Mörderjagd zum Hochzeitstag (eBook)

Bayernkrimi | Der zweite Band der urigen Regionalkrimireihe aus Oberbayern: für Fans humorvoller Regiokrimis.
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2023 | 1. Auflage
420 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2991-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mörderjagd zum Hochzeitstag -  Nikolaus Fischer
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In seinem zweiten Fall häufen sich für Dorfpolizist Rudi die Leichenfunde. Nicht mehr, sondern clever ermitteln ist nun das Motto! Ermittler Rudi wird zu einem Leichenfundort gerufen und staunt nicht schlecht, als es sich bei dem Toten um niemand anderen als den Egger Bauern handelt: Der sollte doch eigentlich in seinem Grab liegen! Schließlich ist er schon vor Tagen beerdigt worden. Bürgermeister Kreitmeier befürchtet, der wandernde Tote könnte die Touristen verscheuchen, die extra für die große Promihochzeit nach Oberpfaffenheim gekommen sind, und fordert absolutes Stillschweigen. Doch wie soll Rudi diesen Fall geheim halten? Als er im Sarg, der für Bauer Eggers vorgesehen war, schließlich eine andere Leiche findet, ist das Chaos endgültig perfekt. Was tun, wenn nicht mal die Toten ruh'n?  

Nikolaus Fischer wurde 1965 am malerischen Starnberger See bei Possenhofen geboren und lebt heute in München. Kunst war schon immer seine Leidenschaft. Zuerst Porzellan- und Ikonenmalerei, später Musik, wo er das Management des Sängers Jürgen Marcus geleitet hat. Eine besondere Liebe verbindet ihn jedoch mit dem Schreiben, wo er seine kreative Seite ganz ausleben kann. Da er im Besitz eines unvergleichlichen Insider-Wissens über die Musikbranche und das glamouröse, anrüchige Leben der Erfolgsverwöhnten und Berühmten ist, gibt es viel Material, über das er noch schreiben wird.

Nikolaus Fischer wurde 1965 am malerischen Starnberger See bei Possenhofen geboren, lebt heute in München und arbeitet in einer Apotheke. Kunst war schon immer seine Leidenschaft. Zuerst Porzellan- und Ikonenmalerei, später Musik, wo er das Management des Sängers Jürgen Marcus geleitet hat. Eine ganz besondere Liebe verbindet ihn jedoch mit dem Schreiben, wo er seine ganze kreative Seite ausleben kann. Da er im Besitz eines unvergleichlichen Insider-Wissens über die Musikbranche und das glamouröse, anrüchige Leben der Erfolgsverwöhnten und Berühmten ist, gibt es viel Material über, das er noch schreiben wird.

Kapitel 2


Am nächsten Tag schmückte Rudi den Bericht zu seinem Vorteil aus. Er übergab die Unterlagen dem Bürgermeister und holte wenigstens einen Kompromiss heraus. Alles wäre so weit gut verlaufen, hätte sich nicht die Hupfdohle Carmen Constanza in die Sache eingemischt. Angeblich hatte sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein seltsames Licht auf dem Friedhof herumgeistern sehen. In Panik versetzt, hatte sie Pater Petrus verständigt, den Prior des angrenzenden Klosters, aus Angst, dass die schwarze Seele des Egger Bauern dort ihr Unwesen trieb. Der Pater hatte seinem Schäflein keine Beachtung geschenkt und angenommen, es wäre das Opfer eines Albtraumes geworden.

Ein kurzes Telefonat mit dem Prior reichte aus, um festzustellen, dass Carmen Constanza die Wahrheit gesagt hatte, was dem Rudi nicht unbedingt weiterhalf. Der Kirchenmann glaubte nicht an Geister, und die Constanza neigte zu Übertreibungen, was allgemein bekannt war.

Am Montag in aller Herrgottsfrüh übermittelte der Kreitmeier den Bericht ohne unnötige Zeitverzögerung der Münchner Staatsanwaltschaft. Am Nachmittag reisten die hohen Herrschaften aus der Hauptstadt an. Angeführt von Staatsanwältin Vera Pongratz, mit einen Trupp Handlanger im Schlepptau, um das Grab vom Egger Bauern zu öffnen. Da der gerichtliche Beschluss noch ausstand, blieb ihr nichts anderes übrig, als bis Dienstag zu warten. Bis dahin stellte sie einen Plan auf, damit die Angelegenheit reibungslos über die Bühne ging.

Rudis Blutdruck stieg wie das Quecksilber in einem Fieberthermometer. Ein plötzlich eintretender Zustand, der mit einer akuten Gefahr oder dem Gefühl einer solchen einherging, ohne dass unbedingt eine momentane Bedrohung vorlag. Ihm wurde schlecht, nachdem er die Pongratz aus dem Auto steigen und auf das Büro zusteuern sah.

Er besaß reichlich Erfahrung mit der Dame und ihrem spröden Charme. Wie befürchtet, verlief diese Begegnung genauso herb wie beim ersten Mal.

»Ich hab gleich vermutet, dass wir uns wiedersehen würden«, begrüßte sie Rudi barsch, nachdem sie ins Büro gestürmt war. »Dass Sie nicht in der Lage sind, für Zucht und Ordnung in ihrer Gemeinde zu sorgen, das habe ich mir damals schon gedacht.«

Rudi verkniff sich eine bissige Bemerkung. Er beabsichtigte, möglichst wenig Zeit mit dieser Matrone zu verbringen. Dass er dabei den Kürzeren zog, hatte er schon letzten Sommer herausfinden müssen. Um den Charakter dieser alten Wichtigtuerin ins Positive zu verwandeln, würden selbst Wunder an ihre Grenzen stoßen.

Die gleiche Topffrisur, der Charme noch weniger, dafür umso mehr Runzeln im Gesicht. Es war nicht etwa so, dass er dies dem Alter zuschreiben und ein frauenfeindliches Bild an den Tag legen würde. Es lag allein an ihrem Charakter. Gegen den war selbst ein Stachelschwein eine Puderquaste.

Er betrachtete sie eindringlich. Nein, die Runzeln und Furchen in ihrem Gesicht stammen von ihrer Boshaftigkeit, stellte er fest. Jene angeborene Gehässigkeit, die sie in ihrem tiefsten Innern hegte und die sich in ihrer Visage widerspiegelte. Selbst mit der besten Kosmetik würden sich die Falten nicht ausbügeln lassen.

Rudi setzte ein breites Grinsen auf. »Dann empfehle ich Ihnen, sich bei der Zirkusdirektion zu bewerben.« Den Spruch konnte er sich dann doch nicht verkneifen.

Die Pongratz verengte ihre Augen und musterte ihn argwöhnisch. »Was ist der Zweck Ihrer unverschämten Bemerkung?«

»Ich mein ja nur. Wenn Sie das Verbrechen schon vorausgesehen haben und wir uns deshalb gezwungenermaßen wiedersehen. Die Stelle der Hellseherin ist meines Wissens noch nicht besetzt.«

Die Staatsanwältin ging wie eine Dampfnudel auf. »Sie, ja … Werdens mir ja nicht frech. Sonst zieh ich hier gleich andere Saiten auf.« Hektisch wischte sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

»Ich mein ja nur, weil Sie der Meinung sind, wir auf dem Dorf sind auf der Brennsuppe dahergschwommen.«

»Sie brauchen gar nicht im Plural zu sprechen. Die Unfähigkeit, Verbrechen aufzuklären, liegt allein bei Ihnen.« Sie stapfte Richtung Schreibtisch und drückte Rudi zur Seite.

Der schaute verdutzt. »Wir wissen doch gar nicht, ob es sich hier um eine Tötung handelt. Nichts deutet auf einen Mord hin.«

Ruckartig blieb die Staatsanwältin stehen und drehte sich um. »Ach! Und der Egger Bauer hat sich freiwillig unter den Dreckhaufen gelegt?«, spottete sie.

»Schauns, und schon liegen Sie falsch. Den hat man im Wald gefunden. Er starb eines natürlichen Todes.«

Die Pongratz stemmte ihre linke Hand in die Hüften und verzog das Gesicht. »Und woher besitzen Sie dieses Wissen?«

»Wenn Sie meinen Bericht gelesen hätten, dann täten Sie wissen, dass er an einem Schlaganfall gestorben ist.«

Die Pongratz stellte sichtlich unbeherrscht ihren Aktenkoffer auf Rudis Schreibtisch. Hektisch fuchtelte sie an dem Schnappschloss herum, das sich mit einem lauten Klack öffnen ließ. Sie holte einige Dokumente heraus und warf einen flüchtigen Blick darauf. Ihre Miene verfinsterte sich, und ihr Gesicht nahm eine käseweiße Farbe an.

»Und?«, fragte Rudi scheinheilig.

»Was und?«

»Haben Sie die Stelle gefunden? Ich lese sie Ihnen gerne vor.« Rudi stand vom Stuhl auf, schlenderte um seinen Schreibtisch herum und deutete mit seinem Zeigefinger auf die Stelle.

Wütend zog die Pongratz das Papier vom Tisch und warf erneut einen Blick darauf. »So wurde es von Ihnen dokumentiert. Doch ich zweifle diese Beurteilung an.«

Rudi traute seinen Ohren nicht und sah verdattert drein. »Wieso?«

Die Pongratz lachte hämisch auf. »Weil unter dem Totenschein die Unterschrift eines gewissen Doktor Pfeiffer steht.«

Rudi schaute pikiert. »Was lachen Sie da so blöd. Es handelt sich dabei um den hiesigen Dorfarzt. Er behandelte den Egger Bauern.«

»Eben!« Die Pongratz warf den Bericht demonstrativ in den Papierkorb, der seitlich von ihr stand.

Rudi atmete hörbar ein. Es gelang ihm kaum, sich zu beherrschen. »Was eben?«

»Das ist doch Ihr Schwager«, stellte sie schnippisch fest.

»Ja und?«

»Und was versuchen Sie diesmal zu vertuschen?« Selbstgefällig schüttelte sie den Kopf. »Ist es, weil Sie befürchten, dass Sie sich übernehmen?«

Jetzt reichte es dem Rudi. Es kostete ihn alle Willenskraft, sich zu beherrschen. Er presste seine Lippen so fest aufeinander, dass das Blut aus ihnen wich.

»Wer sagt mir, dass dieser Egger Bauer an einem Schlaganfall gestorben ist«, provozierte die Pongratz weiter. »Was, wenn man ihn ermordet hat und Sie aus Faulheit wieder etwas vertuschen, wie beim letzten Mal.«

»Na ja, des werden Sie dann mit Ihrer Vorsehung schon aufklären.«

»Herausfinden wird es die Gerichtsmedizin.«

»Die Pathologie?«, rief Rudi aufgebracht. »Weshalb dieser Aufwand. Sie haben doch den Totenschein gesehen, der meinem Bericht beiliegt.«

»Sie haben richtig gehört. Ich werde den Egger Bauern noch heute abholen lassen. Beim Michael Goldschmied haben Sie dasselbe versucht. Hat nicht seine Lebensgefährtin an Ihrer Theorie gezweifelt? Wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht im Stich lässt, haben Sie damals Ihren Schwager den Totenschein ausstellen lassen. Herzinfarkt lautete die Diagnose, wenn ich mich nicht irre. Und dann hat die Gerichtsmedizin herausgefunden, dass man ihn vergiftet hat.«

Rudi kochte vor Wut. »Den Schlagerfutzi von damals mit dem Egger Bauern zu vergleichen. Das ist doch lächerlich.«

»Seien Sie versichert, ich finde schon heraus, was hier gespielt wird und wieso die Leiche des Landwirts unter dem Dreckhaufen lag.«

»Und was glauben Sie zu finden?« Rudi beugte sich nach vorne und sah der Pongratz herausfordernd in die Augen.

»Das werden die Ermittlungen schon offenbaren. Und denken Sie ja nicht, dass ich Ihnen nicht auf die Finger schau.«

»Ich rühr hier nicht einmal einen Kugelschreiber an«, rief er entsetzt. »Wie Sie schon festgestellt haben, leiten Sie die Untersuchung. Mir hat unsere letzte Zusammenarbeit gereicht.«

»Gehen Sie mir nicht auf die Nerven«, antwortete die Staatsanwältin schnippisch, lief um den Schreibtisch herum und setzte sich auf Rudis Stuhl.

Jetzt tut sie es schon wieder! Rudi kochte innerlich vor Wut. Abermals gelang es der alten Spinatwachtel, seine Autorität zu untergraben. Sie sah in ihm den unfähigen Dorfpolizisten, der nichts auf die Reihe bekam.

»Und jetzt verschwinden Sie aus meinem Blickfeld und lassen Sie mich in Ruhe. Wie Sie sehen, habe ich zu arbeiten.« Sie fächelte mit ihrer Rechten Richtung Tür und beendete das Gespräch.

Rudi sah verdattert drein. »Und was ist jetzt mein Aufgabengebiet?«

»Ihren Verpflichtungen nachgehen.«

»Und was für welchen?«

»Mein Gott. Fragen Sie doch nicht so deppert. Das Friedhofsgelände absperren, wegen der Schaulustigen. Die Kollegen aus München fangen gleich morgen mit der Exhumierung an«, wies ihn die Staatsanwältin an. »Und Sie werden das Grab ausschaufeln. Ich warte nur...

Erscheint lt. Verlag 5.6.2023
Reihe/Serie Rudi Lechner-Bayernkrimis
Rudi Lechner-Bayernkrimis
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpen • Alpenvorland • Bayern • Bayern Humor • Bayernkrimi • cosy-crime • cosy crime deutsch • Dorfkrimi • Dorfpolizei • Ermittler • fauler kommissar • Feier • Hochzeit • Humor • humoriger Bayernkrimi • kauziger Kommissar • Leiche • Mord • München • Niederoberpfaffenheim • Oberbayern • regiokrimi bayern • Regionalkrimi • Regionalkrimis bayern • Schlager • Schlagersänger • Schlagerstar • Tegernsee • Witziger Krimi • Zirkus
ISBN-10 3-8437-2991-3 / 3843729913
ISBN-13 978-3-8437-2991-8 / 9783843729918
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