Der Krieg der Puppenspieler (eBook)

Ein Roman aus dem Ringwelt-Universum
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
560 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-6712-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Krieg der Puppenspieler - Larry Niven, Edward M. Lerner
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Eine Reihe explodierender Sonnen droht die Galaxis zu vernichten. Als das Volk der Puppenspieler sich in Sicherheit bringen will, versperrt ihnen unversehens eine feindliche Spezies den Weg. Ein Krieg ist unvermeidlich, doch sind die Puppenspieler im Grunde ein Volk von Feiglingen. In ihrer Not suchen Sie sich Hilfe - ausgerechnet bei dem paranoiden Menschen Sigmund Ausfaller .. Der dritte Roman im 'Fleet of Worlds'-Zyklus innerhalb des Known Space - Larry Nivens episches Ringwelt-Universum! eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte 'The Coldest Place' erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman 'Ringwelt', der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das 'Ringweltuniversum' hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte "The Coldest Place" erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman "Ringwelt", der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das "Ringweltuniversum" hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

KAPITEL 1


Intelligenz wurde überbewertet.

Intelligenz war zwar nicht unbedeutend, aber lange nicht so wichtig, wie viele meinten. Denn unerbittlich sprang Intelligenz von reiner Beobachtung zu subtilen Implikationen, weiter zu tiefschürfenden Schlussfolgerungen und schließlich zu absoluter Gewissheit. Intelligenz enthüllte mit derselben Unerbittlichkeit Bedrohungen und Schwächen, erkannte Gelegenheiten, die sich immer und überall ergaben. Intelligenz verstand, dass andere in der gleichen Geschwindigkeit zu ähnlichen Schlussfolgerungen kamen …

Und dass zahllose Rivalen daraufhin augenblicklich handeln würden.

Protektor zu werden, zu dieser Intelligenz zu erwachen, bedeutete, jegliche Unschuld zu verlieren - und damit auch die Fähigkeit, jemals nicht wachsam zu sein.

Doch hier und jetzt, so unendlich weit von der Heimat entfernt, lagen die Dinge anders.

Allein stand Thssthfok in den Weiten der Eiswüste. Er trug nichts als eine dünne Weste, die er jedoch ihrer unzähligen Taschen wegen anhatte, nicht, damit sie ihn wärmte. Seine harte, ledrige Haut war sein Schutz vor der Kälte, zumindest für kurze Zeit würde das genügen. Ein tragbarer Unterschlupf befand sich nur wenige Schritte hinter ihm; sein Shuttle war auch nicht viel weiter entfernt.

Die Luft war klar und frisch, aber ohne jeden Reiz für Thssthfoks Geruchssinn. In den Ozeanen dieser urtümlichen Welt wimmelte es von Lebensformen, die meisten davon Einzeller; die Landmassen hingegen waren unbesiedelt. Heimische Raubtiere, die Thssthfok hätte fürchten müssen, gab es also nicht. Protektoren, die Furcht erregendsten aller Raubtiere, gab es in einem Umkreis von mindestens einem Zehnteltag nicht - außer ihm selbstverständlich.

Die Nachkommen und Brüter, die zu beschützen Thssthfoks gesamter Lebenszweck war, befanden sich alle auf Pakwelt, so weit entfernt, dass keinerlei Kontakt möglich war. Ihre Sicherheit lag nun in den Händen des Clans, dem er sie anvertraut hatte. Darüber hinaus hatte er alle anderen Mittel ausgereizt - Geiseln genommen, Belohnungen in Aussicht gestellt, die furchtbarsten Drohungen ausgestoßen. Ohne diese umfassenden Maßnahmen hätte Thssthfok nicht hierherkommen können. Das aber wäre überaus bedauerlich gewesen. Denn wenn seine Mission erfolgreich sein sollte, würde jedes einzelne Mitglied des Rilchuk-Clans Sicherheit in einem Maße genießen, so umfassend wie nur irgend vorstellbar …

Sie wären erlöst von den endlosen Kriegen auf Pakwelt.

Das einzige Geräusch, abgesehen vom Wispern des Windes, war das Surren der starken Elektromotoren, die dabei waren, mittels Bohrungen aus den tiefen Erdschichten Proben zu nehmen. Eingeschlossen im Gletschereis nämlich ruhte dort eine Geschichte, die zu schreiben Weltalter auf Weltalter nötig gewesen war. Sie stand in den Schichten aus Eis zu lesen, in den Spuren von Asche und den mikroskopisch kleinen Blasen im Eis gefangener Gase.

Thssthfok war hier, um diese Geschichte zu lesen.

Sättigung und Dichte der eingeschlossenen Gase würden ihm davon berichten, wie sich das Klima entwickelt hatte. Die Aschekonzentration und -verteilung würde ihm die Häufigkeit von Vulkanausbrüchen verraten. Von gelegentlichen staubkorngroßen Einschlüssen seltener Metalle wie Iridium ließe sich auf Einschläge großer Meteore schließen. Fänden sich Muster in der Abfolge und Dicke von Schichtungen, dann wüsste Thssthfok von Schwankungen der Meeresspiegel und planetenweiten Vereisungsperioden. Gerade diese letzte Information, dazu die detaillierten Beobachtungen der soeben in die Umlaufbahn gebrachten Satelliten und die Messwerte zu den Orbitalparametern dieser Welt … zusammengenommen würden diese Erkenntnisse ihm viel über die Eignung dieser Welt sagen, und zwar auf lange Sicht gesehen.

Denn diese Welt bot auch sehr viel gemäßigtere Klimabedingungen. Mit der rechten Vorbereitung könnten weite Landstriche auf den Kontinenten ein ebenso angenehmer Lebensraum sein wie die weiten Savannen, denen die Pak ihre Evolution verdankten. Allerdings nur, wenn die momentanen Bedingungen fortbestünden. Planetare Umgestaltung kostete Zeit und jede Menge Ressourcen. Den ganzen Clan umzusiedeln, hunderte von Protektoren und viele tausend Nachkommen und Brüter, wäre sowieso ein enormes Unterfangen. Thssthfok war hunderte von Lichtjahren gereist, um die Antwort auf eine einzige Frage zu finden: Wie veränderlich war das Klima hier auf dieser Welt?

Die Bohrkernproben mussten so weit in der Zeit zurückreichen wie möglich. Vorhersagen zur Veränderlichkeit klimatischer Bedingungen, die nur auf gegenwärtigen Daten fußten, besaßen nicht mehr Aussagekraft als Antworten in einem Ratespiel. Das war keine Grundlage, um über das Schicksal von allem und jedem, was Thssthfok lieb und teuer war, zu entscheiden. Das Eis würde seine Geheimnisse preisgeben. Eile gegenüber würde es sich jedoch als widerständig erweisen …

Auf diese Weise nun, weit entfernt von der Gefahr, abgeschnitten von jeglichen Hinweisen auf die Umstände, in denen sich seine Brüter befanden, war Thssthfok in Sicherheit. Ganz anders als irgendwo, zu welcher Zeit auch immer, er es auf der Pakwelt gewesen wäre, war er in Sicherheit und brauchte seiner Umgebung keinerlei Beachtung zu schenken. Er brauchte weder der Vergangenheit noch der Zukunft Beachtung zu schenken. So sehr war er in Sicherheit, dass er, was einem Protektor gar nicht entsprach, in eine nicht enden wollende Gegenwart eintauchen durfte. Er durfte in eine Zeit zurückkehren, die vor jedem Gedanken lag.

Er war so sehr in Sicherheit, dass er von seiner Zeit als Brüter träumen durfte …

Thssthfok erinnerte sich.

Er erinnerte sich an das Jagen, die Paarung, das Kämpfen und das Erkunden. Alles war Genuss gewesen, pure Freude. Er erinnerte sich daran, dass alles seine Neugier weckte, er aber so gut wie nichts begriff. Er erinnerte sich gut daran, wie stolz er darauf gewesen war, diese lächerlichen paar Werkzeuge herstellen zu können: angespitzte Stöcke, verschiedenartige Steinkeile, Riemen und Bänder aus gegerbter Tierhaut. Thssthfok erinnerte sich daran, wie er ehrfurchtsvoll in die Flammen von Lagerfeuern gestiert hatte. Er erinnerte sich daran, sich mit Sippenmitgliedern unterhalten zu haben - wenn man den Austausch von Gedanken und Gefühlen mithilfe von ein paar hundert Grunzlauten und Gesten überhaupt als Unterhaltung bezeichnen konnte.

Damals war die Welt neu und aufregend gewesen, wenn auch im Großen und Ganzen unerklärlich. Manchmal war bei Todesfällen der Grund offensichtlich: Den einen hatten wilde Tiere zerrissen, der andere war aus großer Höhe in die Tiefe gestürzt oder von einem Speer durchbohrt worden. Aber oft starb jemand, ohne dass es eine Vorwarnung oder einen Grund gegeben hätte. Da blieb nur plötzlicher Gifthauch als Erklärung, die Ausdünstung übler Gerüche.

Denn Geruch war alles: So spürte man Feinde auf oder ging ihnen aus dem Weg. Der Geruch verband die Sippe; der Geruch zog einen zur Paarung, und am Geruch erkannte man die eigenen Nachkommen.

Thssthfok erinnerte sich an den vielfältigen, köstlich warmen Geruch der Sippe. Jedes Mitglied der Sippe hatte einen eigenen, einzigartigen Geruch. Dessen raffinierte Feinheiten gaben über Generationen hinweg eine Abstammungslinie preis. Damals hatte man ihn noch nicht Thssthfok genannt. Es gab keine Namen, denn Namen waren nicht notwendig. Den Verwandtschaftsgrad zu riechen genügte vollauf.

Geruch war alles, und der Tod war überall, und das Leben …

Das Leben war spannend; es sprühte vor Kraft.

Blitze und Sternenfunkeln, Jahreszeiten und Gezeiten, die Eigenheiten der wilden Tiere und die Wünsche und Bedürfnisse der geheimnisvollen Wesen, auf die man in der Ferne gelegentlich einen Blick erhaschen konnte (oder noch seltener: die einem nahe kamen, sich einmischten) … alles war unergründlich und wundersam. Trotz ihrer Intensität und Unauslöschlichkeit waren diese Erinnerungen verschwommen. Ein Brüter steckte eben immer nur kurz einen Zeh in die Unermesslichkeit des Ozeans aus Weisheit.

Und dann, eines Tages, geschah es: Wie alle Brüter, die im richtigen Alter waren, roch er …

… den Himmel.

Der Himmel war eine weitere unter vielen vagen Vorstellungen, die die Brüter teilten. So wie sie selbst Steine und Speere warfen, warfen - das war ganz offensichtlich - höhere, machtvollere Wesen die Blitze. Wer außer Göttern hätte den Mond und die Sonne über das Firmament tragen können? Wer außer Göttern konnte die Sterne am Himmel verteilen und die Phasen des Mondes bestimmen? Möglicherweise stiegen die Götter vom Himmel herab, so glaubten viele, und nähmen die Gestalt der Sterblichen an, um ihr Volk zu besuchen. Das würde die geheimnisvollen Fremden erklären und auch ihre machtvollen, magischen Werkzeuge. Weil der Himmel doch gewiss ein besserer Ort war, würde erklären, warum die geheimnisvollen Fremden so selten herab zu den Brütern und ihren Sippen kamen.

Der Himmel, so stellte sich heraus, war gar nicht hoch droben in den Lüften.

Der Himmel war ein Baum, kaum mehr als ein Busch, auf jede erdenkliche Art und Weise ganz gewöhnlich. Viele Male war der Brüter, der Thssthfok gewesen war, schon an diesem Baum vorbeigegangen; der Baum gehörte zu den gänzlich vertrauten Dingen. An jenem Tag aber hatte der Baum einen unwiderstehlichen Duft verströmt. Plötzlich hatte sich Thssthfok kniend an den Wurzeln des Baums wiedergefunden. Mit bloßen Händen hatte er in der steinigen Erde gegraben. Der Duft zwang ihn, drängte ihn vorwärts, tiefer hinein in die Erde. Abgebrochene Fingernägel und aufgeschürfte Haut waren belanglos gewesen, auch das Blut, das von seinen Händen troff. Er musste es finden...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2018
Reihe/Serie Known-Space-Roman
Known-Space-Roman
Übersetzer Ulf Ritgen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Destroyer of Worlds
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • Arm • Award • Bannsänger • Brenda Cooper • Brennans Legende • Der Krieg der Puppenspieler • Der Splitter im Auge Gottes • Die Flotte der Puppenspieler • Die Welt der Ptavv • Dyson-Sphäre • Edward M. Lerner • Ein Geschenk der Erde • Extraterrestrial • Fleet of Worlds • Hard SF • High-Tech • Hochtechnologie • HUGO • Hüter • Ingenieure • Jerry Pournelle • Klassiker • Known Space • Komet • Kult • Kzin • locus • Louis Wu • michael flynn • Myriaden • Nebula • PAK • Philip José Farmer • Prequel • Protector • Puppenspieler • Reihenfolge • Ringworld • Schicksal • Science-fiction • Science Fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Sexismus • SF • Sigmund Ausfaller • Steven Barnes • Terraforming • Thron • Verfilmung • Verrat der Welten • Weltall • Welt der tausend Ebenen • Weltenwandler • Weltraum • Zukunft • Zyklus
ISBN-10 3-7325-6712-5 / 3732567125
ISBN-13 978-3-7325-6712-6 / 9783732567126
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