Tee? Kaffee? Mord! Des Henkers letzte Mahlzeit (eBook)
190 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3801-9 (ISBN)
In Nathalies Hotel stirbt ein Gast - und das Loch in seiner Stirn macht klar, dass es kein Herzinfarkt war! Nathalie und Louise können sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum jemand ihren langjährigen Stammgast Nick Hemsley ermordet hat. Doch bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf einige düstere Geheimnisse. Und es kommt noch schlimmer: Nicht nur Nick Hemsley sollte getötet werden, sondern auch jemand, der Nathalie und Louise sehr nahe steht ...
Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ... Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das »Black Feather«. Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Geboren wurde Ellen Barksdale im englischen Seebad Brighton. Von Kindheit an war sie eine Leseratte und begann auch schon früh, sich für Krimis zu interessieren. Nach dem jahrelangen Lesen von Krimis beschloss sie vor Kurzem, selbst unter die Autorinnen zu gehen. »Tee? Kaffee? Mord!« ist ihre erste Krimireihe. Ellen Barksdale lebt mit ihrem Lebensgefährten Ian und den drei Mischlingen Billy, Bobby und Libby in der Nähe von Swansea.</p>
Zweites Kapitel, in dem Paige Rittinghouse den Schreck ihres Lebens bekommt
»Ist das Paige?«, fragte Louise, als Nathalie mit Ronald wieder nach unten gekommen war und sie der Köchin kommentarlos das Foto hingehalten hatte, das nun in einer Plastikhülle steckte, um zu verhindern, dass irgendjemand seine Fingerabdrücke darauf verewigte.
»Sieht so aus, nicht wahr?«, erwiderte Nathalie.
Louise nickte flüchtig. »Ist zwar schon ein älteres Foto, aber das ist eindeutig Paige. Wo hast du das entdeckt?«, wollte sie wissen.
»Im zweiten Koffer von Mr Hemsley«, antwortete sie, dann gab sie ihr ein Zeichen, die Küche zu verlassen und mit ihr und Ronald nach hinten ins Büro zu gehen. Nachdem sie dort die Tür hinter den beiden zugemacht hatte, fuhr sie fort: »In dem Koffer, in dem sich auch ein Gewehr und ein Präzisionsfernrohr befinden.«
»Dann war Hemsley ein Auftragskiller?«, fragte Louise in einem Tonfall, als wäre ein Auftragskiller als Gast im Hotel genauso selbstverständlich wie ein Vertreter für Kühlschränke. Allerdings war das ein Vergleich, der gar nicht mal so sehr hinkte – nicht etwa, weil es kaum Vertreter für Kühlschränke gab, sondern weil sich in den letzten Jahren schon so manch Krimineller im Black Feather einquartiert hatte.
»Hemsley heißt in Wahrheit Brian Cooper«, ergänzte Ronald.
»Jemand bringt den Henker ausgerechnet hier bei uns zur Strecke?« Louise schüttelte erstaunt den Kopf. »Das nenne ich eine Leistung.«
»Richtig«, stimmte Ronald ihr zu. »Aber wer es war, ist noch völlig unklar.«
»Genauso unklar wie die Tatsache, dass er mit einem Foto von Paige hergekommen ist«, warf Nathalie ein.
»Was sagt denn Paige dazu?«
»Der werden wir gleich einen Besuch abstatten«, kündigte Ronald an. »Meine Hoffnung ist ja, dass es sich um eine Verwechslung handelt und dieser Cooper die falsche Zielperson ins Auge gefasst hatte.«
»Der Henker macht keine Fehler«, betonte Louise, dann zuckte sie mit den Schultern. »Außer natürlich jetzt hier bei uns. Aber das bezieht sich nur darauf, dass jemand ihn erschossen hat. Dass er mit dem Foto von Paige nach Earlsraven gekommen ist, dürfte kein Fehler gewesen sein. Der Auftrag wird gelautet haben, Paige auszuschalten.«
»Es sei denn, das Ganze war eine Falle«, gab Nathalie zu bedenken. »Jemand hat ihn auf Paige angesetzt, damit er nach Earlsraven kommt, und dann hat derjenige ihn getötet.«
»Es wäre zwar denkbar«, hielt die Köchin dagegen. »Aber Cooper wird niemandem verraten haben, wann und wie er vorhatte, seine Zielperson zu eliminieren. Das hat ihn ja in der Vergangenheit immer wieder davor bewahrt, gefasst zu werden.«
Nathalie atmete frustriert seufzend aus. »Und das ausgerechnet jetzt, wo wir hier so unterbesetzt sind und Yoshiko auch nicht da ist. Warum passieren solche Dinge immer dann, wenn man sie absolut nicht brauchen kann?«
»Oh ja, das wäre uns allen viel gelegener gekommen, wenn man den Henker schon vor zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen hätte«, meinte Louise mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen.
Nathalie verzog den Mundwinkel. »Du weißt, wie ich das meine.«
»Und du weißt, wie ich das meine«, konterte ihre Freundin augenzwinkernd. »Wenn ich den Stapel da auf deinem Schreibtisch sehe, mache ich mir direkt Sorgen um dich. Wie willst du das alles erledigen, wenn du dich auch noch um die Zimmer kümmern musst?«
»Ich will es nicht erledigen«, stellte Nathalie klar. »Ich muss es erledigen. Alle fünf Minuten schickt mir irgendeine Behörde ein neues Formular, weil man dauernd was anderes wissen will. Und wenn ich es dann endlich ausgefüllt und abgeschickt habe, kommt zwei Wochen später die Erinnerung, ich hätte noch nichts abgegeben. Mit solchem Schwachsinn kann ich hier den ganzen Tag vertrödeln.«
»Kannst du denn nicht von irgendwoher noch Leute für die Zimmer und den übrigen Kram rund ums Hotel bekommen?«, wollte Ronald wissen. »So ist das doch auf lange Sicht kein Zustand.«
»Ich kann dir nur zustimmen«, entgegnete sie. »Aber wir sind hier nicht als Einzige von dieser Grippewelle heimgesucht worden. Woanders fehlen auch reihenweise Mitarbeiter, da kann keiner dem anderen ein paar Leute überlassen.« Sie winkte ein wenig ungehalten ab. »Irgendwie werden wir das schon hinkriegen. Jetzt müssen wir erst mal mit Paige reden.«
»Ich könnte zwischendurch einen Blick auf die Aufnahmen unserer Überwachungskameras werfen«, schlug Louise vor. »In der Küche herrscht ohnehin gerade Leerlauf.«
»Das wäre eine große Hilfe. Danke, Louise«, sagte Nathalie und drückte ihr leicht die Schulter.
»Ist doch selbstverständlich, Nathalie. Lieber würde ich euch beide zwar begleiten, weil ich auch hören möchte, was Paige dazu zu sagen hat, aber es geht gleich an die Vorbereitungen für das Abendessen, und da will ich meine Küche nicht so lange unbeaufsichtigt lassen, wenn ich so unterbesetzt bin.«
»Wir werden dir im Detail berichten, darauf kannst du dich verlassen«, versicherte ihr Ronald.
Nathalie schob das Foto wieder zurück in den Umschlag und stutzte, da ihr plötzlich auffiel, dass auf der Rückseite etwas mit Bleistift notiert war. »Paige Bower?«, las sie vor und blickte verwundert zwischen dem Polizisten und der Köchin hin und her. »Bower?«
»Vielleicht liegt ja eine Verwechslung vor«, meinte Ronald. »Paige ist kein ganz so häufiger Vorname. Wenn Cooper im Internet gesucht hat, wurde ihm womöglich dieses Foto als eines der ersten angezeigt, weil der Vorname übereinstimmt. Ich meine, wenn ich in einer Suchmaschine das Black Feather eingebe, kommen als Ergebnis erst mal ein paar Dutzend Sofas, weil die Suchmaschine der Meinung war, dass ich ›Black Leather‹ hatte schreiben wollen. Kann ja gut sein, dass bei der Suche nach Paige Rittinghouse so etwas herauskommt.« Er deutete auf den Nachnamen Bower, der ihnen allen nichts sagte.
»Wenn ich mir die Bilder unserer Kameras ansehe, werde ich nebenbei mal im Internet suchen, ob es einen Zusammenhang zwischen Bower und Rittinghouse gibt«, ließ Louise die beiden wissen. »Lange dürfte weder das eine noch das andere dauern.«
Nathalie zog verdutzt eine Augenbraue hoch. »Du bist aber zuversichtlich.«
»Das darf ich auch sein«, meinte die Köchin. »Unser Kamerasystem hat ein Update erhalten, und jetzt kann ich Bereiche in einem Bild markieren, damit mir das Programm meldet, wenn sich genau da etwas tut. Ich werde das Fenster des fraglichen Zimmers markieren und dann nach einer Veränderung suchen. Das Fenster stand offen, als wir den Toten gefunden hatten, also hat Cooper es zweifellos auch aufgemacht, worauf sein Mörder nur gewartet haben dürfte. Und ganz sicher hat er auch sofort abgedrückt, anstatt darauf zu warten, dass Cooper noch ein zweites Mal ans Fenster kommt. Damit kenne ich dann den genauen Zeitpunkt und kann alle anderen Aufnahmen bis genau dahin durchsuchen.«
»Hm, wir werden ja sehen«, sagte Nathalie in einem herausfordernden Tonfall.
Aber Louise winkte lächelnd ab. »Ich sage ja nicht, dass wir damit auch ein Bild des Schützen bekommen. Aber vielleicht können wir zumindest halbwegs genau bestimmen, von wo aus auf ihn geschossen wurde. Dann wird sich zeigen, was wir mit dieser Erkenntnis anfangen können.«
»Viel Erfolg«, wünschte Ronald ihr, als sie das Büro verließen und Louise bis zur Küche folgten.
»Den wünsche ich euch auch«, sagte sie. »Vielleicht weiß Paige ja sogar, wer aus ihrem Bekanntenkreis dazu fähig sein könnte, einen Killer auf sie zu hetzen.«
Den Weg zum Marktplatz legten Nathalie und Ronald in kürzerer Zeit als üblich zurück. Obwohl keine unmittelbare Gefahr für Paige bestand, da der mutmaßlich auf sie angesetzte Auftragskiller tot war, hatten sie das Gefühl, sie müssten möglichst schnell bei ihrer Freundin sein, die den Buchladen am Marktplatz betrieb. Einen zusätzlichen Ansporn lieferte die Sonne, die auf sie herabbrannte und der sie nicht allzu lange ausgesetzt sein wollten.
Als sie auf den Marktplatz einbogen, wurde es sofort spürbar kühler. Der Platz war ringsum von Bäumen gesäumt, die so viel Schatten spendeten, dass die Hitze gleich viel erträglicher wurde. Die Buchhandlung Paige’s Page Parlour befand sich links von ihnen und war nach wenigen Schritten erreicht. Als sie eintraten, wurden sie nicht nur von Paige begrüßt, sondern auch von Louise’ Freund Martin Lazebnik, dessen Anwaltskanzlei schräg gegenüber auf der anderen Seite des Platzes zu finden war.
Martin kniff die Augen zusammen und musterte die Neuankömmlinge mit forschendem Blick. Das verlieh seinem Gesicht einen ungewollt finsteren bis unheimlichen Ausdruck, da wegen seiner pechschwarzen und streng nach hinten gekämmten Haare eine gewisse Ähnlichkeit mit dem frühen Dracula-Darsteller Bela Lugosi nicht zu leugnen war. »Ihr beide seht nicht so aus, als wolltet ihr euch einen Überblick über die Krimi-Neuerscheinungen verschaffen.«
»Das ist auch nicht nötig, weil wir den Stoff, aus dem Krimis sind, selbst liefern«, erwiderte Nathalie, die feststellen musste, dass sie nicht ganz so ironisch klang, wie es eigentlich beabsichtigt gewesen war.
»Das hört sich aber gar nicht gut an«, fand Paige, die eine Augenbraue hochzog, was offensichtlich als Aufforderung zum Weiterreden gemeint war. Mit einem Finger strich sie reflexartig über ihre winzigen Sommersprossen, die sich als schmaler Streifen über den Nasenrücken von einer Wange zur anderen erstreckten.
Nathalie holte das Foto aus dem Umschlag und hielt es Paige hin. »Bist du das?«
Die Buchhändlerin riss verdutzt die Augen auf. »Mein Gott, das habe...
Erscheint lt. Verlag | 22.12.2023 |
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Reihe/Serie | Nathalie Ames ermittelt |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Agatha Christie • agatha raisin • Britisch • British • Bunburry • cherringham • Cornwall • Cottage • Devon • Englischer Krimi • Fachwerkhaus • Häkelkrimi • Inspector Barnaby • Krimis • Landhauskrimi • Manchester • MI6 • Pub • rhys bowen • Südengland • Teatime • Tea Time • Wohlfühlkrimi |
ISBN-10 | 3-7517-3801-0 / 3751738010 |
ISBN-13 | 978-3-7517-3801-9 / 9783751738019 |
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