Musicking Collective

Codierungen kollektiver Identität in der zeitgenössischen Musikpraxis der Schweiz und ihrer Nachbarländer
Buch | Hardcover
388 Seiten
2024
Edition Argus (Verlag)
978-3-931264-97-0 (ISBN)
52,00 inkl. MwSt
»Music is not a thing […] but an activity, something that people do.« Mit dieser Sentenz, die mittlerweile geradezu ikonischen Status erlangt hat, erklärte der amerikanische Musikologe und Komponist Christopher Small vor fünfundzwanzig Jahren die Bedeutung seiner Wortschöpfung »musicking«. Die Essenz von Musik liege nicht so sehr in musikalischen Werken als im kollektiven Handeln einer Gruppe von Leuten, so Small. Er hielt es deshalb für geboten, das Nomen »music« in ein Verb umzuformen und dessen Gerundiv zum Losungswort seiner Musikauffassung zu erklären. Der so kreierte Neologismus spricht ein weit größeres Sinnspektrum an als etwa das deutsche »Musizieren«. So impliziert er etwa eine fundamentale Neubewertung unseres Verständnisses, was Musik eigentlich »bedeute«: »So if the meaning of music lies not just in musical works but in the totality of a musical performance, where do we start to look for insights that will unite the work and the event and allow us to understand it? The answer I propose is this. The act of musicking establishes in the place where it is happening a set of relationships, and it is in those relationships that the meaning of the act lies.« Genau um die hier umrissene relationale, gemeinschafts(ab)bildende Dimension von Musik geht es im vorliegenden Band. Er basiert auf Wortbeiträgen zu einer künstlerisch-wissenschaftlichen Konferenz, die im Dezember 2021 von der Hochschule der Künste Bern (HKB) ausgerichtet wurde. Die Initiative zur Tagung wie zur Publikation ging von dem an der HKB angesiedelten und vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekt »Opera mediatrix« aus. Dieses Projekt befasst sich mit dem zeitgenössischen Musiktheater in der Schweiz unter dem Aspekt der (De-)Konstruktion von Wir-Identitäten. Von daher erklärt sich der Betrachtungsausschnitt der vorliegenden Publikation: Beiträge über aktuelles Musiktheater - vor allem, aber nicht nur in der Schweiz - bilden gleichsam deren strukturelles Rückgrat. Der Blick geht aber auch über die engen Repertoiregrenzen hinaus auf benachbarte Phänomene und Praktiken der zeitgenössischen Musik sowie auf Schnittstellen zur Laien- und Volkskultur. Der Zusammenkunft im Rahmen der Tagung »Musicking Collective« lag die eingangs zitierte Sentenz sozusagen als Motto zugrunde. In unserer Lesart des Zitats stand die Verbindung von Praxis (»activity«) und Personen, verstanden als Kollektiv (»people«), zum gemeinsamen Musik-Machen (»do«) im Vordergrund. In den Blick gerieten hierdurch sowohl ästhetische Phänomene, Konzepte, kreative Prozesse, performative Hervorbringungen und (symbolische) Bilder als auch soziokulturelle und politische Rahmungen. Die große Bandbreite an Fallbeispielen, Erkenntnisinteressen und methodischen Vorgehen, die während der Tagung zur Sprache kam, spiegelt sich nun in der Komposition des Buches: Entstanden ist ein buntes Mosaik an verschiedenartigen Zugängen zu dem schillernden Phänomen Musicking. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.editionargus.de.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Musikforschung der Hochschule der Künste Bern ; 17
Zusatzinfo Mit zahlreichen Abbildungen und Notenbeispielen
Verlagsort Schliengen
Sprache englisch; französisch; deutsch
Maße 190 x 285 mm
Gewicht 1100 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Aperghis, Georges • Laienmusiker • musicking • Volkskultur • Volkslied • Volksmusik
ISBN-10 3-931264-97-1 / 3931264971
ISBN-13 978-3-931264-97-0 / 9783931264970
Zustand Neuware
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