DIE WERTLOSEN (eBook)

Berlin - Tod eines Yakuza
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2023
via tolino media (Verlag)
978-3-7546-9199-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

DIE WERTLOSEN - Maxim Voland, Markus Heitz
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MAXIM VOLAND ist zurück.

Nach seinem Ausflug in 'Die Republik' widmet er sich in seinem neuen Thriller 'DIE WERTLOSEN' der modernen Yakuza.
Maxim Voland ist das offene Thrillerpseudonym von SPIEGEL-Bestsellerautor Markus Heitz und steht für Krimi, Thriller und Action fernab von Phantastik.

Und darum geht's:
Bei einem Feuergefecht krimineller Banden in Berlin-Mitte vor einem angesagten Sushirestaurant werden mehrere Unbeteiligte im Kugelhagel getötet. Unter den Opfern sind ein alter Oyabun, seines Zeichens ehemaliger Anführer und Mentor eines Yakuza-Clans, sowie ein deutscher Geschäftsmann.
Die Leute des Oyabun, die Shibuya Seid?-kai, senden daraufhin das Killerkommando 'Oni' aus Japan, mit einem eindeutigen Auftrag: Sämtliche Mörder des Oyabun sollen sterben!
Diese Nachricht versetzt die ansässigen Banden in Aufruhr - und auch die Berliner Polizei.
Der deutsche Geschäftsmann hingegen gehörte zu einem ominösen deutsch-japanischen Freundschaftsverein in Düsseldorf. Dort leben über achttausend Japanerinnen und Japaner, es existiert mit 'Little Tokyo' ein eigenes Viertel, und auch jede Menge japanischer Firmen haben sich dort niedergelassen.
Während die Ermittlerteams in Berlin und Düsseldorf fieberhaft den Spuren der Yakuza durch die Großstädte folgen, treffen die arabischen und russischen Banden martialische Vorbereitungen für die Auseinandersetzung mit den 'Oni' ...

> DIE WERTLOSEN. Berlin: Tod eines Yakuza holt die faszinierende Schattenwelt der Yakuza nach Deutschland, denn auch hier hat die japanische Mafia ihre Schaltstellen. Und sie expandiert stetig ...
'4 Blocks' trifft auf 'Black Rain' , 'Pflicht und Schande' auf 'Dogs of Berlin', 'John Wick' auf 'The Outsider'.



<p><i>Maxim Voland</i> ist das offene Thrillerpseudonym von <b>MARKUS HEITZ</b>, hauptberuflicher Geschichtenerfinder, studierter Historiker und Germanist, Ex-Journalist, Gelegenheitssongtexter, Hörspielbastler - und Jahrgang 1971.<br> Der SPIEGEL-Bestsellerautor schrieb bislang mehr als 60 Bücher, pro Jahr kommen mindestens zwei neue Werke dazu. <br>Schwarzträger und Alt-Grufti, mieser Handwerker, ironisch-sarkastisch, manisch-kreativ ... und immer am nächsten Projekt!</p>

Kapitel 1


„Ihr wundert euch, warum sich einige Yakuza immer noch großflächig tätowieren lassen und dafür riskieren, nie wieder Zutritt in die Onsen, die öffentlichen Badehäuser, zu erhalten?

Zum einen, weil es Gruppenzugehörigkeit zeigt, zum anderen Coolnessfaktor und Überlegenheit, Andersartigkeit gegenüber dem Rest der Gesellschaft.

Davon abgesehen wurden Straftäter im japanischen Mittelalter für Diebstahl oder Betrug tätowiert, um die Tat sichtbar zu machen. Je nach Region gab es Striche auf Oberarme oder Stirn. Wer diskutiert mit jemandem, dem anzusehen ist, dass er Verbrecher ist?

Außerdem griff die Tattookunst ab dem 18. Jahrhundert um sich, ganze Berufssparten ließen sich Tinte unter die Haut setzen, wie Feuerwehrleute, Zimmerleute, Flößer, Bauarbeiter, aber eben auch Glücksspieler und Halbweltangehörige. Die konfuzianische Lehre verbot die „Verunstaltung“ des Körpers, was ihnen den Ruf von Outlaws gab.

Schuld an diesem Boom war ein bebilderter Roman: Die Räuber vom Liang-Schan-Moor. Er erzählt von 108 Helden, die gegen Korruption und Willkür der Obrigkeit kämpften, und von ihrer Armee aus Verfolgten und Geächteten, Bauern und Fischern, Kaufleuten und Beamten, ehemaligen Offizieren und Landadeligen, Mönchen und Frauen plus einiger Räuber. Und darin wurden vier als tätowiert beschrieben.

Das erklärt viel über die Eigensicht der Ninkyō Dantai, die „ritterlichen Organisationen“.

Manche sagen, dass die Tätowierung bei den Yakuza an Bedeutung verliert, seit die Organisationen offiziell verboten wurden. Ich glaubs nicht.“

Aus: Dōgu N°1, Yakuza Online Fanzine

Stichwortsuche: Tätowierungen

Deutschland, Berlin-Mitte

„Da drüben: Sushi! Jetzt!“ Zoya Morosow zeigte auf das Restaurant schräg vor sich. „Ich sterbe vor Hunger.“

„Nein. Wir waren lange genug unterwegs.“ Vadim Morosow sah aus wie ein netter älterer Mann, aber nett war er nie gewesen. Den Spitznamen Väterchen Frost verdankte er seinem langen weißsilbernen Rauschbart und seinem sechzigjährigen Gesicht, nicht seiner Freundlichkeit. Geschenke machte er schon gleich gar nicht. „Rüber zu den Wagen.“

Zoya schüttelte den weißblond gefärbten Schopf, auf dem ein Strohhut saß, und schwenkte Richtung Eingang. Dass sie Designerkleidung trug, war dank der angebrachten Namen für jeden sichtbar. „Nein. Sushi.“

„Take-away“, erwiderte Vadim unnachgiebig. Er hasste Sushi und Sashimi. Kalter Reis, kalter Fisch, alles war kalt. Und wenn es nicht frisch war, kotzte man sich die Seele aus dem Hals und schiss sich den Arsch wund.

Ehefrau Ulita, Tochter Zoya und drei Männer seiner Kompanija steuerten dennoch auf die Tür zu. Während die Damen russisch-overdressed waren, bevorzugten die Begleiter legere Outfits – einen wilden Mix aus Stoffhosen, bunten Hemden, Jogginganzug und übergroßer Basecap. Vadim selbst trug einen klassischen leichten Sommeranzug, ohne Sakko.

Miyajima stand über dem Restaurant. Schon der Eingang sah stilvoll aus. Ein Blick durch die Frontscheiben auf das Interieur bestätigte den ausgewählten Geschmack des Inhabers.

„Soll das Miami heißen?“, fragte Vlad und lachte hustend. Er fühlte sich beladen wie ein Packesel, hielt eine Batterie Einkaufstüten in beiden Händen. Gucci, Armani, Rolex, Chanel, lauter teure Dinge. Kleidung, Schmuck, Schuhe, sichtbarer Status.

„Eher Miyagi“, entgegnete Anton, der jeweils drei Schuhkisten auf den Armen trug, seit die Tüte unter der Last gerissen war. „Dieser kleine Lehrer, den sie bei Kobra-Kai ab und zu einspielen.“

Nur Tobolsk in seinem schwarz-weißen Edelmarken-Trainingsanzug sagte nichts. Wie so oft. Wer ihn nicht besser kannte, hielt den blondgelockten Hünen für stumm, und außer Vadim wusste niemand, wie er wirklich hieß. Er gehörte zu den Schlauen und war so etwas wie die rechte Hand des Chefs, auf mittlerem Level. Man konnte sich mit ihm unterhalten und Pläne schmieden. Vadim hatte ihn genau deswegen mitgenommen, kam aber nicht dazu, ein anständiges Gespräch mit ihm zu führen, was ihn noch mehr nervte. Bald würde er Tobolsk auf die Managementebene holen.

Anton und Vlad waren zwei aus der schlichteren Schlägertruppe. Mulis, Sherpas, Muskeltypen. Auch sie behängt mit unzähligen schicken Tüten.

Vadim hasste es, Zeug zu schleppen, das seine Frauen in Mengen einkauften. Bei der drückenden Sommerhitze in der Stadt ohnehin. Er wünschte sich, in seinem Pool auf der Dachterrasse zu dümpeln, einen Eiskaffee zu trinken und sich ums Geschäft kümmern zu können. Stattdessen: Berlin-Mitte. Volle Straßen, Hitze, Touristen und Einheimische, Stimmgewirr, Telefongespräche, Abgase, nervige Leben fremder Leute.

„Alles voll“, bemerkte Zoya enttäuscht beim Blick durch die breite Frontscheibe. „Und viele Asiaten. Ist ein gutes Zeichen.“ Sie mochte Sushi und wollte eine Entschädigung dafür, ihre Mutter beim Einkaufen begleitet zu haben. Lieber hätte sie Zeit bei ihrem Pferd und in schattiger Natur verbracht, als durch klimatisierte Läden und den Stadtsommer zu hecheln, Klamotten zu begutachten und Beraterin zu spielen. Aber abgemacht war abgemacht.

Lita, wie Vadim seine Gattin nannte, hielt ihr Smartphone in der Hand und scrollte. „Website gefunden. Man kann online bestellen.“ Sie sah ihre Tochter an, die ihr wie aus dem Gesicht kopiert war. „Was willst du haben?“

„Haben die eine gute Bewertung?“ Zoya fummelte auf ihrem Display herum, und ihre Miene hellte sich auf. Der Tag konnte noch gerettet werden. „Bestes Sushi der Stadt? Fünf Sterne durchgehend? Krass.“

Vadim atmete tief ein und aus. Er hasste Sushi und seine beiden Frauen, die das Ende des Einkaufsausflugs unnötig in die Länge zogen, mittlerweile gleich stark.

Vlad und Anton müllten den Gehweg mit den Tüten voller Luxusartikel zu, schüttelten die muskulösen Arme aus. Sofort zogen sie Kippenschachteln aus den leichten Hemdentaschen, steckten sich Zigaretten an und gafften die Gäste im Restaurant provozierend an, bliesen den Rauch gegen die Scheibe und machten sich maximal breit, um die Aussicht zu versperren.

Die überwiegend asiatischen Leute sahen irritiert hinaus und dann peinlich berührt weg.

„Lasst das. Ihr seht bescheuerter aus als Affen im Zoo.“ Vadim ging zwei Schritte zur Seite und nahm das Smartphone mit einer tätowierten Hand heraus. Stilisierte Ikonen, kyrillische Buchstaben, kleine und große Symbole drängten sich auf der faltigen Haut. Adern zogen sich wie chaotisch verlegte Leitungen darunter entlang. Tintenreliefe. „Passt auf, dass keiner die Knarren sieht. In Mitte rücken die Bullen bei so was schnell mit mehreren Wagen an. Darauf habe ich absolut keinen Bock.“

Tobolsk lehnte sich an die Wand und behielt die Umgebung im Auge, die Hände über dem polierten Emblem der Bauchgurttasche verschränkt. Hammer und Sichel in Gold auf Silber. Ein sarkastischer Gruß an den vergangenen Sozialismus.

Vadim checkte die Nachrichten, die er verschlüsselt über zwei Schattenserver bekam. Einnahmen aus den Bordellen, Gewinne aus den Drogenverkäufen der letzten Woche, ein geplatzter Immobiliendeal, zwei hinausgeprügelte Problemmieter und illegale Schnapslieferungen aus Polen sausten tabellarisch über das Display.

Und drei tote Araber. Plus abgebrannter Döner- und Falafelbude, in der die Al-Tajirs Stoff vertickt hatten.

Einmal mit allem. Vadim grinste böse und sah dennoch nett aus. Menschen wie ihn castete man für charismatische Silver-Hipster, denen man die Rettung der Welt zutraute.

Er hatte mit seiner Kompanija, wie er sein Unternehmen nannte, den Krieg um die Reviere in Berlin nicht angefangen. Die Al-Tajirs sahen das anders und krakeelten irgendwas von einem Überfall auf ihre Stoffkuriere, den Vadim nie in Auftrag gegeben hatte. Seine Leute wussten nichts davon. Offensichtlich ein inszenierter Grund, um sich mehr zu nehmen, als den libanesischen Arabern gebührte.

Dämliche Penner. Gibt’s eben Ärger. Noch würde Vadim die Lage nicht beruhigen. Die Al-Tajirs hatten sich die blutige Fresse für ihre dummdreiste Lügerei verdient. Tote waren zwar in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen, aber rund um die Hasenheide reagierten die Bullen weniger panisch auf so etwas.

Was jetzt, Väterchen?, blinkte es auf dem Display. Seine Kompanija wollte Anweisungen haben.

Abtauchen und abwarten. Die Bullen nicht zu viel reizen, antwortete er. Schnee gesichert?

Ja, Väterchen.

Bringt es an den üblichen Ort. Vadim sah zu seinen Frauen, die gemeinsam auf Litas Smartphone schauten. „Was ist? Habt ihr euren Fünf-Sterne-Fraß?“

„Dauert.“ Seine Gattin schwenkte ihr Handy. „Da steht: halbe Stunde.“

Hitze, Menschen, stinkende Autos überall. Vadims Geduld schmolz dahin. „Bestimmt nicht. Wir fahren.“ Pool, Eiskaffee, Dachterrasse.

„Nein!“, erwiderte Lita. „Das ist das beste Sushi von Berlin. Das will ich probieren.“

„Ich auch“, kam es von Zoya solidarisch-egoistisch. „Das sieht da drin voll schön aus. Da müssen wir mal in Ruhe hin.“ Auch wenn sie nicht aussah wie jemand, der gerne aß, würde sie liebend gern zwei, drei Stunden darin verbringen und sich durch das Angebot futtern.

Vadim sah zum rauchenden Anton, der schadenfroh grinste. Er wusste genau, was sein Moskauer Muli dachte: Wie gut, dass die Alte mich nicht nervt. Also würde er ihm die Pause versauen. „Geh rein und beschleunige das. Die sollen die Bestellung vorziehen.“

„Nummer 893“, ergänzte Lita. „Auf den Namen Smirnow.“

Antons...

Erscheint lt. Verlag 21.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte action • Araber • Berlin • Ermittler • Krimi • Mafia • Noir • Organisiertes Verbrechen • Russen • Schießerei • Sushi • Tote • Yakuza
ISBN-10 3-7546-9199-6 / 3754691996
ISBN-13 978-3-7546-9199-1 / 9783754691991
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