Cherringham Sammelband XII - Folge 34-36 (eBook)

Landluft kann tödlich sein
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0263-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cherringham Sammelband XII - Folge 34-36 - Matthew Costello, Neil Richards
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Very British - drei England-Krimis in einem Band!

Diese E-Book-Sonderausgabe beinhaltet die Fälle 34 - 36 der Cosy-Crime-Serie 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' - ein Muss für Fans von Miss Marple und Sherlock Holmes!

Folge 34: Brimley Manor hat seine besten Tage hinter sich. Schon lange. Das einst prächtige Anwesen ist inzwischen ein Museum für allerlei verstaubte Kuriositäten des ehemaligen Eigentümers. Doch dann bricht ein Feuer aus - und Jack und Sarah entdecken immer mehr Hinweise, die auf Brandstiftung deuten! Die Angestellten von Brimley Manor scheinen allerdings nicht besonders interessiert, den Brand aufzuklären. Sie verhalten sich rätselhaft und offenbar gibt es mehr als ein dunkles Geheimnis, das sich um dieses Haus rankt. Und jemand scheint fest entschlossen, Jack und Sarah aufzuhalten, bevor sie diese Geheimnisse lüften können ...

Folge 35: Aufruhr in Cherringham: Das historische Rathaus soll verkauft und in ein Luxushotel umgewandelt werden. Die einen halten dieses Projekt für unbedingt notwendig, die anderen sehen darin den Ausverkauf ihres Dorfes! Doch aus der zunächst friedlichen Auseinandersetzung wird tödlicher Ernst, als einer der Demonstranten angegriffen wird. Können Jack und Sarah den Täter rechtzeitig finden und weitere Anschläge verhindern?

Folge 36: Hochzeit in Cherringham! Grace, Sarahs Partnerin in der Agentur, heiratet endlich ihren langjährigen Verlobten Nick, und das ganze Dorf freut sich auf das bevorstehende Fest. Doch kurz vor der Trauung wird der Vater der Braut plötzlich wegen Mordverdachts verhaftet - ein Mord, der über dreißig Jahre zurückliegt. Hat er das Verbrechen tatsächlich begangen? Jack und Sarah wollen herausfinden, was damals geschehen ist, damit Grace hoffentlich doch noch den schönsten Tag ihres Lebens feiern kann ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane. Er schrieb Drehbücher u.a. für die BBC und für Videospiele, von denen Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA. </p> <p>Neil Richards hat für Film und Fernsehen gearbeitet und wurde bereits mehrfach für den BAFTA nominiert. Für Videospiele wie The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic, hat er das Drehbuch geschrieben. Er lebt in Großbritannien.</p> <p><br></p>

Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane. Er schrieb Drehbücher u.a. für die BBC und für Videospiele, von denen Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA. Neil Richards hat für Film und Fernsehen gearbeitet und wurde bereits mehrfach für den BAFTA nominiert. Für Videospiele wie The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic, hat er das Drehbuch geschrieben. Er lebt in Großbritannien.

2. Es liegt etwas in der Luft


Charlie war sich bewusst, dass er drinnen besser pflichtbewusst wirken sollte. Also schloss er die Tür fest hinter sich und schaltete seine große Taschenlampe ein.

Kein Licht im Haus machen – so lautete die Regel. Die uralte Verkabelung war wohl so marode, dass man nicht das Risiko eingehen wollte, nachts irgendwelche Lampen einzuschalten, vermutete er.

Jetzt schön wach gucken, ermahnte er sich. Du wirst gefilmt.

Er wusste, dass über ihm noch eine Kamera war, die jeden aufnahm, der das Gebäude betrat. Jetzt erfasste sie nur Charlie zu Beginn seiner nächtlichen Runde.

Dreimal die Nacht, immer derselbe Ablauf.

Warum dreimal? Würde einmal um Mitternacht herum nicht genügen?

Aber sie bezahlten ihn für seine Dienste. Also warum sollte er sich beklagen?

Eine fürstliche Summe war es nicht gerade. Die Mittel, aus denen sein Lohn bestritten wurde, waren so mager wie die für alles andere hier.

Für die wenigen billigen Kameras zum Beispiel.

Im gesamten Haus gab es nur vier. Allerdings hatte dieser Bursche vom Conservation Trust, Mr Jessop, gesagt: »Nächstes Jahr kommt das volle Programm!« In allen Räumen Kameras, die mit einem Sicherheitsdienst vernetzt sein würden. Vielleicht sogar Bewegungsmelder drinnen und draußen.

Was dann höchstwahrscheinlich Charlies Dienste überflüssig machte.

Mit der brennenden Taschenlampe in der Hand, holte Charlie tief Luft. Die Anweisung lautete, im ersten Stock anzufangen und sich von dort nach unten zu arbeiten – und dabei immer genau denselben Weg zu nehmen.

Durch die Zimmer voller seltsamem Brimley-Kram.

Und Charlie musste zugeben, dass keine Nacht verging, in der ihn der langsame Gang durch die sogenannte »Sammlung« nicht nervös machte.

Man muss schon aus Stein sein, dachte er, wenn es einen da nicht ein kleines bisschen gruselt.

All dieser alte, schräge Ramsch in den Zimmern.

Und dieses komische Gefühl, dass er manchmal hatte, er würde – nun ja – beobachtet.

Unmöglich, wie er wusste. Um Punkt sechs verschwanden alle, die hier tagsüber arbeiteten: das neue Mädchen, das hier forschte, Clifford, der Gärtner, und der junge Bursche, der ihm half …

Und überhaupt – man brauchte eine dieser schicken Plastikschlüsselkarten, um hier reinzukommen, und die wurden gehütet wie Goldstaub. Somit konnte nachts gar keiner im Haus sein.

Obwohl …

In den letzten Monaten hätte er ein paarmal schwören können, dass er aus dem Augenwinkel eine Gestalt gesehen hatte, die einen Korridor hinunter verschwand.

Oder einen sich bewegenden Umriss, der sich in einer der Glasvitrinen spiegelte.

Und einmal hatte er geglaubt, Schritte zu hören. Sogar eine leise, murmelnde Stimme, kaum hörbar.

Nicht, dass er es irgendwem erzählt hätte. Oh nein. Nur Edna.

Doch sie hatte ihn ausgelacht und eine Woche lang versucht, ihn zu erschrecken – hatte sich oft hinterrücks an ihn herangeschlichen und »Buh!« gerufen.

Es dem Trust zu melden traute er sich erst recht nicht. Die würden bloß denken, dass er von allen guten Geistern verlassen war, und sich jemand anders für die Nachtschicht suchen.

Bin ich vielleicht wirklich ballaballa geworden?, überlegte er und lachte vor sich hin. Wenn, würde ich das wohl als Letzter merken, oder?

Er erreichte die ausladende Treppe mit dem rotbraunen Läufer, der nur rot aussah, wo der Lampenstrahl auf ihn traf. Der Rest war in ein schlammiges Schwarz getaucht und das Geländer nur eben noch auszumachen.

Er setzte dazu an, die Treppe hinaufzusteigen – als ihm plötzlich ein Geruch auffiel.

Charlie war an die Duftnoten in diesem alten Kasten gewöhnt, die sich von einem bizarren Zimmer zum anderen unterschieden.

Es roch nach Alter, nach Verfall. Nach vertrocknendem, krümelig werdendem Stoff oder nach vergilbtem Papier, das kurz vorm Zerbröseln war.

Der Kleber an manchen der Ausstellungsstücke war auch schon ausgeblichen und spröde.

Selbst in Zimmern, in denen sich hauptsächlich Holz- und Metallobjekte befanden, wie etwa im alten Fahrradraum, hing eine gammlige Note.

Aber dies …

Charlie blieb stehen.

Er schnupperte, atmete tiefer ein.

Nein, es bestand kein Zweifel.

Das ist Rauch!

Nochmals atmete er tief durch die Nase ein, was ihm bestätigte, dass es sich eindeutig um Rauchgeruch handelte, der von oben kam, auch wenn er hier noch recht schwach war.

Hier unten an der Treppe war er nur eben gerade wahrzunehmen.

Charlie richtete den Taschenlampenstrahl langsam nach oben.

Und während das Licht auf Gemälde von wer weiß wem und mit wer weiß was schien, die den Treppenaufgang säumten – auch auf die grausige Gestalt in dem riesigen Bild, die wütend von ganz oben herabschaute –, konnte Charlie hauchdünne Rauchfäden erkennen, die geradezu gespenstisch in der Dunkelheit über den Stufen schwebten.

Charlie – der seine besten Jahre, in denen er richtig Tempo hatte aufnehmen können, schon länger hinter sich hatte – gab sein Bestes, um die knarzenden Stufen hinaufzurennen.

Oben wäre er beinahe gestürzt, weil er irgendwie die letzte Stufe verfehlte, als er mit der riesigen Taschenlampe umherleuchtete.

Er blieb stehen, blickte sich nach links und rechts um, suchte nach der Rauchspur, spähte in die Dunkelheit und bemühte sich zu erkennen, woher der Rauch kommen mochte.

Abermals hielt er sich genauestens an die Anweisungen.

Es war sehr wichtig, hatte man ihm gesagt, dass er in einem Notfall – platzende Rohre, Feuer, Elektrizitätsprobleme, egal was – exakt benennen könnte, was los war, damit die Feuerwehr, wenn sie eintraf, keine kostbare Zeit vergeudete.

Keine wertvollen Minuten verlor.

Dabei stand Charlie eigentlich eher der Sinn danach, auf der Stelle kehrtzumachen, aus dem alten Kasten zu rennen und dann die Feuerwehr zu rufen.

Sollen die sich darum kümmern!

Jetzt jedoch sah er links von sich kleine Rauchfahnen im Flur. Und Charlie bewegte sich vorsichtig in diese Richtung …

Als Nächstes schritt er durch das Zimmer, das er am allerunheimlichsten fand, weil es voller Puppen war.

Hunderte von Glas- und Plastikaugen, die ihn anglotzten.

»Davon kann man Albträume kriegen«, hatte er Edna erzählt.

Und anscheinend warteten sie jetzt wieder auf ihn: all die toten Augen, die etwas von ihm zu fordern schienen, als er resolut den Raum in Richtung einer kleinen Kammer durchquerte.

Zu beiden Seiten des engen Flurs waren in die Wände eingebaute Glaskästen.

Angefüllt mit Fingerhüten!

Zumindest glaubte Charlie, es wären welche.

Doch auch hier war der Rauchgeruch nur schwach.

Welches verfluchte Zimmer ist es denn, aus dem der kommt? Könnte jeder dieser Räume sein. Die sind ja alle so komisch geschnitten. Das ist hier wie ein Flickenteppich oder ein bescheuertes Labyrinth!

Auf zum nächsten Zimmer, in dem Charlies Blick auf ein Dutzend Schaufensterpuppen in jahrhundertealte Monturen japanischer Krieger fiel.

Samurai, glaubte er.

Da waren Brustharnische, gebogene, verzierte Schwerter – fast so groß wie die Puppen selbst –, eigenartige Helme, die viel weniger zweckdienlich wirkten als die europäischen aus derselben Zeit. (Es gab da ein Brimley-Zimmer mit diesen mittelalterlichen Rüstungen, das am anderen Ende des Gebäudes war.)

Jetzt ganz langsam.

Er konnte den Rauch hinten in seiner Kehle schmecken.

Mit seiner freien Hand holte er sein Handy heraus, um es griffbereit zu haben.

Noch vorsichtiger ging er weiter – zögerlich, weil der Rauch jetzt dichter wurde.

Bis er den schmalen Flur erreichte, der ins nächste Zimmer führte.

Das Musikzimmer.

Zumindest nennen sie es so …

Voller Instrumente aller Art.

Alte, antike Instrumente von der Sorte, die heute keiner mehr spielte; davon war Charlie überzeugt.

Und dann … in einer Ecke des Zimmers sah er Flammen aufzüngeln.

Er wich zurück, so schnell er konnte, rammte eine Samurai-Rüstung und warf den wackligen Ritter um, der laut scheppernd auf dem Boden aufschlug. Charlie machte noch mehr Lärm, weil er rückwärts gegen eine der Glasvitrinen stolperte, was einen solchen Krach erzeugte, dass es plötzlich das gesamte stille Herrenhaus auszufüllen schien.

Er hatte sein Handy parat, dessen Display leuchtete, während er weitere holprige Schritte rückwärts auf den Flur machte.

Die Nummer ganz oben auf dem Display tippte er an.

Es klingelte einmal. Es klingelte zweimal.

Und eine ruhige – viel zu ruhige! – Stimme meldete sich.

»Notruf, was kann ich für Sie tun?«

»Feuer!«, brüllte Charlie, als würde er eine richtig miese Nachricht überbringen. »Wir haben hier Feuer!«

»Ich stelle Sie durch …«

»Verdammt!«, schrie Charlie. »Können Sie nicht …?«

»Feuerwehr«, erklang eine neue Stimme. »Wo sind Sie?«

»Brimley Manor, Cherringham. Feuer! Hier brennt es. Ein verdammtes Feuer! Oben! Erster Stock!«, rief er und lief weiter. »Ich sehe es jetzt! Das Zimmer links, hinter dem Raum mit den japanischen Rüstungen. Der Rauch breitet sich aus –«

Die Stimme am anderen Ende fiel ihm ins Wort.

»Wir sind unterwegs«, sagte sie schlicht. Dann, als wäre es nicht...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2022
Reihe/Serie Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Cherringham
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Agatha Spannung • Christie • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • Hercule Poirot • Inspector Barnaby • Kommissar • Krimi • Kriminalroman • Krimis • Landkrimi • Miss Marple • Mord • Mörder • Pater Brown • Polizei • Polizeiruf • Polizist • Spannungsroman • Tatort • Teatime • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-0263-6 / 3751702636
ISBN-13 978-3-7517-0263-8 / 9783751702638
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