John Sinclair Gespensterkrimi Collection 6 - Horror-Serie (eBook)

Folgen 26-30 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
320 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6676-1 (ISBN)

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John Sinclair Gespensterkrimi Collection 6 - Horror-Serie - Jason Dark
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Fünf gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band


Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.

Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1973 - 1978, die in der Reihe Gespenster-Krimi erschienen sind und erlebe mit, wie die Serie Kultstatus erreichte.


Dieser Sammelband enthält die Folgen 26 - 30 der John Sinclair Gespensterkrimis:

26 Die Geisterhöhle

27 Der Fluch aus dem Dschungel

28 Der Hexenclub

29 Das Phantom von Soho

30 Die Drachenburg


Tausende Fans können nicht irren - über 320 Seiten Horrorspaß garantiert!

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Der Mann rauchte seine Zigarette in der hohlen Hand. Wie ein Denkmal stand er in der Einfahrt zwischen zwei alten, windschiefen Häusern.

Irgendwo schlug eine Uhr zwölfmal.

Mitternacht, Geisterstunde!

Der Mann warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie mit dem rechten Absatz aus. Dann stellte er den Mantelkragen hoch und zog sich eine Strickmütze über den Kopf.

Regennass glänzte die Straße entlang der Häuserzeilen. Immer noch trieb ein feiner Sprühregen über die Fahrbahn. Im nahen Licht der einzelnen Laterne sahen die feinen Tropfen aus wie glitzernde Perlen.

Die Straße war leer. Nicht einmal Katzen wagten sich bei diesem Wetter nach draußen. Im ewigen Rhythmus klatschten die Wellen der Grachten-Kanäle gegen die Kaimauer. Bootskörper rieben aneinander. Irgendwo tutete die Sirene eines Dampfers. Das Geräusch klang seltsam hohl. Es wurde durch die über dem Wasser hängenden Nebelschwaden gedämpft.

Der Mann in der Einfahrt ging einen Schritt vor und blickte die Straße hinab.

Niemand war zu sehen. Der Mann lächelte schmal. Wie ein Aal wand er sich aus der schmalen Einfahrt. Jetzt war er in seinem Element. Seine Schritte wurden durch die dicken Kreppsohlen unter den Schuhen fast bis zur Geräuschlosigkeit gedämpft. Der Atem des Mannes stand als weiße Wolke vor seinem Mund.

Ungefähr dreißig Meter hatte der Mann zu laufen. Dann stand er vor seinem Ziel.

Es war eines der alten Amsterdamer Kaufmannshäuser, mit viel Stuck an der Fassade und großen, hohen Fenstern. Neben der doppelflügeligen Eingangstür glänzte ein Messingschild.

CORNELIUS COMMER

Ex- und Import von Stoffen aller Art

Der Mann grinste. Stoffe, dachte er, dass ich nicht lache. Commer handelte mit Antiquitäten, die er unverzollt nach Holland schaffte. Und gerade darum hoffte der Mann, einiges in dem Haus zu finden.

Der Dieb kannte sich bestens aus. Er hatte Tage gebraucht, um alles auszukundschaften. Nur in der Wohnung, da war er noch nicht gewesen. Er hoffte allerdings, dort die wertvollsten Gegenstände zu finden, die er hinterher zu gutem Geld machen konnte.

Das Schloss der Haustür bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Die breiten Flügel knarrten nicht einmal, als der Eindringling in den Flur huschte.

Das Treppenhaus war schmal und die Stufen aus Stein. Sie waren blank geputzt, und der Strahl der Bleistiftlampe, die der Dieb in der Hand hielt, wurde reflektiert.

Geschmeidig huschte der Eindringling die Treppe bis zum ersten Stock hoch. Nicht das leiseste Geräusch verriet ihn.

Vor der Wohnungstür blieb der Mann stehen. Er klemmte sich die Lampe zwischen die Zähne und werkelte mit seinem Spezialschlüssel an dem Schloss herum.

Mit einem leisen Laut schnappte es zurück.

Der Dieb atmete auf. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt. Er wischte sie mit dem Handrücken fort.

Ein finsterer Korridor lag vor ihm. Eine irgendwie bedrückende Stille lastete über der Wohnung. Vom Korridor zweigten mehrere Türen ab. Eine führte in das Kontor, das auch gleichzeitig Commers Arbeitszimmer war.

Die Tür war offen.

Der Dieb huschte in das Zimmer und ließ den dünnen Strahl der Lampe kreisen. Ein Schreibtisch, zwei Wandschränke, das war die gesamte Einrichtung. Die Fenster waren durch Rollläden gesichert.

Der Dieb biss sich auf die Unterlippe. Er hatte hier etwas ganz anderes erwartet. Zumindest einen Tresor.

Aber auch in den übrigen Räumen fand der Mann nichts, was er hätte mitnehmen können.

Wütend und enttäuscht stand er schließlich wieder in dem Kontor. Er tastete die Wände ab, vielleicht entdeckte er noch einen Hohlraum, der einen kleinen Tresor verbarg.

Nichts!

Doch plötzlich stutzte der Dieb. Der Strahl seiner kleinen Lampe war auf eine Maske gefallen.

Auf eine Totenmaske!

Sie hing hinter der Tür in einem versteckten Winkel. Man konnte sie nur sehen, wenn man mitten im Raum stand oder hinter dem Schreibtisch saß.

Als der nadelfeine Strahl über die Maske glitt, hatte der Eindringling das Gefühl, von einem eisigen Hauch gestreift zu werden. Unwillkürlich blickte er sich um, doch er befand sich weiterhin allein in der Wohnung.

Er wandte sich wieder der Maske zu.

Leer glotzten die Augenhöhlen, und trotzdem hatte der Dieb das Gefühl, als wären sie von einem unheilvollen Leben erfüllt. Gesichtszüge der Maske schienen zu zerfließen und von Sekunde zu Sekunde ihr Aussehen zu verändern.

Der Dieb schüttelte den Kopf. Unsinn, sagte er sich. Du bist überreizt, die Maske ist ein totes Stück, sie lebt nicht. Der Eindringling ging bis zur Wand vor und fasste mit der rechten Hand nach der Maske.

Sie war aus Holz. Und sie schien zu leben. Der Dieb hatte das Gefühl, in ein Gesicht gefasst zu haben, in dem das Blut durch die Adern pulsierte.

Die Maske war nicht groß. Sie hatte ungefähr die Länge eines halben Armes. Der Eindringling konnte sie bequem in die Innentasche seines Mantels stecken.

Wenigstens etwas, dachte er, als er das Haus des holländischen Kaufmanns verließ. Fünfzig Gulden wird das Ding schon bringen. Mal sehen, was Lizzy dazu sagt.

Der Dieb ahnte nicht, dass er den Tod mit nach Hause brachte …

Lizzy wartete in der bescheidenen Zwei-Zimmer-Wohnung, wobei das Wort Wohnung eigentlich übertrieben war, wenn man sich die Bude genauer ansah. Die Wände waren feucht, und das Muster der Tapeten vom Schimmel gebleicht. Die Einrichtung war billig, und einzig der Fernsehapparat taugte etwas, dafür jedoch das Programm wieder nicht.

Es war schon zum Heulen.

Das fand auch Lizzy, als sie vor dem wackeligen Tisch saß, die Arme auf die Platte gestützt hatte und eine Zigarette qualmte. Von der billigsten Sorte versteht sich, denn Geld war so gut wie keines mehr da. Wenn Piet heute nicht etwas herbeischaffte, sah es böse aus.

Lizzy wunderte sich selbst, warum sie immer noch mit dem Gelegenheitsdieb Piet Dreesen zusammenwohnte. Aber sie war schließlich auch nicht mehr die Jüngste, und wenn sie an die beiden Zuhälter vor Piets Zeit dachte – nein danke, dann lieber so.

Die Frau stand auf. Ihre Bewegungen wirkten träge, abgekämpft. Sie hatte in den Jahren Fett angesetzt, und der grüne Kittel malte jedes Fettpölsterchen nach.

Lizzy ging ans Fenster und presste ihr Gesicht gegen die Scheibe. Draußen nieselte es noch immer. Vom Wasser her trieben Nebelschwaden durch die Gassen.

Mit einem heftigen Ruck zog Lizzy das Fenster auf. Es klemmte. Wie immer.

Die Frau beugte sich nach draußen und schnippte die Zigarettenkippe in die Tiefe. Der Stummel beschrieb einen glühenden Halbkreis und verlosch zischend.

Eine Gestalt tauchte am Ende der Gasse auf. Sie hatte den Mantelkragen hochgestellt und die Arme vor der Brust verschränkt.

Das war Piet Dreesen. Lizzy erkannte ihn am Gang. Und er schien es eilig zu haben. Sollten ihm die Bullen auf den Fersen sein?

Lizzy schloss das Fenster. Sie hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Unten klappte die Haustür. Lizzy stand schon im Flur, als Piet die wacklige Treppe hochkam.

»Na, hast du was?« Lizzys Stimme klang hoffnungsvoll.

»Ach, hör auf«, knurrte Piet und drängte sich an Lizzy vorbei.

»Also wieder nichts«, keifte die Frau und schloss wütend hinter Piet die Tür.

Dreesen war bereits im Wohnraum und schlüpfte aus seinem Mantel. Die Maske hatte er auf den Tisch gelegt.

»Ist das deine Beute?«, fragte Lizzy und bekam große Augen.

Piet nickte, dass seine strähnigen Haare flogen. »Ja, das ist sie.«

Da begann Lizzy schrill zu lachen. »Ich glaube, ich werde verrückt«, gluckste sie. »Und für solch einen Mist warst du drei Stunden weg? Diese blöde Maske lockt nicht mal den miesesten Trödler von ganz Amsterdam aus dem Bau.«

»Bist du dir da so sicher?«, fragte Piet und sah Lizzy schräg von der Seite an.

»Ja, zum Teufel.«

»Dann gehen unsere Meinungen auseinander. Diese Maske bringt mir mindestens …« Dreesen überlegte und kratzte sich am Kopf. »Also mindestens fünfzig Gulden.«

Lizzy prustete los. »Wie blöd muss man eigentlich sein, um das zu glauben?«, fragte sie.

Piet Dreesen wirbelte herum. Er hatte schon den Arm zum Schlag erhoben, ließ ihn aber wieder sinken.

»Du bist es doch gar nicht wert, dass ich mir an dir die Finger dreckig mache.«

»So, das ist also deine Meinung. Na, dann will ich dir mal was sagen. Ich haue ab. Morgen früh packe ich meine Klamotten. Dann kannst du sehen, wo du eine herkriegst, die dir deine Sachen wäscht und auch noch mit dir ins Bett geht. Ich finde schon einen anderen.«

Piet Dreesen grinste verächtlich. »Sieh dich doch nur mal im Spiegel an«, erwiderte er.

»Oh, du – du …« Lizzy fiel das passende Wort im Augenblick nicht ein. Das war auch gar nicht mehr nötig, denn Piet war schon im Nebenraum verschwunden.

Wütend zündete sich Lizzy eine Zigarette an. Es war die Letzte aus der Packung. Hastig stieß die Frau den Rauch aus. Dann besah sie sich die Maske.

Und plötzlich bekam sie Angst. Die leeren Augenhöhlen schienen mit einem unheilvollen Leben erfüllt zu sein. Das trübe Licht in der Wohnung warf Schatten auf das rissige Holz, und Lizzy hatte das Gefühl, die Maske würde sie anstarren und ihr Denken beeinflussen.

»Was – was ist das?«, ächzte Lizzy. Das Zimmer, die Möbel – alles drehte sich vor ihren Augen, der Fußboden...

Erscheint lt. Verlag 6.11.2018
Reihe/Serie John Sinclair Classics Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7325-6676-5 / 3732566765
ISBN-13 978-3-7325-6676-1 / 9783732566761
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