Be My Shelter (eBook)
400 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9542-5 (ISBN)
Lana Rotaru vertieft sich seit frühester Kindheit nur zu gern in Bücher. Es ist also kein Wunder, dass sie inzwischen selbst Geschichten schreibt. Wenn sie nicht gerade an neuen romantischen Werken arbeitet, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Das Thema Burnout interessiert sie bereits seit Jahren, weshalb sie ihre Bachelorarbeit in diesem Bereich verfasst hat. Sie hat sich sowohl in medizinischer/psychologischer als auch in allgemeingültiger Weise mit diesem sensiblen Thema beschäftigt.
Lana Rotaru vertieft sich seit frühester Kindheit nur zu gern in Bücher. Es ist also kein Wunder, dass sie inzwischen selbst Geschichten schreibt. Wenn sie nicht gerade an neuen romantischen Werken arbeitet, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Das Thema Burnout interessiert sie bereits seit Jahren, weshalb sie ihre Bachelorarbeit in diesem Bereich verfasst hat. Sie hat sich sowohl in medizinischer/psychologischer als auch in allgemeingültiger Weise mit diesem sensiblen Thema beschäftigt.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Epilog
Danksagung
Die einzigartige Romance-Generation bei GU
Lana Rotaru
KAPITEL EINS
Kaira
Früher habe ich meine Freundinnen immer darum beneidet, dass sie in Familien aufgewachsen sind, bei denen das Abendessen in ruhiger, gesitteter Atmosphäre abläuft. Sie haben sich leise und entspannt miteinander unterhalten, vom eigenen Tag berichtet und ihre Sorgen und Gedanken miteinander geteilt.
In meiner Familie läuft das völlig anders ab – und damit habe ich mich inzwischen arrangiert.
»Samuel, dein Löffel ist kein Katapult, also hör auf, den Kartoffelbrei durch die Gegend zu werfen! Jonathan, streck deiner Schwester nicht ständig die Zunge raus. Kaira, könntest du bitte den Saft auffüllen? William, leg doch endlich mal die Zeitung beiseite. Du hattest vor dem Essen genug Zeit, die Nachrichten zu lesen. Kaira, der Saft, bitte! Sofia und Abigail, wenn ihr beiden nicht auf der Stelle die Handys weglegt, konfisziere ich sie!«
In einem einzigen Atemzug hat Mom die Worte wie ein Maschinengewehr über den tosenden Lärm am Esstisch hinweggefeuert – zumindest kommt es mir so vor. Aber da ich der lebhaften Unterhaltung im Hause Morales nur mit halbem Ohr folge – gedanklich hänge ich in meiner übervollen To-do-Liste fest –, bin ich vermutlich keine zuverlässige Referenz.
Am Freitag ist meine Hausarbeit fällig. Zuvor muss ich noch das Quellenverzeichnis überprüfen. Und ich muss daran denken, Mila den Text zu schicken, damit sie ihn auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüft.
»Kaira!« Mein Name dringt so intensiv an mein Ohr, dass ich zusammenzucke. Mein Blick schießt von meinem Teller in die Höhe und trifft auf Moms strenge Miene. »Kind, wo bist du heute nur mit deinen Gedanken? Ich habe dich bereits zweimal gebeten, die Saftkaraffe aufzufüllen.«
»Entschuldigung.« Mit vor Verlegenheit warmen Wangen lege ich mein Besteck beiseite, zupfe mir die Serviette vom Schoß und erhebe mich von meinem Platz. Gemeinsam mit dem leeren Glasbehälter verschwinde ich in die Küche. Es ist mir superunangenehm, dass Mom meine gedankliche Abwesenheit bemerkt hat. Aber weil während des gemeinsamen Familienessens keine Handys erlaubt sind und ich Angst habe, etwas zu vergessen, muss ich meine Aufgabenliste im Kopf hin und her wälzen.
Zurück im Esszimmer stelle ich die frisch befüllte Karaffe auf den Tisch und setze mich zurück auf meinen Platz.
»Danke, Liebes.« Mom bedenkt mich mit einem warmherzigen Lächeln. Dabei wird mir mal wieder bewusst, wie jung und schön sie mit ihren siebenundvierzig Jahren aussieht. Die braunen Locken und blauen Augen, die zum Familienerbe für all ihre sechs Kinder geworden sind, machen sie in Kombination mit ihren weiblichen Rundungen zu einem echten Hingucker.
»Weißt du, wen ich heute beim Friseur getroffen habe?«, fragt Mom, nachdem sie einen Schluck Saft getrunken hat. »Mrs Adams. Und weißt du, was sie mir erzählt hat? Wie schade sie es findet, dass es zwischen dir und Aiden nicht gefunkt hat.« Sie macht eine theatralische Pause, die mir die Gelegenheit bieten soll, etwas auf ihre Worte zu erwidern.
Aber ich schiebe mir lieber eine Portion Kartoffelbrei und gedünstete Möhren in den Mund.
»Ach, Kindchen.« Mom seufzt und strahlt dabei eine mütterliche Enttäuschung aus, die mich direkt ins Herz trifft und es mit so viel Schuld auflädt, dass ich kaum noch Luft bekomme. Aber ich nehme ihr das nicht übel. Aiden ist bereits der vierte Kandidat in sechs Monaten, mit dem mich Mom erfolglos verkuppelt hat.
Ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall.
»Was hattest du denn dieses Mal an dem armen Jungen auszusetzen?«, hakt Mom nach, als sich die Stille zwischen uns ausdehnt.
»Nichts«, nuschle ich. »Der Abend war nett.«
»Wow, hast du das gehört, Sofia?«, fragt Abigail und sieht nicht einmal von ihrem Smartphone auf. Sie weiß, dass Mom gerade zu sehr mit mir beschäftigt ist, um ihrer Drohung Taten folgen zu lassen und den Zwillingen die Handys wegzunehmen. »Der Abend war nett.«
»Ja! Das Date muss die reinste Katastrophe gewesen sein. Schließlich weiß jeder, dass nett der kleine Bruder von scheiße ist.«
Die beiden lachen, und ich werfe ihnen einen giftigen Blick zu. Mom hingegen quittiert diese Worte mit einem Kopfschütteln. Dass sie den beiden nicht einmal mit einer Taschengeldpause droht, sollten sie das Sch-Wort bei Tisch noch einmal benutzen, untermalt, wie stark sie auf mich fokussiert ist.
»Ja, aber wenn der Abend doch nett war, wieso gibst du Aiden dann keine weitere Chance?«, fragt Mom. »Vielleicht ist er schüchtern und braucht ein wenig Zeit, um er selbst zu sein. Du darfst nicht so wählerisch sein, Kaira. Glaubst du, wenn ich früher so hohe Ansprüche an Männer gehabt hätte, würde auch nur einer von euch heute hier sitzen?«
Ich schüttle den Kopf, weil ich weiß, dass Mom diese Reaktion von mir erwartet. Und teilweise hat sie ja auch recht mit ihren Worten. Nur ist es so, dass das Desinteresse nicht allein von mir ausgeht. Aiden ist ebenfalls der Meinung, dass das zwischen uns keine Zukunft hat.
Es findet halt nicht jeder mit siebzehn die große Liebe.
»Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, mi corazón.« Mom legt ihre Hand auf meine und drücke sanft meine Finger. Reflexartig schaue ich auf. Die zerstörte Hoffnung in ihren Augen bricht mir das Herz.
»Ich möchte nicht, dass du so endest wie Tante Lucia«, sagt Mom. »Allein mit zwölf Katzen in einer kleinen Zweizimmerwohnung.«
»Ich weiß«, sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln. Klar, es gibt schlimmere Schicksale als das von Moms älterer Schwester. Meine Tante ist eine glückliche Single Lady und lebt ihr Leben genau so, wie sie es will.
Aber ich will heiraten, und ich will Kinder bekommen.
Nur muss ich mir mit dreiundzwanzig schon derart viel Stress deswegen machen?
»Ich kann Aiden ja noch mal anrufen«, sage ich, um Mom zu besänftigen. Zwar bezweifle ich, dass Aiden darauf eingehen wird, aber dann ist es so.
Sogleich strahlt Mom mit der Sonne um die Wette.
»Mach das, Schätzchen! Und wenn du weißt, wann ihr euch wiederseht, sagst du vorher Bescheid, ja? Dann gehen wir shoppen.«
»Wir kommen mit!«, rufen Sofia und Abigail wie aus einem Mund. Doch weder Mom noch ich beachten sie.
»Du willst shoppen gehen? Warum denn das?« Augenblicklich bereue ich es, eingelenkt zu haben. Es gibt nur wenige Dinge, die ich noch mehr hasse als einkaufen.
»Na ja, wenn du und Aiden euch wiederseht, solltest du dich von deiner besten Seite zeigen – immerhin hast du ihm einen Korb gegeben. Einige Männer können mit einer derartigen Zurückweisung nur schwer umgehen. Und auch wenn dein Wesen wundervoll ist und er dich nur lieben kann, schadet es nicht, deine optischen Vorzüge ins rechte Licht zu rücken. Unter deinen viel zu großen Kapuzenpullovern sieht Aiden ja gar nichts von deiner Figur. Aber es heißt nicht umsonst: Das Auge isst mit.«
Meine Schwestern würgen angewidert, und mein Dad räuspert sich verlegen. Wenigstens bin ich nicht die Einzige, der dieses Gespräch unangenehm ist.
»Ich überleg es mir«, antworte ich ausweichend und wende mich wieder meinem Essen zu. Dass mein Kleidungsstil Mom ein Dorn im Auge ist, weiß ich – sie lässt kaum eine Gelegenheit aus, mir das unter die Nase zu reiben.
Aber ist dies wirklich der Grund, wieso ich keinen Mann finde? Weil ich lieber Hoodies und Leggins statt figurbetonte Kleider trage? Dabei ist Ersteres viel praktischer, wenn ich Käfige im Tierheim reinige oder im Altersheim mit Senioren Bingo spiele.
»Ja, sag mir unbedingt Bescheid.« Mom nickt und grinst breit. Sie weiß, dass ich ihrem Wunsch am Ende sowieso nachkomme und mich von ihr quer durch die ganze Mall schleifen lasse. So ist es schon immer gewesen. Ich kann meiner Familie einfach keinen Wunsch ausschlagen. »Und bis es so weit ist, reden wir über unseren nächsten Mutter-Tochter-Tiktok-Tanz. Das letzte Video hat mir über fünfunddreißigtausend Views und fast dreihundert neue Follower eingebracht.«
»Klar«, sage ich kraftlos. Nach dem Date- und Shopping-Thema jetzt auch noch über den Dreh eines neuen Tiktok-Videos zu reden, kommt mir vor, als müsste ich nach einer Zahnwurzelbehandlung ohne Betäubung auch noch eine mündliche Prüfung in Physik ablegen, mein meistgehasstes Fach in der Schule.
Mom scheint jedoch nichts von meiner Zurückhaltung zu bemerken. Munter plappert sie weiter. »Du kannst ja am Samstag vorbeikommen. Wir frühstücken gemeinsam und studieren dann den Tanz ein.«
»Am Samstag bin ich schon mit Mila und Leandra verabredet.« Meine Antwort lässt Mom einen Flunsch ziehen. Sie ist es gewohnt, dass ich immer da bin, wenn sie mich braucht.
»Könnt ihr das nicht am Freitag machen? Samstag ist der einzige Tag, an dem es nicht ganz so heiß werden soll. Sonst schwitzen wir im Garten doch wie zwei Schweine.«
»Freitags bin ich immer im Altersheim«, erinnere ich Mom, jongliere jedoch im Kopf meine Termine für diese Woche, um Moms Anfrage noch irgendwie gerecht zu werden. Ich weiß, wie wichtig ihr der Tiktok-Account ist. »Vielleicht kann ich meine Freitagsschicht auf Donnerstag legen. Dann müsste ich nur schauen, dass ich am Vormittag ins Tierheim komme, damit ich am Nachmittag Zeit habe.«
Moms Stirn wirft tiefe Falten. Es ist offensichtlich, dass sie keine Ahnung hat, wovon ich...
Erscheint lt. Verlag | 7.11.2024 |
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Reihe/Serie | GU New Adult |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Ana Huang • Ayla Dade • •Booktok • Booktok • •Booktok Germany • Brittainy C. Cherry • Burnout • Grenzen setzen • Josi Wismar • Kathinka Engel • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mental Health • Mona Kasten • Nein sagen • New Adult • New Advice • New Romance • people pleasing • Rebecca Yarros • Romanze • Selbstakzeptanz • Selbstfindung • Therapie • TikTok • TikTok books • TikTok Germany |
ISBN-10 | 3-8338-9542-X / 383389542X |
ISBN-13 | 978-3-8338-9542-5 / 9783833895425 |
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