Der Osten

(Autor)

Buch | Hardcover
297 Seiten
2016 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42535-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Osten - Andrzej Stasiuk
22,95 inkl. MwSt
Zurück von der Reise, lauscht Andrzej Stasiuk des Nachts hinaus in die Weite: Was ist das, der Osten, dieses "Reich der Wunder", das ihn magisch anzieht? Dieses Kontinuum, dessen Erschütterungen von Kamtschatka bis an die Elbe zu spüren sind. Ostpolen, die Heimat, aus der seine Eltern vertrieben wurden? Der Osten namens Sowjetkommunismus, dessen Präsenz die Gesellschaft, in der er aufwuchs, kontaminiert hatte?

Dies ist Stasiuks großes Buch über "den Osten": Eine Summe seines Reisens und Schreibens - niedergelegt in einem epischen Strom, hinreißend erzählten Episoden und Epiphanien. Nie hat er bitterer über den "deutschen Osten" im eigenen Land geschrieben: jenes Territorium, auf dem die Nazis Gaskammern errichteten.

Aus der Vogelschau blickt er auf sein Leben, das Gewirr aus Wegen und Routen, in dem ein Kindertraum von China sich mit dem Glücksgefühl in der Wüste Gobi kreuzt. Osten - so könnte eine Quintessenz des neuen Buches lauten - ist keine Himmelsrichtung, sondern die Verheißung einer Dimension jenseits der vom Grauen der Vergangenheit unterminierten europäischen Landschaften. Wie Stasiuk die Strahlkraft der Transzendenz beschwört, erinnert an die poetische Kraft der Welt hinter Dukla - nur dass diese Welt weiter geworden ist.

Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden. 1994 erschienen Wiersze milosne i nie (Nicht nur Liebesgedichte), 1995 Opowiesci Galicyjskie (Galizische Erzählungen) und Bialy Kruk (Der weiße Rabe; 1998 bei Rowohlt Berlin), 1996 der Erzählband Przez rzeke (Über den Fluss; diesem Band ist Die Reise entnommen) und 1997 Dukla. 2002 erhält er den von den Partnerstädten Thorn (Polen) und Göttingen gemeinsam gestifteten Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis. Den literarischen Jahrespreis Nike erhielt Andrzej Stasiuk 2005 für sein Buch Unterwegs nach Babadag. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk erscheint in 30 Ländern. 2016 wurde er mit dem Staatspreis für europäische Literatur 2016 ausgezeichnet.

Renate Schmidgall, geboren am 26. März 1955 in Heilbronn, ist deutsche Übersetzerin polnischer Literatur und lebt in Darmstadt. Sie studierte Slawistik und Germanistik in Heidelberg und war anschließend als Bibliothekarin am Deutschen Polen-Institut beschäftigt. Von 1990 bis 1996 arbeitete sie dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seither ist sie als freie Übersetzerin tätig.

»In Stasiuks neuem Buch ... bleibt das Geheimnis um die eigenwillige Art seines Schreibens, seinen besonderen Aufmerksamkeitstypus bestehen.«

» … temporärer und kostbarer Sieg des sterblichen Individuums über die Zeitlosigkeit des Vergessens und die grauenhafte Indifferenz menschenleerer Räume. Was für ein Buch!«

»Mit beeindruckender sprachlicher Kraft und genauer Beobachtungsgabe nimmt Stasiuk die Leser mit ... «

»... ein elegisches Meisterwerk ...«

»... ein Reisebuch par excellence: Landschafts-, Seelen- und Kindheitsreise. ... das Buch [steckt] zugleich so voll jäh blitzender Lichter, entzündet an Beobachtungen, Landschaft, Menschen, Dingen.«

» ... eine poetische-sensible und analytisch-vielschichtige Betrachtung darüber, wie sich Geschichte in Materie transformiert und wie diese Materie bis heute die Identität von Menschen formt.«

»Ganz große Prosa auf jeden Fall, die ein fahles Licht auch auf den Westen wirft.«

»MIt einer grandiosen Sprache – von Renate Schmidgall bestens in Deutsche übertragen – beweist Stasiuk einmal mehr seine Virtuosität.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Renate Schmidgall
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Wschod
Maße 128 x 204 mm
Gewicht 404 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Johann-Heinrich-Voß-Preis 2017 • Karl-Dedecius-Preis der Robert-Bosch-Stiftung 2009 • Kulturgeschichte • Osten; Romane/Erzählungen • Osteuropa • Polen • Polen; Romane/Erzählungen • Sowjetkommunismus • Staatspreis für europäische Literatur 2016
ISBN-10 3-518-42535-8 / 3518425358
ISBN-13 978-3-518-42535-0 / 9783518425350
Zustand Neuware
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