"Im weißen Rößl" (eBook)
372 Seiten
Waxmann Verlag GmbH
978-3-8309-8355-2 (ISBN)
1930 hatte im Großen Schauspielhaus in Berlin, dem von Max Reinhardt als 'Theater der Fünftausend' konzipierten Bau, ein Stück Premiere, das nicht nur bei Kritikern und Publikum größten Zuspruch fand, sondern dem auch eine beispiellose Nachkriegskarriere in der deutschsprachigen Theaterlandschaft beschieden war: 'Im weißen Rößl', ein von dem Regisseur Erik Charell und dem Autor Hans Müller umgearbeitetes Lustspiel von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg, das im Stil der Charell-Revue mit Musik von Ralph Benatzky, Robert Stolz, Robert Gilbert u. a. den Berlinerinnen und Berlinern eine ländlich-exotische (und erotische) Alpenidylle in die Hauptstadt zauberte. Durch die Kette an Aufführungen, die seit 1930 bis in die Gegenwart hinein nicht abreißt, erfuhr das Werk eine Vielzahl an Neufassungen, die mit ihren Zugängen nicht nur Plot, Musik und Ästhetik immer wieder aktualisierten, sondern, zumal in Produktionen wie in der 'Bar jeder Vernunft' in Berlin (1994) oder der Verfilmung von Christian Theede (2013), auch die Rezeptionsgeschichte des Stückes mitreflektieren. Dieser Band thematisiert neben Deutungen, Figuren und der Aufführungsgeschichte des Werkes auch Aspekte der Verfilmungen.
Buchtitel 1
Inhalt 5
»to make out of a small, plain comedy this great musical«. Anstelle einer Einleitung (Nils Grosch und Carolin Stahrenberg) 9
Im weißen Rößl. Gattungen und Subgattungen im populären Musiktheater (Nils Grosch) 25
Die fünf Gattungen des Rößl 25
Gattungsuntertitel: Adressierung, Ort und Wahrnehmung der Kunstgattungen 35
Epilog: Rößl 3.0 42
Zur Figur des Produzenten im Spiegel von Urheberrecht und Musiktheatergeschichtsschreibung. Erik Charell und das „Weiße Rößl“ (Frédéric Döhl) 43
Aspekte und Erkenntnisse aus der historischen Aufführungspraxis der Operette „Im weißen Rößl“ von1930 (Matthias Grimminger) 51
Einleitung 51
Vom gedruckten Stimmenmaterial von 1930 zur Neuedition 54
Aspekte zur Aufführungspraxis der Premierenfassung von 1930 57
Unterschiede zur Nachkriegsfassung von Bruno Uher (1951) 59
Schlussfolgerungen für die Notenedition von Operetten 62
Im weißen Rößl (1930) als »Spiegel und abgekürzte Chronik des Zeitalters« für den »schauhungrigen Weltstadtmenschen«. Zur tanz-theatralen Inszenierung des ›Alpenländischen‹ als Revue des Fremden (Nicole Haitzinger) 63
Zu Erik Charell als ›Reinhardt der Revue‹ 64
Zur Dramaturgie von „Im weißen Rößl“ 66
Versatzstück 1: Choreografien der Girls und Boys 66
Versatzstück 2: Quasi-authentisches Alpenländisches 70
Du kommst ins Rößl und es ist alles irgendwie Fake. Demaskierung und Fallhöhe im „Weißen Rößl“ (Matthias Davids) 75
Hans Müller – der Librettist des Singspiels „Im Weißen Rößl“ (Wolfgang Jansen) 79
Ausgangslage 79
Biografischer Überblick 81
Der Dramatiker 84
Der Drehbuchautor 89
Der Librettist 95
Müller in der NS-Zeit 98
»Die bescheidene Gaststätte ist zum Grand Hotel geworden«. Der Umbau des Weißen Rößls vom Lust- zum Singspiel (Stefan Frey) 103
Ein altes Kassenstück 103
Hemdhose statt Glühstrumpf 106
Dei ex machinis: Dampfer, Regen, Kaiser 109
Dramaturgie der Missverständnisse 112
Meta-Alpinismus 113
»Meine Frau hat sich göttlich amüsiert«. Das Weiße Rößl im Spiegel zeitgenössischer Satirezeitschriften (Julia Menzel) 117
„Im Weißen Rößl“ – Eine »Musik mit hübschen Einfällen«? 117
Die „Jugend“ und der „Simplicissimus“ – Satirische Zeitschriften um 1900 119
Das „Rößl“ als Spektakel-Spiel 122
Das „Rößl“ und die Kunst 125
Das „Rößl“ als Goldesel 127
„Rößl“-Tourismus 129
Fazit 131
Man kommt ins Theater und steht im Hotel. Unmittelbarkeit, Aktualität und Schärfe in der ›kleinen Fassung‹ des „Rößls“ (Leopold Kern und Herbert Wolfgang) 133
»Vision aus der Heimat«. Das ›Österreichische‹ in der Wiener Stadttheater-Produktion von „Im weißen Rößl“ (1931) (Carolin Stahrenberg) 137
Einleitung 137
Fakten und Quellen 139
Zur »Wiener Einrichtung« und ihren Besonderheiten 142
Darstellungen von Stadt, Land und deren Bewohnern 146
Neue Szenen, neue Texte, neue Profile 148
Die Wiener Darstellung des Kaisers 152
Fazit – Österreich-Darstellung im Wiener „Rößl“ 154
Horses for Courses oder Mehr als »Zuschau’n Kann I Net«. White Horse Inn als anglifizierte bzw. amerikanisierte Version von „Im weißen Rößl“ (Olaf Jubin) 157
Kept Alive by Amateurs. "White Horse Inn" as an »English« Classic (Robert Gordon) 211
Unterhaltendes Theater heißt nicht, dass man das Gehirn an der Garderobe abgeben muss (Andreas Gergen) 227
»Schalömchen!«. Das Jüdische im „Weißen Rößl“ (Joachim Schlör) 231
„Das weisse Roessel am Centralpark“. Jimmy Bergs Kurzoperette »in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch« (Susanne Korbel) 247
Das Café Vienna, »Haus der Kurzoperette«, als Mikrokosmos 248
Das weisse Roessel am Centralpark 252
Das weiße Roessl am Centralpark als Ort der Aufarbeitung der Dislokationen 254
Transformation des Textes zum performativen Raum 260
The White Horse Rides Again 263
Fazit 265
Der Kaiser kommt – Kontext und Politik im „Weißen Rößl“ (Wolfgang Drechsler und Ingbert Edenhofer) 267
Der Kaiser kommt 267
Nostalgie und Ironie 271
Eine jüdische Operette 272
Paul Hörbiger und die Intentionen 273
Franz Joseph I., der ›Judenkaiser‹ 277
Coda 280
Klärchens Lispeln. Zur Deutung eines besonderen Fehlers im „Weißen Rößl“ (Christiane Tewinkel) 283
Und das, obwohl gesungen wird … Emotionalität ohne Vereinnahmung im modernen Musicalfilm (Stefan Wieduwilt) 297
Volkstheater, Revue, Film. Intertextuelle und transmediale Aspekte beim Stoff ›Im schwarzen Rössl‹ (Michael Fischer) 301
Einleitung 301
Volksstücke: Ausgangspunkt des Stoffes (1901 und 1949) 303
Bauernposse „Im schwarzen Rössl“ von Christian Flüggen 303
Inhaltliche Aspekte der Bauernposse von Flüggen 305
Das Volksstück „Im weißen Rössl“ von Michael Scheuer 306
Eine parodistische Revue: Die Antwort von Karl Farkas auf das „Weiße Rößl“ (1931) 308
Entstehung und Aufführung der Parodie von Karl Farkas 308
Inhaltliche Aspekte der Farkas-Parodie 309
Zwischen Schlager- und Touristenfilm: „Im schwarzen Rössl“ von Franz Antel (1961) 311
Heimat, Touristik, Film 311
Inhaltliche Aspekte 313
Der Film in der Kritik 316
Schluss 318
Sexy Tourism. Die Attraktion des Uneigentlichen im „Weißen Rößl“ (Annette Keck und Ralph Poole) 321
Tourismus und Realismus 321
Spielräume des Hotels 325
Berliner Realismus und austriazistische Romantik 330
»Schluss jetzt mit dem Geknödel«. Das Leinwand-„Rössl“ zwischen Utopie und Parodie, Kitsch und Camp (Jonas Menze) 333
Im weißen Rössl: Wehe, du singst! 333
Kitsch und Utopie 335
Ironie und Parodie 336
Camp 338
Fazit 345
Hotel Aesthetics. The „White Horse Inn“ Sound Films and 20th Century Hotel Discourse (Florian Seubert) 347
Panorama 349
Stage 356
Legend 358
Conclusion 361
Anhang 363
Kurzbiografien der AutorInnen 363
Abbildungsverzeichnis 369
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2016 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik |
ISBN-10 | 3-8309-8355-7 / 3830983557 |
ISBN-13 | 978-3-8309-8355-2 / 9783830983552 |
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