Hinter der Tür

Julia Börgermann, Jahrgang 1985, lebt mit ihrem Mann und den zwei Töchtern in ihrer Geburtsstadt Dortmund. Sie ist schon immer fantasievoll, kann sich in Märchen und Geschichten verlieren und hat ihren Kindern bereits im Säuglingsalter aus Klassikern wie „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry vorgelesen. 2021 hatte sie erstmals die Idee, einen ganz besonderen Wichtel bei sich zu Hause einziehen zu lassen. Zu Beginn ist es nur eine Wichteltür, um mal zu sehen, wie ihre Kinder darauf reagieren würden. Ein noch unbekannter Wichtel holt die Wunschzettel der Kinder ab. Überrascht bemerkt Julia, dass die Kinder zwar bei kleinen Spinnen losbrüllen, es aber überhaupt nicht merkwürdig finden, dass nachts jemand in ihrem Zimmer war, die Wunschzettel abgeholt und Kekse auf dem ganzen Fußboden verteilt hat. Damit war der Bann gebrochen. Was als kleine Idee begann, wurde bald zur großen Leidenschaft. Julia hatte immer mehr Ideen und bastelte, reimte und schrieb. Sie hinterließ Fußspuren im ganzen Haus, fror Gegenstände ein und stellte ihren Wecker früher, um zum Beispiel Streiche aus Eis und Seifenblasen aufzubauen. Alles nur, um am Morgen zwei kleine Mädchen aufgeregt aus ihren Betten springen zu sehen. Schnell waren auch Omas, Opas, Freunde und Arbeitskollegen Feuer und Flamme für die Geschichten und Bilder von Gustavs Streichen und so nahm das Hobby immer aufwändigere Züge an. Und Gustav? Der wurde in der Tat zu einem Teil der Familie: Er schickt Postkarten aus dem Sommerurlaub am Meer, vom Skifahren in den Bergen oder vom Fußballspiel aus dem Dortmunder Westfalenstadion. Gustav wurde zum festen Bestandteil des Alltags und weckte die Wichtelleidenschaft der Autorin zum Leben. Ein Buch über all die Abenteuer, Streiche und Geschichten, um auch andere Kinder daran teilhaben zu lassen, war längst überfällig.