Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando (eBook)

Roman zum Videogame
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2017 | 1. Auflage
352 Seiten
Panini (Verlag)
978-3-7367-9991-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando -  Christie Golden
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Im November 2017 erscheint bei Electronic Arts die Fortsetzung des Mega- Blockbuster-Games Star Wars: Battlefront. Zur Einstimmung erscheint vorab die offizielle Vorgeschichte zu diesem Gameevent exklusiv als Roman. Der offizielle Roman zum brandneuen Star Wars Videogame.

1. KAPITEL

Die Beherrschung der eigenen Emotionen war eines der unausgesprochenen Kriterien, die jeder erfüllen musste, der dem Imperium dienen wollte. Man zeigte keine Schadenfreude, man jubelte nicht laut, man weinte nicht und man zeigte auch keinen Zorn. Allein kalte Wut wurde unter besonderen Umständen als angemessene Reaktion akzeptiert.

Senior Lieutenant Iden Versio hatte diese Regeln verstanden, seit sie alt genug gewesen war, um das Konzept dahinter zu begreifen. Doch jetzt, in dieser Stunde des eindeutigen, des absoluten imperialen Triumphs, schaffte die junge Frau es einfach nicht, ein Lächeln zu unterdrücken, während sie, den Helm unter dem Arm, über den schwarz glänzenden Boden des Korridors auf dem Todesstern rannte.

Und warum sollte sie heute auch nicht lächeln – zumindest, solange niemand in der Nähe war, der es sehen konnte?

Als sie den Befehl erhalten hatte, auf der Raumstation zu dienen – die gerade mal vor ein paar Stunden einen gesamten Planeten mitsamt seinen glorreichen Rebellen in eine Wolke aus Felsbrocken und Trümmern verwandelt hatte –, hatte sie viele wütende Seitenblicke und gemurmelte Bemerkungen erdulden müssen, die gerade laut genug gewesen waren, dass sie sie aufschnappen konnte. Sie wusste, was die anderen über sie sagten; es war nichts weiter als eine Variation dessen, was sie schon zuvor gemunkelt hatten.

Sie ist zu jung für diese Position. Ohne Hilfe hätte sie diesen Posten nie bekommen.

Man hat sie nur wegen ihres Vaters versetzt.

Die selbstherrlichen Murmler würden sicher staunen, wenn sie wüssten, wie falsch sie lagen.

Generalinspektor Garrick Versio war vielleicht eines der ranghöchsten Mitglieder des ebenso mächtigen wie verschwiegenen Imperialen Sicherheitsbüros, aber die freudlose Aufgabe, seine Tochter zu sein, hatte Iden rein gar nichts gebracht. Ihre Auszeichnungen, ihre guten Noten, die Gelegenheiten, die sie ergriffen hatte – nichts davon war ihr seinetwegen in den Schoß gefallen; falls überhaupt, hatte sie es sich ihm zum Trotz erkämpfen müssen.

Man hatte sie auf die Militärakademie vorbereitet, seit sie fast noch ein Kind gewesen war. Auf ihrer Heimatwelt Vardos im Jinata-System hatte sie die Internatsschule für die zukünftigen Anführer des Imperiums besucht, wo sie ihre ersten Lektionen gelernt hatte. Dort und auch später, an der imperialen Akademie auf Coruscant, hatte sie ihren Abschluss als Jahrgangsbeste mit Auszeichnung gemacht.

Das alles fühlte sich nun an wie ein Vorspiel für diesen Moment. Die letzten paar Monate war sie Teil einer kleinen Elitestaffel von TIE-Jägern gewesen, hier, an Bord dieser gewaltigen Kampfstation, die vermutlich den absoluten Höhepunkt imperialer Baukunst darstellte: dem Todesstern. Und so unprofessionell es auch sein mochte, sie war noch immer aufgeregt.

Während sie versuchte, ihren Enthusiasmus zu zügeln, spürte sie dieselbe Freude bei den anderen Piloten, die gerade zu ihren eigenen TIE-Jägern hasteten. Sie verrieten sich durch das anschwellende Stakkato ihrer Schritte, ihre aufrechte Körperhaltung, das Glänzen in ihren Augen.

Diese freudige Anspannung war nicht neu. Sie hatte bereits unter der Oberfläche gebrodelt, als die Fähigkeiten der Station zum ersten Mal erprobt worden waren – als der Superlaser des Todessterns die Stadt Jedha anvisiert und ausgelöscht hatte. Das Imperium hatte binnen weniger Sekunden einen verheerenden Doppelschlag gelandet. Es hatte nicht nur den Rebellenterroristen Saw Gerrera und seine Gruppe von Extremisten, die sich Partisanen nannten, ausgelöscht, sondern auch den Tempel des Kyber, ein Heiligtum derer, die im Stillen auf die Rückkehr der entehrten und besiegten Jedi hofften. Jedha war die erste echte Demonstration der Station und ihrer Macht gewesen, aber das wussten nur die, die auf dem Todesstern ihren Dienst taten.

Zumindest im Moment noch. Der Rest der Galaxis hielt den Untergang von Jedha für ein tragisches Bergbauunglück.

Danach hatten sich die Dinge mit schockierender Geschwindigkeit entwickelt, so als wären die galaktischen Waagschalen plötzlich und drastisch aus dem Gleichgewicht geraten. Während der Schlacht von Scarif war der Superlaser ein zweites Mal eingesetzt worden, diesmal, um eine gesamte Region und mehrere Rebellenschiffe zu vernichten, die unter dem Schild des Planeten festsaßen. Dann hatte Imperator Palpatine den imperialen Senat aufgelöst. Seine rechte Hand, der mysteriöse Darth Vader, der sich unter Umhang und Helm verbarg, hatte die vormalige Senatorin und nunmehr enttarnte Rebellenprinzessin Leia Organa abgefangen und gefangen genommen. Und der Kommandant des Todessterns, Großmoff Wilhuff Tarkin, hatte an der Heimatwelt der Prinzessin, Alderaan, ein Exempel statuiert, um die wahre Macht der inzwischen voll einsatzfähigen Kampfstation zu demonstrieren.

Die Besatzung des Todessterns hatte den Befehl gehabt, dieser Demonstration beizuwohnen, entweder mit eigenen Augen oder am Bildschirm, und wie die anderen hatte Iden dagestanden und das Geschehen beobachtet. Die Rebellen auf Alderaan hatten durch ihr verräterisches Treiben nicht nur ihr eigenes Schicksal besiegelt, sondern auch das der Unschuldigen, die sie angeblich beschützen wollten. Sie bekam das Bild nicht mehr aus dem Kopf; ein Planet, eine Welt, und ein paar Sekunden später: nichts mehr. Nicht mehr lange, dann würden alle Feinde des Imperiums dieses Schicksal teilen. Dann würde die Galaxis auf gnadenlose, unmissverständliche Weise lernen, wie nutzlos Widerstand war. Und dann …

Dann würde wieder Ordnung einkehren und diese unlogische, chaotische „Rebellion“ würde ein Ende finden. All die Zeit und Arbeit, all die Credits und die schlauen Köpfe, die jetzt noch gebraucht wurden, um die diversen aufrührerischen Welten niederzuzwingen und zu kontrollieren, könnten dann endlich genutzt werden, um diesen Welten zu helfen.

Und es würde endlich Frieden herrschen.

Natürlich würde dieses Ereignis schockierend sein, aber es musste schockierend sein und es diente dem Gemeinwohl. Sobald alle erst wieder unter dem Schutz des Imperiums standen, würden sie das sicher selbst erkennen.

Und dieser glorreiche Moment war nicht mehr weit entfernt. Tarkin hatte die Rebellenbasis auf einem der Monde von Yavin entdeckt. Nur noch ein paar Minuten, dann würde die Basis – und mit ihr der Mond – untergehen.

Einige der Rebellen wollten sich aber offenbar nicht in ihr Schicksal fügen.

Sie waren mit ihren Schiffen gestartet und warfen sich gerade in einem lachhaft schwachen Angriff gegen die riesige Kampfstation. Die dreißig Y- und X-Flügler, die die Rebellen zusammengekratzt hatten, waren aber klein genug, um den mächtigen Turbolasergeschützen des Todessterns auszuweichen; sie surrten umher wie Fliegen. Und Iden und die anderen Piloten würden sie auch genauso zerquetschen wie Fliegen, wenn sie Lord Vaders Befehle erfüllten und dieser erbärmlichen, hoffnungslosen Gegenwehr im direkten Raumkampf ein Ende bereiteten.

In sieben Minuten würden Yavins Mond und all die Rebellen, die sich dort zusammengerottet hatten, nichts weiter sein als umherdriftende Trümmer. Dies war der letzte Tag der Rebellion.

Idens Herzschlag pochte in ihren Ohren, und sie sprang förmlich die Leiter in ihren Raumjäger hinab, wo sie ihren Anzug versiegelte und ihren Helm aufsetzte. Schlanke, aber kräftige behandschuhte Finger tanzten über die Konsolen, und ihr Blick huschte von Anzeige zu Anzeige, während sie die Checkliste für den Start abarbeitete. Dann klappte die Luke herunter, sie schloss sich mit einem Summen und Iden war im schwarzen Metallbauch des TIEs eingeschlossen. Ein paar Sekunden später raste sie in die kalte, luftlose Dunkelheit hinaus, wo das unverkennbare Jaulen ihres Sternjägers nicht länger zu hören war.

Und da waren sie auch schon: größtenteils X-Flügler – beeindruckende kleine Ein-Mann-Maschinen; die Antwort der Rebellen auf die imperialen TIE-Jäger. Sie hielten sich dicht über der Oberfläche der Station, wobei ein paar von ihnen die Entfernung falsch einschätzten und an den Wänden der Gräben zerschellten, die sich in einem komplexen Muster über die Außenhaut des Todessterns zogen.

Selbstmord, dachte Iden, obwohl sie wusste, dass dieser Ausdruck auch oft in Zusammenhang mit TIE-Piloten benutzt wurde. Entweder man liebte die kleinen Sternjäger oder man hasste sie. Ein TIE-Jäger war schnell und wendig und besaß tödliche Laserkanonen, aber er war schlechter gegen Angriffe geschützt als die meisten anderen Schiffe, da er nicht über Deflektorschilde verfügte. Man musste den Feind also zuerst treffen – und was das anging, konnte kein anderer in ihrer Staffel Iden das Wasser reichen. Es gefiel ihr, dass alles so kompakt war, nur eine Handbewegung entfernt – die Flugkontrollen, der Bildschirm, die Zielerfassung, die Systeme, um andere abzuschütteln und sich selbst nicht abschütteln zu lassen.

Sie lauschte dem vertrauten Piepsen der Zielerfassung, als sie einen der X-Flügler anvisierte, und sie lenkte ihre Maschine mit müheloser Vertrautheit hin und her, als das Feindschiff in einen panischen Zickzackkurs überging – ein achtbarer, aber letztlich nutzloser Versuch, sie loszuwerden.

Iden krümmte die Daumen, grüne Laserstrahlen durchbohrten den X-Flügler und dann waren da nur noch Trümmer und ein flackernder Feuerball.

Sie zählte rasch die Kontakte auf ihrem Schirm und sah, dass ihre Kameraden ebenfalls eifrig dabei waren, die Herde der Rebellen zu dezimieren. Während ihr...

Erscheint lt. Verlag 10.10.2017
Reihe/Serie Star Wars
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Battlefront • George Lucas • Rebellen • Rebellion • Rogue One • Space Opera • Star Wars • Videogameroman
ISBN-10 3-7367-9991-8 / 3736799918
ISBN-13 978-3-7367-9991-2 / 9783736799912
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