschob.

Aidan warf ihr eine Kusshand zu. „Du liebst mich, Baby, und du weißt es!“

Brianna verdrehte die Augen und teilte ihm mit, dass dies sein letztes Glas gewesen sei, falls er nicht auf der Stelle seine offene Rechnung beglich.

Sie brauchte dringend Verstärkung hinter der Bar, aber was sollte sie mit dem zusätzlichen Personal während der Woche machen, wenn hier nicht so viel los war? Und wie sollte sie die Kosten dafür aufbringen? Andererseits musste sie neben dem allabendlichen Tresendienst auch noch die Buchhaltung machen, Bestellungen aufgeben, das Lager in Ordnung halten und tausend andere Dinge erledigen, während die Jahre nur so dahinrasten. Sie war jetzt siebenundzwanzig. Ehe sie sich versah, war sie dreißig, vierzig, fünfzig. Würde sie dann immer noch hier stehen und verzweifelt versuchen, mal auszuspannen? Sie war noch jung, aber es war schon lange her, dass sie sich auch so gefühlt hatte.

Aidan machte mit seinen Kaspereien weiter, doch Brianna blendete ihn aus ihrer Wahrnehmung aus. Sie hatte nicht studiert, um für den Rest ihrer Tage als Kneipenwirtin zu schuften. Sie liebte ihre Freunde, die eng verbundene Gemeinschaft, in der sie lebte. Aber hatte sie nicht auch das Recht auf ein bisschen Spaß? Nur sechs Monate nach ihrem Abschluss an der Uni war sie wieder hierher zurückgekehrt, um sich um ihren Vater zu kümmern, der ganz unerwartet an einem schweren Lungenemphysem erkrankt war.

Nicht ein Tag verging, an dem er Brianna nicht fehlte. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter hatte es zwölf Jahre lang nur sie beide gegeben. Was würde er dazu sagen, dass sie immer noch hier war? Er hatte stets gewollt, dass sie in die Welt hinausging und sich als Künstlerin einen Namen machte. Da war es schon bitter, dass ausgerechnet er es dann war, der das verhinderte.

Plötzlich fiel Brianna auf, dass es im Lokal seltsam still geworden war. Sie hob den Kopf und sah im Türrahmen den umwerfendsten Mann stehen, der ihr je untergekommen war: groß, leicht verwegen, mit windzerzaustem dunklem Haar und einem geradezu unverschämt schönen...

Erscheint lt. Verlag 12.10.2024
Reihe/Serie Julia Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2584-X / 375152584X
ISBN-13 978-3-7515-2584-8 / 9783751525848
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