Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los (eBook)

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2017 | 1. Auflage
336 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92885-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los -  Maz Evans
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Krawumms! Bruchlandung im Kuhstall - so hatte Virgo sich ihre Mission auf der Erde nicht vorgestellt. Auch bei Elliot läuft es nicht gerade optimal: Seine Mum ist krank, das Geld ist knapp und sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen. Da hat er Besseres zu tun, als sich um ein durchgeknalltes Sternbild-Mädchen zu kümmern. Doch dann befreien Elliot und Virgo aus Versehen den Todesdämon Thanatos. Jetzt müssen sie bei der Weltrettung gemeinsame Sache machen. Zum Glück bekommen sie göttliche Unterstützung. Nur sind Zeus, Hermes, Aphrodite und Athene zwar unsterblich, aber nicht immer sooooooooooo hilfreich.   Alle Bände der sagenhaft komischen Chaos-Götter-Serie: Die Götter sind los (Band 1) Götter allein zu Haus (Band 2) Götter an Bord (Band 3) Götter mit Schuss (Band 4)

Maz Evans begann ihre Karriere als Journalistin, schrieb Filmkritiken und fürs Feuilleton. Als Dozentin für Kreatives Schreiben entwickelte sie das Projekt Story Stew, das Kindern auf ungewöhnliche Weise die Freude am Schreiben vermittelt. Vor allem in Grundschulen und auf Literaturfestivals stößt Story Stew auf große Begeisterung. Maz lebt mit ihren Kindern in Bournemouth.

Maz Evans begann ihre Karriere als Journalistin, schrieb Filmkritiken und fürs Feuilleton. Als Dozentin für Kreatives Schreiben entwickelte sie das Projekt Story Stew, das Kindern auf ungewöhnliche Weise die Freude am Schreiben vermittelt. Vor allem in Grundschulen und auf Literaturfestivals stößt Story Stew auf große Begeisterung. Maz lebt mit ihren Kindern in Bournemouth. Ilse Rothfuss hat Romanistik und Anglistik studiert und in verschiedenen Verlagen gearbeitet, bevor sie sich als Übersetzerin selbstständig gemacht hat. Sie lebt in München.

Es begann an einem Freitag, wie viele seltsame Dinge im Leben. Aber dieser spezielle Freitag übertraf alles, obwohl er ganz normal anfing. Elliot Hooper stand um 7:30 Uhr auf und machte seiner Mum um 8:15 Frühstück, so wie immer. Dann ging er um 8:55 in die Schule, ebenfalls wie immer, und stand um 9:30 im Büro des Schulleiters – das war allerdings etwas später als sonst.

»Oh, Elliot«, seufzte der Direktor der Brysmore Grammar School. Er hieß Graham Sopweed und war genauso schwammig wie sein Name. »Was machen wir nur mit dir?«

Elliot kratzte sich an seinem blonden Wuschelkopf. »Sie könnten mich die restlichen Klassen überspringen lassen und direkt zum Herrscher des Weltalls machen« konnte er nicht gut sagen, also hielt er den Mund.

»Du bist in letzter Zeit so … abwesend«, fuhr Mr Sopweed fort, um das Schweigen zu brechen. »Ist alles in Ordnung? Oder stimmt etwas in der Schule nicht? Oder vielleicht zu Hause?«

Elliot wich dem besorgten Blick des Direktors aus. Die Schule war … na ja, wie immer. Langweilig, nervtötend, sinnlos. In dieser Hinsicht gab es nichts Neues. Aber zu Hause? Das war eine andere Geschichte …

»Mir geht’s gut«, sagte er nach einer langen Pause. »Danke, Sir.«

»Ähm, was ich dir noch sagen wollte, Elliot.« Mr Sopweed seufzte erneut und strich sich nervös die fransigen grauen Haare aus der Stirn. »Nenn mich Graham. Wozu haben unsere Mütter uns so schöne Vornamen gegeben, wenn wir sie nicht benutzen?«

Die Schüler hatten weitaus kreativere Namen für ihn als der, den ihm seine Mutter gegeben hatte. »Nenn mich Graham« war noch der höflichste.

Draußen schrie jemand und der nervöse Direktor sprang fast an die Decke vor Schreck. Manchmal tat er Elliot beinah leid. In der Schule kursierten verschiedene Theorien, warum er so ein Nervenbündel war, und nicht alle kamen von Elliot. Weil seine Frau ihn verlassen hatte, behaupteten die einen, weil sie ihn nicht verlassen hatte, die anderen. Und Elliots Lieblingstheorie: Nenn-mich-Graham war in Wahrheit ein entflohener Serienkiller. Elliot stellte sich vor, wie die Polizei in Crimewatch einen Aufruf an die Bevölkerung richtete: Leider befindet sich Graham Sopweed, der berüchtigte Strickwesten-Killer, noch immer auf freiem Fuß. Der Mann ist gefährlich. Bitte wenden Sie sich sofort an Ihre nächste Polizeidienststelle, falls Graham Sopweed eine Person in Ihrer Umgebung zu Tode gelangweilt haben sollte …

»Die … die Sache ist nämlich die, Elliot, dass jeder hier an der Brysmore dir helfen will, dein Potenzial voll zu entfalten …«

»Mmmh. Nicht jeder, Sir«, murmelte Elliot.

»Wie meinst du das?«, rief Nenn-mich-Graham alarmiert und riss vor Aufregung beinahe einen Knopf von seiner Strickjacke. »Für die Lehrer hier ist es Ehrensache, alle ihnen anvertrauten Schüler nach besten Kräften zu fördern, zu ermutigen und anzuleiten. Wir sind jederzeit für euch da, stehen euch mit einem freundlichen Wort oder einem guten Rat oder …«

»WO ZUM TEUFEL steckt dieser GOTTVERDAMMTE, ELENDE NICHTSNUTZ von einem Schüler, falls man ihn überhaupt so nennen kann?«

Die Bürotür flog krachend auf und der Direktor stieß einen hohen, wimmernden Schrei aus, wie ein Kätzchen, das nach seiner Mama ruft.

Elliot war die verhasste Stimme nur allzu vertraut.

»Ah … hallo«, fiepte Nenn-mich-Graham. »Wie Sie sehen, bin ich mitten in einem Gespräch mit Elliot …«

»Hooper«, keifte die Stimme, dann stampfte jemand hinter Elliots Stuhl und verpestete die Luft mit einem Körpergeruch, der Chemiewaffenrang besaß.

Nur eine Person brachte es fertig, Elliots Nachnamen wie ein Schimpfwort klingen zu lassen. Und diese Person war Mr Boil, Leiter der Geschichtsabteilung und stellvertretender Direktor der Brysmore Grammar School. Aber vor allem war Boil – was so viel wie Tobsüchtiger bedeutete – der schlechteste Lehrer der Welt. Es sei denn, irgendwo auf der Welt existierte einer, der seine Schüler direkt zu Mettwurst verarbeitete.

Boil war klein und speckig wie ein Schweinchen – der einzige Mensch mit »fetten« Augen, den Elliot je gesehen hatte. Diese Augen blinzelten so angewidert durch eine dicke, dunkle Hornbrille auf die Schüler, wie andere Leute auf ein verdrecktes Katzenklo starren. Der Mann machte ein Gesicht, als hätte er ständig einen schlechten Geruch in der Nase (hatte er ja auch – seinen eigenen).

Die paar Haare, die ihm noch blieben, hatte er kunstvoll über seinen Schädel drapiert. Sie waren fettig und dunkel und nur die Hoffnung hielt sie dort. Boil hatte drei schwabbelige Kinne, die mit bloßem Auge erkennbar waren, aber niemand wusste, wie viele noch unter seinem Hemd lauerten, das nach vier Tage alter Gemüsesuppe roch. Boil hasste alle Schüler und ganz besonders Elliot, der ihn im letzten Jahr mehr als einmal zur Weißglut gebracht hatte.

»Sir?«, sagte Elliot mit Unschuldsmiene.

»Spar dir den Sir, Hooper«, fauchte Boil und brachte sein verschwitztes Gesicht millimeterdicht vor Elliots. »Was du dir in der Versammlung geleistet hast, ist ungeheuerlich – nicht nur respektlos, sondern einfach ekelhaft.«

»Ja, das wollten wir gerade …«, stotterte Graham.

»Er hat den Namen der Schule entehrt«, brüllte Boil. »Er hat Schande über sich gebracht! Und über die Schule! Er hat meine brillante PowerPoint-Präsentation über Napoleons Lieblingssocken ruiniert! Er …«

»Er ist eingeschlafen«, sagte Nenn-mich-Graham leise und schaute in Elliots blasses Gesicht mit den tiefen Augenringen. »Wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen, Mr Boil. Und Elliot, es ist nicht das erste Mal, dass dir das in letzter Zeit passiert ist. Warum bist du so müde?«

»Pah!«, fauchte Boil. »Weil er Tag und Nacht hilflose alte Frauen terrorisiert, nehme ich an. Oder bis zum frühen Morgen am Computer sitzt und sich mit Ballerspielen vergnügt. Oder meine Unterhose an der Fahnenstange in der Schule hochzieht! Wieder mal!«

Elliot unterdrückte ein Grinsen. Das war sein absoluter Lieblingsstreich: Boil wusste genau, dass er dahintersteckte, konnte es ihm aber nie beweisen. Mit den Streichen war es jetzt allerdings vorbei. Elliot konnte sich keinen Ärger mehr leisten.

»Hooper!«, brüllte Boil. »Der Direktor hat dich etwas gefragt! Sei nicht so respektlos!«

»Schon gut«, wisperte Nenn-mich-Graham, »Elliot soll sich alle Zeit der Welt lassen.«

»Ach, halten Sie den Mund, Graham!«, brüllte Boil über die Schulter, ohne seine fetten Augen von Elliots Gesicht zu nehmen. »Schau dich nur mal an, Hooper!«, zischte er. »Wann hat dein Hemd zum letzten Mal ein Bügeleisen gesehen? Und in diesen Schuhen würde nicht mal ein Obdachloser herumlaufen. Ah, und die Taschenuhr – hab ich dir nicht gesagt, dass Schmuck an dieser Schule verboten ist? Na was ist? Fällt dir nichts dazu ein? Keine von deinen jämmerlichen Ausreden?«

»Ja, bitte sprich mit uns, Elliot«, warf Graham freundlich ein. »Vielleicht können wir dir helfen. Du bist schließlich erst zwölf. Niemand kann verlangen, dass du alles richtig machst.«

Elliots Finger verkrampften sich unwillkürlich um die alte Taschenuhr in seiner Jeans. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, die Wahrheit zu erzählen. Vielleicht konnte der Schulleiter ihm tatsächlich helfen? Elliot wusste wirklich nicht mehr weiter. Wenn er ihm einfach erklären würde, was …

Aber Elliot würgte den Gedanken ab, sobald er ihm in den Kopf schoss. Was zu Hause vorging, musste ein Geheimnis bleiben. Es war viel zu riskant, mit anderen Leuten darüber zu reden.

»Mr Boil hat Recht, Sir«, sagte Elliot und die Lüge schnürte ihm die Kehle zu. »Ich sitze nachts sehr lange vor meinen Computerspielen. Es ist alles meine Schuld.«

»Na bitte!«, schnaubte Boil triumphierend. Er boxte einen Arm, der ungefähr den Umfang einer fetten Lammkeule hatte, in die Luft und stieß dabei Nenn-mich-Graham rücklings von seinem Stuhl. »Wusste ich’s doch!«

»Hast du nichts zu deiner Verteidigung zu sagen, Elliot?«, seufzte Nenn-mich-Graham vom Boden aus. »Gibt es etwas, das wir wissen sollten?«

»Nein, Sir«, murmelte Elliot.

»Dann sag ich Ihnen jetzt, was er wissen sollte«, zischte Boil mit einem Grinsen, das einen Pudding hätte gerinnen lassen. »Er schafft es nicht an der Brysmore. Seine Noten sind in den Keller gesackt. Und wenn er nicht in sämtlichen Halbjahrsprüfungen 85 Prozent erreicht, fliegt er endgültig von der Schule. Am Montag ist mein Probetest in Geschichte fällig, Hooper. Dann kriegst du deinen wohlverdienten Tritt in den …«

»D-danke, Mr B-Boil«, stotterte Nenn-mich-Graham.

Elliot sackte das Herz in die Hose, als er an die Prüfungen dachte, die er mit Sicherheit vermasseln würde. Dabei wollte er ja lernen. Aber wie sollte er das zu Hause schaffen, wo doch …

»Bitte, Elliot«, sagte Nenn-mich-Graham. »Lass dir von uns helfen.«

Elliot sah in die warmen Augen seines feigen Direktors und spielte erneut mit dem Gedanken, ihm die Wahrheit über zu Hause zu sagen. Wie lange konnte er noch so weitermachen? Es wurde einfach zu viel.

»Ich … es ist nur … manchmal …«, fing er an und suchte vergeblich nach Worten.

»Nachsitzen!«, bellte Boil und trottete voller Genugtuung...

Erscheint lt. Verlag 3.3.2017
Reihe/Serie Die Chaos-Götter
Die Chaos-Götter
Übersetzer Ilse Rothfuss
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuer für Kinder • action • Apollo • Bücher für Jungs • Chicken House • David Walliams • Elysium • Familie • Fantasy • Fantasy für Kinder • Gangsta Oma • Götter • griechische Götter • griechische Mythologie • Helden des Olymp • Hermes • lustig • lustige Kinderbücher • Olymp • Percy Jackson • Rick Riordan • Spannung • Sternzeichen • witzig • witzige Kinderbücher • Zeus
ISBN-10 3-646-92885-9 / 3646928859
ISBN-13 978-3-646-92885-3 / 9783646928853
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