Heute an Bord, morgen ein Mord (eBook)
152 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-2271-0 (ISBN)
Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. In dieser Zeit entdeckte ich meine Liebe zum Schreiben. Ich verfasste unterschiedliche Lehrbücher und betrieb einen eigenen Verlag. Ich schrieb Drehbücher und übernahm die Regie bei diversen Lehrfilmen und wirkte als Schauspieler mit. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch, mein erstes Werk, das veröffentlicht wurde. Auf der Insel Juist entstand die Idee, Kriminalromane zu schreiben. Es entstanden Krimis, deren Handlungen auf der Insel Juist oder in Rüdesheim angesiedelt sind. Mein Lebensmotto lautet: 'Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie du mich haben willst.'
Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. In dieser Zeit entdeckte ich meine Liebe zum Schreiben. Ich verfasste unterschiedliche Lehrbücher und betrieb einen eigenen Verlag. Ich schrieb Drehbücher und übernahm die Regie bei diversen Lehrfilmen und wirkte als Schauspieler mit. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch, mein erstes Werk, das veröffentlicht wurde. Auf der Insel Juist entstand die Idee, Kriminalromane zu schreiben. Es entstanden Krimis, deren Handlungen auf der Insel Juist oder in Rüdesheim angesiedelt sind. Mein Lebensmotto lautet: "Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie du mich haben willst."
Dinner im Britannia-Restaurant
Nachdem beide leger, mit Hose, Hemd und Dinnerjacket, ohne Krawatte, gekleidet im Britannia-Restaurant erschienen waren, schauten sie sich nach dem Tisch um, der für sie reserviert war. Ihnen wurde ein Zweier-Tisch zugewiesen, der ihnen nicht besonders gut gefiel. Dennis ergriff die Initiative und fragte einen Service-Mitarbeiter nach einem anderen Tisch. Der verwies ihn an den Restaurantmanager. Dieser war sehr hilfsbereit und bot den beiden zwei Alternativen an.
»Sie können dort sitzen«, sagte er und zeigte auf einen Tisch, »dort sitzen zwei Ehepaare und ein einzelner Herr, an diesem Tisch habe ich noch drei freie Plätze. Dort auf der anderen Seite ist noch Platz an einem größeren Tisch. Auch dort sitzen zwei Ehepaare und eine Gruppe mit vier Damen. An diesem Tisch habe ich zwei Plätze frei. Wo möchten Sie sitzen?«
Spontan entschied Dennis sich für die letzte Alternative. Der Restaurant-Manager führte sie zu dem erwählten Tisch. Die zwei Ehepaare hatten bereits Platz genommen und Gerd und Dennis stellten sich vor und wurden von den anderen ebenfalls freundlich begrüßt.
»Ich bin auf die vier Frauen gespannt«, flüsterte Dennis seinem Freund zu.
»Die sind bestimmt zwischen 80 und Scheintod«, flüsterte Gerd seine Befürchtungen zurück.
Eine freundliche Service-Mitarbeiterin erschien und stellte sich vor.
»Ich heiße Jana«, lächelte sie, »ich bin während der Reise für Sie zuständig und werde Sie beim Abendessen betreuen. Das mache ich zusammen mit meiner Kollegin Linda, die sich gleich selbst bei Ihnen vorstellen wird.«
Dann verteilte sie mehrere Speisekarten auf den Tischen. Ein 5-Gänge-Abendmenü erwartete die Gäste und man hatte pro Gang noch die Auswahl zwischen verschiedenen Spezialitäten. Gerd studierte die Karte und überlegte, welche Speisen er wählen wolle, als Dennis ihm auf den Fuß trat. Erschrocken schaute er hoch und sah, dass sein Freund stumm mit seinem Kopf in Richtung Eingang des Speisesaals wies. Gerd schaute ebenfalls dorthin und erblickte vier Frauen, die vom Restaurant-Manager zu ihrem Tisch geleitet wurden.
»Mach deinen Mund wieder zu«, flüsterte Dennis seinem Kumpel zu. Doch der war völlig fasziniert, denn die Damen, die inzwischen am Tisch Platz nahmen, waren nicht zwischen 80 und Scheintod. Gerd schätzte, dass die Ladies zwischen 25 und 35 sein mussten. Und außerdem sahen sie noch attraktiv aus. Zwei fand er besonders toll und die beiden anderen, na gut, auch nicht schlecht.
Damit war der Tisch vollständig besetzt und nachdem sich alle miteinander bekannt gemacht hatten und die ersten Gänge des Menüs verzehrt wurden, begann auch langsam eine Konversation unter den Beteiligten. Das britische Ehepaar hieß Kendall und kam aus Birmingham. Er war Besitzer einer kleinen Fabrik, die Speiseeis herstellte. Er sprach perfektes Deutsch, seine Frau nur Englisch. Beide waren schätzungsweise 60 Jahre alt.
Das andere Paar war nicht verheiratet. Susanne Lammers war Journalistin und arbeitete als freie Mitarbeiterin beim ZDF in Mainz. Er hieß Beat Brugger, wurde in der Schweiz geboren und war als IT-Spezialist in einem Zeitungsverlag in Frankfurt tätig.
Die vier Frauen waren Freundinnen und kamen aus Münster in Westfalen. Es stellte sich heraus, dass alle um die dreißig Jahre alt waren. Sie arbeiteten in unterschiedlichen Jobs. Christa war Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, Helga hatte den Beruf einer Grafikerin erlernt und war selbstständig, Marianne arbeitete als Betreuerin in einem Kindergarten und Petra hatte einen eigenen Friseursalon. Gerd und Dennis gaben sich wie verabredet als Kommissare bei der Kriminalpolizei in Wiesbaden aus.
Beat Brugger wandte sich an die Gruppe am Tisch und schlug vor, sich mit ‚Du‘ anzureden und das förmliche ‚Sie‘ wegzulassen. Alle waren einverstanden und sofort ergriff Steve Kendall das Wort:
»Excuse me. Do you know how important ice cream is for human life?«,
Offensichtlich hatten diejenigen, die der englischen Sprache mächtig waren, keine Lust auf das Thema einzugehen.
»Ist es denn human, wenn man Eis ist? Wie hat der das gemeint?«, fragte Gerd seinen Freund.
»Nein«¸ half Dennis seinem Freund, »er wollte betonen, wie wichtig Eiscreme für den Menschen ist.«
»Ihr beide arbeitet bei der Kripo«, wandte sich Susanne an Dennis, »mich interessiert das als Journalistin. Was macht der Job eigentlich mit eurem Gefühlsleben? Es ist doch sicher sehr belastend, mit Mord und Totschlag umzugehen. Wie verkraftet ihr das?«
Dennis schmunzelte, denn er hatte eine solche Frage förmlich erwartet.
»Natürlich legt man solche Erlebnisse nicht einfach mit seiner Kleidung ab«, erklärte er, »aber die Polizei hat eine sehr hohe Aufklärungsquote und das gibt nicht nur Genugtuung, sondern auch immer wieder Motivation, in dem Job zu arbeiten.«
»Excuse me. Do you know how important ice cream is for human life?«, fragte Steve Kendall erneut in die Runde.
Als immer noch keine Reaktion auf seine Frage kam, fragte er noch einmal auf Deutsch.
»Wisst ihr, wie wichtig Eiscreme für das Leben des Menschen ist?«
Jedoch die anderen ließen sich nicht auf das Thema Eiscreme ein.
»Ist das nicht sehr gefährlich?«, wollte Christa von Gerd wissen, »wenn man einen Mörder verhaften will? Wart ihr da schon einmal in Gefahr?»
»Ja, das ist sehr gefährlich«, antwortete Gerd, »aber wir sind gut ausgebildet und trainieren solche Situationen auch immer wieder.«
»Musstet ihr schon einmal auf jemanden schießen?«, fragte Beat, der Freund von Susanne.
»Ja, das musste ich schon mehrfach. Wenn man sich selbst verteidigen muss, bleibt das nicht aus«, erzählte Gerd.
»Hast du schon mal einen erschossen?«, wollte Marianne von Gerd wissen.
Doch bevor Gerd antworten konnte, übernahm Dennis das Gespräch.
»Ich hatte einen Fall, da hat ein Ehemann seine Frau und den Sohn als Geiseln genommen, nachdem er vorher eine Bank überfallen hatte. Er hatte sich in seinem Haus verschanzt und als die Polizei anrückte, schoss er mit einem Gewehr auf uns. Es gab einen Schusswechsel, dann wurde am Telefon verhandelt und er verlangte ein Fluchtauto von uns. Das wurde ihm auch gestellt und er verließ mit seinem Sohn das Haus und hielt das Gewehr dem Kind an den Kopf. Er stieg ins Auto ein und fuhr los. Ein Kollege und ich verfolgten ihn. Über Funk erfuhren wir, dass er seine Ehefrau erschossen hatte. Auf einer Landstraße baute er einen Unfall, stieg mit dem Sohn aus dem Auto, der Sohn ließ sich einfach fallen und der Kerl eröffnete das Feuer auf uns. Ich schoss zurück und traf ihn. Er starb dann später im Krankenhaus.«
Gerd staunte über die kreative Schilderung seines Freundes und die Zuhörer am Tisch waren sehr beeindruckt.
Helen und Steve versuchten verzweifelt, das Thema in Richtung Speiseeis zu lenken.
»Ich bedaure, wenn ich euch unterbreche. Kennt ihr das beste Speiseeis der Welt?«
Und als keine Reaktion erfolgte, übernahm er selbst die Beantwortung der Frage:
»Es heißt SKY.«
Christa schaute etwas irritiert in Richtung Steve Kendall, schüttelte kurz den Kopf und wandte sich dann erneut an Gerd.
»Was man immer so in den Krimis im Fernsehen sieht« wollte Christa wissen, »ist das weit weg von der Realität?«
»Meistens schon. Vor allem das, was von der medizinischen Seite gezeigt wird. In den Krimis wird meistens von der Pathologie gesprochen. Aber in der Realität ist das immer die Rechtsmedizin. In der Pathologie liegen normal verstorbene Menschen. Bei Toten im Zusammenhang mit Gewaltdelikten ist es die Rechtsmedizin. Und außerdem ist da nicht ein einzelner Arzt, sondern mindestens zwei Mediziner anwesend, wenn ein Leichnam geöffnet wird. Außerdem noch mindestens zwei oder drei andere, zum Beispiel von der Staatsanwaltschaft. Selbst die Arbeit des Kriminalbeamten wird meist falsch dargestellt. Zu 80 Prozent besteht unser Job aus Schreibtischtätigkeiten.«
Gerd hatte sich regelrecht in seine Erklärung hineingesteigert, aber den Rest am Tisch überzeugt. Nur das Ehepaar aus Birmingham nicht.
»Excuse me. Do you even know what SKY means?«, übersetzte aber gleich selbst seine Frage, »Wisst ihr, was SKY bedeutet?«
»Sky heißt Himmel«, antwortete Helga und widmete sich dann wieder Gerd. »Ich wollte heute Abend nach dem Essen einen neuen Krimi anfangen zu lesen« erklärte sie.
Steve wollte gerade wieder unterbrechen, doch Helga gab ihm keine Chance.
»Viel spannender, als einen Krimi zu lesen, ist es aber, euch zuzuhören.«
Doch irgendwie hatte der Ehrgeiz den Eiscreme-Produzenten gepackt und er fragte seine Tischnachbarn:
»Es tut mir leid, wenn ich euch mit meiner Frage störe. Wisst ihr wirklich nicht, was SKY bedeutet? Jeder Buchstabe steht für ein Wort. Ratet mal.«
»Wie heißt denn der Krimi, den du lesen möchtest?«, wollte Gerd von Helga wissen.
Doch bevor Helga antworten konnte, sprach Steve mit lauter Stimme:
»Excuse me. S comes from my first name Steve, K means Kendall and Y is called Yce cream. Isn't that a great name for ice cream? Isn't that brilliant that we spell the word ice cream with a Y?«
Steve schaute sich in der Runde am Tisch um, aber offensichtlich war es ihm nicht gelungen, seine Begeisterung auf die anderen zu übertragen.
Als Gerd und Dennis später in ihrer Kabine waren, fasste Dennis das Ganze zusammen.
»Das war doch eine geile Idee, uns als Kripo auszugeben. Die fahren ja förmlich auf das Thema ab. Und ich habe das Gefühl, dass Christa so richtig auf mich steht. Ich versuche morgen, sie zu...
Erscheint lt. Verlag | 3.6.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Falsche Polizisten • Kreuzfahrt • Mord |
ISBN-10 | 3-7598-2271-1 / 3759822711 |
ISBN-13 | 978-3-7598-2271-0 / 9783759822710 |
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