15 Arztromane zum Fest: 1700 Seiten bewegende Unterhaltung -  Conny Walden,  Horst Weymar Hübner,  A. F. Morland,  G. S. Friebel

15 Arztromane zum Fest: 1700 Seiten bewegende Unterhaltung (eBook)

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2021 | 1. Auflage
1500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4932-2 (ISBN)
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15 Arztromane zum Fest: 1700 Seiten bewegende Unterhaltung Conny Walden präsentiert: 15 Romane in einem Buch! von Horst Weymar Hübner, Anna Martach & A. F. Morland & G.S.Friebel Der Umfang dieses Buchs entspricht 1555 Taschenbuchseiten. Dieses Buch enthält folgende zwölf Romane: G.S.Friebel: Beinahe hätte er alles verloren A.F.Morland: Schwester Katjas letzter Wunsch Horst Weymar Hübner: Dich darf ich nicht verlieren Horst Weymar Hübner: Diagnose 'Eifersucht' Horst Weymar Hübner: OP-Schwester Marga Horst Weymar Hübner: Und wieder beginnt ein Tag Horst Weymar Hübner: Diese Augen klagen an A.F. Morland: Dann stürzte die Welt für sie ein Anna Martach: Gefährliche Wetten und heiße Liebeleien Anna Martach: Madln und Berge - geliebt und gefährlich Anna Martach: Ich will mein Herz nur dir schenken Anna Martach: Expedition ins Glück Anna Martach: Manege frei fürs große Glück Anna Martach: Musik des Herzens G.S.Friebel: Der entführte Arzt Dr. med. Clemens Röhmers, ehemals Chirurg des St. Josefs Krankenhauses, war ein aufstrebender Arzt gewesen, doch Kollegen missgönnten ihm diesen Erfolg. Clemens war nicht stark genug, sich dem zu widersetzen. So fing er an zu trinken und das Unglück nahm seinen Lauf. Seit zwei Jahren arbeitet er nun schon nicht mehr als Chirurg, denn er glaubt, dass er es nicht mehr zurückschafft. Doch dann trifft er Evelyn Marschall und ihre herzkranke Mutter ...

Faites votre jeu“, sagt die schläfrige Stimme des bleichen Croupiers. Bitte das Spiel machen“, setzte er hinzu. Dann gähnt er verborgen. Es ist immerhin schon zwei Uhr morgens, und er denkt an sein Bett. Um den Spieltisch sitzen etwa ein Dutzend Spieler. Auch ein paar herausgeputzte Damen mit dicken Schminkschichten auf den erregten, gespannten Gesichtern verteilen ihre Chips auf die Felder.

In dem üppig ausgestatteten Raum herrscht gedämpftes, vornehmes Gemurmel. Die anderen drei Spieltische sind schon verlassen und dunkel.

Jetzt lässt der Croupier mit dem bleichen Gesicht die Elfenbeinkugel kreisen. Hastig werden die letzten Möglichkeiten erwogen, segeln noch ein paar Chips auf Zahlenfelder.

„Rien ne va plus“, verkündet der Croupier.

Unter den männlichen Spielgästen sitzt ein Mann in dunklem Straßenanzug mit nicht mehr ganz sauberem Hemd und schlampig gebundener Krawatte. Er mag etwa Ende der Dreißig sein. Dichtes dunkles, an den Schläfen bereits erheblich weiß schimmerndes Haar bedeckt einen intelligent wirkenden schmalen Kopf. Sein hageres Gesicht, aus dem ein paar hellgraue Augen fasziniert auf die mit Chips bedeckten Zahlenfelder schauen, erscheint vielleicht wegen des verlebten, etwas müden Ausdruckes interessant. Seine auffallend schmalen und kleinen Hände, deren Finger starke Nikotinspuren aufweisen, spielen nervös mit einem Häufchen kleinerer Chips. Auch ein Glas Whiskysoda steht vor ihm. Es ist das achte oder neunte, das er bestellt hat.

Jetzt klappert die Kugel in die Zahl.

„Zwölf“, verkündet der Croupier.

Dr. Clemens Röhmers zuckt die Achseln. Gleichgültig sieht er zu, wie der Rechen an ihm vorbei zusammenrafft und nur ein lächerlich kleines Häufchen Chips übrig lässt, das der silberblonden Alten visavis gehört, die vergnüglich den geschminkten Runzelmund verzieht.

In der Casinobar nebenan sitzen auch noch ein paar Nachtschwärmer auf den Hockern. Jetzt verlässt ein Kellner im Frack die Bar und kommt in den Spielraum. Er schaut sich kurz um und geht auf den Herrn mit den grauen Schläfen zu.

„Pardon, Dr. Röhmers“, sagt er, leicht über die Schulter des Herrn gebeugt, „Sie werden am Telefon verlangt.“

„Danke, Ben“, erwidert der andere und erhebt sich. Er ist groß und sehr schlank, geht mit langen, etwas schlaksig wirkenden Schritten in den Barraum hinüber.

„Hier bitte, Herr Doktor“, sagte der Keeper und hält Clemens den Hörer entgegen.

Clemens nickt dankend und nimmt den Hörer ans Ohr.

„Ja, bitte?“, erkundigt er sich halblaut.

Eine hastige Männerstimme dringt an sein Ohr: „Doktor, sind Sie's?“

„Ja“, wiederholt Clemens mit gerunzelter Stirn.

„Hier ist Charly“, teilt die hastige Stimme mit. „Sie müssen sofort kommen, Doktor. Der Rita ist etwas passiert!“

„Was ist Rita ...?“ Clemens bricht ab und wirft einen Blick auf die Bargäste. Aber es kümmert sich niemand um das, was am Telefon gesprochen wird. Clemens horcht eine Weile, brennt sich umständlich eine Zigarette an, nickt ein paarmal.

„Okay“, murmelt Clemens dann, „ich komme. Lasst sie liegen! Alles aufmachen an ihr. Bin in zehn Minuten da.“ Er legt den Hörer auf den Apparat zurück und greift in die Tasche seines zerknautschten Anzuges, holt ein Bündel Banknoten heraus.

„He, Ben!“, ruft er, mit der Zigarette im Mundwinkel, dem Kellner zu. „Zahlen!“

Der Kellner wedelt heran und zückt den Rechnungsblock.

„Genügt der Lappen?“, fragt Clemens, einen Fünfzigmarkschein zwischen den nikotinbraunen Fingern schwenkend.

„Viel zu viel“, antwortet der Kellner lächelnd.

„Behalt den Rest, Ben“, nuschelt Clemens und schlenkert den Fünfziger fort.

„Verbindlichen Dank, Doktor Röhmers. Gute Nacht!“

Clemens verlässt das Spielcasino. Er denkt an die paar Chips, die noch in seiner rechten Anzugstasche klimpern, aber er will sich nicht mehr die Zeit nehmen, sie einzutauschen.

Die dicke Garderobenfrau reicht ihm seinen kurzen Staubmantel und bekommt ein Markstück zugeworfen.

„Danke, Herr Doktor. Danke vielmals! Wünsch gute Nacht!“

„Nacht, Walli“, murmelt er und eilt hinaus.

Was hat die dumme Ziege wohl angestellt?, denkt er. Etwa Tabletten genommen? Dann muss ich ihr ja zuallererst den Magen leeren. Bah - das mag ich gern!

Die Nacht ist frühlingswarm und voller Düfte. Lack- und chromglänzende Wagen parken vor dem Casinoportal in langen Reihen. Im Park brennen die Lichter.

Clemens wirft die Zigarette weg und geht in seiner schlaksigen, dabei doch irgendwie lässig eleganten Art auf seinen Wagen zu. Es ist ein dunkelgrauer, nicht mehr neuer Sportwagen, aber er bringt immer noch beachtliche Leistungen zustande.

Das Nachtlokal „Bali“ liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums. Clemens fährt, trotz des Brummschädels und etlicher Promille im Blut, vollkommen sicher. Neun Whiskys machen ihm kaum etwas aus. Zwanzig kann er vertragen und mehr noch. Wie viele mag er schon getrunken haben, seit er das Skalpell aus den Händen gelegt hat, als er spürte, dass diese Hände unsicher wurden?

Dieses dumme Ding, denkt er. Sicher hat sie Tabletten gefressen. Aus Liebeskummer! Wegen dieses Kerls - Wie heißt er doch gleich? Tschapek oder so! Der Teppichhändler! - Nee, ich brauche keine Teppiche! Aber wenn er mir einen echten „Kaschmir“ als Honorar gibt? Dann nehm ich ihn natürlich! Warum nicht? Mal sehn, ob sie Tabletten genommen hat, die Ziege!

Clemens kurvt um ein paar Straßenecken, verlangsamt das Tempo, als er auf dem einsamen Trottoir zwei Polizisten patrouillieren sieht. Fünf Minuten später hält der Wagen vor einem Lokal, dessen Fenster mit bunten, illuminierten Südseebildern verklebt sind. Über dem Eingang ein verschnörkeltes Rotlicht: „Bali“. Schnulzige Musik dringt auf die leere Straße.

Clemens betritt einen engen Raum, in dem die Garderobenfrau zugleich Kassiererin des Eintrittsgeldes ist.

„‘n Abend. Wo ist der Boss?“

Da teilen sich auch schon die dunkelroten Samtportieren, hinter der drei Italiener in Lurex-Jacken schnulzieren, und ein untersetzter, schwammig aussehender Mann im dunklen Anzug kommt aus dem spärlich besetzten Barraum.

„Da sind Sie ja“, lautet die Begrüßung.

Clemens sieht den Mann nur an.

„Oben“, sagt dieser und biegt um ein mit Plüsch verhangenes Eck, hinter dem eine schwindsüchtig schmale Treppe sich aufwärts windet.

Clemens folgt dem Geschäftsführer. Im ersten Stock liegen die Büroräume des Barbetriebes. Hier bewohnt Herr Danzer zwei Zimmer mit Küche und Bad, in denen kapitalstarke und entsprechend alkoholisierte Gäste auf Wunsch und in Damengesellschaft ihre Zeche vergrößern können.

Kein Wort wird gesprochen. Erst als Herr Danzer einen schmalen, dunkel tapezierten und stark nach air fresh riechenden Korridor erreicht, dreht er sich um und sagt besorgt: „Sie muss irgendwas geschluckt haben. Sie ist auf einmal vom Barhocker gekippt und hat grässlich zu stöhnen angefangen.“

Clemens winkt nur mit der großen schwarzen Aktentasche, die er mitgenommen hat. Der Mann vor ihm öffnet eine Tür, in der ein Schlüssel steckt.

Mattes, gefiltertes Animierlicht erhellt einen mit billigen, modernen Möbeln ausgestatteten Raum. Rechts in der Ecke, auf der Couch, krümmt sich ein spärlich bekleidetes Mädchen, dessen aufgebauschtes schwarzes Haar sich kläglich aufgelöst hat und über einen von der Couch herabhängenden Kopf hinwegfließt.

„Rita!“, ruft Herr Danzer, bleibt aber stehen.

Clemens geht rasch zu dem Mädchen, setzt die Aktentasche ab und beugt sich über das arme Ding, das sich zu übergeben versucht.

„Gut so“, murmelt er. „Immer feste alles ausspucken, was du gegessen hast“, sagt er schnell.

Das Mädchen wälzt sich auf den Rücken. Das schwarze Haar gibt ein bleich geschminktes, maskenhaftes Gesicht mit aufgeklebten Wimpern und kohlschwarzen Brauen frei.

„Was hast du genommen?“, fragt Clemens.

„Ferkel“, murmelt Herr Danzer, sich eine Zigarette anbrennend.

„Verschwinden Sie!“, sagt Clemens.

„Aber ich möchte doch ...“

„Verschwinden Sie, bitte ...!“, ertönt es unnachsichtig und scharf. Worauf Herr Danzer, sichtlich ungern, das Zimmer verlässt.

Das Mädchen ächzt und krächzt.

„Ich ... ich kann nicht mehr“, stöhnt das Mädchen, sich schlaff auf den Rücken rollend.

Clemens nimmt den herunterhängenden Arm, prüft rasch den Puls. Er ist stark überhöht und unregelmäßig.

„Was hast du geschluckt, Rita?“, fragt er eindringlich.

Sie murmelt etwas. Er nimmt sein Taschentuch und wischt ihr den Mund ab.

„Na, so sag schon! Schnell! — Tabletten?“

Sie...

Erscheint lt. Verlag 27.1.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-4932-1 / 3738949321
ISBN-13 978-3-7389-4932-2 / 9783738949322
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