Magnolia Bay 2: Love so Bitter and Sweet (eBook)

Romantasy mit Gestaltwandlern, Magiern und Drachen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
528 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65574-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Magnolia Bay 2: Love so Bitter and Sweet -  C. F. Schreder
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Kari und ihre Freunde sind auf der Flucht vor dem skrupellosen Skarabäusclan. Deren unbarmherziger Anführer hat sich mit dem Syndikat der Brennenden Lilie verbündet und will die Macht über ganz Magnolia Bay an sich reißen. Um ihn zu stoppen, wagen sich Kari und ihre Begleiter auf gefährliches Terrain - und suchen Hilfe bei einem unerwarteten Feind, der nicht zögert, seine Krallen auszufahren. Gleichzeitig kämpft Kari mit ihren eigenen Gefühlen. Der Nebel hat ihr eine geliebte Person genommen, ohne die ihr Herz zerbrochen zurückbleibt ... oder etwa doch nicht? //Dies ist der zweite Band der »Magnolia Bay«-Dilogie. Alle Romane der High Fantasy-Serie im Loomlight-Verlag:  - Magic so Pure and Evil - Love so Bitter and Sweet//

C. F. Schreder ist das Pseudonym von Christina Fuchs. Sie wurde 1992 in einem kleinen Tiroler Städtchen geboren, studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften, lebte ein Jahr lang in Hongkong und arbeitete anschließend als Personalmanagerin in Österreich und in den USA. Vor allem während ihrer Reisen und Auslandsaufenthalte sammelte sie Inspirationen für ihre Geschichten. Heute lebt und schreibt sie in Salzburg.

»Wir sind nicht Daishiros Huren.«


Kari

Heißer Tigeratem schlug in Karis Gesicht.

Das Tier war so nah, dass sie das Zittern seiner Schnurrhaare ebenso wie das feuchte Glänzen seiner gefletschten Zähne sehen konnte. Sein Grollen prickelte über ihre Haut, bedrohlich, tödlich. Dieses Tier könnte sie mit nur einem Biss oder Prankenhieb außer Gefecht setzen. Trotzdem zwang sie sich, aufrecht stehen zu bleiben und keine Angst zu zeigen. Kari starrte in die Augen des weißen Tigers, die von einem unwirklichen Grün waren und in denen so etwas wie Belustigung lag. Dieser Blick war ganz und gar menschlich und er verriet, dass der Tiger vor Kari gar kein Tiger war, sondern ein Gestaltwandler.

»Genug«, ertönte die starke Stimme einer Frau.

Erneut grollte der Tiger, trat dann langsam zurück und schritt zu dem Thron, um den weitere Raubkatzen saßen. In die Augen des Tigers zu starren, musste ein Test gewesen sein. Kari hoffte inständig, ihn bestanden zu haben. Sofern es Isobelya Zalaro um ihren Mut oder ihre Tapferkeit ging, hatte sie das wohl. War es hingegen darum gegangen, Karis Intelligenz zu prüfen, eher nicht …

Sie befand sich im Katzenpalast, der den Hauptsitz des Klauenclans markierte. Der Palast war ein ehemaliges Badehaus, dessen Inneres mittlerweile mit unbezahlbaren Gemälden, Goldornamenten und edelsteinbesetzten Statuen gefüllt war und dessen Pforten von Tigern und Jaguaren bewacht wurden. Noch mehr Katzen-Gestaltwandler befanden sich im Sitzungssaal – ein Thronsaal, fand Kari –, in dem Isobelya Zalaro, die Anführerin der Raubkatzen und selbst eine Löwenwandlerin, ihre Audienzen abhielt. Von der Decke baumelten obszön riesige Kronleuchter und die Fenster bestanden aus einem bunten Glasmosaik, dessen Reflexionen dem Raum etwas Magisches verliehen, als befände man sich irgendwo zwischen Realität und Traum. Der riesige Raum war mit Teppichen und Kissen ausgelegt, auf denen zahlreiche Katzenwandler fläzten, und am Kopfende des Raums stand der Thronsessel, auf dem die Anführerin der Zalaros saß.

Isobelya war eine dunkelhäutige Frau in ihren Fünfzigern, deren lange schwarze Haare in Zöpfen bis zu ihrer Taille reichten. Sie trug ein traditionelles chrysanthisches Gewand, dessen leuchtend roter Stoff mit goldener Bestickung sie wie eine Göttin aus Feuer und Wut wirken ließen. Ihr Gesichtsausdruck war überraschend gelassen. Vermutlich, weil sie weder Kari noch Fayola als Gefahr ansah.

»Ich bin überrascht, Don Nemeas Huren in meinem Palast zu begrüßen«, sagte sie und lächelte Fayola und Kari kalt an. »Noch weiß ich nicht, ob ich mich geschmeichelt oder beleidigt fühlen soll.«

»Wir sind nicht seine Huren«, zischte Kari und ballte die Hände zu Fäusten.

Ihr lagen weit schärfere Erwiderungen auf der Zunge, doch sie musste sich zusammenreißen. Dies war ihre einzige Chance, die Zalaros als Verbündete zu gewinnen.

Seit ihrer Flucht aus der Nemea-Villa waren zwei Wochen vergangen, während derer Kari sich zusammen mit Fayola, Haruo und Izumi in den Zalaro-Vierteln verschanzt hatte. Allen war klar, dass das keine langfristige Lösung sein konnte. Nun, da der Don des Skarabäusclans sich mit der Brennenden Lilie zusammengeschlossen hatte, war er mächtiger denn je. Er würde seine gierigen Finger über die Peninsula hinaus nach Magnolia Island ausstrecken, würde versuchen, die gesamte Stadt unter seine Kontrolle zu bringen, und dann … das wusste Kari nicht. Daishiros Ambitionen kannten keine Grenzen. Vermutlich würde er erst aufhören, sobald die ganze Welt sich vor ihm verneigte.

Wenn sie ihn aufhalten wollten, brauchten sie Verbündete. Und wo, wenn nicht im Klauenclan, der Daishiro schon immer ein Dorn im Auge gewesen war, könnten sie diese finden?

»Nein, viel schlimmer als das«, gurrte Isobelya Zalaro nun. »Du bist seine Tochter, was dich noch verachtenswerter, aber auch wertvoller macht. Was würde dein Ziehvater sagen, wenn ich dich scheibchenweise vor seiner Tür ablege?« Sie lächelte auf beinahe liebevolle Art.

Kari hatte sich niemals Illusionen darüber gemacht, dass diese Audienz einfach werden würde, doch nun fragte sie sich, ob ihre Idee, mit Isobelya zu sprechen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.

»Tochter ist ein interessantes Wort für das, was ich wirklich war. Sklave oder Besitz würden es ebenso treffen«, sagte sie nun. »Ihr wisst vermutlich, dass meine Familie mich an ihn verkauft hat. Genauso wie Ihr es mit Fayola getan habt.« Sie starrte Isobelya direkt in die Augen. Diese wich ihrem Blick nicht aus – natürlich nicht, man wurde nicht zur Anführerin eines der mächtigsten Clans, wenn man solch lästige Emotionen wie Reue oder Scham empfand.

Neben Kari versteifte Fayola sich vollkommen. Seit sie den Katzenpalast betreten hatten, hatte sie kaum ein Wort gesagt. Dabei hatte Kari gehofft, als ehemaliges Mitglied der Zalaros würde Fayola wissen, mit welchen Worten Isobelya sich überzeugen ließ. Offensichtlich hatte sie damit falschgelegen. Süßlicher Lycheeduft stieg in Karis Nase. Fayola hatte Angst.

»Aber all das tut nichts zur Sache. Wir sind hier, um Euch zu warnen«, sagte Kari nun.

Isobelya lachte laut auf. An ihre Katzen gewandt sagte sie: »Nemeas Huren glauben tatsächlich, sie könnten mir etwas sagen, was unsere Späher nicht schon längst berichtet haben. Ich würde lieber etwas hören, was ich noch nicht weiß. Sagt, ihr beiden, wie fühlt es sich an, vor Daishiro Nemea auf die Knie zu gehen? Ihm die Füße zu küssen – oder andere Körperteile –, sich vor ihm zu erniedrigen?«

»In Anbetracht dessen, wie nah Euer gesamter Clan seinem Ende ist, hätte ich gedacht, Ihr würdet uns wenigstens zuhören und Euch eine Meinung bilden, bevor Ihr uns beschimpft«, sagte Kari.

Die Jahre in Daishiros goldenem Käfig, gefüllt mit unzähligen Tests ihrer Loyalität, mochten schlimmer als jedes Gefängnis gewesen sein, doch immerhin hatten sie Kari gelehrt, ihren emotionalen Teil, der gerade nichts lieber wollte, als Isobelya die Augen auszukratzen, bis in den hintersten Winkel ihres Selbst zu schieben und ruhig zu bleiben.

Der Tiger, der Kari vorhin bedroht hatte, und zwei Jaguare erhoben sich und machten knurrend einen Schritt auf sie zu. Isobelya lachte jedoch auf.

»Bescheidenheit ist wohl keine der Tugenden, die euer Besitzer euch mitgegeben hat. Nun gut, erzähl deine Geschichte. Lasst uns sehen, meine Schwestern, ob sie uns unterhalten wird.«

Und Kari erzählte – während Fayola neben ihr stumm und vollkommen steif war. Sie begann mit Saika, der Magierin, die in Gestalt eines gesichtslosen Dämons in den Nemea-Vierteln Seelen geraubt hatte und die, wie sie später herausfand, im Auftrag des Dons selbst gehandelt hatte. Sie berichtete von der Brennenden Lilie, die in ganz Magnolia Bay und darüber hinaus Menschen verschwinden ließ, um deren Lebensessenz zu verkaufen, und davon, wie Daishiro den gesichtslosen Dämon dazu benutzt hatte, die Aufmerksamkeit ebendieser Organisation zu gewinnen und ein Bündnis mit ihr zu schließen. Sie schilderte den blutigen Kampf in der Walled City und schließlich ihre Flucht aus Daishiros Villa.

»Die Lilien und ihre Magier sind unglaublich mächtig, und in diesem Moment arbeiten sie mit Daishiro Nemea zusammen. Er will ganz Magnolia Bay unterwerfen, aber allen voran den Klauenclan. Isobelya, ich verspreche Euch, Daishiro und die Lilien werden zuallererst hier angreifen.«

Karis letzte Worte lösten einen Tumult unter den Katzen aus. Einige der Raubtiere hatten begonnen, unruhig auf und ab zu laufen, zwei Tiger steckten ihre Köpfe zusammen und unterhielten sich mit zischenden und knurrenden Lauten. Erst auf ein Brüllen des weißen Tigers hin hielten sie inne.

»Wenn es stimmt, was du sagst, was willst du dann von mir?«, fragte Isobelya.

»Wir müssen uns gegen Daishiro stellen, solange wir noch eine Chance haben«, antwortete Kari.

»Wir? Ihr wollt, dass wir an eurer Seite kämpfen?« Isobelya legte den Kopf schief. »Warum sollten wir das tun? Selbst wenn du die Wahrheit erzählst, was hätten wir davon, uns mit euch zusammenzuschließen? Wir sind viele, wir sind mächtig, ihr seid wenige und ihr seid schwach. Und wenn ich eure Geschichte richtig deute, dann seid ihr gerade das, was der Don am meisten möchte. Euch auszuliefern erscheint mir eine weitaus bessere Idee, als euch Schutz in meinen Vierteln zu bieten.«

Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Kari ballte die Hände zu Fäusten und bohrte ihre Fingernägel tief in die Haut. Der Schmerz lenkte sie genug ab, um Isobelya nicht anzuschreien.

»Ihr müsst euch nicht mit uns zusammenschließen«, sagte sie dann. »Solange Ihr bereit seid, Euch und Eure Leute zu verteidigen, wenn der Don angreift, war Fayolas und meine Mission erfolgreich.«

Sie warf Fayola einen Seitenblick zu, darauf hoffend, dass diese endlich ihre Stimme wiederfinden würde, doch sie blieb stumm.

»Eure Geschichte entbehrt nicht eines gewissen Ernstes«, stellte Isobelya fest,...

Erscheint lt. Verlag 26.7.2024
Reihe/Serie Magnolia Bay
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte All Age Fantasy • asiatische Fantasy • asiatische Mythologie • Bücher wie Ein Kleid aus Seide und Sternen • crescent city • Fantasy Liebesroman • Fantasy Romance • High Fantasy Bücher für Erwachsene • LoomLight • Romantasy
ISBN-10 3-522-65574-5 / 3522655745
ISBN-13 978-3-522-65574-3 / 9783522655743
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