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Dann halten Sie hiermit den perfekten Lifeguide für alle Turbulenzen der Regency-Ära in Händen!
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Charlotte Browne arbeitet als Journalistin und für Non-Profit-Organisationen. Ihre Leidenschaft gehört guten Geschichten und packenden Themen. Neben der Welt des Regency widmete sie sich auch schon dem Leben erfolgreicher Fußballerinnen. Sie lebt in London.
Kapitel 1
Die Regency-Zeit
Streng genommen umfasst die sogenannte Regentschaftszeit oder Regency-Ära die Jahre 1811 bis 1820. In diesen neun Jahren regierte der Prinzregent George stellvertretend für seinen Vater George III., der im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft nach regelmäßigen schweren Krankheitsphasen für geistig unfähig erklärt wurde, seinem Land zu dienen. Doch die Regentschaftszeit steht mittlerweile für eine viel längere Ära, die von schwerwiegenden gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt wurde.
Die meisten Historiker sind sich einig, dass diese turbulente Zeit während der letzten Jahre von Georges Herrschaft, also in den 1790er-Jahren, begann und mit dem Tod seines zweiten Sohnes William IV. im Jahr 1837 endete. Die Regency-Ära fasziniert uns bis zum heutigen Tag. Von der Schlacht von Trafalgar bis zur Errichtung des Royal Pavilion in Brighton und der Veröffentlichung von Jane Austens Stolz und Vorurteil waren es v. a. politische Ereignisse und kulturell signifikante Momente, die diese außergewöhnliche Ära kennzeichneten.
1790
Der junge Maler Thomas Lawrence erhält seinen ersten Auftrag aus dem Königshaus, ein Porträt von Queen Charlotte. Später wurde er der führende Porträtmaler des Landes und brachte die am meisten gefeierten und berühmtesten Persönlichkeiten der damaligen Zeit auf die Leinwand.
Wunderkind Joseph Turner wird im zarten Alter von vierzehn Jahren an der Royal Academy of Arts angenommen.
Mozarts Oper in zwei Akten, Così fan tutte, feiert in Wien Premiere.
Der Oxford-Kanal wird eröffnet. Fünfzehn Jahre lang wurden über ihn Kohle und landwirtschaftliche Produkte zwischen den Midlands und London befördert.
1791
William Wilberforce legt den ersten parlamentarischen Gesetzesentwurf zur Abschaffung des Sklavenhandels vor, der jedoch abgelehnt wird.
Die Society of United Irish Men wird gegründet, um in der Folge der Französischen Revolution Protestanten und Katholiken zu vereinen.
1792
Mary Wollstonecraft veröffentlicht das bahnbrechende Werk A Vindication of the Rights of Women (Eine Verteidigung der Frauenrechte), das erste Buch, in dem Gleichberechtigung von Männern und Frauen gefordert wird. Whig-Politiker Horace Walpole beschreibt sie als »Hyäne im Unterrock«.
Frankreich wird zur Republik erklärt.
1793
König Louis XVI. und Königin Marie Antoinette werden vom Nationalkonvent des Verrats schuldig gesprochen und mit der Guillotine hingerichtet.
Dem schottischen Entdecker Alexander Mackenzie gelingt als Erstem die transkontinentale Überquerung Nordamerikas.
1795
Premierminister William Pitt stellt Gesetzesentwürfe vor, die große Versammlungen und politische Vorlesungen verbieten sollen. Es wird als Verrat geahndet, Hass gegen den König oder seine Regierung zu schüren.
George, Prince of Wales, heiratet Princess Caroline of Brunswick-Wolfenbüttel. Es war eine arrangierte Ehe, und das Paar verabscheute einander von Beginn an. Als sich die beiden kennenlernten, verlangte er sofort nach einem Glas Brandy, und sie sagte angeblich: »Er ist äußerst dick und sieht nicht annähernd so gut aus wie auf dem Porträt.«
Unruhen brechen wegen hoher Brotpreise und Brotmangel an verschiedenen Orten Englands aus.
Ludwig van Beethoven gibt mit einem seiner eigenen Klavierkonzerte sein lang ersehntes öffentliches Debüt in Wien.
1796
Edward Jenner entwickelt die erste erfolgreiche Impfung gegen Pocken.
Princess Charlotte wird in Carlton House geboren. Ihre Eltern sind George, Prince of Wales, und Princess Caroline.
1797
Kurzwarenhändler John Hetherington wird wegen Unruhestiftung verhaftet, nachdem er sein Geschäft auf der Strand in London mit einem Seidenzylinder verlässt. Er wird bezichtigt, eine »hohe Struktur mit auffälligem Glanz mit der Absicht« zu tragen, »schüchterne Personen zu verängstigen«. Bald darauf wird er mit Bestellungen überhäuft.
Samuel Taylor Coleridge schreibt das Gedicht Kubla Khan nach einem Traum unter Opiumeinfluss.
1800
Napoleon Bonaparte überquert die Alpen mit seiner Armee und fällt in Italien ein.
1801
Die Parlamente von England und Irland vereinigen sich mit den Acts of Union. Der Union Jack wird zur neuen Flagge.
1802
Der Friede von Amiens beendet zeitweise die Feindschaft zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich.
Das Fabrikgesetz wird vom Parlament eingeführt; es soll die Arbeitsbedingungen in den Baumwollmühlen regulieren.
Der Stein von Rosette – der den Schlüssel zur Entzifferung der altertümlichen Hieroglyphen liefert – wird als Ausstellungsstück im British Museum aufgenommen. Er ist bis heute dort verblieben.
Die französische Gründerin Madame Marie Tussaud trifft in London ein, um ihre Wachsfiguren zum ersten Mal im Lyceum Theatre auszustellen.
1803
Napoleon Bonaparte verkauft alle französischen Gebiete an die Vereinigten Staaten in einem Versuch, sich auf eine Invasion Englands vorzubereiten. England erklärt Frankreich den Krieg und beginnt, die Küste von Südostengland zu befestigen. Das Land lebt unter der ständigen Bedrohung durch einen Angriff.
1804
Napoleon wird zum Kaiser von Frankreich gekrönt. Aus Protest benennt Beethoven seine 3. Symphonie von Napoleon in Eroica um.
Spanien erklärt England den Krieg.
Thomas Lawrence malt ein Porträt von Caroline of Brunswick. Den beiden wird nachgesagt, dass sie sich währenddessen nähergekommen seien, und die Angemessenheit ihrer Beziehung wird infrage gestellt.
1805
Die British Royal Navy besiegt die französische und spanische Flotte in der Schlacht von Trafalgar. Der Sieg dieser wichtigsten Schlacht der napoleonischen Kriege stellte sicher, dass Napoleon niemals in England einfallen würde. Joseph Turner wird von der königlichen Familie beauftragt, Die Schlacht bei Trafalgar als Tribut an den Nationalhelden Admiral Horatio Nelson zu malen, der in selbiger gefallen ist.
1806
Lord Nelson ist der erste Bürgerliche, der ein Staatsbegräbnis bekommt. »In einer der größten Wasserprozessionen, die jemals auf der Themse stattgefunden hat«, wurde sein Sarg von Greenwich zu den Whitehall Stairs gebracht.
Napoleon spricht sich für die Kontinentalsperre aus, die jeder Großmacht in Europa den Handel mit England untersagt. Sein Plan ist es, das Land durch einen Wirtschaftskrieg zu zerstören, aber es führt nur dazu, dass britische Händler neue Märkte erkunden und ihre Geschäftsbeziehungen auf den Rest der Welt ausweiten.
Das britische Frauenmagazin La Belle Assemblée erscheint zum ersten Mal. Seine schönen Stiche und Modedrucke haben sich als hervorragende Quelle für Regency-Historiker*innen erwiesen.
1807
Der Slave Trade Act zur Abschaffung des Sklavenhandels im britischen Weltreich wird angenommen. Dennoch blieb die Sklaverei selbst in weiten Teilen des Reiches bis zum Slavery Abolition Act von 1833 legal.
Gasbeleuchtung wird auf der Pall Mall in London installiert. Es war die erste Straße, die mit Gaslicht beleuchtet wurde.
Napoleon fällt in Spanien ein.
William Wordsworth veröffentlicht zwei Gedichtbände, in denen I Wandered Lonely as a Cloud (Ich wanderte einsam wie eine Wolke) und The World Is Too Much with Us (Die Welt ist zu viel mit uns) enthalten sind.
Die Elgin Marbles, Marmorskulpturen und -fragmente, die ursprünglich Teil des Parthenon-Tempels waren, werden im British Museum ausgestellt. Der Dichter Lord Byron kritisiert die Beschaffung der Reliquien als Diebstahl.
1808
Der Spanische Unabhängigkeitskrieg, eine wichtige Phase der napoleonischen Kriege, beginnt. Der englische Anwalt Henry Crabb Robinson wird zum ersten Kriegskorrespondenten der Welt, als er seine Berichte über den Konflikt in Spanien an The Times in London schickt.
Humphry Davy demonstriert in London öffentlich, dass Elektrizität Hitze oder Licht zwischen zwei Elektroden erzeugen kann. Die Leute sind verblüfft über diese Erkenntnis, und mehrere Frauen im Publikum werden ohnmächtig.
1809
Arthur Wellesley, später erster Duke of Wellington, schließt sich in der Schlacht von Talavara mit der spanischen Armee zusammen. Sie besiegen die Franzosen, und Wellesley kehrt als Held nach England zurück. Wenig später erhält er die Titel Baron Douro und Viscount Wellington.
Jenny Pipes aus Leominster wird die letzte Frau, die mit dem Schandkorb dafür bestraft wurde, ein »zänkisches Weib« – zum Beispiel wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses – zu sein.
George Canning, Politiker und Mitglied der Konservativen, schmiedet ein Komplott, den Kriegsminister Viscount Castlereagh von seinem Amt zu entheben. Als Castlereagh dem Plan auf die Schliche kommt, fordert er Canning zu einem Duell in Putney Heath heraus. Obwohl keiner der beiden beim ersten Schuss trifft, gelingt es Castlereagh beim zweiten Versuch, Canning am Oberschenkel zu treffen. Nachdem er dem Verletzten geholfen hat, humpelt Canning davon, und die beiden finden wieder zu einer höflichen Basis zurück.
1810
George III. wird für geisteskrank erklärt, als der Tod seiner Tochter Amelia zu einer weiteren ernsten...
Erscheint lt. Verlag | 8.3.2022 |
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Übersetzer | Melike Karamustafa, Bettina Hengesbach |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Little Book of Bridgerton |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2022 • Bridgerton • Buch zur Serie • eBooks • Intrige • Jane Austen • Kleine Geschenke • Liebe • Netflix Serie • Neuerscheinung • Regency |
ISBN-10 | 3-641-29152-6 / 3641291526 |
ISBN-13 | 978-3-641-29152-5 / 9783641291525 |
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