Codename Tartarus (eBook)

Ein Kurt-Austin-Roman
eBook Download: EPUB
2015
512 Seiten
Blanvalet Verlag
978-3-641-15179-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Codename Tartarus - Clive Cussler, Graham Brown
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Der Helikopter machte einen harmlosen Eindruck - bis er im Hafen von Sidney das Feuer auf ein Motorboot eröffnet. Kurt Austin von der NUMA gelingt es, den Hubschrauber zum Absturz zu bringen. Zu spät. Das Boot und seine Insassen sind bereits untergegangen. Austin gelingt es, den einzigen Überlebenden zu bergen, doch dessen Verletzungen sind tödlich. Mit letzter Kraft flüstert der Sterbende: »Tartarus«. Austin muss herausfinden, was sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt, oder eine schreckliche Katastrophe wird die Erde zerreißen.

Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Kurt Austin nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

PROLOG

18. April 1906
Sonoma County, Nordkalifornien

Grollender Donner erschütterte die dunkle Höhle, als ein greller, blauweißer Funke zwischen zwei massigen, hoch aufragenden stählernen Stäben hin- und hersprang. Anstatt zu verblassen, teilte sich die gleißend hell flirrende Ladung, und die beiden schmalen Plasmastränge wanden sich um die jeweiligen Metallstäbe. Sie bewegten sich wie vom Wind gepeitschte Flammen, umkreisten in rasendem Tanz die Stäbe und schlängelten sich an ihnen aufwärts bis in die Wölbung einer stählernen Halbkugel. Dort verknoteten sie sich wie die Arme einer spiralförmigen Galaxis, verschmolzen miteinander, ehe sie mit einem letzten grellweißen Blitz verschwanden.

Darauf folgte Dunkelheit.

Beißender Ozongeruch lag in der Luft.

Von dem Schauspiel geblendet, stand eine Gruppe von Männern und Frauen regungslos in der Mitte des höhlenartigen Saals. Der Blitz war zwar ein durchaus eindrucksvolles Spektakel gewesen, aber sie alle hatten derartige elektrische Entladungen bereits zur Genüge gesehen. Heute hatte jeder der Anwesenden mehr erwartet.

»War das alles?«, fragte eine barsche Stimme.

Die Worte kamen aus dem Mund von Brigadegeneral Hal Cortland, einem Mann mit untersetzter, bulliger Gestalt. Gerichtet waren sie an Daniel Watterson, achtunddreißig, schmächtig, blond und bebrillt, der vor der Kontrolltafel der riesigen Maschine stand, die den künstlichen Blitz erzeugt hatte.

Watterson studierte eine Reihe matt erleuchteter Anzeigeinstrumente. »Ich bin mir nicht ganz sicher«, flüsterte er vor sich hin. Niemand war bisher so weit vorgedrungen, nicht einmal Michael Faraday oder der große Nikola Tesla. Aber wenn Watterson auf dem richtigen Weg war – wenn seine Berechnungen und die während seiner jahrelangen Tätigkeit als Teslas persönlicher Assistent entwickelten Theorien über die Natur dessen, was in Kürze geschehen würde, zutrafen –, dann dürfte die Lichterscheinung, die sie soeben beobachtet hatten, nur der Anfang gewesen sein.

Er schaltete die Stromzufuhr aus, trat von den Anzeigeinstrumenten zurück und setzte die Brille aus Drahtgestell ab. In der Dunkelheit konnte er ein schwaches bläuliches Schimmern erkennen, das die stählernen Stäbe umgab. Sein Blick stieg weiter hinauf zur Kuppel darüber. Ein irisierender Lichtschleier glitt über die gewölbte Innenwand.

»Nun?«, fragte Cortland ungehalten.

Die Nadel einer Anzeige auf der Kontrolltafel zuckte und wanderte langsam über die Skala. Watterson konnte es aus den Augenwinkeln verfolgen.

»Nein, General«, sagte er leise. »Ich glaube, es ist noch nicht ganz vorbei.«

Wattersons Antwort ging in einem dumpfen Grollen unter, das plötzlich die Höhle erfüllte. Es klang wie eine Lawine mächtiger Felsbrocken in einem fernen Steinbruch, gedämpft und verzerrt, deren Schwingungen meilenweit durch solides Gestein gewandert waren, um bis zu ihnen zu gelangen. Es dauerte einige Sekunden, dann wurde es schwächer und verstummte schließlich.

Der General verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. Er knipste eine Taschenlampe an. »Für ein derart armseliges Feuerwerk macht Uncle Sam keinen einzigen Dollar locker, mein Sohn.«

Watterson ignorierte die Bemerkung. Stattdessen lauschte er weiter und strengte seine sämtlichen Sinne an, um irgendetwas wahrzunehmen.

Die Geduld des Generals war erschöpft. »Kommt, Leute«, sagte er, »die Party ist zu Ende. Sehen wir zu, dass wir aus diesem Erdloch verschwinden.«

Die Anwesenden setzten sich in Bewegung. Das Scharren ihrer Füße und ihr Gemurmel übertönten alle anderen Geräusche.

Watterson hob eine Hand. »Bitte!«, rief er laut. »Rühren Sie sich für einen Moment nicht vom Fleck!«

Die Zuschauer blieben stehen, und Watterson ging dorthin, wo die Stahlstäbe im Felsboden verankert waren. Von dieser Stelle aus reichten sie fast zweihundert Meter weit hinab, um »die Erde richtig im Griff zu haben«, wie Tesla es einst ausgedrückt hatte.

Watterson legte eine Hand auf einen der Stäbe und spürte ein unterschwelliges Vibrieren. Es durchdrang seinen Körper, als wäre er selbst zu einem Teil des Stromkreises geworden. Doch es war weder schmerzhaft wie elektrischer Strom noch rief es in seinen Muskeln krampfartige Zuckungen hervor. Auch wanderte es nicht weiter in den Untergrund wie ein Stromschlag. Es wirkte beinahe wohltuend, machte ihn leicht benommen und erzeugte einen Anflug von Euphorie.

»Es kommt«, flüsterte er.

»Was kommt?«, fragte der General.

Watterson drehte sich zu ihm um. »Das Echo.«

Cortland wartete einige Sekunden lang, dann verfinsterte sich seine Miene. »Ihr Wissenschaftler seid wie Schaubudenausrufer auf einer Kirmes. Ihr glaubt, wenn ihr etwas nur laut und oft genug hinausposaunt, werden wir alle es schon irgendwann für bare Münze halten. Aber ich höre kein …«

Der General verschluckte die letzten Worte, als abermals ein dumpfes Grollen laut wurde. Diesmal rollte es heftiger durch die Höhle, und das blaue Leuchten, das die Stäbe umhüllte, wurde intensiver, begann zu flackern und pulsierte schließlich synchron mit den Klangwellen.

Als die Schwingungen nachließen, blieben die Anwesenden ruhig. Nun warteten sie auf mehr. Vierzig Sekunden später wurden sie belohnt. Die dritte Welle kündigte sich wie ein Güterzug an, der in nächster Nähe vorbeidonnerte. Sie erschütterte die Felsmassen unter der Höhle und ließ die Blitze wieder über die polierte Oberfläche der Kuppel über den Köpfen der Zuschauer zucken. Die flirrende Energiespirale wanderte an den Stäben abwärts und verschwand auf halber Höhe über dem Felsboden.

Reflexartig machte Watterson ein paar Schritte und zog sich aus der Gefahrenzone zurück.

Sekundenbruchteile später erreichte eine vierte Nachhallschwingung die Höhle. Die Stäbe flackerten, als sie sich bemerkbar machte. Lichtblitze zuckten zwischen ihnen hin und her. Der Felsensaal erbebte. Staub und winzige Steinsplitter regneten von der Decke herab und zwangen die Zuschauer, eiligst Schutz zu suchen.

Watterson erhaschte einen Blick auf General Cortland, der vom Licht der elektrischen Entladungen überstrahlt wurde. Ein irres Grinsen verzerrte sein Gesicht. Jetzt waren ihre Rollen vertauscht. Cortland sah zufrieden aus, während Watterson besorgt die Stirn runzelte. Der Wissenschaftler trat an die Schalttafel, setzte die Brille wieder auf und studierte die Anzeigeinstrumente. Er konnte sich die neuerlichen Schwingungen nicht erklären.

Ehe er auch nur imstande war, damit anzufangen, über die Ursache dieser Erscheinung nachzudenken, rollte die fünfte Druckwelle an. Die Vibrationen und die künstlich erzeugten Blitze nahmen an Intensität noch einmal zu, und sogar dem General dämmerte inzwischen, dass hier irgendetwas nicht in Ordnung war. »Was ist los?«

Watterson konnte seine Stimme kaum hören, aber er stellte sich die gleiche Frage. Die Zeiger der Volt- und Amperemeter – soeben noch auf Null und in Ruheposition – standen zitternd im roten Bereich der Messskalen.

Eine kurze Pause setzte ein, ehe die sechste Hallwelle aufbrandete und die Zeiger weit aus dem kritischen Bereich hinauswanderten. Die Erschütterungen sprengten jedes erträgliche Maß. Gesteinsbrocken lösten sich aus der Decke und stürzten polternd herab. Ein breiter Riss klaffte plötzlich in einer der Höhlenwände, die von Soldaten der technischen Truppe mit Beton verstärkt worden waren. Watterson musste sich an der Instrumententafel festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und hinzustürzen.

»Was ist los?«, wiederholte der General seine Frage. Watterson wusste es nicht, aber es konnte nichts Gutes sein.

»Lassen Sie den Saal räumen«, brüllte er. »Alle nichts wie raus – auf der Stelle!«

Der General deutete auf den Fahrstuhlkäfig, der sie durch gut einhundertdreißig Meter soliden Fels ans Tageslicht bringen würde. Die Anwesenden stürmten wie eine in Panik geratene Rinderherde darauf zu. Doch die Vibrationen wurden noch einmal stärker, und die hintere Höhlenwand gab nach, ehe sie den rettenden Lift erreichten.

Tausend Tonnen Gestein und Betontrümmer stürzten auf sie herab. Diejenigen, die der Wand am nächsten waren, wurden sofort zerquetscht. Die Nachfolgenden konnten gerade noch rechtzeitig zurückweichen und sich in Sicherheit bringen, als die Gitterkonstruktion des Fahrstuhlschachts aus der Verankerung gerissen und von den Gesteinsmassen beiseitegeschoben wurde.

Watterson geriet in Panik. Seine Hände flatterten wie aufgescheuchte Vögel über die Instrumententafel, legten Schalter um, drückten auf Schaltknöpfe und klopften auf Anzeigen. Das Beben intensivierte sich. Der Donner, der durch die Felsmassen rollte, wurde ohrenbetäubend.

Cortland packte den Wissenschaftler bei den Schultern. »Ausschalten!«

Watterson reagierte nicht. Er versuchte das Geschehen zu begreifen.

»Haben Sie nicht gehört?«, brüllte der General. »Schalten Sie die verdammte Anlage aus!«

»Sie ist ausgeschaltet!«, brüllte Watterson zurück und schüttelte die Hände des Generals ab.

»Wie bitte?«

»Sie ist schon seit dem ersten Entladungsblitz ausgeschaltet«, erklärte Watterson.

Die letzte Welle verlief sich, aber auf den Anzeigen der Instrumententafel konnte er erkennen, dass sich die nächste bereits aufbaute. Die Nadeln spielten verrückt, und Watterson wurde aschfahl. Bislang war jede Welle stärker gewesen als die vorhergehende. Er wagte nicht,...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2015
Reihe/Serie Die Kurt-Austin-Abenteuer
Die Kurt-Austin-Abenteuer
Übersetzer Michael Kubiak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Zero Hour
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abenteuer • Agententhriller • Australien • brennendes Wasser • Codename Tartarus • Das Jericho-Programm • Das Osiris-Komplott • Die Arktis-Verschwörung • Die zweite Sintflut • eBooks • Eiskalte Brandung • Flammendes Eis • Geheimfracht Pharao • Höllenschlund • Höllensturm • Kurt Austin • Kurt Austin, NUMA, Thriller, Spiegel-Bestseller, Wasser, Abenteuer, Techno, spiegel bestseller • NUMA • Packeis • Politthriller • Projekt NIghthawk • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller • Techno • Teufelstor • Thriller • Todeshandel • Todeswrack • Tödliche Beute • Wasser
ISBN-10 3-641-15179-1 / 3641151791
ISBN-13 978-3-641-15179-9 / 9783641151799
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