Raumschiff Rubikon 23 Die Wahrheit der Bractonen -  Manfred Weinland

Raumschiff Rubikon 23 Die Wahrheit der Bractonen (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2449-7 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

1.



Varx intermediierte , lauschte in die Weite des Alls, das in ihm eingeschlossen war. Es war so gewaltig wie das Weltall außerhalb. Niemand hatte Varx je erklärt, warum das so war oder wie es überhaupt sein konnte. Darüber zu grübeln, war für den Sternling jedoch keine Option. Es war . Und er genoss es. Wann immer es seine Zeit erlaubte, durchwanderte sein Geist die kosmischen Weiten. Über die Wunder – und Tragödien –, die er dabei sah, sprach er mit niemandem, nicht einmal mit anderen Sternlingen, von denen es etliche an Bord der RUBIKON gab. Sie gehörten … irgendwie zumindest … ebenso zur Besatzung wie die Menschen und Angehörigen anderer Spezies, die hier Quartier gefunden hatten.

Das Raumschiff war ihre neue Heimat.

Auch das war für Varx so selbstverständlich geworden, dass er keinen Gedanken an das Davor verschwendete. Er akzeptierte das von den Bractonen Verordnete. Basta.

»Varx?«

Der Ruf kam von draußen, und es kostete den Sternling keinen messbaren Moment, um aus seinem inneren Kosmos in den äußeren zurückzukehren.

Vor ihm stand Bergamon, ein Artgenosse.

»Es hat begonnen«, sagte Bergamon, als Varx ihn aus den Galaxienclustern seines Körpers heraus anstarrte.

»Was meinst du?«, fragte Varx.

»Spürst du es nicht?«

»Sag mir einfach, was du meinst.«

Er schätzte Bergamon. Was er nicht an ihm schätzte, war seine Geschwätzigkeit, die außergewöhnlich war für Sternlinge. Varx selbst war eher wortkarg, und es kostete ihn Überwindung, mehr zu artikulieren als unbedingt erforderlich.

Bergamon machte dieses Manko – das Varx gar nicht als solches empfand – mehr als wieder wett.

»Die Veränderung.«

Varx musterte den anderen Sternling genauer. »Du hast dich verändert?«

»Nicht ich – unsere Umgebung!«

Varx sah sich um.

Und erschrak.

In der kurzen Zeitspanne, die er das Intern-All durchkreuzt hatte, war Umwälzendes an Bord in Gang geraten. Ein Blick genügte, die künstlichen Dämme brechen zu lassen, die das Wissen darüber bislang in Varx zurückgehalten hatten. Bergamon war ihm einen kleinen Schritt voraus gewesen.

»Es beginnt – du hast recht«, wandte er sich an den anderen Sternling, während seine Blicke weiterhin auf Boden, Wänden und Decke des veränderten Schiffes ruhten. »Die Präsenz der Allgewaltigen ist … beglückend

»Wann werden sie sich bei uns melden?«

»Das wissen nur sie allein. Seien wir so geduldig wie … wie vor dem Moment

Nachdem sie sich voneinander getrennt hatten, begab sich Varx gezielt in die Nähe von Menschen. Unter ihnen war eine Hektik entbrannt, wie der Sternling sie bislang noch nicht erlebt hatte. Gerade das geordnete Zusammenleben und das zielgerichtete Vorgehen dieser Spezies hatte ihn stets beeindruckt. Darin unterschieden sich die Menschen aus dem Angksystem nicht merklich von denen, die bereits auf der RUBIKON ansässig gewesen waren, als die Auserwählten der Bractonen an Bord gegangen waren.

So wie ich. Ich bin auch … ein Auserwählter.

Ein strenges Ausleseverfahren war dem Tag vorausgegangen, an dem Commander John Cloud darüber informiert worden war, dass er mit Mannschaftszuwachs zu rechnen hatte. Varx kannte keine Details über die Art und Weise, wie die Bractonen der kleinen Stammcrew diese Potenzierung schmackhaft gemacht hatten – hatten sie überhaupt gefragt, oder Cloud vor vollendete Tatsachen gestellt? –, aber er hatte sich verhältnismäßig schnell an Bord eingelebt. Ihn wunderte nur die geringe Beachtung, die die Schiffsführung ihm und seinesgleichen bislang geschenkt hatte. Es kam ihm unlogisch und unnormal vor, dass keiner aus der Kerncrew wirkliche Anstrengungen unternahm, herauszufinden, welche Funktion die ERBAUER dem Kontingent zugedacht hatten, das sich so klar erkennbar von den Angkmenschen unterschied.

Aber es hat auch viel Zeit gebraucht, bis die Funktion der Angks durchschaut und verstanden wurde , erinnerte sich Varx. Offenbar setzt die Schiffsführung Prioritäten – bislang gab es ja auch genug Ablenkung, genügend Herausforderungen, die erst bewältigt werden mussten …

Jüngst erst der Aquakubus, die Treymor.

Zu all dem hatte Varx seine ureigene Meinung. Er war Individuum und Persönlichkeit wie jeder Sternling. Sein Denken unterlag keiner Einschränkung – zumindest keiner für ihn selbst spürbaren. Und er hätte sich gefreut, wenn er als genau das auch von allen an Bord wahrgenommen worden wäre. Doch nur die Angkstämmigen erfüllten ihm diesen Wunsch. Zu John Cloud, Scobee, Jarvis und wie sie alle hießen, fehlte ihm hingegen noch der Bezug und die Bindung, die diese den Crewmitgliedern aus Fleisch und Blut entgegenbrachten.

Manchmal fragte er sich, ob sich daran überhaupt je etwas ändern würde.

Vielleicht betrachtete der Commander die Sternlinge als eine auferzwungene »Beigabe«, ohne die er seine aufgestockte Besatzung nicht bekommen hätte.

Aber hätte er sich nicht gerade dann allmählich Gedanken über den Sinn und Zweck einer solchen machen müssen …?

»Varx!«

Es war dem Sternling eine Genugtuung, dass wenigstens die Angkstämmigen in der Lage waren, ihm und seinesgleichen ihre Individualität auch anzumerken. Aus den wenigen Begegnungen mit Nicht-Angkgeborenen wusste er, dass für sie ein Sternling offenbar aussah wie der andere.

»Rotak«, begrüßte Varx den hochgeschossenen Mann, der ihn erspäht hatte, kaum dass er das »Dorf« betrat. »Sei gegrüßt.«

Der Angk lächelte gequält, wie es dem Sternling schien. »Hast du es schon gehört?«

»Wovon sprichst du?«

»Von der Entdeckung! Dem Fund … ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Jelto hat es offenbar entdeckt. Mittels der Aura, die ihn umgibt, wenn er … du weißt schon!«

»Wenn er sich den Pflanzen zuwendet.«

Rotak nickte angespannt. »Wir fürchten, es könnte eine Hinterlassenschaft der Treymor sein. Es muss schnell geklärt werden. Vor allem, ob und wenn ja, welche Bedrohung davon ausgeht …«

»Ich verstehe«, sagte Varx. »Du meinst die strukturelle Umbildung.«

»Die …?« Rotak sah ihn fragend an. Nein , korrigierte sich Varx, nicht nur fragend, sondern misstrauisch . Verwundert stellte Varx fest, dass die Angks von den Vorgängen ebenso überrascht wurden wie die nicht im Reich der Bractonen Geborenen.

Er beschloss, sich in Zurückhaltung zu üben.

Oder beschloss es etwas in ihm?

Er war verunsichert, fühlte sich zum ersten Mal, so lange er zurückdenken konnte, nicht frei in dem, was er sagen durfte .

Was passiert mit mir? Bin ich am Ende doch nicht so autark, wie ich immer dachte?

»Was weißt du darüber?«, fragte Rotak auch schon, für ihn folgerichtig.

»Nicht mehr als du«, log Varx. Es erschreckte ihn, wie leicht es ihm fiel, die Unwahrheit zu sagen. Warum tat er das? Jetzt – in diesem Moment ...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2449-3 / 3738924493
ISBN-13 978-3-7389-2449-7 / 9783738924497
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