Dörfers Kinder

„Die feinen und ausdrucksstarken Aquarelle zeigen heiter und gefühlvoll das Miteinander von Mensch und Tier bei den ‚Dörfers‘. Eine wundervolle Sammlung von Lebensgeschichten, die mich beim Lesen miteinbezogen und mit zeitlosen Herzensweisheiten verbunden haben:‚… ich fand, dass es sehr schwer sein konnte, beschenkt zu werden. Schwerer, als ein Geschenk zu machen‘.“
Ines Paegert, Künstlerin

„Lustige und luftige Geschichten von kleinen und größeren Abenteuern auf dem Dorf: ein großes Lesevergnügen. So liebenswert und lesenswert, dass man denkt: Da wäre ich gern dabei gewesen!“
Klaus Gülker, Autor

Und das sind wir Verflixte Blagen oder Körfers Kinder - je nachdem, was wir angestellt hatten, nannten sie uns mal so oder so im Dorf. Eigentlich hießen wir Siggi, Franzi, Hannes, Stahle und Alfred. Ich hieß Biggi und heiße heute auch noch so. Wir lebten alle zusammen in unserem Dorf Lütringhausen. Bei uns gab es viele Wiesen und Wälder, Berge und Bäche. Und das war auch gut so, denn so konnten wir dort überall spielen. Wir spielten auch gern auf dem Bauernhof von meinem Onkel Franz, im Stall und in der Scheune. Hannes und ich sind Geschwister. Siggi und Franzi auch. Wir sind mit- einander verwandt, wie so viele in unserem Dorf miteinander verwandt sind. Irgendwie kannte jeder jeden, und das war schön. Nicht schön war, dass jeder alles über jeden wusste und sogar noch besser wusste, als der- jenige selbst. Deshalb waren Geheimnisse wichtig. Hannes und ich lebten mit Mama und Papa in unserem Haus, das Papa selbst gebaut hatte. Wir hatten einen großen Garten mit vielen Apfelbäumen und leckeren Erdbeeren und nicht so leckerem Grünkohl. Nicht weit weg stand der Bauernhof von Onkel Franz. Da wohnten er und Tante Moni, Oma, Siggi, Franzi und die ‚Kurzen‘. Das waren drei kleine Geschwister. Sie waren noch zu klein, um mit uns zu spielen. Und da lebte Arno, der weltbeste Hund, Zelli, das Pferd, und Pulli, die ängstliche Katze. Viele Kühe, Kälbchen und neugierige Hühner tummelten sich dort auch herum.