So tödlich wie die Liebe (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020
576 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-25011-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

So tödlich wie die Liebe - J.D. Robb
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Wenn Liebe tödlich wird, ist Eve Dallas nie weit entfernt ...
Der Fitnesstrainer Trey Ziegler war in bester körperlicher Verfassung -, wenn man von dem Küchenmesser in seiner schön gebräunten Brust absieht. Lieutenant Eve Dallas übernimmt die Ermittlung - und sie muss nicht lang recherchieren, bis sie auf eine ganz Reihe von Frauen aufmerksam wird, die von ihm geliebt und verlassen wurden: Trey war der Inbegriff eines Machos. Während Eve eine lange Liste an potenziellen Feinden bearbeitet, muss sie ihre Abneigung gegen das Opfer verdrängen, um das Geheimnis seines Todes zu entschlüsseln - und schließlich den kaltblütigen Mörder zu stoppen ...

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1


Männer, dachte Sima. Frauen konnten nicht mit ihnen leben, aber sie deshalb mit einem Neuner-Eisen totzuschlagen, ging dann doch zu weit.

Ein gewisses Maß an Rache aber wäre durchaus angemessen, und die würde sie jetzt nehmen, denn wahrscheinlich hatte niemand diese Rache – oder einen Schlag mit einem Neuner-Eisen – mehr verdient als Trey. Trey Ziegler war ein Arschloch, denn obwohl sie mindestens denselben Anspruch wie er auf die Wohnung hatte, hatte er sie einfach vor die Tür gesetzt.

Während ihres fast achtwöchigen Zusammenlebens hatte sie die halbe Miete und die Hälfte aller anderen Ausgaben bestritten, alle Einkäufe getätigt, staubgesaugt, geputzt, ihm hinterhergeräumt und einen Haufen Zeit ihres Lebens in den Blödmann investiert.

Plus jede Menge Sex.

Sie hatte gründlich nachgedacht, tiefschürfende Gespräche mit Vertrauten und mit engen Freundinnen geführt, zweimal zehn Minuten meditiert, versucht, ihr Leid in sechs Tequilas zu ertränken, und sich einen Racheplan zurechtgelegt, bei dem es um besagtes Neuner-Eisen, Juckpulver und eine Sammlung teurer Kaschmirsocken ging. Die kleine Wohnung lag über Little Mikes Tattoo- und Piercingstudio im West Village.

Die Schlösser hatte der verdammte Geizhals sicherlich nicht ausgewechselt, und da sie kurz nach ihrem Einzug für den Fall, dass sie mal ihre Schlüsselkarte in der Wohnung liegen lassen würde, einer ihrer engen Freundinnen, die gleichzeitig ihre Chefin war, eine Zweitschlüsselkarte zur Aufbewahrung übergeben hatte, käme sie jetzt bestimmt problemlos rein.

Falls er doch die Schlösser ausgewechselt hatte, kannte diese Freundin Leute, die wiederum andere Leute kannten, und ein Anruf würde reichen, damit sie auch ohne Schlüssel in die Wohnung kam.

Sima war sich nicht ganz sicher, ob sie solche Leute wirklich kennen wollte, doch sie wusste, dass sie in die Wohnung musste, ganz egal auf welchem Weg.

Weshalb sie jetzt, moralisch unterstützt von eben dieser Freundin, ihre Schlüsselkarte aus der Tasche nahm und durch den Schlitz neben der Haustür zog.

Als das Schloss mit einem leisen Klicken aufsprang, wurde ihr vom Tequila inspiriertes Grinsen noch ein bisschen breiter, sie juchzte: »Wusste ich es doch! Das Geld für eine neue Schlüsselkarte hat er sich gespart.«

»Für diese Tür jedenfalls. Wir müssen erst noch sehen, ob du mit der Karte auch in seine Wohnung kommst.« Die Freundin sah sie forschend an. »Und du bist dir völlig sicher, dass er nicht zu Hause ist?«

»Hundertpro«, sicherte Sima ihrer Spießgesellin zu. »Seine Chefin hat ihn doch zu diesem Seminar geschickt, auf das er sich bereits seit Wochen freut. Die freie ­Unterkunft, das Gratisessen und dazu die Chance, ein ganzes Wochenende lang nach Kräften anzugeben, lässt er sich ganz sicher nicht entgehen.«

Sima zog an ihren Handschuhen und wandte sich dem winzig kleinen, altersschwachen Fahrstuhl zu, doch ihre Freundin schüttelte den Kopf.

»Wir gehen zu Fuß, und lass die Handschuhe bloß an. Wir wollen schließlich nicht, dass du dort irgendwelche Spuren hinterlässt.«

»Richtig, stimmt. Aber dies ist schließlich mein erster Einbruch, da vergisst man so etwas schon mal.« Mit einem nervösen Kichern stapfte Sima auf die Treppe zu.

»Das ist kein Einbruch. Du hast einen Schlüssel, und du hast die Miete für die Bruchbude bezahlt.«

»Die halbe«, schränkte Sima ein.

»Er hat gesagt, dass es die Hälfte ist, aber hast du jemals den Mietvertrag gesehen?«

»Hm, nein, aber ich …«

»Sima, du musst endlich aufhören, dich derart rumschubsen zu lassen. Was du für diesen Schuhkarton bezahlt hast, hat wahrscheinlich alle Kosten, die er hatte, abgedeckt.«

»Ich weiß. Ich weiß.«

»Du wirst dich deutlich besser fühlen, wenn du die Zehen aus seinen Socken rausgeschnitten hast. Aber halt dich an unseren Plan – von jedem Paar nur eine Socke und vor allem nur ein kleiner Schnitt, damit er denkt, die Socken hätten sich von selber aufgelöst. Während du dich um die Strümpfe kümmerst, rühre ich das Juckpulver unter die Feuchtigkeitslotion in seinem Bad, dann tauschen wir den echten gegen unseren Spielzeugschläger aus und hauen wieder ab. Wir gehen rein und wieder raus und rühren sonst nichts in der Wohnung an.«

»Er wird nie erfahren, was das alles zu bedeuten hat. Er wird erst wieder Golf spielen, wenn jemand die Gebühr für den Indoor-Club für ihn bezahlt, was heißt, dass er die Sache mit dem Schläger ganz bestimmt nicht mit mir in Verbindung bringen wird. Wenn er die kaputten Socken bemerkt, rastet er wahrscheinlich völlig aus.«

»Und denkt, es wäre in der Reinigung passiert. Aber das hat ein Typ, der nicht mal seine Socken selber wäscht, auf jeden Fall verdient.«

»Genau. Und wenn er sein Gesicht mit der Lotion einreibt, rennt er wahrscheinlich laut schreiend zum Arzt und denkt, er hätte eine neue Allergie. Der blöde Arsch.«

»Der blöde Arsch«, pflichtete die Freundin ihr mit rechtschaffener Empörung in der Stimme bei und nickte ihr aufmunternd zu. »Auf geht’s.«

Inzwischen hatten sie den vierten Stock erreicht, und Sima atmete tief durch. Der Dezember des Jahres 2060 war so kalt und bitter wie ihr Herz, und da sie ihren Wintermantel, eine Mütze, einen Schal und dicke Stiefel trug, war sie infolge des Wegs durchs Treppenhaus etwas erhitzt.

Wieder zog sie die Schlüsselkarte aus der Tasche, drückte hoffnungsvoll den Daumen ihrer freien Hand und zog die Karte durch den Schlitz neben der Wohnungstür.

Sofort sprangen die Schlösser auf.

Sima heulte triumphierend auf, worauf die Freundin eilig ihren Zeigefinger an die Lippen hob.

»Willst du, dass die Nachbarn gucken, was hier los ist?«

»Nein, aber …« Bevor sie den Satz beenden konnte, fand sich Sima in der kleinen Wohnung wieder, und die Tür fiel leise hinter ihr ins Schloss.

»Mach das Licht an, Sima.«

»Richtig.« Sie betätigte den Schalter und stieß zischend aus: »Sieh dir nur dieses Chaos an! Ich bin seit nicht mal einer Woche weg, und schon fliegt überall etwas herum. Sieh nur.« Sie lief auf die kleine Küche zu. »Pizzakartons und jede Menge schmutziges Geschirr. Ich wette, dass es hier schon jede Menge Ungeziefer gibt. Iiiih, wahrscheinlich krabbelt schon irgendwelches ekelhaftes Viehzeug rum.«

»Was dir ja wohl total egal sein kann. Da du nicht mehr hier lebst, brauchst du nicht mehr aufzuräumen und dir auch keine Gedanken darüber zu machen, ob es irgendwelches Ungeziefer gibt.«

»Trotzdem. Im Wohnzimmer sieht es genauso aus. Überall liegen Klamotten und – was ist denn das?« Sie stapfte durch das Zimmer und hob einen scharlachroten, hochhackigen Schuh und einen gelb getupften, violetten Spitzenbüstenhalter auf.

»Ich wusste gar nicht, dass er gerne Frauenkleider trägt.«

»Weil er das auch nicht macht!«

»Ich weiß, Sima. Es ist, wie wir alle gesagt haben. Er hat dich deshalb rausgeworfen, weil er eine andere hat. Und, meine Güte, du bist erst vor einer Woche ausgezogen, also muss man davon ausgehen … fang jetzt bloß nicht an zu heulen«, wies die Freundin Sima an. »Reiß dich zusammen. Los.«

Die Freundin schnappte sich den Schuh, warf ihn wieder auf den Boden und nahm Simas Arm. »Am besten fängst du mit den Socken an.«

»Irgendwie habe ich ihn geliebt.«

»Dabei liegt die Betonung ja wohl auf dem Irgendwie. Er hat dich wie den letzten Dreck behandelt, und wenn du ihm das jetzt heimzahlst, wird die Sache für dich abgeschlossen sein, und du kannst statt zurück wieder nach vorne sehen. Glaub mir.«

Der Blick aus Simas tränenfeuchten Augen fiel erneut auf den BH. »Am liebsten würde ich etwas kaputt machen.«

»Das wirst du nicht tun. Du wirst es schlau angehen und ihn dort treffen, wo es ihn besonders schmerzt. Bei seiner Eitelkeit und seinem Geldbeutel«, rief ihr die Freundin in Erinnerung und fügte aufmunternd hinzu: »Und dann genehmigen wir uns den nächsten Schnaps.«

»Nicht einen, sondern mindestens ein halbes Dutzend.«

»Unbedingt.«

Sima straffte die Schultern, nickte, nahm die Hand der Freundin und ging weiter Richtung Schlafzimmer, das in den letzten siebeneinhalb Wochen nicht nur das von ihrem unehrlichen, oberflächlichen und knauserigen Ex-Freund, sondern auch ihr eigenes gewesen war.

»Er hat noch nicht einmal für Weihnachten geschmückt. Was hat er für ein kaltes Herz.«

Da hatte sie vollkommen recht.

Trey Ziegler lehnte aufrecht am metallenen Kopfteil seines Betts. Die langen golddurchwirkten, rötlich braunen Haare, die sein ganzer Stolz gewesen waren, hingen blutverklebt herunter, und seine erst vor Kurzem leuchtend grün getönten Augen starrten reglos geradeaus.

An dem Küchenmesser, das in seinem kalten Herz steckte, hing ein Stück Pappkarton, auf dem in großen Lettern stand:

Der Weihnachtsmann hat mir erzählt, dass du ein böser Bube warst!!!!

Ho. Ho. Ho.

Sima fing gellend an zu schreien, doch ihre Freundin presste eine Hand vor ihren Mund und zog sie aus dem Raum.

»Trey! Trey!«

»Sei leise, Sima. Halt den Mund. Mein Gott, was für ein Durcheinander.«

»Er ist tot. Er blutet. Er ist tot.«

»Das ist mir klar. Verdammt und zugenäht.«

»Wassollenwirjetzttun? Oh Gott. Wassollenwirjetzttun?«

Am liebsten wäre ihre Freundin einfach weggelaufen, aber … selbst in einem so erbärmlichen Gebäude wie diesem gab es...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2020
Reihe/Serie Eve Dallas
Eve Dallas
Übersetzer Uta Hege
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Festive in Death (Death 39)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Aus süßer Berechnung • Das Böse im Herzen • eBooks • eve dallas • In Rache entflammt • kleine geschenke für frauen • Krimi • Kriminalromane • Krimis • New York • New York City • New-York-Times-Bestseller • Nora Roberts • Polizeiermittlung • Romantic Suspense • Spiegel-Besteller-Autorin • Spiegel-Bestseller-Autorin • Thriller
ISBN-10 3-641-25011-0 / 3641250110
ISBN-13 978-3-641-25011-9 / 9783641250119
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