MAROKKO
HALAIQI (Verlag)
978-3-00-059960-6 (ISBN)
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Das prächtige Buch bietet auf 400 Seiten wesentlich mehr als ein Bildband und geht weit über die Dokumentation beliebter Touristenziele hinaus. Begleiten Sie mich auf einer wundersamen Reise - werden Sie Teil meiner Suche nach Marokkos verborgener Seele zwischen Wüste und Prunk. Lassen Sie uns gemeinsam die entlegensten Winkel und die belebtesten Stätten des Königreiches im Maghreb entdecken: ein Land voller Gegensätze, verblüffender Alltagsmagie und unfassbarer Gastfreundschaft erwartet Sie.
Steffen Burger folgt mit seiner sehr persönlichen Liebeserklärung an das Land im Maghreb einer elementaren Tradition des Königreiches, das sich als Land der Geschichten und ihrer Erzähler begreift. In seinen eigenen, intensiv erlebten Reiseerfahrungen beschreibt er Marokko nie abgehoben oder realitätsfern, sondern ganz nah an den heutigen Bewohnern und ihrer erstaunlichen und für uns Europäer sonst kaum zugänglichen Lebenswirklichkeit.In Marokko werden Wissen und Werte bis heute über Geschichten weitergegeben. Auf gleiche Weise vermittelt der Autor in lockerer Art Wissen über Marokko. Seine betörenden Fotografien entstehen nicht auf der Suche nach dem perfekten Motiv - vielmehr resultieren sie aus aufrichtigem Respekt, wachsender Faszination und anhaltender Leidenschaft für dieses Land und seine Bewohner.Erst diese Herangehensweise und Perspektive ermöglichte eine angemessene Darstellungsform für dieses vielschichtige Land voll ungeahnter Tiefe.
Der leidenschaftliche Fotograf und Motorradfahrer Steffen Burger ist 40 Wochen lang mit Motorrad, Zelt und 100 kg Fotoausrüstung durch Marokko gereist. In seinem "Geschichtenbildband" zeigt er nicht nur seine Bilder, sondern erzählt auch von seinen spannenden Erlebnissen und berührenden Begegnungen. Durch seine intensive Art Marokko zu bereisen und dessen Bewohnern in Herz und Seele zu blicken, baut er eine Brücke zwischen Kulturen, die viel Verständnis füreinander brauchen - besonders derzeit.
Konstantin Alexander Wecker ist deutscher Musiker, Liedermacher, Komponist, Schauspieler, Professor und Autor. Er gilt als einer der großen deutschen Liedermacher.
Vorwort von Konstantin Wecker: Auf den ersten Blick scheint es merkwürdig, dass Steffen Burger in seinem Buch angibt, meine Lieder seien der „Soundtrack“ seiner Reise nach Marokko gewesen. Ich freue mich darüber, gewiss, aber es hat mich doch überrascht. Scheint die Kunst eines Liedermachers von der eines Fotografen doch sehr verschiedenen zu sein. Der Komponist und Texter lauscht ja vor allem nach innen, wo er in gesegneten Momenten gleichsam herausgreifen kann, was zu ihm kommen will. Der Fotograf dagegen scheint mit seinem ganzen Wesen nach außen gewandt. Dort, in der umgebenden „äußeren“ Welt hat er seine Inspiration, seine Freude und sein Brot. Und doch fühle ich die wechselseitige Verbundenheit ebenso wie Steffen, weiß mich ihm nah in seiner Entdeckerfreude, der Gier nach Neuem, die dann doch immer wieder auf den Neugierigen zurückverweist, ihn ermutigt im „Anderen“ sich selbst aufzuspüren. Der liebenswerte, schwer beladene Esel in einer Altstadtgasse. Der dampfende Teller Couscous, dessen feinen Gewürzduft man einzuatmen meint. Das majestätische Atlas-Gebirge, von einem Flusslauf durchschlängelt. Die Berberin, offenen Blicks und gehüllt in leuchtend bunte Tücher. Das Dorf mit seinen kargen Häuser-Quadern in hellgelbes Licht getaucht, inmitten einer ungeheuer blauen Nacht… Man schaut, genießt und taucht ein. Vor allem findet man in Steffen Burgers Marokko eines nicht: sandfarbene Langeweile. Ungeheuer die Vielfalt der Farben und Formen, mit denen dieses Buch prunkt. Steffen Burger sieht sein Reiseziel ganz offenkundig mit dem Herzen und versteht so unwiderstehlich zum Herzen seiner Betrachter zu sprechen. In seinen besten Momenten ist der Fotograf – wie der Sänger – eben doch vor allem ein Liebender, und man kann nur eine Schönheit erkennen, die man in sich trägt. Und lassen wir die unselige Trennung zwischen ästhetischen Bildern auf der einen und realistischen Bildern auf der anderen Seite hier einmal beiseite. Wer das Wunderbare nicht überall, auch an scheinbar unspektakulären Orten erkennen kann, ist kein Realist. Steffen Burgers Bilder sind vollkommen poetisch und sie sind vollkommen wahr. Sie verzichten auf Inszenierung und symbolische Überfrachtung, ohne auf eine allzu teilnahmslose Weise zufällig zu sein. „Aber die Menschen werden niemals vergessen, wie sie sich in deiner Gegenwart gefühlt haben“ – so zitiert Steffen am Anfang seines Buches die Dichterin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou. Wie fühlte ich mich während der Lektüre dieses Bildbandes? Heiter, erfüllt und quasi gesättigt von Farben und Formen dieses wunderbaren Bilderkosmos. Vor allem kam ein Gefühl nicht auf: Fremdheit: Die Gesichter dieser freundlichen Menschen – das faltendurchfurchte der Greisin wie das ungetrübt weltbejahende eines Buben – sie sind uns nah und sie gehen uns nahe. Hinschauen, wirklich mit dem Herzen hinschauen, ist auch das untrügliche Gegenmittel gegen jede Fremdenfeindlichkeit. Dieser Blick in die „arabische Welt“ straft die von Hass verzerrte Wahrnehmung der Rechten Lüge, die in Ländern wie diesem – meist ohne sie zu kennen – geradezu ein Reich des Bösen wahrzunehmen meinen. Wir erkennen: diese Menschen dort, das sind ja wir – nur durch den Zufall der Geburt in eine andere Kultur, eine andere Landschaft getaucht, aber wie wir nach Freude, nach Gemeinschaft und Lebensvollzug verlangend. So ist Steffen Burgers Bildband weit mehr als nur ein Appetithäppchen für künftige Marokko-Reisende. Er ist eine Brücke über das trübe Wasser des Unverständnisses, in dem derzeit so viel menschliches Leben ertrinkt. Er ruft nicht zur gnädigen Hilfe für die „armen Menschen dort drüben“ auf, vielmehr hilft er uns oft so verschlossenen Menschen des Nordens, uns aufzumachen. Zermürbt von zu viel „Eigenem“ gesunden wir vielleicht nur durch die Begegnung mit dem vermeintlich Fremden.
Hier lohnt ein zweiter Blick Von den Bedürfnissen eines Reisenden und Überraschungen, die hinter Türen lauern Wer genau hinsieht, wird in Marokko fast immer belohnt. Die wenig einladende Front einer grauen Fassade (siehe Foto oben) hätte beinahe die Entdeckung eines Kleinodes vereitelt. Gut, dass ich, wenn überhaupt, nur einen sehr losen Plan habe und mich gerne treiben lasse auf meiner Reise durch Marokko. In diesem Fall bestimmen die kurz zuvor verzehrten Lammspieße meinen Weg: Afrikanische, für Europäer ungewohnte und deswegen (!) schwer verdauliche Bakterienstämme machen die Suche nach gewissen Örtlichkeiten auch heute wieder zwingend notwendig. Flotten Schrittes erkunde ich deshalb den kühlen Innenraum einer Gaststätte und gelange auch recht bald zum angestrebten Ziel. Durchatmen. Papier auf der Rolle? Fehlanzeige. Ich greife also zum landestypisch links neben mir bereitstehenden Wassereimer und ... schlagartig wird mir klar, warum man sich hierzulande ausschließlich die rechte Hand zum Gruß gibt und auch das Essen mit rechts aus der Schüssel nimmt. Apropos Handwerk: Auf dem wesentlich erleichterten Rückweg übersehe ich beinahe die prächtige Liaison, die die tiefstehende Sonne mit der marokkanischen Kunstfertigkeit eingeht. Ich folge den Strahlen der Sonne, die sich durch einen Türspalt in den Flur ergießt, und öffne neugierig das knarrende Türchen. Der Anblick raubt mir fast den Atem (siehe Foto rechts). Ich meine die Zedern in den feinen Holzintarsien riechen zu können, lausche dem fröhlichen Lachen der Kinder auf der Straße und den maghrebinischen Klängen aus einem alten Radio in der Gaststätte.Gemeinsam mit den Lichtstrahlen, die durch die vergitterten Fenster dringen, verleiht die Musik diesem juwelengleichen Innenraum eine erhabene Atmosphäre. Erstmals spüre ich etwas von der Seele Marokkos – auch Räume atmen Baraka (Segenskraft), wie ich später noch erfahren werde. „Nie wieder“, so gelobe ich, „werde ich mich über fremde Bakterien beklagen, wenn sie mir solche Plätze zeigen!“. Wir werden sehen, ob diese Euphorie von Dauer ist.
Erscheinungsdatum | 13.07.2018 |
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Vorwort | Konstantin Wecker |
Zusatzinfo | Übersichtskarte mit den wichtigsten Städten, der Reiseroute und Zuordnung der einzelnen Kapitel. Übersichtskarte am Anfang eines jeden Kapitels für die Orientierung. |
Verlagsort | 72631 Aichtal |
Sprache | deutsch |
Maße | 245 x 326 mm |
Gewicht | 2700 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Fotokunst |
Reisen ► Bildbände ► Afrika | |
Schlagworte | Bildband • Erzählungen • Geschichten • Marokko • Nordafrika • Reisebericht |
ISBN-10 | 3-00-059960-6 / 3000599606 |
ISBN-13 | 978-3-00-059960-6 / 9783000599606 |
Zustand | Neuware |
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