Das rabenschwarze Rätsel -  Klaus-Dieter Soja

Das rabenschwarze Rätsel (eBook)

Schurkenstreiche
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2024 | 1. Auflage
444 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9754-7 (ISBN)
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Tanelorn und Alina geraten aneinander. Streitpunkt ist das geraubte Drachen-Ei. Trotz seiner klaren Niederlage gelingt es Tanelorn, einen entscheidenen Vorteil für sich herauszuschlagen. Gor plant, das Zwergenreich zu erobern. Von dort ist es nicht weit bis zum Normannendorf, in dessen Nähe sie das versteckte Sternentor vermutet. Mittlerweile wissen alle Akteure - auch Beowulf, Alina, Shardik und Caleban - dass ein Sternentor gefunden worden ist, aber nicht jeder weiß, dass nur Tanelorn das Versteck kennt. Tanelorn muss das versteckte Sternentor schnellstens bergen, sonst läuft er Gefahr, es an seine Gegenspieler zu verlieren. Er fasst daher einen verzweifelten Entschluss. Die Boaden und Necromancer wissen, dass die Mutanten handeln müssen. Beide stellen ihre Fallen. Beowulf ist machtlos. Er hat keine Unterstützung und kann nur beobachten, was seine Gegenspieler tun. Den um das Sternentor kämpfenden Parteien (Mutanten, Necromancer und Boaden) ist klar, dass der Sieger sämtliche Mitspieler auslöschen wird. Dieses Wissen rechtfertigt jedes Opfer und jeden Mord. Die alte Ordnung bricht endgültig zusammen.

Klaus-Dieter Soja, geboren 1945 in Berlin, wuchs in Espelkamp (Ostwestfalen) auf. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft wandte er sich der Informatik zu und blieb ihr 26 Jahre treu. Die letzten 15 Berufsjahre war er als Informatikleiter (Anwendungsentwicklung) in einem weltweit operierenden Chemiekonzern tätig. Mit 51 Jahren beendete er seine Informatik-Laufbahn. Seitdem widmet er sich seinen Interessen, als da sind: Mathematik, Physik, Astronomie, Kosmologie, Musik (Keyboard, Klavier) und Literatur. Mit dem achtbändigen Märchenroman (20 Arbeitsjahre) hat er sich einen Jugendtraum erfüllt. Klaus-Dieter Soja lebt heute auf einem Bauernhof nahe Münster (Westfalen).

Rückblick


Die einsetzende Abenddämmerung verdunkelte die altehrwürdige Bibliothek, sodass die zahlreichen Bücher und Schriftrollen kaum zu erkennen waren. Der alte König schritt an den Regalen vorbei, zündete das auf dem Arbeitstisch stehende Öl-Lämpchen an und setzte sich. Vor ihm lag das Buch. Das warme Licht ließ den mit Bildern verzierten ledernden Einband gut zur Geltung kommen. Ein buntes Lesezeichen zeigte an, wie viele Seiten er bisher seinem Enkelkind vorgelesen hatte.

Plötzlich hörte er Schritte. Es waren die leichten, schnellen Schritte eines Kindes. Birthe öffnete die Tür und rief ein wenig außer Atem: »Es ging nicht früher. Ich musste noch mein Zimmer aufräumen.«

»Hauptsache, du bist da.«

Birthe nickte, schloss die Tür und setzte sich auf den Stuhl vor dem großen Schreibtisch.

Der König studierte ihr schmales Gesicht. Dann sagte er in einem Ton, als sähe er sein Enkelkind zum ersten Mal: »Du hast ja grüne Augen.«

»Ja.« Stolz fügte sie hinzu: »Ich bin etwas Besonderes. Grüne Augen sind selten.«

»Soviel ich weiß, haben Hexen grüne Augen.«

»Opa! Wenn du so weitermachst, verwandle ich dich in ein Rindvieh.«

»Dann nehme ich dich auf die Hörner.«

Birthe schaute verdutzt, dann lachte sie und meinte: »Es ist wohl besser, dich in einen kleinen Hund zu verwandeln.«

»Was versprichst du dir davon?«

»Wenn du nicht gehorchst, gibt’s was hinten drauf.« Der König begnügte sich mit einem Lächeln.

»Schlag das Buch auf und fang an«, verlangte Birthe und rutschte ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her.

»Zuerst erzählst du mir, was du noch weißt.«

»Muss das sein?«

»In dem dicken Buch stecken mehrere Bücher. Heute Abend ist das dritte dran. Du wirst es nur verstehen, wenn du dich an die ersten beiden noch gut erinnern kannst.«

»Soll ich etwa alle Bücher erzählen?«

»Nur das, was ich dir zuletzt vorgelesen habe.«

Birthe konzentrierte sich und legte los: »Das zweite Buch fängt mit Shardik an. Er sucht die Schatten in Rydaheim auf und provoziert sie, indem er ihnen den toten Kopf der Goldenen Schlange Mar vor die Füße wirft.«

Der König nickte und meinte: »Seine Tollkühnheit hätte ihm das Leben kosten können.«

»Hat es aber nicht«, trumpfte Birthe auf. »Die Goldene Schlange Gor lässt ihn ziehen.«

»Wenig später findet der Schwarze Tiger aber seinen Meister.«

Jetzt war es Birthe, die nickte. »Die Elfe Thuvia verwickelt ihn in einen geistigen Zweikampf und schafft es, sich in seinem Kopf einzunisten.«

»Warum tut sie das?«

»Sie will etwas von Shardik. Doch was sie will, lässt das Buch offen.«

»Und wie geht es weiter?«

»Beowulf und Rabea suchen immer noch nach Sarah, müssen aber einsehen, dass ihre nur auf Zufall aufgebaute Suche sinnlos ist. Sie beschließen, den Drachen Alina aufzusuchen. Alina besitzt das Zweite Gesicht. Beowulf und Rabea hoffen, von ihr etwas über Sarah zu erfahren.«

»Während Beowulf und Rabea zum Drachenhaus ziehen, berät sich Gor mit ihren Vertrauten. Weißt du noch, worüber sie reden?«

»Sie reden nur Böses«, rief Birthe aufgebracht. »Sie wollen die Menschen vernichten und die Milchstraße erobern. Da sie keine Raumschiffe mehr haben, brauchen sie das verschollene Sternentor, um die Erde verlassen zu können.«

»Woher wissen sie, dass es auf der Erde ein Sternentor gibt?«

»Die Schatten vermuten es nur, da auf allen bewohnten Planeten solche Tore stehen. Sie vermuten es bei den Menschen, wissen aber nicht, wo sie suchen sollen.«

»Was haben sie mit dem Zwergenreich vor?«

»Sie wollen es erobern, weil sie dort mit wenigen Schwerthänden eine ganze Armee aufhalten können. Darüber hinaus hoffen sie, von den Zwergen etwas über das verschollene Sternentor zu erfahren.«

»Wenden wir uns wieder Beowulf und Rabea zu«, sagte der König. »Sie erleben zwar keine großen Abenteuer, aber die Sorge um Sarah frisst sie nahezu auf.«

»Sie erreichen das Drachenhaus und erfahren von Alina, dass Sarah am Leben ist. Alina tut noch mehr. Als sie hört, dass Beowulf das Zwergenreich aufsuchen will, weil er dort sein sagenhaftes Schwert vermutet, schenkt sie ihm den unsichtbar machenden Gürtel Gur.« Birthe seufzte und konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: »So einen Gürtel hätte ich auch gern.«

»Und was würdest du damit anstellen?«

»Ich kenne einen Lehrer, dem ich liebend gern eine Ohrfeige geben würde.«

»Ein unsichtbar machender Gürtel dient anderen Zwecken«, mahnte der König und lenkte die Aufmerksamkeit seines Enkelkindes wieder auf das Abenteuer. »Nachdem Beowulf und Rabea das Drachenhaus verlassen haben, taucht der umtriebige Tanelorn am Sumpfpfad auf. Was will er von Alina?«

»Er möchte die Schrecklichen Sümpfe passieren. Warum er die Sümpfe passieren möchte, sagt er aber nicht. Alina durchschaut ihn und verwehrt ihm das Betreten des einzigen Pfads. Es kommt zum Kampf, den Tanelorn klar verliert. Er muss unverrichteter Dinge abziehen.«

»So ist es«, murmelte der König, dann wollte er wissen: »Was machen Sarah und Rabea?«

»Sie sind ebenfalls zu den Schrecklichen Sümpfen unterwegs. Sarah ist eingefallen, dass Beowulf in den hohen Norden wollte. Um dorthin zu kommen, muss man die Schrecklichen Sümpfe durchqueren.«

»Vorher treffen sie auf Tanelorn.«

»Ja!«, rief Birthe. »Er hätte Sarah gern gefangen genommen, wagt es aber nicht, sich mit Caleban anzulegen.«

»Er muss sie ziehen lassen«, stimmte der König zu und fuhr fort: »Beide erreichen das Drachenhaus. Was erfahren sie dort?«

»Der Drache erzählt ihnen, dass Beowulf und Rabea zum Zwergenreich unterwegs sind. Sarah beschließt, ihnen zu folgen.«

»Wenden wir uns noch einmal Tanelorn zu. Der Halunke ist das personifizierte Böse. Er stellt schon wieder etwas an.«

Birthe schüttelte sich vor Grauen. »Er verwandelt sich in ein Krokodil und durchschwimmt die Schrecklichen Sümpfe. Als er eine auffällige Insel sieht, kriecht er hinauf und findet im Sand Alinas Ei.«

»Was macht er mit dem Ei?«

»Anfangs will er es zerstören, um sich für die erlittene Niederlage zu rächen. Doch dann entscheidet er sich anders. Er will das Ei als Waffe gegen Alina einsetzen. Mit anderen Worten: er will sie erpressen. Deshalb versteckt er das Ei auf der Nordseite des Sumpfes.«

»Tanelorn ist ein Halunke«, urteilte der König. »Wenn es darum geht, sich auf Kosten anderer einen Vorteil zu verschaffen, fällt ihm immer etwas ein.«

Birthe nickte.

»Was ist mit Beowulf und Rabea?«

»Beowulf beobachtet das Zwergentor. Zu seinem Entsetzen tauchen dort drei Schatten auf. Sie werden von den Zwergen hineingelassen.«

»Eigentlich hätte er jetzt die Suche nach seinem sagenhaften Schwert abbrechen müssen«, meinte der König.

»Ich hätte es sofort getan. Doch Beowulf denkt anders. Er will sein Schwert unbedingt zurückhaben.«

»Warum will er es unbedingt haben?«

»Es ist ein Zauberschwert. Genaues weiß ich nicht. Weißt du es?«

»Ich will dem Buch nicht vorgreifen.«

»Mit nur einem Schwert – auch wenn es zauberkundig ist – kann keiner alle seine Feinde vernichten.«

»Das ist richtig«, antwortete der König. »Beowulf glaubt aber, dass er mit ihm Großes erreichen kann. Deshalb riskiert er Kopf und Kragen. Wie geht es weiter?«

»Kaum haben die drei Schatten das Zwergenreich verlassen, klopft Beowulf am Zwergentor an. Er will dem Zwergenkönig einen Tauschhandel vorschlagen.«

»Normalerweise darf kein Fremder ihr Reich betreten und schon gar nicht ihren König sprechen«, erklärte der König. »Warum machen die Zwerge für Beowulf eine Ausnahme?«

»Er besitzt das Schwert Nafnir und will es gegen sein Zauberschwert eintauschen.«

»Nafnir ist der Türöffner. Weißt du, warum?« Birthe schüttelte den Kopf und schaute fragend.

»Für ihr sagenbeladenes Schwert würden die Zwerge die Hälfte ihrer Schätze hergeben. Es wurde ihnen einst von den Göttern geschenkt –

zumindest glauben das die Zwerge. Sie glauben, dass in ihrem Schwert ungeahnte Zauberkräfte stecken.«

»Und? Stimmt es?«

»Warum soll es nur ein Zauberschwert geben?« Der König schaute schmunzelnd auf sein Enkelkind, dann fuhr er fort: »Beowulf bekommt den Zwergenkönig Tamuk zu Gesicht. Tamuk will Nafnir um jeden Preis und lässt sofort in seiner Schatzkammer nach Beowulfs Schwert suchen. Zur Überraschung aller wird es dort gefunden....

Erscheint lt. Verlag 16.1.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-9754-5 / 3758397545
ISBN-13 978-3-7583-9754-7 / 9783758397547
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