Bruno und sein Bär -  Christine Polacek-Eisner

Bruno und sein Bär (eBook)

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2020 | 1. Auflage
308 Seiten
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99110-076-8 (ISBN)
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BRUNO UND SEIN BÄR durchschreiten den Regenbogen und gelangen in zauberhafte Traumwelten. Sie begegnen Drachen, Riesen, Zwergen, Kräuterhexen, Wichteln, sprechenden Tieren und erleben spannende Abenteuer. Plötzlich verblassen die Farben des Regenbogens. Können Bruno und sein Bär nie wieder in ein Traumland fliegen? Oder gibt es fu?r den Regenbogen Rettung in letzter Sekunde? DIESES BUCH IST NICHT NUR FÜR KINDER GEDACHT, SONDERN AUCH FÜR ERWACHSENE, DIE SICH AN MÄRCHEN ERFREUEN UND TRÄUMEN WOLLEN.

Christine Polacek-Eisner, Jahrgang 1953, absolvierte nach der Matura die Ausbildung zur Lehrerin und Theaterpädagogin. Leitung des Schultheaters in Niederösterreich bis 2003 und Referentin der Pädagogischen Hochschule in den Fächern Theater- und Spielpädagogik. Autorin von mehr als 50 Theaterstücken für Kinder und Jugendliche und den Büchern "Löwenzahn - der Lehrer als Entertainer?" und "Bruno und sein Bär". Derzeit leitet Christine Polacek-Eisner die Theaterwerkstätten für Kinder und Jugendliche im Theater an der Mauer (TAM) in Waidhofen /Thaya

3. Das Zwergenland A und das Zwergenland E

Mit dem Kinderwagen geführt zu werden, ist etwas sehr Schönes und Angenehmes. Es ist interessant, Neues zu erleben.

Mein Freund, der Bär, begleitet mich. Durch das viele Schauen, was es denn so Spannendes gibt, ermüde ich rasch, und der Bär muss mich nicht extra auffordern, mit ihm auf eine Traumreise zu gehen.

„Na, wenn du so gerne etwas Neues erlebst, dann komm mit mir auf eine Traumreise!“, höre ich die Stimme des Bären.

„Wohin soll es denn gehen?“, frage ich.

„Diesmal reisen wir ins Zwergenland A und ins Zwergenland E“, bekomme ich prompt als Antwort.

Bruno und der Bär durchschreiten den Regenbogen und erfreuen sich wieder an seinen leuchtenden Farben.

Sie wollen zuerst das Zwergenland A besuchen, anschließend das Zwergenland E.

Es ist mühsam, von einem Land in das andere zu kommen, denn eine hohe Mauer wurde als Trennlinie gezogen.

Im Land A leben die Zwerge in großem Wohlstand, denn eine Quelle versorgt alle Bewohner reichlich mit Wasser. Mit Hilfe des Wassers wird Strom produziert, der Maschinen antreibt. Stoffe werden erzeugt, Autos gebaut, Häuser errichtet, Firmen gegründet.

Jeder Zwerg hat sich ein großes Maß an Reichtum erworben. Da man diesen nicht verlieren will, wird fleißig gearbeitet. Wenn ein Zwerg jedoch alt geworden ist, hat niemand Zeit, ihn zu pflegen, Geschichten vorzulesen und gemeinsam den Sonnenuntergang zu betrachten.

Im Land E gibt es diese Quelle nicht. Dort müssen die Zwerge das Regenwasser sammeln.

Die Felder sind nicht besonders fruchtbar, die Ernte ist gering. Trotzdem sind die Zwerge guten Mutes und versuchen, mit dem Wenigen, das sie haben, gut zu leben.

Wenn eine Zwergenjacke kaputt geworden ist, wird der Reißverschluss herausgetrennt, um ihn wieder zu verwenden. Mit dem Obst und Gemüse, das die Zwerge in ihren Gärten anbauen, kochen sie leckere Speisen, die sie mit ihren Kräutern würzen. Küchengeschirr wird nicht nach einigen Jahren, weil es nicht mehr modern ist, in eine Ecke gestellt, um neues zu kaufen, sondern verwendet, bis es nicht mehr zu gebrauchen ist.

Irgendwie findet es der Bär sogar im Zwergenland E gemütlicher, weil nicht jeder in Hast und Eile seine Arbeit verrichtet, sondern sich auch Zeit für ein gutes Gespräch nimmt.

„Du Bruno“, sagt der Bär, „heute ist alles anders als sonst, sehr anders sogar.“

Als sich Bruno und der Bär den beiden Ländern nähern, erkennen sie, dass die Mauer verschwunden ist. Nur Ziegelsteine liegen noch am Boden, die von Arbeitern weggeräumt werden. Unfassbar! Die beiden Zwergenstaaten sind nicht mehr voneinander getrennt.

Bruno und sein Freund, der Bär, lassen sich auf einer Zwergenwiese im Land A nieder. Niemand nimmt die beiden zur Kenntnis. Alle stecken die Köpfe zusammen und tuscheln.

Plötzlich hört Bruno die Stimme eines Zwerges, der sich durch seine bunte Zipfelmütze von den anderen unterscheidet. Er scheint der Oberzwerg zu sein.

„Liebe Zwerginnen und Zwerge! Die Regierung hat beschlossen, dass die beiden Länder nicht mehr getrennt sein dürfen. Heute noch wird das Zwergenland E an unser Wassersystem angeschlossen, ob wir wollen oder nicht. Außerdem habe ich gehört, dass einige Dorfbewohner aus E zu uns kommen werden“, sagt der Redner laut und bekommt einen roten Kopf.

Ein Raunen geht durch das Publikum: „Nein, wir wollen keine Fremden in unserem Land. Wahrscheinlich stehlen sie. Und verstehen tut man sie auch nicht. Sie reden so einen dummen Kauderwelsch zusammen“, hört man aus dem Zwergenpublikum.

Der Redner mit dem roten Kopf wird noch lauter: „Wir müssen jetzt zusammenhalten. Wenn Menschen aus dem Land E zu uns kommen, sind wir sehr böse zu ihnen, damit sie sofort wieder heimgehen.“

„Bravo! So machen wir es! Wir vom Zwergenland A halten zusammen! Wir lassen niemanden vom Land E zu uns. Wäre ja noch schöner, wenn wir das Brot mit ihnen teilen würden!“, sind sich die Zwerge einig.

Bruno und der Bär haben genug gehört.

Nun besuchen sie wie immer einen alten Zwerg, der sehr einsam ist. Den ganzen Tag sitzt er zu Hause, seine einzige Unterhaltung ist der Fernsehapparat.

„So wie mir geht es vielen alten Zwergen. Niemand kümmert sich um uns. Wir würden so gerne an die frische Luft, doch da bräuchten wir jemanden, der uns begleitet. Die Sonne sehen wir nur von unserem Fenster aus!“, sagt der Alte.

Bruno liest dem Mann eine Geschichte vor, verabschiedet sich und besucht mit dem Bären das Land E.

Auch hier findet eine Versammlung der Zwerge statt, auch hier gibt es Reden.

„Wir wullan ins Nechberdurf.“ Diesen Satz hören Bruno und der Bär immer wieder. Bruno, klug wie er nun einmal ist, versteht sofort die Sprache der Zwerge im Land E. Der Bär hat da so seine Probleme.

Bruno sagt: „Die Zwerge aus dem Land E vertauschen a und e; ebenso o und u;

i lassen sie so, wie es ist. Der Satz heißt daher – wir wollen ins Nachbardorf.“

„Danke, lieber Bruno, jetzt habe ich es verstanden!“, freut sich der Bär.

Bruno fordert seinen Freund auf: „Vergiss nicht, was ich erklärt habe!“

Jetzt ist der Bär gekränkt, sehr gekränkt sogar. „Ich bin ja nicht dumm!“, meint er und murmelt vor sich hin: „Hurra, sie vertauschen e und a! Ach, bin ich froh, sie vertauschen u und o! Nur das i vertauschen sie nie!“

„Du hast dir ja eine super Merkhilfe ausgedacht!“, lacht nun Bruno anerkennend, und der Bär ist nicht mehr gekränkt.

Bruno erfährt, dass alle Bewohner aus E über den Wasseranschluss mit dem Land A erfreut sind.

„Jatzt, wu as kaina Granza gibt, wullan wir ins Nechberdurf!“, sagen sie und Bruno übersetzt zur Sicherheit den Satz seinem Freund, dem Bären. „Jetzt, wo es keine Grenze gibt, wollen wir ins Nachbardorf.“

Und Bruno hat schon eine Idee.

„Ihr müsst a und e wieder zurücktauschen, o und u ebenfalls.“, meint er.

„Werom sullan wir des ton?“, fragen die Bewohner des Dorfes E und meinen: „Warum sollen wir das tun?“

„Warum sollen sie das tun?“, fragt nun auch der Bär, „Jetzt, nachdem ich so eine supertolle Lernhilfe erfunden habe.“

Bruno bittet den Bären, ihn reden zu lassen und wendet sich wieder den Bewohnern vom Land E zu.

„Wenn ihr ins Zwergenland A wollt, tut ihr euch leichter, wenn alle eine gemeinsame Sprache haben“, meint er, „der Bär und ich werden mit euch üben.“

„Warum ich?“, schnieft der Bär.

„Jetzt kannst du deine supertolle Lernhilfe anwenden!“, lacht Bruno.

„Kannst du mir einen Rotstift besorgen, um Fehler auszubessern?“, fragt er seinen Freund.

„Du weißt, dass ich dir auf deinen Traumreisen alles besorgen kann, was du willst“, antwortet der Bär.

„Verlass dich auf den Bären, glaube mir!

Was immer du auch willst, das bringt er dir!“

Die Zwerge schreiben, lesen und sprechen mit den zurück getauschten Buchstaben. Die beiden Lehrer, Bruno und der Bär, können mit ihren Schülern wirklich zufrieden sein.

„Die alten Zwerge im Land A sind einsam, sie bräuchten jemanden, der sich um sie kümmert“, meint Bruno.

„Das können wir machen!“, rufen sogleich einige Zwerge.

Am nächsten Tag stellen sich die Bewohner des Landes E den alten Zwergen im Land A vor.

„Wenn ihr wollt, können wir euch im Alltag helfen und auch sonst Zeit mit euch verbringen“, sagen sie.

Die alten Zwerge aus dem Land A sind für das Angebot sehr dankbar.

Sie sind begeistert, dass ihnen jemand Geschichten vorliest, mit ihnen spazieren geht und sich den Sonnenuntergang anschaut. Es wird gemeinsam gelacht, getrunken und gegessen.

Nach einiger Zeit kommen die alten Zwerge wieder zu Kräften und sind glücklich. Ihre Zwergentöchter und Zwergensöhne freuen sich sehr, dass es den Eltern, Großeltern und Urgroßeltern gut geht. Sie teilen gerne ihre Speisen mit den Nachbarzwergen.

Außerdem helfen die Zwerge aus dem Land A den Zwergen aus dem Land E, das Wasser gut zu nutzen und Strom zu gewinnen.

Die Zwergenkinder aus beiden Ländern spielen gerne miteinander. Sie besuchen einander gegenseitig, lernen jeweils die Sprache des anderen Landes und freuen sich, dass sie neue Freunde haben.

Ein Theatersaal wird für beide Länder gebaut, und nach den Aufführungen sitzen alle Zwerge gemütlich beisammen und niemand fragt nach der Herkunft des Anderen.

Der Oberzwerg ist ebenfalls sehr zufrieden, hat er doch aus dem anderen Land...

Erscheint lt. Verlag 14.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-99110-076-2 / 3991100762
ISBN-13 978-3-99110-076-8 / 9783991100768
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