Im Schatten der schwarzen Jäger: Die Raumflotte von Axarabor - Band 202 -  Bernd Teuber

Im Schatten der schwarzen Jäger: Die Raumflotte von Axarabor - Band 202 (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
120 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5427-2 (ISBN)
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von Bernd Teuber Der Umfang dieses Buchs entspricht 82 Taschenbuchseiten. Zehntausend Jahre sind seit den ersten Schritten der Menschheit ins All vergangen. In vielen aufeinanderfolgenden Expansionswellen haben die Menschen den Kosmos besiedelt. Die Erde ist inzwischen nichts weiter als eine Legende. Die neue Hauptwelt der Menschheit ist Axarabor, das Zentrum eines ausgedehnten Sternenreichs und Sitz der Regierung des Gewählten Hochadmirals. Aber von vielen Siedlern und Raumfahrern vergangener Expansionswellen hat man nie wieder etwas gehört. Sie sind in der Unendlichkeit der Raumzeit verschollen. Manche errichteten eigene Zivilisationen, andere gerieten unter die Herrschaft von Aliens oder strandeten im Nichts. Die Raumflotte von Axarabor hat die Aufgabe, diese versprengten Zweige der menschlichen Zivilisation zu finden - und die Menschheit vor den tödlichen Bedrohungen zu schützen, auf die die Verschollenen gestoßen sind. Ursprünglich sollte die DYLIAN Kolonisten zu einem Planeten im Vagera-System bringen. Doch das Schiff kam niemals dort an. Auf den Planeten in der näheren Umgebung fand man ebenfalls keine Spuren, die auf eine Besiedlung hindeuteten. Es gab auch keine Beweise, die auf ein Unglück oder auf einen Überfall hindeuteten. Die DYLIAN und ihre Besatzung blieben verschwunden. Neuartige Computerberechnungen kommen jedoch zu dem Schluss, dass das Schiff offenbar vom Kurs abgekommen ist und auf einem Planeten im Cunoval-System gelandet sein muss. Als Captain Hackett und die Besatzung der STARFIRE der Sache auf den Grund gehen wollen, geraten sie in tödliche Gefahr.

5


Während sich Leutnant Fusek aus dem Dornenbusch befreite, richtete Major Yacoban seinen Blick nach oben. Der Gleiter flog eine enge Kurve und setzte zum Sturzflug an.

Nicht liegenbleiben!“, rief Yacoban dem Leutnant zu. „Er greift wieder an.“

Fusek sprang auf und rannte los. Der Major folgte ihm. Während sie ohne jede Deckung eine Lichtung überquerten, rechneten sie unwillkürlich mit einem tödlichen Flammenstoß, doch sie erreichten unangefochten eine Baumgruppe. Durch die Zweige sahen sie, wie der Gleiter über ihnen hinwegflog. Nach einigen Sekunden verstummte das Geräusch.

Und wie soll es jetzt weitergehen?“, fragte Fusek.

Wir werden die Bewohner dieses Planeten um Hilfe bitten. Das dürfte ja nicht so schwer sein. Irgendwo gibt es bestimmt eine Kommunikationsanlage.“

Also ich weiß nicht“, entgegnete Fusek. „Die Häuser, die wir gesehen haben, machen nicht den Eindruck, als ob sie über moderne Technik verfügen würden.“

Der äußere Eindruck kann täuschen“, meinte Yacoban. „Wenn es auf diesem Planeten keine fortschrittliche Technik gibt, wer hat dann unsere Fähre abgeschossen?“

Fusek schwieg. Er musste Yacoban recht geben. Diesen Aspekt hatte er nicht bedacht. Die Männer setzten sich in Bewegung. Der Boden war flach und ohne Unebenheiten. Schließlich bemerkte Fusek: „Vielleicht hat auf dem Planeten eine Invasion stattgefunden.“

Eine Invasion?“

Ja, das würde den Widerspruch zwischen den altertümlichen Gebäuden und dem modernen Schiff erklären, das uns verfolgt hat. Es entstammt keiner Baureihe, die ich kenne.“

Die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen“, gab Yacoban ihm recht. Noch nie hatte er den Leutnant so gesprächig erlebt, wie in den letzten Minuten. Im Allgemeinen war Fusek ein verschlossener Mann. Niemand wusste viel über seine Vergangenheit.

Aber bis jetzt ist es nur eine Vermutung“, fuhr Yacoban fort. „Wir wissen nicht, was hier los ist. Es könnte genauso gut sein, dass es sich bei dem Schiff um ein Verteidigungssystem handelt.“

Ja, stimmt“, sagte Fusek. „Auch das wäre eine Möglichkeit. Aber warum wurden wir nicht kontaktiert, bevor man auf uns geschossen hat?“

Ich weiß es nicht“, gab Yacoban zurück. „Die ganze Angelegenheit ist ziemlich seltsam.“

Ja, das finde ich auch.“

Wie kommt es eigentlich, dass Sie so gesprächig sind?“

Hm“, machte Fusek. Er schien einige Zeit angestrengt nachzudenken. „Manchmal hilft das Reden“, lautete die Antwort. „Da steckt einem die Angst wie ein Kloß in der Kehle fest, und man kann sie nur noch herausreden.“

Yacoban hätte nie gedacht, dass Fusek ein ängstlicher Mann war. „Wovor haben Sie Angst?“, fragte er.

Der Leutnant wandte ihm das Gesicht zu. Seine Wangenknochen schienen unnatürlich weit hervorzustehen. Die Haut glänzte. „Vor mir selbst“, erwiderte er ruhig. „Ich bin unbeherrscht. Wenn ich in einer gefährlichen Lage bin, handle ich oft, ohne überhaupt nachzudenken. Wie ein … wie ein Tier!“ Das letzte Wort spie er förmlich heraus.

Ist das so schlimm?“, fragte Yacoban. „Wahrscheinlich gibt es viele Menschen, denen es ähnlich ergeht.“

Das Leben eines Mannes ist nicht zuletzt ein mehr oder weniger langer Prozess von Ursache und Wirkung“, erwiderte Fusek. „Ich habe lange darüber nachgedacht, und ich weiß jetzt, dass es Menschen gibt, die intuitiv handeln. Andere denken nach, bevor sie irgendwann etwas tun. In den unmöglichsten Situationen können sie noch Überlegungen darüber anstellen, welche Handlung am besten für sie ist. Sie können die Wirkung ihrer Taten vorausberechnen. Ich kann das nicht. Instinktive Handlungen haben mich schon Freunde gekostet und oft genug fast mein Leben.“

Aber mittlerweile haben Sie gelernt, sich zu beherrschen.“

Nur nach außen hin“, gab Fusek zurück. „Ich bin nicht zuverlässig. Sie können nie sicher sein, was ich tue, wenn es einmal darauf ankommt.“

Bisher hatte ich nie Grund, mich über Sie zu beklagen“, meinte Yacoban.

Unerwartet begann Fusek zu lachen. „Da marschieren wir nun über einen fremden Planeten und reden Unsinn, obwohl es viel wichtigere Dinge gibt.“

Wichtig? , dachte Yacoban. Was war denn schon wichtig, wenn man umherirrte, während überall unzählige Gefahren lauerten? Irgendwann wurde sogar ein Mann, der die unermessliche Kluft zwischen den Galaxien durchflogen hatte, wieder in den Mikrokosmos seines eigenen Egoismus zurückgestoßen. Natürlich würden sie alles versuchen, um wieder an Bord der STARFIRE zurückzukehren, aber Yacoban war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass ihn seine eigene Lage mindestens ebenso zu diesem Versuch antrieb wie der Gedanke an den Verfolger.

Sobald wir auf eine Siedlung treffen, kümmern wir uns um diese wichtigen Dinge“, versprach er.

Plötzlich ertönte über ihnen ein scharfes Surren. Die Männer blickten nach oben. Ein Gleiter erschien über den Baumwipfeln und kam schnell näher. Am Bug blitzte es grell auf. Nur wenige Meter von Yacoban und Fusek entfernt wurde der Boden aufgerissen. Gras und Erde wirbelten empor.

In Deckung!“, brüllte der Major.

Doch seine Warnung kam zu spät. Der nächste Energiestrahl durchbohrte Fuseks Oberkörper. Lautlos brach der Leutnant zusammen. Abermals blitzte es am Himmel auf. Yacoban zögerte nicht länger. Mit immer schneller werdenden Schritten rannte er über den weichen Boden. Der Energiestrahl verfehlte ihn und bohrte sich in einen Baumstamm. Holzsplitter wurden nach allen Seiten davongeschleudert. Mit lautem Krachen stürzte der Baum um. Yacoban steigerte sein Tempo. In der Ferne sah er mehrere Bäume. Dort hatte er größere Chancen, als im freien Gelände. Sofort steigerte er sein Tempo. Der Verfolger blieb hinter ihm. Das Feuer kam nur noch in unregelmäßigen Abständen. Yacoban schlug einige Haken, um seinem Gegner das Zielen zu erschweren.

Plötzlich spürte er unter dem Herzen einen feinen, stechenden Schmerz, der sich bis auf die Eingeweide ausdehnte. Dass du es nicht wagst, langsamer zu werden , ermahnte er sich. Das wäre dein sicheres Todesurteil. Der Schmerz wurde immer schlimmer und breitete sich im ganzen Körper aus. Die Bäume waren nur noch einige Hundert Meter entfernt. Diese Änderung täuschte Yacoban für ein paar Minuten eine Erleichterung ...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-5427-9 / 3738954279
ISBN-13 978-3-7389-5427-2 / 9783738954272
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