Science Fiction Dreierband 3061 -  Hendrik M. Bekker,  Lars Urban,  Lloyd Cooper

Science Fiction Dreierband 3061 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8532-0 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Die Ausgrabung New Yorks (Hendrik M. Bekker) Lennox im Netz der Lüge (Lloyd Cooper) Der Gott der Nargen (Lars Urban) Ich spüre, dass die Verbindung zum großen Ganzen nicht mehr hergestellt werden kann. Etwas Gewaltiges ist geschehen. Etwas, das sich nicht nur auf mich oder den Planeten unter mir auswirkt. Ich kann mir das Phänomen nicht erklären, aber ich weiß, dass es bis weit über dieses Sonnensystem hinaus reicht. Mindestens bis zu meinem Heimatplaneten. Oder dorthin, wo er sich einst befunden hat. Eine Welt ist verschwunden. Ausgelöscht mitsamt ihren Bewohnern. Und nur, weil ich mit anderen Aufgaben beschäftigt war, blieb mir erspart, dieses Schicksal mit dem Rest meines Volkes zu teilen. Ich konnte die Erschütterung spüren, die seine Vernichtung in mir freisetzte. Seitdem herrscht Schweigen. Ein Schweigen, so trostlos wie der Leerraum zwischen den Galaxien.

Die Ausgrabung New Yorks



von Hendrik M. Bekker


Der Umfang dieses Buchs entspricht 29 Taschenbuchseiten.


Kea Webla kann sein Glück kaum fassen: Er hat endlich die Aufzeichnung über die legendäre Stadt New York gefunden und bekommt eine Expedition genehmigt. Doch ist er bereit für die Geheimnisse, die er dort finden wird?


Copyright


Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

w ww.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de



1


Kea Webla seufzte und lehnte sich zurück. Er hatte endlich die Datei gefunden, die er wollte. Er streckte sich ein wenig. Seine Schultern fühlten sich verkrampft an nach all den Stunden der Suche. Vor sich hatte er den Reisebericht, den er benötigte. Der Historiker und Ethnologe Fit Pentau hatte lange und ausführliche Reiseberichte geschrieben und wurde damals bei der Entdeckungsreise gen Norden finanziert von der Universität der Hauptstadt Buenaire. Es hatte lange genug gedauert, den Bericht zu finden. Auf dem Schreibstich von Kea stapelten sich Unmengen von Datenspeichern. Sowohl kleine, fingernagelgroße Plastikplatinen waren dabei als auch die später modern gewordenen kleinen Kristallwürfel.

Es war gar nicht so einfach gewesen, für manche der Plastikteile noch entsprechende Lesegeräte zu bekommen. Die Expedition lag bereits ein Jahrhundert zurück und seit Erfindung der Kristallwürfel wurde jede Information auf ihnen gespeichert. Es war billiger, die Kristalle entsprechend wachsen zu lassen. Trotzdem war keine hundert Jahre später ein Großteil des alten Wissens der Wuroiden noch immer auf Medien gespeichert, die kaum noch ausgelesen werden konnten.

Wenn man bedachte, dass die Speicherchips irgendwann ihr Wissen verlieren würden ... Kea schauderte bei dem Gedanken. Es war furchtbar, wie in diesem Fall mit dem Wissen der vorherigen Generationen umgegangen wurde!

Er begann die Aufzeichnungen von Fit Pentau zu lesen.



2


Siebenter des Monats Motoraki im Jahre des Herrn 2320

Heute habe ich endlich Kapitän Tulik dazu bewegen können, dass wir uns wieder nach Westen wenden. Nach der Inselgruppe, die wir im Norden fanden, gab es eine Landzunge, doch als wir in einer geraden Linie weiter nördlich fuhren, fanden wir nichts mehr.

Also wandten wir uns erneut nach Westen. Wir fanden bald am Horizont Türme! Es waren gewaltige Türme, höher als alles, was ich aus Buenaire kannte.

Erst hofften wir, einen anderen Stamm der Wuroiden zu finden – andere Kinder Johns und Abels, wie wir es sind. Doch als wir uns den Türmen näherten, wurde es immer deutlicher: Es waren lediglich Ruinen – nicht mehr als die Zahnstümpfe eines toten Raubtiers, das sicher einmal mächtig gewesen war! Welches Volk mag einst eine solche gigantische Hauptstadt errichtet haben?

Wir landeten in einem Hafen, dessen Kaimauern noch in Grundzügen erkennbar waren. Dort legten wir an. Der schwere Rumpf des Kreuzers schrammte ein ums andere Mal über auf dem Grund liegende Trümmer. Wir schickten eine Gruppe Taucher hinunter und fanden heraus, dass Überreste von Schiffen dort unten lagen!

Man kann sich mein Erstaunen vorstellen. Es waren Stahl- und Kunststoffrümpfe darunter!



3


„Na, fündig geworden?“, fragte Rez Ugliarin, einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Kea Webla. Dieser sah erschrocken von den Aufzeichnungen Fit Pentaus auf. Er lächelte zufrieden.

„Ja“, hauchte er. „Ich habe Fit Pentaus Aufzeichnungen über die Expeditionen nach Norden gefunden! Und sie belegen meinen Verdacht! Sie sind auf eine Stadt im Norden gestoßen, doch durch den Bürgerkrieg hat sich dann niemand dafür interessiert. Allerdings: Die Stadt, oder die Ruinen der Stadt, decken sich mit den bisherigen Indizien über New York. Es ist durchaus möglich, dass es sich dabei wirklich um diese Stadt handelt.“

Die Augen von Rez Ugliarin blitzten erfreut auf. „Das bedeutet, Sie haben den Beweis, den das Dekanat forderte.“

„Exakt, mein Lieber“, sagte Kea und stand auf. „Vereinbaren Sie einen Termin bei Dekanin Mitt. Ich werde bald in See stechen!“



4


Achter des Monats Motoraki im Jahre des Herrn 2320

Kapitän Tulik hat mir nach einigem Zögern gewährt, eine Expedition ins Landesinnere anzuführen. Heute Morgen bei Sonnenaufgang brachen wir auf. Mir wurden vier Männer der Mannschaft zur Sicherheit zugeteilt sowie noch meine beiden Assistenten Bellikon und Naxo. Beide sind jung und unerfahren, aber voller Tatendrang, ganz anders als der Kapitän. Ich will ihm aber keinen Vorwurf machen, denn Tulik ist in einem Alter, in dem er sich aufgrund seiner Lebenserfahrung sehr viel mehr vorstellen kann, was schiefgehen kann, als es meine Assistenten je könnten.

Ich selbst bin altersmäßig dazwischen, sodass ich beide Seiten verstehen kann. Das mag das Schicksal des Älterwerdens sein. Nur in der Mitte verstehen wir die Jungen und Alten so richtig.

Doch zur Expedition zurück: Wir haben eine zentrale Straße gefunden, ein Schild wies sie als ‚Wall Street‘ aus. Wir sind den ganzen Tag unterwegs gewesen und haben diverse Artefakte eingesammelt, vieles aber ist zu groß, um es mitzunehmen.

Dass wir beobachtet werden, ist uns seit geraumer Zeit klar.

Die Männer von Kapitän Tuliks Mannschaft sind nervös, ich hingegen freue mich. Hier verfolgt uns eindeutig jemand. Das bedeutet: Wir sind nicht allein, möglicherweise leben hier noch immer Wuroiden! Wir können von ihnen vielleicht erfahren, was mit dieser Stadt geschah.

Ich bin aufgeregt. Bisher kenne ich nur Wuroiden des Südkontinents. Ich bin, muss ich an dieser Stelle sagen, nicht sicher, ob es sinnvoll ist, wie der Kapitän von einem Süd- und einem Nordkontinent zu sprechen. Möglicherweise sind beide verbunden! Allerdings überlasse ich da das abschließende Urteil lieber einem Seemann, der mehr Erfahrung damit hat.



5


Kea Webla rief sich einen selbstfahrenden Wagen. Die Sonne ging langsam über dem Meer unter und die Schatten der Stadt wurden unendlich lang.

Vor ihm hielt ein stromlinienförmiges Fahrzeug, einer Rakete nicht unähnlich. Allerdings hatte es sechs Räder und vier Fenster. Eines davon gehörte zu einer Luke, die sich nun schwungvoll mit einem hydraulischen Zischen nach oben öffnete.

Er setzte sich hinein und sah aus den Fenstern, während der Wagen sich in den Verkehr der Stadt einfädelte. Dutzende Fahrzeuge gleicher Bauart waren erkennbar, was ihn vermuten lies das es sich um Forstbewegungsmittel des öffentlichen Verkehrs handelte.

Dann hielt der Wagen auch schon vor einem großen Gebäude, das aus der Luft wie ein Oktaeder aussah. Die Eingangsfront war opulent verziert mit schweren Säulen, auf denen Statuen berühmter Schauspieler ruhten.

Kea stieg aus und sah einen Moment zum großen Theater, bis er sich einen Ruck gab und losging. Er ging ein ganzes Stück bis zu einem Seiteneingang des Theaters. Dies hier war eine Tür für die einfachen Leute wie ihn. Der Haupteingang war nur für die Adeligen und Honoratioren der Stadt bestimmt, er musste die Tür der normalen Leute benutzen. Er zeigte seine Einladung vor, als die Wachen auf ihn zutraten, um ihn zu kontrollieren. Sie ließen ihn kommentarlos durch.

Die Dekanin hatte ihm die Einladung geschickt. Es war eine Demütigung, wie er wusste. Sie wollte sich hier mit ihm treffen, an einem Ort, der nichts weiter bedeutete, als ihre gesellschaftliche Stellung zu betonen.

Er ging eine Treppe hinauf, die mit schwerem roten Teppich belegt war, und fand schlussendlich den Weg zur Logenreihe „Rose“. Dort erwartete ihn Frau Dekanin Mitt in einem engen schwarzen Kostüm. Ihre Loge hatte zwei Plätze, allerdings war an dem freien Platz erkennbar, dass man diesen Stuhl extra dazugestellt hatte. Er passte nicht zum Interieur und war deutlich weniger dick gepolstert als ihrer.

Kea setzte sich auf ein Nicken von ihr neben sie.

„Guten Abend, Frau Dekanin“, sagte Kea. Unten auf der Bühne begann ein Mann mit dem Prolog, der zusammenfasste, was im letzten Stück geschehen war.

„Guten Abend“, antwortete die Dekanin und sah weiterhin nach unten. „Ich habe die Aufzeichnungen dieses Wissenschaftlers, die Sie mir gesendet haben, gelesen“, sagte sie. „Es ist ... interessant.“

„In der Tat“, stimmte Kea zu und empfand es als die Untertreibung des Jahrhunderts. Sollte die Stadt existieren, könnte sie den Beweis dafür liefern, dass die Wuroiden einst im Norden siedelten und dort gigantische Städte hatten. Oder aber für die abwegige, in...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-8532-8 / 3738985328
ISBN-13 978-3-7389-8532-0 / 9783738985320
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