Straße ins All 22: Kosmisches Sakrileg -  Wilfried A. Hary

Straße ins All 22: Kosmisches Sakrileg (eBook)

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2021 | 1. Auflage
180 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4870-7 (ISBN)
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Das Randall-Team befindet sich mit seinem neuen Schiff, der CHAMÄLEON, im Paralleluniversum und gelangte dort in den abgeschotteten Re-na-xerv-Sektor. Doch das brachte sie beinahe allesamt um. Nur Max Nergaard, der Mutant, überstand es ohne gesundheitliche Schäden, und er kümmerte sich erfolgreich um die Besatzung. Inzwischen hat sich die CHAMÄLEON weitgehend erholt, ist aber nach wie vor in einem Fesselfeld des Gensammlers gefangen, der sie huckepack entführt hat. Der riesige Kugelraumer befindet sich im geostationären Orbit eines Wüstenplaneten, auf dem sich Dinge ereignen, sie sich komplett dem Verständnis der Menschen entziehen... Dieser Band enthält folgende Weltraumabenteuer von Wilfried A. Hary: Das Sakrileg Der Gro-paner Rotnems Rückkehr

Der Gro-paner - Wilfried A. Hary


Sein Hiersein gibt große Rätsel auf!“


Das Randall-Team befindet sich mit seinem neuen Schiff, der CHAMÄLEON, im Paralleluniversum und gelangte dort in den abgeschotteten Re-na-xerv-Sektor. Doch der Übergang brachte sie beinahe um. Nur Max Nergaard, der Mutant, überstand ihn ohne gesundheitliche Schäden und kümmerte sich erfolgreich um die Besatzung.

Während die CHAMÄLEON noch immer an den riesigen Kugelraumer »Gensammler« gefesselt ist, wird dieser entladen. Ken Randall schleicht sich als Spähtrupp gemeinsam mit Tanya Genada und Max Nergaard in einen Anlagenkomplex auf der Wüstenwelt ein, und Max rettet dort zwei monströsen Wesen das Leben – um Unglaubliches zu erfahren…


DIE HAUPTPERSONEN:

Ken Randall, Tanya Genada, Dr. Janni van Velt, Dr. Dimitrij Wassilow, Dr. Yörg Maister, Mario Servantes und Juan de Costa – endlich im geheimnisvollen Re-na-xerv-Sektor, aber zu welchem Preis?

Max Nergaard – traf unter dramatischen Umständen auf das Team, unmittelbar vor dem Sprung in den abgeschotteten Sektor.

»Cha« – ist das Biogehirn, das die CHAMÄLEON steuert wie ein menschliches Gehirn seinen Körper.

Par Men Dor – Genmanipulator der Extraklasse und Eigentümer des Gensammlers; ein filigraner, sechsbeiniger Insektoide.

Knor Ram Tarr – ebenfalls Genmanipulator; eine Riesenschnecke mit einem Panzer, der wie ein selbständiges Insekt auf ihm hockt.


*


Es stank so entsetzlich, dass Tanya Genada sich nicht erinnern konnte, jemals in ihrem Leben einem solchen Gestank ausgesetzt gewesen zu sein. Er war unerträglich und erregte Übelkeit. Der Gestank stammte nicht nur von den leblosen, weil paralysierten Insektenmonstern, die endlich abtransportiert wurden, um nicht mehr länger den Zugang zur Laborzentrale zu blockieren, sondern auch von dem Schleim, der überall klebte.

Es war offensichtlich ein grober Fehler gewesen, den Helm des Raumanzugs zu öffnen. Sie machte das schleunigst wieder rückgängig und atmete einige Male tief durch, um den letzten Rest des Gestanks aus ihren Lungen zu bekommen. Sie brauchte dennoch viel Überwindungskraft, um näherzutreten – vorsichtig genug, um nicht auf dem Schleim auszugleiten.

Und dann sah sie die beiden monströsen Wesen. Eine Art sechsbeinige Riesenspinne, über und über mit Geschwüren und Tentakeln bedeckt, und eine Riesenschnecke, deren Panzer wie ein selbständiges Insekt wirkte, das auf ihr hockte, um Tanya mit seinen Stielaugen und wedelnden Tentakeln zu belauern.

Ken Randall neben ihr stieß einen dumpfen Laut aus. Sie wären beide am liebsten wieder hinausgeflohen – vor dem Anblick und dem Gestank, der jetzt auch Ken Randall zum Schließen seines Helms zwang.

Max stellte die beiden monströsen Wesen vor: »Das da aussieht wie eine Riesenspinne auf sechs Beinen, ist der Hausherr, nämlich Par Men Dor. Das auf seinem Rücken, was wie Geschwüre aussieht, das sind in Wahrheit Sinnesorgane. Tja, ihm gehört auch der Gensammler. Die Riesenschnecke, auf der nur scheinbar ein Insekt hockt, weil beides in Wirklichkeit zusammen zu einer, öh, Person gehört, ist sein größter Feind, nämlich Knor Ram Tarr. Ohne mich wären sie ohne jeglichen Zweifel beide tot. Wenn nicht von den insektoiden Angreifern umgebracht, die ihr allesamt gottlob betäuben konntet, hätten sie das sicherlich selber fertig gebracht – gegenseitig. Sie hassen sich wie die Pest, kann ich euch versichern, aber beide haben inzwischen zumindest halbwegs verstanden, dass sie unrettbar verloren sind, wenn sie nicht lernen zusammenzuhalten. Sie haben sich in diese Lage gebracht und können nur gemeinsam wieder herausfinden.«

Weder Tanya noch Ken verstanden, was Max ihnen zu erklären versuchte. Ihnen fehlte ganz einfach das entsprechende Vorwissen. Max enthielt es ihnen nicht absichtlich vor. Er war nun einmal kein Mann der vielen Worte.

Aber dann geschah das Unerwartete: Das fremdartige Wesen, das wie eine Riesenspinne aussah, nur wesentlich ekliger, redete in klar verständlicher Sprache zu ihnen, untermalt von einem äußerst unangenehmen Schnarren, das zudringlich über die Außenlautsprecher in ihren Helmen aufklang! Sie verstanden jedes einzelne Wort. Doch das, was das Wesen sagte, erschien ihnen dennoch verworren. Sie begriffen eigentlich nur eines: Das Wesen hatte eine unerklärliche Angst – vor ihnen!

»Wir – wir sind Genmanipulatoren und somit Konkurrenten, obwohl wir dem einen und einzigen Schwarm zugehören. Und wir sind beide hoffnungslos verloren, sobald die Schutztruppen hier auftauchen. Sie werden feststellen, dass ich meinen Gensammler über den geheimen Zugang nach außerhalb des abgeschotteten Sektors geschickt habe, um dort Genmaterial zu sammeln. Weil ich damit die Insektron-Turniere gewinnen wollte. Und Knor Ram Tarr hat hier alles lahmgelegt, um mich auszutricksen, dabei jedoch eine wahre Katastrophe verursacht. So schnell können wir die Spuren nicht beseitigen, um bei den Schutztruppen keinen Verdacht zu erregen. Und wenn die erst sehen, dass der Gensammler Einschusslöcher ausweist … Oh, sie werden sofort alles wissen! Hinzu kommt der Gro-paner, den sie in meine Obhut gegeben haben, damit ich ein Genom-Testat erstelle. Und dann auch noch ihr. Ihr seid Humanoide – ausgerechnet! Die Strafe ist so furchtbar. Sie ist schlimmer noch als der Tod. Für uns beide!«

»Schnell, schließt das Schott hinter euch, ehe nachrückende Angreifer hier ankommen!«, riet Dimitrij Wassilow, dessen Sonde umherschwirrte wie ein aufgescheuchtes Kleininsekt, während sich sein Körper in der Zentrale der CHAMÄLEON in einem komaähnlichen Zustand befand. »Zwar hat sich die Lage draußen entspannt, aber sie ist noch nicht hundertprozentig sicher. Das wird noch eine Weile dauern, fürchte ich.«

Tanya winkte Ken in einer hilflos anmutenden Geste zu. Dieser war schon zur Stelle und versuchte gleich ihr vergeblich herauszufinden, wie man das Schott schloss.

»Wie mache ich das?«, rief er ratlos.

Eine Stimme antwortete scheinbar aus dem Unsichtbaren – ebenfalls in irdischer Sprache, als sei dies die selbstverständlichste Sache der Welt, auch diesseits der Abschottung, zumal in einem parallelen Universum: »Knor Ram Tarr hat zwar auf Handsteuerung umgeschaltet, damit er gegen den Willen des Genmanipulators und Herrn dieser Anlage Par Men Dor alle Schotten öffnen konnte, aber ich könnte es mittlerweile wieder verschließen, sofern Sie es wünschen, Par Men Dor. Denn derselbe Knor Ram Tarr hat ja inzwischen sämtliche Störungen beseitigen geholfen, was zwar nicht zu hundert Prozent, jedoch weitgehend zufriedenstellend gelang. Abgesehen davon: So groß ist die Gefahr nicht mehr, denn die mobilen Einheiten stehen wieder zur Verfügung und sind bereits dabei, die wertvolle lebende Ladung einzufangen und schonungsvoll zu betäuben.«

»Das ist bestimmt wieder so ein Computer wie Cha – so, wie der sich anhört!«, vermutete Max Nergaard und tat entsetzt. Er zwinkerte Tanya und Ken jedoch dabei fröhlich zu. »Und warum redet er so viel dummes Zeug und fängt nicht endlich an, zu tun, was getan werden muss? – Schließ endlich!«

»Ja, schließ!«, knarrte Par und fragte sich, wieso diese hässlichen Wesen noch immer nichts gegen ihn unternommen hatten. Sie waren da, um ihm zu helfen – ihm und sogar Knor Ram Tarr?

Wer es glaubt…

Dieser Max Nergaard – ein Name, der zu seiner Hässlichkeit gut passte – machte eigentlich gar keinen so üblen Eindruck. Zumindest gemessen an dem, was er gesagt hatte. Obwohl Par zugeben musste, noch immer nicht alles zu begreifen. Wie sollten diese Wesen ihm helfen können, wo sie doch entfernte Ähnlichkeit mit Gro-panern hatten und außerdem – was noch schwerer wog – von jenseits der Abschottung kamen? Sie hatten das sogar selber zugegeben!

Und falls Max Nergaard ihn nur hatte hinhalten wollen, bis seine Kumpane eintrafen: Worauf warteten sie noch? Wollten sie ihn erst noch leiden sehen, bevor…?

»Dann heißt du Par?«, vergewisserte sich Tanya vorsichtig. Sie hielt ihren Blaster direkt auf die Spinne gerichtet, wie zufällig, und schätzte heimlich die Reichweite seiner Vorderbeine ab, um nicht unversehens in Gefahr zu geraten.

Ken Randall wich nach links aus – vorsichtig, um nicht auf dem allgegenwärtigen Schleimfilm auszurutschen –, damit sie zur Not diesen Par in die Zange nehmen konnten. Auch er behielt seinen Blaster ständig im Anschlag.

Von der Schnecke schien keine Gefahr zu drohen. Die war offensichtlich schwer verletzt, wenn man das als Mensch überhaupt deuten konnte.

»Ich weiß nicht, wieso ich noch zu solcher Angst in der Lage bin, wo ich doch sowieso nichts mehr zu verlieren habe – außer meinem Leben, das rein gar nichts mehr wert ist«, knarrte Par erbebend.

»Wir wollen dir nichts tun!«, versicherte jetzt auch Tanya Genada ruhig. »Wir sind in friedlicher Absicht hier. Wir sind Forscher.«

»Dann – dann gehört ihr gar nicht zum … Alten Feind? Ich – ich kann es kaum glauben, ehrlich gesagt…«

»Wen meinst du mit Altem Feind?«

»Gro-pan! Ich halte euch noch immer für ziemlich ähnlich, aber … nun gut…«

Par schien sich tatsächlich zu entspannen....

Erscheint lt. Verlag 10.1.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4870-8 / 3738948708
ISBN-13 978-3-7389-4870-7 / 9783738948707
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