Alfred Bekker schrieb als Brian Carisi Star Force - Rebellen des Mars -  Alfred Bekker

Alfred Bekker schrieb als Brian Carisi Star Force - Rebellen des Mars (eBook)

Star Force 1-4: Vier Romane der Space Opera Serie in einem Buch
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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1253-1 (ISBN)
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STAR FORCE - Rebellen des Mars von Alfred Bekker Der Inhalt dieses Buchs entspricht den separat erschienenen Titeln STAR FORCE 1-4. Commander John Darran und seine Crew erreichen den Mars - und stoßen auf Hinterlassenschaften außerirdischer Technik. Während die Großmächte der Erde noch ihre Rivalitäten austragen, muss Commander Darran eine Entscheidung treffen: Er sagt sich von der Erde los, um die Menschheit zu retten - denn die Milchstraße ist ein kriegerischer Dschungel! Space Opera voller Action und Dramatik von Erfolgsautor Alfred Bekker.

2


Case Lester feuerte. Der Energiestrahler war dabei auf James O'Donnells Kopf gerichtet.

Der Strahl zischte dicht an O'Donnells Ohr vorbei, traf auf die Wand dahinter.

Ein Loch brannte sich dort hinein.

Case Lester grinste, als er O'Donnells schreckensbleiches Gesicht sah.

Diese Aktion war genau kalkuliert gewesen.

"Keine Tricks, O'Donnell!"

"Geben Sie auf, Sie machen alles nur noch schlimmer! Wollen Sie etwa noch einen Mord begehen?"

Lester antwortete nicht.

Er wird mich als Geisel nehmen! schloß O'Donnell. Diese Annahme drängte sich einfach auf.

Lester sah plötzlich eine Bewegung an der Tür, während er gleichzeitig einen Schritt auf O'Donnell zuging. Lester wirbelte herum und feuerte sofort.

Einer der beiden Star Force-Männer, die an der Tür aufgetaucht waren, löste sich in Staub auf.

Aber der zweite feuerte.

Ein sehr gut gezielter Strahlenschuß, der Case Lester mit voller Wucht am Oberkörper erwischte.

Lesters Gesichtszüge erstarrten, bevor ihn das Strahlungsfeld vollkommen erfaßte.

Binnen eines Sekundenbruchteils war die molekulare Struktur seines Körpers vollkommen desintegriert worden.

O'Donnell atmete tief durch.

Er spürte, wie ihm die Knie zitterten.

Der Lieutenant wandte den Kopf in Richtung der Tür. "Das war verdammt knapp...", murmelte er.

An der Tür stand Lieutenant Gus Morgan.

Er senkte den Energiestrahler und trat näher.

Sein Blick hing wie gebannt an dem Staub, der von Lester geblieben war.

"Verflucht, was ist in Sergeant Lester gefahren!"

"Er hat seinen Eid auf die Westunion sehr ernst genommen", flüsterte James O'Donnell und strich sich dabei mit einer beiläufig wirkenden Handbewegung über das Gesicht. Augenblicke später trafen auch die restlichen Angehörigen jenes Trupps ein, der die Aufgabe hatte, erste Überlegungen zum Ausbau der Marsstation anzustellen.

Zu sechst waren sie hier her gefahren.

Drei von ihnen waren jetzt tot.

James O'Donnell hob seinen Energiestrahler vom Boden auf. Eigentlich hatten sie die Waffen der Fremden nur deswegen mit hier her gebracht, weil man jederzeit damit rechnen mußte, daß die im Mars-Orbit befindliche Star Ship Flotte landete und versuchte, die Station in Besitz zu nehmen.

"Ich fürchte, Sergeant Lester ist nicht der einzige, der mit Darrans Kurs nicht einverstanden ist und das bisher nur nicht öffentlich geäußert hat!" war O'Donnells Vermutung. "Und ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß Lester völlig auf sich allein gestellt gehandelt hat!"  O'Donnell hob die Augenbrauen. "Leider können wir ihn jetzt nicht mehr ausfragen..."

*

Auf dem kleinen Bildschirm in der Kommandozentrale der EXPLORER II war das Gesicht von Lieutenant James O'Donnell zu sehen. Er berichtete von Case Lesters Angriff.

John Darran hörte schweigend zu.

"Brauchen Sie Unterstützung oder wollen Sie abgelöst werden?" fragte Darran.

"Nein, Sir. Wir haben hier alles im Griff."

"Sie sind nur noch zu dritt..."

"Es geht schon, Commander. Auch wenn der Schock ziemlich tief sitzt... Wir müssen mit weiteren Verrätern rechnen."

"Ja, möglich, daß Sie recht haben, Lieutenant."

"Seien Sie verdammt vorsichtig, Commander!"

"Keine Sorge, Lieutenant."

Die Verbindung wurde unterbrochen.

Major Net Rovan meldete sich zu Wort. "Das Ultimatum legt wohl bei manchem die Nerven frei", meinte er. "Ich denke Lieutenant O'Donnell hat recht. Wir müssen damit rechnen, daß Sergeant Case Lester nicht der einzige war, der deinen Kurs mißbilligt, John!"

"Und?" fragte Darran erstaunlich gelassen zurück. "Was schlägst du für Konsequenzen vor?"

Net Rovan zuckte die Achseln.

"Leider kann man es niemandem an der Nasenspitze ansehen, was in seinen Gedanken vor sich geht..."

"Völlig richtig."

"Wenn ich so denken würde wie Lester..." Net Rovan stockte.

"Was dann?" hakte Darran nach.

Rovan atmete tief durch, bedachte die anderen Anwesenden mit einem nachdenklichen Blick, bevor er fortfuhr.

"Mein Ziel wärst du, John! Du bist der Kopf des ganzen Unternehmens, daß ist auch einem potientiellen Verräter klar! Es grenzt schon an ein halbes Wunder, daß dir unsere Leute bis hier her gefolgt sind! Wer dich ausschaltet, wird damit das ganze Projekt Port Mars beenden..."

Rollins meldete sich zu Wort. "Der Major hat recht", erklärte er.

Darran zuckte die Achseln.

"Das ganze gleicht einem Tanz auf der Rasierklinge. Nicht nur für bei mir - das gilt für jeden von uns. Möglich, daß ein einziger Verräter alles zunichte macht... Aber wir müssen es trotzdem versuchen."

"Wie wäre es, wenn wir sämtliche Handfeuerwaffen einsammeln und unter Verschluß halten?" schlug Captain Ron Sohlberger vor.

Aber Darran schüttelte entschieden den Kopf.

"Dann müßten sich die Männer wie Geiseln vorkommen. Das würde nur Mißtrauen säen. Und bei den kommenden Auseinandersetzungen wird es gerade der Zusammenhalt sein, auf den es ankommt!"

Net Rovan nickte düster.

"Vermutlich hast du recht, John..." Er ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. "Wenn ich diesen Lester in die Finger gekriegt hätte..."

John Darran wandte sich indessen an Marc Johannsen.

"Lieutenant?"

"Ja, Sir?"

"Rufen Sie alle an Bord der EXPLORER II, die bei der Instandsetzung des zweiten Beibootes irgendwie abkömmlich sind."

"Ja, Sir."

"Lieutenant Rollins?" Darran wandte sich an den Piloten.

"Commander?"

"Treffen Sie alle Vorbereitungen für einen Start der EXPLORER II."

"Aye, aye, Sir!"

"Und noch etwas! Wir brauchen einen Magnetwerfer!"

*

Larian Sjöberg gelangte mit einem Trupp Star Force- Angehöriger an Bord der EXPLORER II, die damit beschäftigt waren, einen Magnetwerfer an Bord zu verfrachten.

Ein Magnetwerfer war ein rechteckiger, etwa zwei Meter breiter Kasten. Die Länge betrug ungefähr drei Meter, die Tiefe 2,50 Meter. An der Vorderseite befand sich ein Monitor samt Eingabetastatur.

Dort wurden die Lagekoordinaten des jeweiligen Objekts eingegeben, auf die die Wirkung des Magnetwerfers zielen sollte.

Mit Hilfe dieses - von den Robotern an Bord des Kugelraumers benutzten - Gerätes war es möglich, Gegenstände, Lebenwesen, fremde Raumschiffe und anderes regelrecht wie mit einer Art Traktorstrahl 'einzufangen' und an einen anderen Ort zu versetzen.

Larian Sjöberg hatte von dem Gerät gehört, wenn gleich er auch nicht zu den Spezialisten gehörte, deren Induktivschulung so ausgerichtet war, daß er damit hätte umgehen können.

Das war die Aufgabe von Major Reilly Thompson, einem großgewachsenen, etwas bullig wirkenden Mann mit dunklem Bart und beinahe schwarzen Augen.

Sjöberg trennte sich rasch von Major Thompson und seinen Leuten.

Die Feinheiten der Installation dieses Gerätes, daß sich ursprünglich an Bord des Mutterschiffs befunden hatte, interessierten Sjöberg nicht.

Für ihn war es nur wichtig, an Bord der EXPLORER II gelangt zu sein.

Dorthin, wo sich John Darran befand.

In seine Nähe wollte er gelangen.

Ihn mußte er ausschalten.

Darran war der Kopf dieser in Sjöbergs Augen unseligen Meuterei.

Einer muß es tun, dachte der Sergeant. Und wenn ich es nicht bin, wird es vermutlich niemand sonst wagen. Wenn Darran aus dem Weg geräumt ist, wird der ganze Spuk wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen...

Sjöberg ging einen der langen Korridore an Bord der EXPLORER II entlang.

Ich habe nicht mehr viel Zeit, war ihm klar. Sjöberg wußte, was Darran mit dem Magnetwerfer vorhatte. Er konnte sich an den Fingern einer Hand ausrechnen. Dazu brauchte er nichteinmal das Wissen seiner Induktiv-Schulung.

Bis auf zwanzigtausend Kilometer mußte die EXPLORER II an die Star Ship Flotte herankommen, um sie 'einfangen' zu können.

Aber bei der enormen Manovrierfähigkeit, die das Raumschiff bereits unter Beweis gestellt hatte durfte das eigentlich kein Problem sein.

Vielleicht gelang es den Space Spips noch rechtzeitig ihre Geschosse loszuschicken, aber deren Wirkung auf die Oberfläche des fremden Raumschiffs war höchst zweifelhaft.

Nein, die empfindliche Stelle der  EXPLORER II war ihr Kopf.

John Darran...

Eine Vibration breitete sich auf dem Boden aus.

Die Ionentriebwerke im Ringwulst wurden jetzt offenbar aktiviert.

Die EXPLORER II würde sich in wenigen Augenblicken vom Marsboden erheben. Aber im Gegensatz zu den Startvorgängen, die Sjöberg in irdischen Space Jets dutzendfach erlebt hatte, wirkten in den Schiffen der fremden Roboter keine mörderischen Gravo-Kräfte auf die Insassen.

Dafür sorgte der sogenannte Beharrungsverzerrer oder auch kurz BV-Anlage genannt, der die bei Beschleunigungen auftretenden Kräfte neutralisierte.

Sergeant Sjöberg wußte das durch seine Induktiv-Schulung.

Es selbst zu erleben war dennoch erstaunlich und für einen Moment lang gab er sich diesem Gefühl der Faszination hin.

Über welch eine...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-1253-3 / 3738912533
ISBN-13 978-3-7389-1253-1 / 9783738912531
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