Ein Lehrer für die Ewigkeit -

Ein Lehrer für die Ewigkeit (eBook)

1858 - 1929

Nadja Böhnke (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-4195-3 (ISBN)
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"Die Amsel lehrt uns, dass das Wissen nie fliegt, sondern für die Ewigkeit singt." Tauchen Sie ein in längst vergangene Zeiten. Erleben Sie die faszinierende Lebensgeschichte, das Curriculum Vitae von Prof. Dr. phil. Wilhelm Dickhuth, der von 1858 bis 1929 im Emsland lebte. Diese beeindruckende Biografie, von der Herausgeberin als "Ein Lehrer für die Ewigkeit" beschrieben, wird durch zahlreiche original handgezeichneten Illustrationen und Fotos veranschaulicht. Wilhelms Leben spiegelt seine Kindheit, seine starke Verbundenheit zur Heimat, seine familiären Werte, seinen unermüdlichen Wissensdurst und sein Streben nach persönlichem Erfolg wider. Sein Lebensmotto "Nunquam retrorsum" -niemals zurück- verleiht ihm die Entschlossenheit, seinen eingeschlagenen Weg zu verfolgen. Nach dem Besuch der Schulen in Papenburg und Meppen, studiert Wilhelm neuere Sprachen an der Universität Göttingen und der Königlichen Akademie Münster. Im Jahr 1883 promoviert er mit einer Dissertation: "Form und Gebrauch der Präpositionen in den ältesten französischen Sprachdenkmälern". Obwohl er die französische und englische Sprache beherrscht, reicht dies allein nicht aus, um an einer höheren Schule zu unterrichten. Wilhelm reist nach England und in die französische Schweiz, um seine Sprachkenntnisse zu perfektionieren. Im Jahr 1886 wird er als Vertretung an das Gymnasium zu Bückeburg berufen und später an das Gymnasium zu Lingen. Sein Weg führt ihn schließlich an das Realgymnasium in Osnabrück, wo er seine Abhandlung über den Anfangsunterricht im Englischen in Sexta und Quinta veröffentlicht. Der Protagonist dieses Buches ist für die Herausgeberin kein Fremder, Prof. Dr. phil. Wilhelm Dickhuth ist ihr Urgroßvater. Mit persönlichem Engagement strebt die Herausgeberin danach, die Biografie ihres Urgroßvaters zu veröffentlichen, bevor sie unwiederbringlich in Vergessenheit gerät. Was erwartet Sie: - Erleben Sie eine interessante Lebensgeschichte. - Begeben Sie sich auf eine historische Reise durch das 19. Jahrhundert. - Eine Inspiration und Reflexion über Bildung und Lebensmotto.

Kurzer Abriss der Geschichte des Emslandes.


Das Emsland bildet ein längliches Viereck und hat eine Größe von 1388 Qkm. Es grenzt östlich an den Hümmerling und Oldenburg, südlich an die Grafschaften Lingen und Bentheim, westlich an die Niederlande, nördlich an Ostfriesland. Die Ems durchfließt es der Länge nach von Süden nach Norden; ihr parallel laufen westlich die Bourtanger Moräste und bilden einen langen Grenzgürtel zwischen Holland und Hannover. Waldungen, Sand und Moräste, zwischen den Heiden gelagert, bedeckten das Land, als seine ersten Bewohner in der Geschichte auftraten. An den Flüssen und den Niederungen zeigte sich Grünland und um die sporadischen Wohnungen nur geringer Ackerbau.

Die ersten Bewohner des Emslandes, welche die Geschichte kennt, waren die Amsivarier. Im Süden waren ihre Nachbarn die Brukterer, nördlich erstreckten sie sich bis an die Emsmündung hinab, östlich die Chauken, westlich lehnten sie sich an das Bourtanger Moor. Im Jahre 59 n. Chr. wurden sie von den Chauken aus ihrer Heimat verdrängt und fanden schließlich bei den Cheruskern Mitleid und Wohnsitze. Die Chauken blieben in ihren Wohnsitzen.

Im 4.Jahrh. überschwemmten die Sachsen das Emsland und nahmen dort bleibende Wohnsitze. Das Emsland bildete später den Oberemsgau. Darin lagen die Gaue Agrotingen mit Meppen und Laingau mit Aschendorf. Im Anfang des Mittelalters und in den folgenden Jahrhunderten umfasste der Oberemsgau den größten Teil des sächsischen Nordlandes. Dieses Nordland war das spätere Niederstift Münster.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde das Emsland dem Herzog von Arenberg als Entschädigung für die großen Verluste, welche dieser am linken Rheinufer in den französische Revolutionskriegen erlitten, überwiesen, aber nach einem Senatsconsult wieder genommen (13.Dez.1810) und dem französischen Kaiserreiche einverleibt. Bei der allgemeinen Restauration im Jahre 1815 kam es an Hannover. Im Jahre 1826, wo der Herzog von Arenberg als Standesherr in seine Rechte eintrat, wurde es zu einem Herzogtum erhoben unter dem Namen Herzogtum Arenberg-Meppen; 1866 fiel es an das Königreich Preußen.

Die Reformation fand schon früh Eingang im Emslande und zwar unter dem Fürstbischof Franz von Waldeck (1538), so dass am Ende des 16.Jahrhundert das ganze Emsland Lutherischer Konfession angehörte. Im Anfang des 17.Jahrh. wurde durch gewaltsame Maßregeln wie Gütereinziehen, Landesverweisung solcher Untertanen, die sich nichts zuschulden kommen ließen, als dass sie nicht katholisch waren, von den Jesuiten die Gegenreformation durchgeführt. Ein Memoriale von Rhede (1654) über diese Pfarre von dem Jesuiten- Missionar Kaspar Becker zeigt, dass trotz der Gewaltmaßnahmen die lutherischen Bewohner sich lange gegen die Einführung der katholischen Religion gewehrt. Es heißt dort: „Zu wünschen wäre, dass, wenn irgendwo, gerade auf dieser Grenze ein eifriger, tüchtiger Pfarrer wirkte, indem ein großer Teil der Eingepfarrten von Rhede und noch mehrere von Aschendorf noch nicht katholisch sind; sie gehen zwar in die Kirche und zu den Sakramenten, aber im Herzen sind sie lutherisch.“ So wurde die lutherische Lehre im Emsland gewaltsam unterdrückt. Erst in der Mitte des 19. Jahrhundert bildeten sich wieder 2 kleine Gemeinden in Meppen und Papenburg mit Kirchen und Schulen. Nach und nach wurden auch Predigtstationen mit Kapellen in Sögel, Rhede und Lathen eingerichtet. Bemerkt sei noch, dass die reichsunmittelbare Familie von Dinklage auf Campe lutherisch geblieben ist. Das Emsland hatte im Mittelalter viel unter den Einfällen der Grafen von Bentheim und Ostfriesland zu leiden. Am furchtbarsten wütete der 30 jährige Krieg, der durch Schwert, Pest, Hunger großes Elend über das Emsland brachte, wofür die Sprache keinen Ausdruck findet. Ebenso namenlose Leiden brachten die Kriege des kriegslustigen Bischofs Christoph Bernard von Galen gegen Holland (1665 und 1672) über das unglückliche Emsland, das sich von den Wunden des 30 jährigen Krieges kaum erholt hatte.

Eine arge Plage waren im 17. und 18. Jahrh. die Zigeuner und Scherenschleiferbanden, die das Emsland durchzogen und Raub und Schrecken, Brandstiftungen und Gewalttätigkeiten im Gefolge hatten. Erst gegen Ende des 18.Jahrh. gelang es, diese Landplage gänzlich aufzuheben und die letzten Reste anzusiedeln.

Im 7 jährigen Krieg litt das Emsland sehr unter den Durchmärschen und Kontributionen der Engländer, Hannoveraner und Franzosen. Die Stadt Meppen hatte eine Belagerung durch Condé auszuhalten und wurde furchtbar verwüstet. Dieser Krieg, der an jene münsterisch-holländischen Expeditionen unter Christoph Bernard erinnert, hat durch die vielen und mannigfaltigen Opfer, die gebracht werden mussten, Städte und Dörfer des Emslandes in neue und schwere Schulden gestürzt. Noch lange Zeit nach dem Kriege beunruhigte das Kriegsgesindel, nach hergestelltem Frieden aus dem Dienst entlassen und durch den Krieg der Arbeit entwöhnt, dem Nichtstun und der Schwelgerei anheimgefallen, das Emsland durch arge Dieberei, die um so schwieriger zu verhindern war, weil die nahen Moräste und die holländische Grenze leicht gegen Verfolgungen schützten.

Noch einmal, Ende des 18. Jahrh. und Anfang des 19. Jahrh. in den Napoleonischen Kriegen hatte das Emsland die Lasten der Durchzüge und Requisitionen zu tragen, wenn auch diese ungleich weniger schwer waren als in den frühen Kriegen.

Mit dem Sieg der Verbündeten war ein dauernder Frieden erkämpft, der auch dem Emsland gestattete, die Wunden des Krieges zu heilen und wieder zu Wohlstand zu gelangen.

Lathen.

Das Dorf Lathen liegt an der Ems, etwa in der Mitte des Emslandes, in etwa gleicher Entfernung von Meppen und Aschendorf. Es umfasst ein Arenal von etwa 1316,3 ha mit 189 Wohnhäusern, 209 Haushaltungen von 2 oder mehreren Personen, 3 m. u. 9 w. Haushaltungen u. hat 1072 Einwohner, von denen 515 m. und 557 w. sind, 23 evang. 994 kath. und 55 Juden.

Der Ort erscheint zuerst im Jahre 854 unter der Schreibweise Lodun und Lodon mit den Dörfern Dude (Düthe), Embini (Emen), Helderi (Hilter), Dynon (Eimen) und Meldesdorp (Melstrup).

Dr. Jellinghaus vermutet, dass der Name Loden, Loten zur Lute = Senkung gehört, wie Lotte bei Osnabrück und Lotten bei Haselünne. - In der Mundart bei Aschendorf lautet altes o = å (Låthen), in der Tecklenburger Mundart lautet Lotte = Luate.

Ich bin der Ansicht, dass die Bedeutung „Senkung“ richtig ist; denn im südwestlichen Teil des Dorfes befindet sich eine solche, die in Wiesen ausläuft, welche sich am Ufer der Ems breit hinstrecken. Auf dieser Senkung, wo auch jetzt noch eine größere Anzahl Häuser steht, unter anderen mehrere große Höfe, wird die älteste Ansiedlung gewesen sein. Auf der Höhe dieser Senkung befindet sich die Kirche, wie uns das nebenstehende Bild veranschaulicht.

Die älteste Siedlung auf der Senkung
(Lute=Loten(o=å)=Lathen)

Die Kirche kam 834 an das Kloster Corvey. Eine neue Kirche wurde 1531 erbaut. Über der Tür nach der Nordseite liest man die Werte: „MCCCCC XXVIII unde dren, up Maydach is gelegt de erste Steen.“ - Der Turm stürzte 1650 zusammen, wurde aber bald wieder aufgebaut. Im Jahre 1881-1882 wurde ein neuer Turm gebaut und die Kirche wesentlich ausgebaut, so dass sie jetzt als stattlicher, gothischer Bau eine Zierde des Orts bildet.

Wie überall im Emsland wurde auch in Lathen kurz nach der Reformation die evangelische Lehre begeistert aufgenommen. Der Lehre Luthers redete zuerst das Wort Bernhard Kock, der 1546 in Lathen Kaplan war, während Burchard von der Horst dort lutherischer Pfarrer war. Hundert Jahre später waren nach der von Jesuiten mit Gewalt durchgeführten Gegenreformation im Jahre 1658 unter den 639 Einwohnern in Lathen nur noch 6 Lutheraner und 15 aus der Gemeinde hatten die österliche Kommunion nicht empfangen. Erst seit etwa 70 Jahren hat sich in Lathen wieder eine kleine lutherische Gemeinde gebildet. Sie hat in den neunziger Jahren eine kleine Kapelle erbaut, in der 2 mal im Monat Gottesdienst durch den Pastor aus Papenburg abgehalten.

Eine Tatsache von großer Wichtigkeit für die Kultivierung von Ödland möge hier Erwähnung finden.

Einem Obervogt, namens Nankemann in Lathen gelang es, eine kleine Sandwüste mit Tannen zu bepflanzen und zu einem anmutigen Gebüsch umzuschaffen. Diese erste Nankemannsche Anlage bestimmte die Münsterische Regierung hauptsächlich dazu, den Plan zur Tannenpflanzungen in den Meppenschen Sandwüsten mit Ernst aufzunehmen und durchzuführen. Von den geteilten Sanden erhielten die Gemeinden zwei Drittel, die Hofkammer ein Drittel. In dem Gerichtsbezirk Lathen betrug der Grund, der zu diesem Zweck angewiesen wurde in Sinnen, Hilter, Ehmen, Düthe, Fresenburg, Melstrup, Lathen, Ober-und Niederlangen, Sustrum, Dörpen, Ahlen, Wippingen, Derum, Walchum 17, 502½ Scheffel Einsaat.

Eine uralte Sitte, die nur noch in Lathen und ein paar Orten des Emslandes gepflegt wird, ruft schöne Erinnerungen an meine fröhliche Jugendzeit in mir wach: Das Bringen einer...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
ISBN-10 3-7583-4195-7 / 3758341957
ISBN-13 978-3-7583-4195-3 / 9783758341953
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