Quantum (eBook)
176 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-4191-2 (ISBN)
Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman Aufgelöst - Hinterm Nebel liegt die Wahrheit veröffentlicht. Quantum - Die Vergissmeinblüte ist der zweite Teil der Quantum-Reihe und gehört wie die Bougoslavien-Reihe zu ihren Kinderbüchern.
3
Koribio
„Also?“, auffordernd sah uns Dio an. Das fühlte sich wie eine Prüfung an, für die man nicht richtig gelernt hatte. Bis jetzt war mir das erst einmal passiert. Ich lernte normalerweise immer sehr gewissenhaft, umso mehr stresste mich dieses Gefühl.
„Wir könnten zum Schloss fliegen und die Prinzessin fragen!“, schlug Aron mit Feuereifer vor und murmelte dann irre vor sich hin: „Aber sie ist schon tot und hat die Vergissmeinblüte auch nie gefunden. Doch vielleicht könnten wir eine Geisterbeschwörung machen und dann könnte sie uns sagen, was sie weiß und das was sie nicht weiß, ist das, was wir wissen müssen. Also wissen wir es, wenn wir wissen, was sie nicht weiß.“
Das klang ja mal mega verwirrend! Und es war auch absolut gar nicht hilfreich! Geisterbeschwörungen gab es nicht im echten Leben!
„Aron hat recht“, sagte Pea so ziemlich den verrücktesten Satz überhaupt. Hatte sie vielleicht auch den Verstand verloren?
„Oh! Hörst du Waldi? Das Menschen-Mädchen stimmt uns zu! Wir sind Genies!“, jubelte der durchgedrehte Apfelaner und applaudierte sich selbst.
Ich starrte meine beste Freundin einfach nur verwirrt an.
„Wir sollten zu dem Schloss fliegen. Dort gibt es bestimmt viele Informationen über die Legende der Vergissmeinblüten. Vielleicht finden wir dort einen Ansatz. Und wir können auch prima ohne Aufsehen zu erregen rumfragen, wenn wir einfach sagen, dass wir Schüler von der Obstellar-Akademie sind und für ein Referat oder so recherchieren. Das ist doch die perfekte Tarnung“, erklärte Pea, die hier eindeutig das wahre Genie war.
„Und wo liegt dieses tolle Schloss?“, fragte der Pilot gespielt unbeeindruckt nach. Darauf wusste sie keine Antwort, aber ich: „Das Schloss der königlichen Familie von Koribio liegt auf dem westlichen Pol des Planeten, wo die Sonne nie untergeht, als strahlendes Symbol ihrer Herrschaft.“
„Der westliche Pol hätte völlig gereicht, Streber“, genervt steuerte der Traubaner die Quantum in Richtung Sonnenseite des hellgrünen Planeten.
„Captain Space ist eben klug“, verteidigte mich Pea mit vor der Brust verschränkten Armen.
„Captain Space ist ein kleiner Streber“, blieb Dio bei seiner Meinung und sprach meinen schönen Spitznamen wie eine Beleidigung aus.
„Hör nicht auf ihn. Du bist ein toller Captain“, aufmunternd lächelte Lille mich an.
„Danke“, sagte ich und mein Gesicht wurde ein bisschen warm. Wurde ich gerade etwa wegen ihrem netten Kompliment rot?
„Du solltest lieber mal versuchen, dich an mehr wichtige Informationen zu erinnern“, meckerte Bribbel abwertend.
„Und du solltest vielleicht mal versuchen, überhaupt wichtig zu sein“, giftete Pea sofort zurück.
„Nicht streiten. Ich bin nicht der Zankapfel. Sondern der Apfel der Erkenntnis und meine Erkenntnis ist Frieden!“, gab Aron mal wieder völligen Schwachsinn von sich. Aber mit Märchen und Sagen schien er sich ziemlich gut auszukennen.
Der Zankapfel, den er erwähnt hatte, kam ja aus der griechischen Mythologie auf der Erde und der Apfel der Erkenntnis war ebenfalls aus einer Geschichte aus Peas Heimat. Außerdem hatte er das Märchen der Vergissmeinblüte richtig draufgehabt. Hinter all seiner Verrücktheit steckte immer noch ein kluger Kopf… irgendwo. Gekonnt navigierte Dio uns beständig tiefer. Langsam konnte ich immer mehr Details erkennen. Bis jetzt kannte ich diese Landschaft nur von Bildern und Reiseberichten, aber in echt sah sie noch viel spektakulärer aus.
Da waren die hellgrünen Felsen, die diesen Planeten dominierten und ihm auch die Farbe verschafften. Dieses Gestein sollte so glatt sein, dass er sich anfühlte wie feinste Seide oder Rosenblüten! Ich wollte es unbedingt anfassen! Und da war ja auch eins der kristallklaren Wasserbecken, die richtig zum Schwimmen einluden.
„Oh, da will ich hin“, hauchte der Sternschnuppen-Schuppenfisch begeistert. Und dort drüben!
Eine der legendären Skulpturen, die die berühmten Steinhauer von Koribio angefertigt hatten. Diese zeigte einen mächtigen Vogel. Es gab hier tausend Skulpturen, manche so gigantisch wie diese, andere noch größer oder ganz klein, abstrakt oder detailgetreu. Über Jahrtausende hatten die Bewohner Koribios ihren Planeten so geformt und erzählten bis heute damit einzigartige Geschichten. Einfach unglaublich! Wie viel Zeit und Arbeit in so einem Meisterwerk steckte! Und natürlich Können! In der Steinbearbeitung waren die Einwohner wahre Meister und immer sehr gefragt.
Doch all die Fakten verblassten, als vor uns der westliche Pol mit dem königlichen Schloss auftauchte.
Mir klappte der Mund auf. Es war aus dem hellgrünen Gestein gehauen und glänzte überwältigend in der Sonne. Dazu die Fenster aus orangenem Glas und die bunten Juwelen, die überall mit ganz viel Fingerfertigkeit eingesetzt waren. Beim Näherkommen, konnte ich erkennen, dass die farbenfrohen Edelsteine die Augen und den Schmuck von unzähligen feinen Statuen darstellten, die alle die eindrucksvollen Mauern des Schlosses zierten.
Blumenmuster gab es dabei auch und Sterne und Tiere…
Man könnte es sich eine Ewigkeit ansehen und immer noch ständig etwas Neues entdecken. Doch obwohl es so viel war, wirkte es kein bisschen chaotisch oder überfüllt.
Es war perfekt. Vor dem Schloss lag ein großes Felsplateau, wo auch schon andere Raumschiffe standen. Dort landete Dio ohne Probleme, es gab nur ein kleines Rucken, als wir auf dem Boden aufsetzten.
„Was? Sind wir schon da?“, verschlafen hob Cosmo den Kopf. Hatte er etwa die ganze Zeit auf diesem Sitz gelegen und geschlafen? Wahrscheinlich war es deswegen deutlich ruhiger gewesen.
„Vielleicht solltet ihr beide lieber hierbleiben und auf die Quantum aufpassen, während wir uns im Schloss umsehen“, meinte Pea an ihr geliebtes Haustier und den Fisch gerichtet.
„Was? Aber ich sehe doch zum ersten Mal etwas Anderes als den Teich! Ich hab mich doch so gefreut!“, der Sternschnuppen-Schuppenfisch sah richtig traurig aus. Er tat mir leid.
„Du musst mich jetzt nicht mehr beschützen. Niemand kann uns mehr trennen. Wir sind gemeinsam auf dieser Mission. Wir sind ein Team“, durchschaute der Kater sie und tappte entschlossen zu ihr rüber: „Ich komme mit.“
„Viele Augen sehen viel“, mischte sich Aron ein und schon wieder hatte er recht. Umso mehr wir waren, desto größer war die Chance, dass einem von uns etwas auffiel. Die Frage war halt nur, was genau uns auffallen sollte. Im Grunde wussten wir ja überhaupt nicht, wonach wir eigentlich suchten. Hoffentlich würden wir es einfach trotzdem finden.
Gemeinsam verließen wir die Quantum. Die Anziehungskraft auf Koribio war ein wenig stärker, als in der Obstellar-Akademie. Ich fühlte mich gleich, als hätte ich zehn Kilo zugenommen.
Außerdem war die Luft hier anders. Keine Ahnung wie ich es beschreiben sollte… Es war nicht direkt ein Geruch, aber irgendwie ja doch… Es war einfach anders.
Dio marschierte einfach los, ohne groß diese andere Welt auf sich wirken zu lassen. Bribbel und Brubbel folgten ihm natürlich sofort, doch sie sahen sich dabei verstohlen um. Wir machten aus unserer Neugierde kein
Geheimnis. Ein Weg führte von dem Felsplateau zu einer Treppe, die sich am farbigen Gestein hoch zum Schloss schlängelte.
Von oben hatte das alles irgendwie viel kleiner ausgesehen. Wir mussten noch ein ordentliches Stück gehen.
Nach 87 Stufen hörte ich auf zu zählen und ich kam auch so außer Atem, dass mir die kunstfertigen Verzierungen links und rechts der Stufen reichlich egal wurden. Ich wollte nur noch oben ankommen.
Endlich erreichten wir den Platz vor dem mächtigen Königsschloss, wo ein Springbrunnen mit richtig himmelblauem Wasser plätscherte und blubberte.
Natürlich wurde auch er von beeindruckenden Statuen geschmückt. Planeten, Blumen und eine wunderschöne Königin im Zentrum. Dabei war alles so geschickt gemacht, dass es aussah, als würden die Planeten schweben, ein statisches Meisterwerk!
„Kann ich darin schwimmen?“, fragte der schimmernde Fisch aufgeregt. „Nein, für so einen Quatsch haben wir keine Zeit“, lehnte Dio missmutig ab. „Die Reise darf doch auch Spaß machen“, widersprach ihm Pea automatisch.
„Na gut. Dann spielt doch im Springbrunnen. Es ist eure Zeit, die verloren geht. Schon vergessen? Wenn ihr heute keine Vergissmeinblüte findet, fliegen wir direkt zum Bazillen-Mutterschiff“, erwiderte er und verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust.
„Wir finden die Vergissmeinblüte!“, stellte meine entschlossene Freundin klar. Ich wünschte, ich hätte ihre Zuversicht. „Wir sollten einfach mal anklopfen und fragen, ob uns jemand helfen kann“, schlug Lille zurückhaltend vor.
Voller...
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2024 |
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Reihe/Serie | Quantum |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Vorlesebücher / Märchen |
Schlagworte | Abenteuer • Aliens • Freundschaft • Rätsel • Weltraum |
ISBN-10 | 3-7597-4191-6 / 3759741916 |
ISBN-13 | 978-3-7597-4191-2 / 9783759741912 |
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