Der Ruf der Highlands (eBook)

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2021 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-945-2 (ISBN)

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Der Ruf der Highlands - Kathleen Givens
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Im schottisch-englischen Krieg ist es nun an Mary, ihren stolzen Highlander Alex zu retten …
Die mitreißende Fortsetzung der historischen Kilgannon-Reihe

Schottland, 1715. Die junge Engländerin Mary und ihr schottischer Ehemann, der Highlander Alexander MacGannon, führen ein glückliches Leben im idyllischen Kilgannon. Doch England erhebt Anspruch auf schottisches Land und auch die Clans untereinander sind zerstritten. Die Feuer des Krieges drohen Schloss Kilgannon zu verschlingen und Alex gerät in englische Gefangenschaft. Nun kann nur noch Mary ihren geliebten Highlander retten, denn er befindet sich in den Händen des Mannes, dem Mary einst versprochen war …

Weitere Titel dieser Reihe
Die Melodie der Highlands (ISBN: 9783968179377)

Erste Leser:innenstimmen
„Historischer Roman voller Liebe, Abenteuer und Leidenschaft!“
„Eine großartige Fortsetzung der ergreifenden Liebesgeschichte zwischen Mary und Alexander.“
„Fans von Schottland und den Highlands sollten bei dieser Reihe zugreifen!“
„Mitreißend, gefühlvoll und perfekt für einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa.“



Kathleen Givens, 1950-2010, gab ihr Schreibdebüt mit den gefeierten schottischen Historienromanen Die Melodie der Highlands und Der Ruf der Highlands. Sie lebte im südlichen Californien und liebte es zu reisen, zu lesen und etwas über Geschichte zu lernen.

2


Berta, unsere tüchtige Hausdame, hieß alle mit Whisky und einer guten Mahlzeit willkommen. Ich saß mit den Jungen und Ellen auf der Bank, während die fröhliche Begrüßung in der Halle weiterging. Ich tröstete die Jungen, so gut ich konnte, und verbot mir die Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten. Ich hatte gehofft, Thomas und ich würden uns in Ruhe unterhalten können, damit ich endlich die Neuigkeiten erfuhr, aber die Männer brannten darauf, ihre Geschichten zu erzählen, also blieb ich gemeinsam mit den anderen sitzen und hörte zu.

„Tja“, sagte einer der Männer, als er eine Frage beantworten wollte, „ich halte nicht mehr viel von unserem James Stewart – nicht, nachdem er uns derart im Stich gelassen hat.“ Ein Aufschrei ging durch die Halle, und er blickte sich unter den Leuten um. „Habt ihr es denn noch nicht gehört? James Stewart und seine großartigen Freunde haben sich mitten in der Nacht davongestohlen und sind nach Frankreich zurückgekehrt. Nicht zu fassen, dass ihr davon noch nichts erfahren habt.“

„Ja, es ist wahr.“ Thomas sprach mit ruhiger Stimme hinter mir, und alle Köpfe wandten sich ihm zu. Er trat an den Kamin und ließ sich auf eine Bank sinken, während die Leute sich um ihn versammelten. „Nach den ersten paar Tagen haben wir den König nicht mehr zu Gesicht bekommen, und dann mussten wir uns noch weiter zurückziehen, diesmal nach Montrose. Alex hat uns befohlen, die Gannon‘s Lady zu besteigen, sonst wären wir jetzt nicht hier.“ Thomas schüttelte den Kopf. „Wir haben in Montrose gewartet, während die meisten anderen Highlander zu Fuß nach Aberdeen aufgebrochen sind. Alex hat uns befohlen, nicht mit den anderen zu gehen. Er und Angus haben halbe Nächte in Besprechungen verbracht, und mit jedem Tag wurde er zorniger. Und dann eines Nachts, weit nach Mitternacht, hörte ich großen Lärm aus dem Erdgeschoss des Hauses, in dem wir einquartiert waren.“

Er beugte sich vor. „Als ich die Treppe hinunterrannte, sah ich den MacDonald persönlich, und die Maclean-Brüder, an denen man kaum vorbeikommen konnte, und Angus und Alex mit wahrhaft mordlüsternen Mienen. Mar hatte alle nach Aberdeen geschickt, um sich mitsamt dem Stewart nach Frankreich abzusetzen. Jemand hatte es dem MacDonald, den Macleans und Alex erzählt, und sie beschlossen, dem Gerücht selbst nachzugehen. Man hat mir erzählt, der MacDonald sei auf die Knie gefallen und habe James Stewart angefleht zu bleiben. Aber der Stewart war nicht dazu zu bewegen. Also sind sie geflohen, James Stewart und Mar, noch in finsterer Nacht. Sind einfach davongesegelt und haben uns dort zurückgelassen. James Stewart hat einen Brief an jene gesandt, die sich in Aberdeen sammeln sollten: ‚Lebt wohl, Jungs, seht selbst zu, wie ihr zurechtkommt. Ich rette meine eigene Haut. Und danke schön für den Krieg‘.

Na ja, ihr kennt ja unseren Alex. Er war nicht bereit, mit dem Stewart zu fliehen, und ich bezweifle, dass Mar ihn überhaupt mitgenommen hätte – sie können einander nicht leiden, vor allem, seit Alex ihn praktisch einen Feigling genannt hat. Angus sagt, er habe schon darauf gewartet, dass die beiden handgreiflich werden, und der König hätte nur mit langem Gesicht in der Ecke gesessen und zugehört. Nun, da waren wir jedenfalls in diesem alten Haus mitten in der Nacht. Der MacDonald war kalkweiß und furchtbar wütend, die Macleans brüllten finstere Drohungen, und Angus sah aus, als wolle er jemanden entzweihauen. Der MacDonald und die Macleans sind gegangen, und Alex hat sofort unsere Männer geweckt und ihnen gesagt, sie sollten sich bereit machen. Alex wollte nach Aberdeen reiten und jene warnen, die noch auf dem Weg dorthin waren, und Angus hatte vor, ihn zu begleiten. Sie haben uns befohlen, aufzubrechen und hierher zu kommen, nach Hause. Und zwar äußerst nachdrücklich, möchte ich hinzufügen.“ Er lächelte traurig und fiel dann in das Gelächter der Männer ein, die eifrig nickten. „Er hat uns auf die Gannon‘s Lady verfrachtet, und da sind wir nun. Argyll zog in Montrose ein, als wir ablegten. Wir sind um Haaresbreite entkommen, und ich nehme an, die anderen haben es auch geschafft.“ Er trank einen großen Schluck Whisky. „Der MacDonald geht nach Frankreich, habe ich gehört, und die Macleans haben sich in die Heide geschlagen. Alex und Angus und die anderen sind irgendwo in der Nähe von Aberdeen, und die Clonmor-Männer sind bei ihnen. Das Land wimmelt von englischen Soldaten.“

„Wie sollen sie denn nach Hause kommen?“ In der entstandenen Pause klang Ians Stimme sehr laut.

Thomas begegnete meinem Blick und sah dann Ian an.

„Dein Vater wird schon einen Weg finden, mein Junge. Er ist ein prächtiger Anführer. Er bringt seine Leute sicher nach Hause.“

„Aber Ihr sagtet doch, die englischen Soldaten sind überall.“

„Ja, das stimmt“, entgegnete Thomas. „Aber was sind schon ein paar englische Soldaten gegen einen Gälen, der seine Heimat kennt wie kein Zweiter? Dein Vater ist mit dem Land hier vertraut. Er wird Wege finden, um nach Hause zu kommen, die die Engländer nicht kennen. Keine Sorge, Ian, euer Vater wird bald hier sein.“ Ian nickte und sah mich dann mit ausdruckslosem Gesicht an. Jamie folgte seinem Blick. Ich versuchte zu lächeln, aber ich sah nichts als den harten Winter und eine Handvoll Männer in roten Plaids, die im Schnee vor den Soldaten flohen.

 

Die Wartezeit füllten wir mit Arbeit. Wir bereiteten Kilgannon auf eine Belagerung vor und arbeiteten unablässig. Alle Vorräte, die wir finden konnten, wurden in den Wehrturm gebracht, und der Tunnel vorbereitet, falls wir ihn brauchen sollten. Die Katrine wurde im äußeren See vor Anker gelegt und die umliegenden Siedlungen gewarnt. Die meisten Männer waren nach Hause gegangen, aber sie patrouillierten an den Grenzen des Kilgannon-Landes und sandten uns Läufer, um uns mitzuteilen, was jedes einzelne Dorf unternahm. Als Alex fortgegangen war, hatte ich all die Dinge eingesammelt, die er mich mitzunehmen gebeten hatte, falls ich fliehen musste, und diese Taschen standen noch immer in der Bibliothek. Die Jungen und ich hatten unsere Kleidung eingepackt. Und Alex‘ Sachen, auch sein Skizzenbuch. Wir waren bereit zur Flucht, jeden Augenblick, wenn es sein musste. Und dann warteten wir.

Der Winter kroch langsam dahin, kalt und nass, und wir arbeiteten buchstäblich bis zum Umfallen. Die Jungen waren sehr tapfer, aber sie hatten Angst, und ich verwandte viel Zeit darauf, sie aufzuheitern und ihren Unterricht fortzuführen. Meine Ängste behielt ich für mich. Während der geschäftigen Stunden des Tages gelang es mir, sie zurückzudrängen, doch am Ende des Tages waren sie unweigerlich wieder da, und die Nächte zogen sich schier endlos hin. Ich streifte in den dunkelsten Stunden immer noch durch die Burg und betrachtete jede Nacht die Porträts, die die Treppe säumten; stets fragte ich Alex‘ Bild, wo er jetzt sei.

Ich war in der großen Halle, als eines Tages im Morgengrauen die Nachricht von einem Schiff auf dem See kam. Während ich wartete, betete ich still vor mich hin. Mir sank der Mut, als wir erfuhren, dass es keines von unseren Schiffen war, doch heiterte mich die nächste Nachricht ein wenig auf: Es war ein Schiff der MacDonalds, und Sir Donald selbst stand an Deck. Aber Alex war nicht an Bord.

 

Ich wartete mit Thomas und Dougall am Dock, als das Schiff über den inneren See segelte und winkte, als der MacDonald uns begrüßte. Steif kletterte er von Bord, seine Bewegungen wirkten wie die eines viel älteren Mannes. Er nickte mir zu und ging wortlos den Hügel hinauf. Ich folgte dem Mann, der Alex dazu gebracht hatte, in diesen Krieg zu ziehen, dem Anführer der MacDonalds. Ich hatte ihn einst sehr gemocht, nicht nur, weil er gut aussah – er hatte eine fesselnde Ausstrahlung, obwohl er zwanzig Jahre älter war als Alex –, sondern auch, weil er schlagfertig und intelligent war.

In der Halle ließ Sir Donald sich langsam an einem Tisch nieder und nahm stumm den Whisky entgegen, den ich ihm einschenkte. Dougall und Thomas ließen sich zu meiner Rechten nieder, mit bewusst ausdruckslosen Mienen. Ich ließ die Hand an der Steingut-Flasche ruhen, die sich angenehm kühl anfühlte, und spürte mein Herz ebenso kalt werden. Wenn du nicht gewesen wärst, dachte ich, während ich ihn beobachtete, dann wäre Alex jetzt hier bei mir. Er konnte mir kaum in die Augen sehen, doch ich empfand keine Reue für die Kälte, mit der ich seinem Blick begegnete.

„Seht mich nicht so hasserfüllt an, Mary MacGannon“, sagte er schließlich. „Es war nicht meine Absicht, ihn in so etwas hineinzuziehen.“ Er blickte sich in der Halle um, wich aber den Blicken der Kilgannon-Männer aus, die sich in respektvoller Entfernung aufgebaut hatten, aber in Reichweite blieben, falls ich sie brauchen sollte. „Ich habe versucht, ihn mitzunehmen, Mary, aber ich konnte ihn nicht dazu überreden. Und jetzt bin ich hier, um Euch zu bitten, mit uns nach Frankreich zu kommen.“ Ich beobachtete, wie er sich vorbeugte und in ernstem Ton zu mir sprach. „Mary, mein Mädchen, hört auf mich. Als ich Euren Mann am Hafen von Montrose zurückgelassen habe, wollte er seine Männer nach Hause bringen und dann hierher kommen, zu Euch. Ich weiß nicht, was danach geschehen ist.“ Er seufzte und rieb sich das Kinn. „Ich habe versucht, ihn zu überreden, Mary. Ich schwöre bei Gott, ich habe mein Möglichstes getan. Ich wollte, dass er mit mir kommt. Und deshalb bin ich hier. Meine Familie ist größtenteils nach Frankreich geflohen. Ich hole jetzt die Letzten ab. Kommt mit uns, Ihr und die Jungen. Kommt mit, Mary. Alex wird Euch nachfolgen, und Ihr alle werdet in Sicherheit sein.“ Ich sagte nichts. Er seufzte...

Erscheint lt. Verlag 28.10.2021
Reihe/Serie Kilgannon-Reihe
Übersetzer Katharina Volk
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Clan-s-oberhaupt • Highland-er-roman • historisch-e-r Roman-e • Krieg-er • laird • Liebe-s-Geschichte • Schott-isch-e-n-land-e-n
ISBN-10 3-96817-945-5 / 3968179455
ISBN-13 978-3-96817-945-2 / 9783968179452
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