Kathrin Edwards

Arbeiten auf Papier, farblosem PLA-Filament und Keramik, die im Rahmen des Kunstfrühlings Korschenbroich gezeigt wurden. Mit Texten von Giesela Willems-Liening und Julia Ritterskamp, 2022

Müsste man in einem Satz beschreiben, worum es in der Arbeit von Kathrin Edwards geht, käme einem die Beziehung von Mensch und Natur zweifellos als Erstes in den Sinn. Aber schon im nächsten Moment wüsste man, dass dies eigentlich nur die halbe Wahrheit ist.

Denn im Schaffensprozess der jungen Düsseldorfer Künstlerin spielt das Handwerkliche eine wesentlich wichtigere Rolle, als nur das probate Mittel zur „Illustration“ eines Konzeptes zu sein.

„Es geht um die Schönheit der Natur …

Wie ließe sich sonst dieses staunenswert ausgetüftelt wirkende und doch oft dem Zufall überlassene Gleichgewicht der Nuancen erklären? Aber gut. Ganz gleich, ob Edwards nun Prägedrucke mit Hilfe eines 3D-Stiftes macht, sich in das Thema Monotypie bzw. Radierung vertieft, oder filigrane Wandobjekte entwirft – die Faszination entsteht jedes Mal aufs Neue aus der jeweils damit verbundenen Materialität.

… genauso wie ihre Fragilität.“

Der Begriff „Schönheit“ liegt bei ihr weniger im Objekt, er liegt viel mehr in dem, wie Hell und Dunkel bzw. Licht und Schatten es dazu machen.

Man spürt dahinter leise den Anklang an eine fernöstliche Motivwelt. Ob bewusst oder unbewusst – die Revitalisierung des Japonismus des späten 19. Jahrhunderts dürfte nicht nur Druck-Enthusiasten begeistern, sondern auch zweifellos den Essayisten Tanizaki Jun’Ichiro. Denn diesmal wäre es (wieder) der Westen, der etwas von Japan lernt.

Kathrin Edwards erster Überblicks-Katalog führt damit einmal mehr vor, welche Qualität darin steckt.