This Time It’s Real (eBook)

Eine romantisch-witzige Lovestory im Herzen von Peking

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
384 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-30385-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

This Time It’s Real - Ann Liang
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Das Mädchen von nebenan, eine kleine Notlüge und die Fake-Lovestory zu einem Schauspielstar
Als Elizas Essay über ihre rauschende Liebesbeziehung viral geht, ist sie über Nacht sowas wie berühmt. Nur blöd, dass alles frei erfunden ist, und es den Freund, um den sie jetzt sämtliche Mädchen beneiden, überhaupt nicht gibt. Zu einem richtigen Problem wird das allerdings erst, als ein absolutes Trendmagazin ihr eine eigene Kolumne anbietet. Auf einmal scheint Elizas allergrößter Traum in Reichweite. Sofern sie es schafft, die Lüge aufrechtzuerhalten. Doch zum Glück hat Eliza die rettende Lösung: Ein Fake-Boyfriend muss her! Und dafür hat sie auch schon den perfekten Kandidaten. Caz Song, Mädchenschwarm an ihrer Schule. Model. Schauspielstar. Und aktuell verfolgt von einem kleinen Image-Problem, das eine romantische Liebesbeziehung leicht aus dem Weg räumen könnte.

Eine Fake-Beziehung der Extraklasse mit Schauplatz in Peking - für alle Fans von Jenny Han

Ann Liang machte ihren Abschluss an der University of Melbourne. Sie wurde in Peking geboren und pendelte in ihrer Jugend immer wieder zwischen China und Australien, hat aus irgendeinem Grund aber trotzdem einen amerikanischen Akzent. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit mit überambitionierten To-do-Listen, Binge-Watching von Dramen und tiefschürfenden Gesprächen mit ihrem Labradoodle darüber, wer ein braver Hund ist.

Kapitel 1


Ich will gerade in meine Schuluniform schlüpfen, als ich den  an meinem Schlafzimmer vorbeischwebenden Mann bemerke.

Nein, schweben ist nicht das richtige Wort, wird mir klar, als ich näher herangehe, den Karorock zerknittert in der Hand, während mein Puls in meinen Ohren rast. Er baumelt. Sein Körper hängt an zwei Metallseilen, die gefährlich dünn aussehen, wenn man bedenkt, dass wir uns hier im achtundzwanzigsten Stockwerk befinden und die sommerliche Brise seit Mittag besonders kräftig bläst und Staub und Blätter zu einem Minitornado aufwirbelt.

Ich schüttle den Kopf, völlig fassungslos, warum sich jemand freiwillig in eine derartige Lage bringen sollte. Was ist das – irgendein neuer Extremsport? Das Initiationsritual einer Gang?

Eine Midlife-Crisis?

Der Mann ertappt mich dabei, wie ich ihn anstarre, und winkt mir kurz fröhlich zu, als wäre er nicht nur ein fehler­haftes Drahtseil, einen gelösten Knoten oder einen besonders aggressiven Vogel davon entfernt, an der Gebäudefassade hi­nunterzustürzen. Dann, genauso beiläufig, zieht er einen nassen Lappen aus seiner Tasche und fängt an, das Glas zwischen uns zu schrubben, wobei er überall Spuren aus weißem Schaum hinterlässt.

Richtig. Natürlich.

Meine Wangen beginnen zu glühen. Ich war so lange Zeit nicht mehr in China, dass ich völlig vergessen habe, wie Hochhausfenster geputzt werden – genauso, wie ich vergessen habe, wie die U-Bahn funktioniert oder dass man kein Toilettenpapier runterspülen soll oder nur in bestimmten Geschäften feilschen kann, ohne pleite oder knickrig rüberzukommen. Hinzu kommen außerdem all die Dinge, die sich in den zwölf Jahren verändert haben, in denen meine Familie und ich in Übersee gelebt haben, Dinge, die ich gar nicht erst lernen konnte. Wie zum Beispiel, dass die Leute hier einfach kein Bargeld mehr benutzen.

Das ist kein Witz. Als ich neulich versucht habe, einer Kellnerin einen alten Hundert-Yuan-Schein zu geben, hat sie mich mit offenem Mund angestarrt, als wäre ich mit einer Zeit­maschine direkt aus dem siebzehnten Jahrhundert angereist.

»Äh, hallo? Eliza? Bist du noch da?«

Ich stolpere beinahe über die Ecke meines Betts, weil ich so hastig zu meinem Laptop stürze, der auf zwei Kartons mit der Aufschrift ELIZAS NICHT SO WICHTIGER KRAM steht – Kartons, die auszupacken ich noch keine Zeit hatte, im Gegensatz zu dem Karton mit der Aufschrift ELIZAS SUPER­WICHTIGER KRAM. Ma findet, ich könnte durchaus ein wenig spezifischer bei meiner Beschriftung sein, aber es kann niemand behaupten, ich hätte nicht mein ganz eigenes funktionierendes System.

»E-li-za?« Zoes Stimme – schmerzhaft vertraut, selbst aus dem Bildschirm – wird lauter.

»Ich bin hier, ich bin hier«, rufe ich zurück.

»Oh, gut, weil ich hier im wahrsten Sinne des Wortes gegen eine weiße Wand rede. Apropos … wirst du dein Zimmer auch irgendwann mal dekorieren, Süße? Du wohnst jetzt schon seit, was, drei Monaten da und es sieht immer noch aus wie in einem Hotel. Ich meine, wie in einem netten Hotel, sicher, aber …«

»Es ist eine bewusste künstlerische Entscheidung, okay? Du weißt schon, Minimalismus und so.«

Sie schnaubt höhnisch. Ich bin eine ziemlich gute Bullshitterin, aber Zoe hat leider ein ziemlich gutes Märchenradar. »Ach wirklich? Ist es das?«

»Vielleicht«, lüge ich und drehe den Laptop zu mir herum. Eine Hälfte des Bildschirms nehmen ein persönlicher Aufsatz für meinen Englischkurs und – zu Recherchezwecken – ungefähr eine Milliarde Tabs zum Thema »Wie schreibe ich eine Kussszene?« ein. Die andere Hälfte erfüllt das wunderschöne, grinsende Gesicht meiner besten Freundin.

Zoe Sato-Meyer sitzt in ihrer Küche, ihre Lieblings-Tweedjacke über ihren schmalen Schultern hängend, die dunklen Wellen zu einem hohen Pferdeschwanz geglättet und dank der Lampen über ihr von einem Heiligenschein umgeben, wie ein sehr stylisher siebzehnjähriger Engel. Die rabenschwarzen Fenster hinter ihr und die Schüssel mit Instantnudeln auf der Küchentheke – ihre Vorstellung eines kleinen Snacks vor dem Schlafengehen – sind der einzige Hinweis darauf, dass sie zu irgendeiner unchristlichen Uhrzeit mitten in der Nacht in L. A. mit mir plaudert.

»O mein Gott.« Ihr Blick fällt auf mein abgetragenes gepunktetes Sweatshirt, als ich meine Laptopkamera justiere. »Ich kann nicht glauben, dass du dieses Ding immer noch hast. Hast du das nicht schon in der achten Klasse getragen oder so?«

»Was denn? Es ist bequem«, verteidige ich mich, was im Prinzip der Wahrheit entspricht. Aber ich schätze, es entspricht ebenso der Wahrheit, dass dieses hässliche, ausgefranste Sweatshirt eine der wenigen Konstanten durch sechs verschiedene Länder und zwölf verschiedene Schulen war.

»Okay, okay.« Zoe hebt pseudokapitulierend beide Hände. »Mach du ruhig dein Ding. Aber, ähm, trotzdem: Solltest du dich nicht langsam umziehen? Es sei denn, du hast vor, das zum Elternsprechtag zu tragen …«

Mein Blick fällt wieder auf den Rock in meiner Hand, auf das noch immer fremd wirkende Wappen der WESTBRIDGE INTERNATIONAL SCHOOL OF BEIJING, das in das steife, kunststoffartige Material eingestickt ist. Ein Knoten bildet sich in meinem Magen. »Ja, nein«, murmle ich. »Ich sollte mich definitiv umziehen.«

Der Fensterputzer ist immer noch da, deshalb ziehe ich die Vorhänge zu, aber erst, nachdem ich einen flüchtigen Blick auf den weitläufigen Apartmentkomplex unter uns geworfen habe. Für einen Ort namens Bluelake bieten die akkuraten Gebäudereihen und gepflegten Gärten ziemlich wenig Blaues, dafür aber jede Menge Grün: den künstlich angelegten See im Herzen der Anlage mit seinen benachbarten Lotusteichen, die riesigen Minigolf- und Tennisplätze in Parkplatznähe, das saftige, die Kieswege säumende Gras und natürlich die Gingkos. Als wir eingezogen sind, erinnerte mich die ganze Gegend an ein schickes Ferienresort, was irgendwie passt. Schließlich werden wir hier nicht länger bleiben als ein Jahr.

Während ich in meine Uniform schlüpfe, schnipst Zoe mit den Fingern und sagt: »Warte, so leicht kommst du mir nicht davon. Erklär mir noch mal, warum du einen Aufsatz über deinen nicht existierenden Freund schreibst?«

»Ich schreibe ihn nicht. Ich hab ihn schon geschrieben«, korrigiere ich sie und ziehe mir die Bluse über den Kopf. »Ich hab ihn bereits abgegeben. Und es war auch nicht so, dass ich eine Geschichte über mein Liebesleben erfinden wollte, ich wusste nur nicht, was ich sonst schreiben sollte …« Ich verstumme kurz, um eine Strähne meines langen, tintenschwarzen Haars aus einem der Blusenknöpfe zu befreien. »Das Ding ist heute Abend fällig und zählt zu unserer Gesamtnote, also … du weißt schon. Ich musste ein bisschen kreativ werden.«

Zoe schnaubt schon wieder, diesmal so laut, dass ihr Mikrofon rauscht. »Dir ist schon klar, dass du persönliche Aufsätze nicht erfinden solltest, oder?«

»Nein!«, erwidere ich trocken. »Persönliche Aufsätze sollten persönlich sein? Das ist mir total neu. Ich bin geschockt. Mein ganzes Leben ist eine Lüge.«

Die Wahrheit ist, ich habe mich entschieden, meinen ernsthaften Sachaufsatz in etwas zu verwandeln, das man im Prinzip als Viertausend-Wörter-Romanze bezeichnen könnte, eben weil er so persönlich sein soll. Das Thema an sich ist schon schlimm genug, inspiriert von diesem schmalzigen Buch, das wir in der ersten Schulwoche gelesen haben: In Als die Nachtigallen wieder sangen heißt es, Lucy und Taylor hätten ihre eigene »Geheimsprache«, die niemand sonst kennt. Mit wem teilst du eine Geheimsprache? Wie hat sie sich entwickelt? Was bedeutet dir diese Person?

Trotzdem hätte ich mir natürlich auch sagen können: »Augen zu und durch«, und eine nur ganz leicht ausgeschmückte Abhandlung über meine Eltern, meine kleine Schwester oder Zoe schreiben können … nur, dass wir unsere fertigen Essays als Teil des Westbridge-School-Blogs posten müssen. Sprich: auf einer sehr öffentlichen Plattform, auf der alle aus meiner Klasse – die mich nur als »die Neue« oder »die, die neulich aus den Staaten hergezogen ist« kennen – ihn lesen und kommentieren können.

Und auf gar keinen Fall teile ich irgendwelche Details über meine engsten persönlichen Beziehungen mit irgendwem. Selbst die erfundenen Details sind peinlich genug: Zum Beispiel, dass ich angeblich die Linien auf der Handfläche meines fiktiven Freunds mit einem Finger nachgefahren, ihm im Dunkeln Geheimnisse zugeflüstert und ihm erklärt habe, er würde die Welt für mich bedeuten, sich wie Zuhause an­fühlen.

»… noch nicht mal im Entferntesten Sorgen, die anderen in deiner Schule könnten, ich weiß auch nicht, es lesen und neugierig auf deinen Freund werden?«, fragt Zoe.

»Ich hab alles im Griff«, versichere ich ihr, während ich die Vorhänge wieder öffne. Sofort flutet Licht den Raum, erhellt die winzigen Staubpartikel, die vor meinem nun wieder leeren Fenster vorbeischweben. »Ich habe keinen Namen erwähnt, deshalb kann auch niemand versuchen, ihn zu stalken. Außerdem hab ich behauptet, ich wäre diesem fiktiven Kerl vor drei Monaten begegnet, als ich mit meiner Familie auf Wohnungssuche war,...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Übersetzer Doris Attwood
Sprache deutsch
Original-Titel This time it's real
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 14 • Asien • Beijing • Celebrity • China • Cosy Romance • Crazy Rich Asians • Diversity • eBooks • Erste Liebe • Fake Beziehung • fake dating • fake relationship • Familie • Freundschaft • Highschool Romance • if you could see the sun • Jenny Han • Jugendbuch • Jugendbücher • let’s wait awhile romance • Liebe • Neuerscheinung • Own Voice • Peking • poc • Slow Burn • soft girl • Teenager Mädchen Bücher • this time it's real deutsch • To all the boys I've loved before • wholesome romance • Winter • xo, kitty • Young Adult • Young Adult Romance
ISBN-10 3-641-30385-0 / 3641303850
ISBN-13 978-3-641-30385-3 / 9783641303853
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