Schöne Duchess in Gefahr (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4919-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schöne Duchess in Gefahr - Cathy Maxwell
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Sie gibt ihm den Laufpass? Verblüfft liest Matthew Addison, Duke of Camberly, den Brief seiner Verlobten Willa Reverly. Das darf nicht sein! Er braucht dringend ihre Mitgift, um das verschuldete Anwesen Mayfield zu erhalten, das offenbar durch Erpressung ruiniert wurde. All seinen maskulinen Charme setzt er ein, um Willa doch noch von sich zu überzeugen, und auch sein Verlangen nach ihr ist plötzlich unendlich viel mehr als ein Geschäftsabkommen. Doch kaum ist Willa seine Duchess, beginnen Matts Probleme erst! Denn seine Nachforschungen, wer hinter der Erpressung auf Mayfield steckt, bringen seine junge Ehefrau in größte Gefahr ...



Cathy Maxwell beschäftigt sich am liebsten mit der Frage, wie und warum Menschen sich verlieben. Obwohl sie bereits über 35 Romane veröffentlicht hat, bleibt die Liebe für sie weiterhin eines der größten Mysterien! Um weiter zu diesem Thema zu forschen, verlässt sie gerne ihr gemütliches Zuhause in Texas und reist durch die Welt, um sich mit ihren Fans auszutauschen und für ihren nächsten Roman zu recherchieren.

1. KAPITEL

Mayfield, Landsitz des Duke of Camberly, 8. September 1813

Du stellst meine Geduld auf eine harte Probe, Matthew“, ertönte eine gebieterische Stimme an der Tür seines Arbeitszimmers. „Hast du vergessen, dass du zu deiner morgigen Hochzeit in London zu sein hast?“

Im fahlen Licht eines regnerischen Morgens hob Matthew Addison, kürzlich ernannter Duke of Camberly, den Kopf. Er saß an seinem Schreibtisch, wo er über den Geschäftsbüchern brütete, und blickte seiner Großmutter kühl entgegen. Minerva, Dowager Duchess of Camberly, im Alter von siebzig Jahren immer noch schön, besaß den Elan einer wesentlich jüngeren Frau. Ihr silbergraues Haar wirkte vornehm zur schwarzen Garderobe mit gelegentlich violetten Farbtupfern, die sie in Trauer um ihren verstorbenen Gemahl und ihren ältesten Sohn und Erben William stets trug, den sie vergöttert hatte. Beide waren im Abstand von weniger als sechs Monaten vor mehr als einem Jahr verstorben. Offenbar hatte sie soeben das Haus betreten und ihren Enkel umgehend aufgesucht, ohne Mantel, Hut und Handschuhe abzulegen.

Bedauerlicherweise hatte sie für ihren Besuch einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gewählt. Beinahe als hätten seine argwöhnischen Gedanken sie heraufbeschworen.

„Guten Tag, Großmutter.“ Er stand nicht auf. „Wie könnte ich das vergessen? Seit Wochen bombardierst du mich mit Briefen, in denen du mich an meine Verpflichtungen mahnst.“

„Weil du in London sein solltest“, erwiderte sie spitz. „Die Leute reden schon und schließen Wetten ab, ob du überhaupt auftauchst. Leland Reverly ist nicht erfreut.“

„Die Fahrt nach London dauert drei Stunden, und morgen zur vereinbarten Stunde bin ich zur Stelle. Alle Welt weiß schließlich, dass ich Geld brauche. Ich habe gar keine andere Wahl.“

Matt war mit Miss Willa Reverly verlobt, der berühmten Reverly-Erbin, eine junge Frau, die er kaum kannte. Er hatte nichts gegen Miss Reverly. Sie war wie alle jungen Damen aus reichem Hause. Wenn ihn seine verschwommene Erinnerung nicht täuschte, war sie allerdings ansehnlicher als andere Erbinnen.

Was freilich nicht bedeutete, dass ihm die bevorstehende Heirat sonderlich behagte. Mittlerweile hasste er den Gedanken, der Duke of Camberly zu sein. Dieser verdammte, verarmte Adelstitel hatte ihm alles genommen, was ihm im Leben etwas bedeutete.

Minerva runzelte die Stirn, als ahnte sie, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung war. Ihr Blick richtete sich auf die Geschäftsbücher auf seinem Schreibtisch. Sie zog die Tür zu, durchquerte den Raum und setzte sich kerzengerade auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Was ist mit dir los?“, fragte sie. „Wieso verkriechst du dich hier? Wie ich höre, hast du dich in letzter Zeit kaum aus deinem Arbeitszimmer bewegt.“

„Du irrst, Großmutter. Ich habe den Besitz von einem Ende zum anderen durchwandert.“

Sie sah ihn an, als hätte sie nie etwas derart Absurdes gehört. „Wieso in aller Welt hast du das getan?“

„Weil er mir gehört. Weil ich ein Chaos geerbt und keine Ahnung von Landwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht habe.“ Und weil er gehofft hatte, seine Selbstachtung wiederzuerlangen, nachdem er sich wegen Letty Bainhurst im ton zum Gespött gemacht hatte. Er hatte sich vorgenommen, das Richtige zu tun und sich seines neu erworbenen Titels würdig zu erweisen.

Stattdessen war er auf ein Rätsel nach dem anderen gestoßen, bis er heute Morgen zu einer schrecklichen Einsicht gelangt war.

Aber davon wusste seine Großmutter nichts. Sie lächelte dünn. „Schön und gut, aber du heiratest Miss Reverly, deren Mitgift alles wieder ins Lot bringt.“ Das war der springende Punkt: Seinen Namen und seine Person durch Heirat zu verkaufen war die simple Lösung, gegen die Matt rebellierte. Er beschloss, direkt zur Sache zu kommen.

„Was ist mit dem Vermögen geschehen, Großmutter?“

Zum ersten Mal, seit sie in sein Zimmer gestürmt war, wirkte Minerva unsicher. „Das Vermögen?“

Matt klopfte mit dem Zeigefinger auf das offene Kontobuch. „Die Einkünfte aus dem Landgut.“

„Das weißt du doch. Es waren keine guten Zeiten für Mayfield. Darüber haben wir nach Henrys Tod mit George gesprochen.“ Henry war ihr verstorbener Gemahl, der alte Duke. George war Matts Cousin zweiten Grades und ein angesehener Rechtsanwalt. „Das Gut geriet in die roten Zahlen, die Geldreserven wurden aufgebraucht.“

„Das Geld ist verschwunden“, bestätigte Matt gereizt. „Einkünfte sind nicht in die Ländereien geflossen. Noch vor fünf Jahren gab es genug Geld für Reparaturen und Erneuerungen – und plötzlich war nichts mehr da. Rechtschaffene Pächter haben gekündigt, weil Zusagen für Dachreparaturen nicht eingehalten wurden. Gute Pferde wurden verkauft, Rinder und Schweine wurden ebenfalls verkauft, aber die erzielten Preise tauchen nicht in den Geschäftsbüchern auf. Schlimmer noch, ich musste feststellen, dass Großvater dem Hauspersonal und den Landarbeitern keine Löhne mehr bezahlt hat.“

„Die Verwaltung eines Landgutes verschlingt Unsummen. Ich habe dich gewarnt …“

„Ja, richtig. Du sagtest, alle Wertgegenstände wurden veräußert. Bücher, Porträts, das Mobiliar. Aber aus älteren Unterlagen geht hervor, dass diese Verkäufe nicht nötig gewesen wären.“

Seine Großmutter lachte beinahe schrill, womit sie ihn endgültig davon überzeugte, dass sie ihm die Wahrheit verbarg. „Was nützen schon Geschäftsbücher? Du weißt doch, dass Henry sich nicht mit Kleinigkeiten abgab.“

„Nun ja, Großvater hatte einen tüchtigen Verwalter, den er plötzlich entließ, weil er sich selbst um die Geschäfte kümmern wollte. Und es sieht ganz danach aus, als hätte er den Besitz absichtlich in den Bankrott getrieben.“

Die Dowager Duchess fuhr erschrocken hoch, die violette Feder an ihrem schwarzen Hut wippte bedenklich. „Er hat sein Bestes getan.“

Matt lehnte sich resigniert zurück. „Sein Bestes? Er hat kein Geld für Saatgut oder Löhne ausgegeben. Noch vor wenigen Jahren war Geld vorhanden, und nun sind die Kassen leer. Mein Großvater war kein Spieler, und falls er zu Huren ging …“

„So etwas hätte er nie getan.“

„Gut. In ganz England gäbe es nicht genügend Huren, die er mit diesen hohen Fehlbeträgen ausgehalten haben könnte.“

Sie reckte das Kinn. „Dein Ton gefällt mir nicht. Schon gar nicht, wie du über meinen verstorbenen Gemahl sprichst.“ Sie legte ein dramatisches Beben in ihre Stimme. „Du hast eben keine Ahnung von der Verwaltung eines großen Landbesitzes wie Mayfield. Du bist ein Gelehrter und ein Poet …“

„Großmutter, was ich nicht bin, ist ein Narr.“

Das brachte sie zum Schweigen.

Matt beugte sich vor. „Du weißt, was mit dem Geld geschehen ist. Du und Großvater, ihr seid ein Herz und eine Seele gewesen. Ihr habt sogar die angefangenen Sätze des anderen zu Ende gesprochen. Entweder wurde das Geld von den Konten geplündert oder absichtlich ausgegeben, und ich will wissen, wieso und wofür. Aus welchem Grund?“

„Aus gutem Grund“, antwortete sie mit schwacher Stimme.

„Und der wäre?“

Ihr Blick wurde hart. Sie fixierte einen Punkt in der Ferne, verschränkte die schwarz behandschuhten Finger im Schoß und schwieg.

Matt erhob sich und umrundete den Schreibtisch. Ein hochgewachsener Mann. „Morgen soll ich eine Frau heiraten, die ich kaum kenne, um Mayfield zu retten. Eines meiner Ziele im Leben bestand darin, aus Liebe zu heiraten.“

„Wie dein Vater?“ Minervas Ton klang bitter.

„Ja, wie mein Vater.“ Stephan, ihr zweitgeborener Sohn, hatte sich nie an Familienregeln gehalten.

„Er hat sich an eine Schauspielerin weggeworfen“, sagte sie angewidert.

„Er hat die Frau geheiratet, die er liebte“, korrigierte Matt sie. Seit Jahren verteidigte er seine Mutter hitzig gegen die abfälligen und spitzen Bemerkungen seiner Großeltern. „Und Vater hat seine Entscheidung nie bereut, auch dann nicht, als Großvater ihn verstoßen und enterbt hat.“

Es entstand wieder ein Schweigen, bevor Minerva sagte: „Sie war nicht einmal eine gute Schauspielerin.“

„Nein, aber sie war eine sehr gute Mutter.“

Minervas grau-blaue Augen ruhten auf ihm, als wollte sie prüfen, ob er scherzte. Er scherzte nicht.

Matt hatte seine Eltern geliebt. Er war das jüngste von fünf Kindern und der einzige Sohn. Seine zweitjüngste Schwester Amanda war acht Jahre älter als er.

Nachdem seine Eltern von einem tödlichen Fieber dahingerafft worden waren, hatten seine Schwestern den zehnjährigen Matt zu ihren Großeltern gebracht. Seine älteste Schwester Alice sagte ihm, dies sei die schwerste Entscheidung ihres Lebens, aber alle vier Schwestern waren sich darin einig, es wäre die beste Lösung für ihn.

Er wurde sehr kühl aufgenommen. Alice hatte sich überwinden müssen, die Großeltern um Hilfe zu bitten, aber nur sie waren finanziell in der Lage, Matt die Erziehung zukommen zu lassen, die ihm seinen rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft sicherte, wie Alice es nannte.

Die Jahre im Internat waren einsam und schwer für Matt. Die Großeltern und Onkel William interessierten sich kaum für ihn. Nur seine Schwestern waren für ihn da, die allerdings ihre eigenen Sorgen hatten. Drei verheirateten sich. Nur Kate ging zum Theater wie ihre Mutter. Matt machte die Erfahrung, dass das Leben die besten Voraussetzungen...

Erscheint lt. Verlag 21.4.2020
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Traudi Perlinger
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Duke That I Marry, The
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-4919-7 / 3733749197
ISBN-13 978-3-7337-4919-4 / 9783733749194
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