Tristan Treuherz - Ein Ritter, ein Schatz und ein Abenteuer mit Isolde (eBook)

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2018 | 1. Auflage
304 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92245-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tristan Treuherz - Ein Ritter, ein Schatz und ein Abenteuer mit Isolde -  Henriette Wich,  Christian Dreller
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Ein Ritter ohne Furcht und Tadel, ein großes Abenteuer zwischen den Zeiten! Tristan stammt aus dem Mittelalter. Aber wegen eines Fehlers spukt der Knappe seit 777 Jahren als Geist auf Burg Adlerstein. In dieser Burg - inzwischen eine Ruine - testet der Erfinder Professor Neufeld ein Teleportier-Gerät. Der Versuch schlägt fehl, stattdessen landet Tristan in der modernen Welt, als Mensch aus Fleisch und Blut! Zum Glück hat der Professor eine Tochter namens Isolde, die sich des kühnen Knappen annimmt. So beginnt eine tolle Freundschaft und ein großes Abenteuer - samt Zeitreisen, Schatzsuche und Bösewicht!

Henriette Wich wurde 1970 in Landshut geboren und war schon als Kind eine Leseratte. Nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie in Regensburg arbeitete sie sechs Jahre als Lektorin in einem Kinderbuchverlag. Seit Sommer 2000 ist Henriette Wich freie Autorin für Kinder und Jugendliche. Sie lebt mit ihrer Familie in Regensburg.

Henriette Wich wurde 1970 in Landshut geboren und war schon als Kind eine Leseratte. Nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie in Regensburg arbeitete sie sechs Jahre als Lektorin in einem Kinderbuchverlag. Seit Sommer 2000 ist Henriette Wich freie Autorin für Kinder und Jugendliche. Sie lebt mit ihrer Familie in Regensburg. Christian Dreller wurde 1963 in Neumünster geboren. Nach dem Studium der Slawistik arbeitete er in Kinder- und Comicbuchverlagen. Seit 2005 ist er als Autor und Übersetzer im Kinder- und Jugendbuch tätig und freut sich darüber, dass er sich ganz dem widmen kann, was ihn schon als Kind am meisten faszinierte: der bunten und vielfältigen Fantasiewelt von Geschichten.

Tristan Treuherz blieb wie erstarrt stehen. Ein tosender Donner rollte über Burg Adlerstein hinweg. Doch das war es nicht, was ihn aufgeschreckt hatte. Angestrengt starrte er in die Finsternis – die Hand am Schwertgriff, die Muskeln zum Zerreißen gespannt.

War das eben ein leises Klirren gewesen? Von jemandem, der sich im Kettenhemd bewegte? Dort draußen auf der Wehrmauer, hinter der Turmöffnung, auf die er gerade zuschlich?

Er wartete, bis der Donner verhallt war, und lauschte angestrengt. Doch er hörte nur den Regen, der auf das verwitterte Mauerwerk prasselte. Und die Schritte seiner Verfolger, noch ziemlich weit unten im Turm. Aber sie kamen schnell näher.

Tristan nickte zufrieden. Die Sache lief wie am Schnürchen. Nach 777 Jahren hatte er endlich eine echte Chance, während der Vollmondnacht alle drei seiner Gegner zu besiegen. Mit ein bisschen Glück war der albtraumhafte Spuk ab heute auf immer vorbei.

Er riss sich aus seinen Gedanken, denn jetzt konnte er den keuchenden Atem seiner Verfolger schon deutlicher hören. Er musste weiter, den Köder für die verschiedenen Fallen spielen, die er zu Beginn der Geisterstunde vorbereitet hatte.

Entschlossen schritt er auf die Turmöffnung zu. Doch als ein Blitz den Nachthimmel zerriss, blieb Tristan wie angewurzelt stehen. Für einen Moment war draußen auf der moosüberwachsenen Wehrmauer eine Schattengestalt im grellen Licht zu erkennen. Und die Umrisse einer zum Schlag erhobenen Streitaxt.

Dreifach verflixte Krötenkacke, stieß Tristan einen stummen Fluch aus. Hinter der nächsten Ecke lauerte einer seiner drei Gegner: Hartmann von Schwarzthal. Spitzname: Knochenspalter. Markenzeichen: besagte Streitaxt. Tristan konnte nicht mehr zählen, wie oft er in den letzten 777 Jahren schon üble Bekanntschaft mit dem Ding gemacht hatte.

Was zum Henker suchte der Knochenspalter auf einmal hier? Bis eben war Tristan davon ausgegangen, dass er Hartmann erfolgreich in den Kellergewölben abgehängt hatte.

Na, primos, dachte Tristan. Jetzt saß er selbst in der Falle. Vor ihm der Knochenspalter und hinter ihm die anderen zwei: Orok aus den Steppenlanden und Tristans Erzfeind Knut Drexel, ehemals sein Mitschüler in der Ritterschule. Der Erste zu Lebzeiten ein gefürchteter Schwertkämpfer übelster Sorte, der Zweite so abgrundtief hinterhältig, dass es auch nach Jahrhunderten einfach nicht zu fassen war.

Den Geräuschen nach zu schließen waren sie nur noch drei Treppenwindungen hinter ihm. Er musste handeln. Und zwar schnell, sonst würden sie ihn in Stücke hacken. Und dann ging in der nächsten Vollmondnacht wieder alles von vorne los.

Eine verschwommene Idee blitzte in Tristans Kopf auf. Nicht gerade ein Plan, aber besser als gar nichts. Leise zog er sein Schwert aus der Scheide. Zählte stumm bis drei. Nahm Anlauf – und warf sich mit einem Hechtsprung durch die Turmöffnung nach draußen.

In elegantem Bogen pfiff Knochenspalters Streitaxt durch die Luft. Aber seine Waffe traf ins Leere. Denn offensichtlich hatte Hartmann nicht damit gerechnet, dass sein Gegner in Schienbeinhöhe an ihm vorbeischießen würde. Genauso wenig wie Tristan damit gerechnet hatte, dass er auf dem patschnassen, moosigen Untergrund so vertrackt viel Schwung bekam. Statt wie gehofft eine halbe Schwertlänge vor Knochenspalters Plattfüßen zu stoppen und ihn mittels einer blitzschnellen Kombination aus Körperdrehung und Schwerthieb in die Knie zu zwingen, sauste er geradeaus weiter – mit dem Kopf voran auf einen Haufen Steinquader zu, die von einer eingestürzten Mauerzinne stammten.

Gleich darauf explodierte trotz Streithelm ein Feuerwerk in Tristans Schädel. Eine Sekunde lang sah er nichts als Sterne.

Stöhnend wälzte Tristan sich herum. Das war’s jetzt, dachte er. Gleich würde Knochenspalters Axt auf ihn niederkrachen. Gleich war es aus und vorbei … wieder einmal.

Aber die Axt kam nicht.

Verwirrt blinzelte Tristan in den grellen Gewitterhimmel. Hartmann von Schwarzthal stand am Rand der Wehrmauer und ruderte wie wild mit Armen und Streitaxt. Der Schwung seiner Waffe hatte ihn auf dem rutschigen Untergrund offenbar aus dem Gleichgewicht gebracht. Fast hatte er sich wieder gefangen, als plötzlich der verwitterte Steinboden unter ihm wegbrach. Begleitet von einem mächtigen Donnerschlag stürzte der Knochenspalter in den Abgrund. Tristan beobachtete noch, wie sein Körper durchsichtig wurde und sich dann in Rauch auflöste.

Für Hartmann war die Geisterstunde vorbei. Zumindest bis zur nächsten Vollmondnacht.

Ächzend rappelte Tristan sich hoch und griff nach seinem Schwert. Keinen Augenblick zu früh. Denn jetzt tauchten seine zwei Verfolger in der Turmöffnung auf.

Tristan wirbelte herum, sprang über den Quaderhaufen und rannte davon, so schnell es auf dem schlüpfrigen Untergrund ging.

»Hat Tristilein mal wieder die Hosen voll?«, höhnte Knut Drexel hinter ihm.

»Abwarten, wer gleich die Hosen voll hat«, murmelte Tristan nur und steuerte auf das andere Ende der Wehrmauer zu, wo eine dunkle Öffnung in den Nordturm führte. Oder in das, was vom Nordturm noch übrig war. Drinnen steckte er das Schwert in die Scheide und wandte sich nach links. Hastete exakt drei Treppenstufen nach unten. Zerrte sich die nassen Lederschuhe von den Füßen. Klemmte sie unterm Schwertgurt fest. Flitzte zur Öffnung zurück. Und lugte vorsichtig um die Ecke. Als der nächste Blitz den Himmel zerriss, sah er, dass seine Verfolger noch ein gutes Stück entfernt waren.

Tristan grinste. Primos Primissimus!

Er wartete, bis für einen Moment alles wieder in Dunkelheit getaucht war, sprang an der Öffnung vorbei und flitzte die gegenüberliegende Treppe hoch – jedoch nur eine halbe Windung. Denn dahinter hörten die Stufen jäh auf und machten der abgrundtiefen Höllenschlucht Platz.

Tristan presste den Bauch gegen die Reste der Mauer und krallte sich mit den Fingern in irgendwelche Ritzen. So stand er auf der letzten Treppenstufe. Hoffentlich bröckelte der verwitterte Stein nicht unter ihm weg wie beim Knochenspalter … Mit angehaltenem Atem lauschte er in Richtung Öffnung.

»Wo ist Tristilein hin?«, hörte er gleich darauf Knuts Stimme. Seine Verfolger waren also da!

»Fußspuren … Er … nach unten.« Oroks Antwort wurde vom Gewitterdonner so gut wie verschluckt.

»Du zuerst!« Das war wieder Knut. Klar, der Feigling schickte Orok vor. Genau wie geplant!

Tristan schob seinen Oberkörper ein wenig zur Seite und lugte nach unten. Dort standen die zwei mit gezogenen Schwertern und starrten auf die feuchten Fußspuren, die Tristan auf der Treppe hinterlassen hatte.

Ungeduldig stieß Knut Orok an. Gehorsam setzte der sich in Bewegung. Die Stufen hinunter. Dem Zauberleim entgegen.

Tristan zählte im Kopf die Schritte mit. Eins … zwei … drei … VIER!

»AAAHHH!«, hallte Oroks gellender Schrei durch die Turmruine. Gefolgt von wildem Gepolter und dem metallenen Geschepper, das sein Brustpanzer beim Sturz erzeugte. Dann Stille … Totenstille.

In Gedanken sah Tristan vor sich, wie auch Orok sich in Rauch auflöste. Dazu verdammt, bis zur nächsten Vollmondnacht als körperloser Geist durch die Ruinen von Burg Adlerstein zu streifen.

Die Sache mit dem Zauberleim war geglückt! Tristan hatte das klebrige Zeug auf der vierten Stufe verteilt, und wie erhofft war Orok mit einem Fuß daran hängen geblieben, gestolpert und dann kopfüber die steile Treppe hinuntergestürzt – seinem diesmaligen Ende entgegen.

Tristan hatte den seltsamen, knallroten Metallschlauch mit Zauberleim vor ein paar Vollmondnächten im Burghof gefunden. Der Schlauch war mit Buchstaben versehen. Mit merkwürdigen Buchstaben, die nur entfernt denen ähnelten, die er aus der Ritterschule kannte:

MOKLEIM.

Was das hieß, wusste er nicht. Was der Zauberleim konnte, allerdings schon. Kaum hatte er nämlich etwas davon zwischen Daumen und Fingern verrieben, bekam er die Hand ums Verrecken nicht mehr auseinander. Leider war es ausgerechnet seine Schwerthand gewesen, wodurch jene Vollmondnacht für Tristan ein schmerzhaftes und jähes Ende gefunden hatte.

Aber egal. Was zählte, war, dass der Zauberleim heute seinen Zweck erfüllt hatte. Genauso wie hoffentlich gleich die magische Schnur – zart wie Engelhaar, durchsichtig wie Eis, aber unglaublich fest –, die er ebenfalls vor Kurzem gefunden hatte.

Denn noch war die Vollmondnacht nicht vorbei.

Rasch schlüpfte Tristan wieder in seine Schuhe, zückte sein Schwert und sprang mit einem Satz die Stufen hinunter. »Hallo, Verräter!«

Knut reagierte blitzschnell. In einer fließenden Bewegung wirbelte er herum und ließ sein Schwert auf Tristan herabsausen. Gerade noch rechtzeitig blockte Tristan mit seiner Klinge den Hieb ab, bevor dieser ihm – Helm hin oder her – den Schädel gespalten hätte. Eins musste Tristan zugeben: Im Gegensatz zu früher war Knut mittlerweile ziemlich auf Zack. Aber 777 Jahre harte Kämpfe hatten auch Tristan geschickter und stärker gemacht. Letzten Endes war er immer noch der bessere Schwertkämpfer. Genau wie damals in der Ritterschule.

»Gib auf, Knut«, knurrte Tristan, während sie ihre Klingen gegeneinanderpressten. »Wir müssen uns nicht dauernd wehtun.«

»Nur damit Herzogs Liebling, der ach so edle Treuherz, vom Fluch erlöst ist?«, keuchte Knut und starrte Tristan wütend an. »Von wegen. So leicht kommst …« Mitten im Satz brach er...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2018
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Schlagworte Abenteuer Buch • Armee • Burg • Duell • Fledermaus • Fotografie • Freundschaft • Geheime Schriften • Geheimgänge • Geist • Höhlen • Kampf • Knappe • Mittelalter • Mittelalterwelt • peinlich • Ritter • Rüstung • Schatz • Schatzkarte • Schlauheit • Schwertkampf • Spuk • Tristan und Isolde • verrückter Wissenschaftler • Vollmond • Wurmloch • Zeitreise
ISBN-10 3-646-92245-1 / 3646922451
ISBN-13 978-3-646-92245-5 / 9783646922455
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