Der Mensch erobert sein Schicksal

Buch | Softcover
216 Seiten
2006 | 14. Auflage
Prosveta Deutschland (Verlag)
978-3-89515-005-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Mensch erobert sein Schicksal - Omraam Mikhaël Aïvanhov
12,00 inkl. MwSt
Warum wird der Mensch in ein ganz bestimmtes Land, in eine bestimmte Familie hineingeboren? Auch wer sich vollkommen frei fühlt, ist seinem Schicksal unterworfen, weil er die Gesetze nicht kennt, von denen er bestimmt wird. Durch die Enthüllung dieser Gesetze gelingt es, die verschlungenen Fäden des Daseins zu entwirren und Herr seines Schicksals zu werden.

Warum wird der Mensch in ein ganz bestimmtes Land, in diese oder jene Familie hineingeboren? Warum erfreut sich der eine bester Gesundheit, ist intelligent, reich, mächtig und berühmt während der andere behindert oder benachteiligt ist? Die Antwort auf diese Fragen hilft uns nicht nur die verschlungenen Fäden unseres Daseins zu entwirren, sondern bietet uns damit auch alle Möglichkeiten, selbst Herr unseres Schicksals zu werden.
Omraam Mikhaël Aïvanhov

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

1 Das Gesetz von Ursache und Wirkung
2 »Du sollst das Feine vom Dichten sondern«
3 Entwicklung und Schöpfung
4 Menschliche und göttliche Gerechtigkeit
5 Das Gesetz der Entsprechungen
6 Die Gesetze der Natur und die Gesetze der Moral
7 Das Gesetz der Einprägung
8 Die Reinkarnation

Kapitel 1, Das Gesetz von Ursache und Wirkung Teil 1 Sobald der Mensch handelt, löst er unweigerlich bestimmte Kräfte aus, die ihrerseits wieder bestimmte Folgen nach sich ziehen. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Karma drückte gerade diesen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung aus. Erst später nahm Karma den Sinn der Wiedergutmachung begangener Fehler an. Der Karma-Yoga — einer der vielen indischen Yogas — ist nichts anderes als eine Disziplin, die den Menschen lehrt, sich durch uneigennütziges Handeln zu entfalten und sich dadurch zu befreien. Sobald der Mensch jedoch mit Geldgier, Hinterlist und zweifelhaften Motiven zu arbeiten beginnt, lädt er sich Schulden auf, die er später begleichen muss. Das Wort Karma nimmt jetzt also den allgemein gültigen Sinn der Strafe für begangene Fehler an. Ganz allgemein kann man also sagen, dass sich das Karma, im letzteren Sinne verstanden, bei jeder Handlung einschaltet, die nicht vollkommen richtig ausgeführt worden ist — was übrigens meistens der Fall ist. Der Mensch macht immer wieder Versuche, er muss sich üben, bis er zur Perfektion gelangt. Solange sein Streben misslingt, muss er sich korrigieren, bis er seine Fehler wieder gutgemacht hat, natürlich unter schwerer Arbeit und Leiden. Ihr meint: »Wenn man also beim Handeln unweigerlich Fehler macht, und sie unter Qualen wieder ausbessern muss, wäre es doch viel besser, überhaupt nichts zu tun!« Nein, man soll handeln. Gewiss, man wird leiden. Aber dabei lernt und entfaltet man sich... und eines Tages ist das Leiden dann vorbei. Wenn ihr gelernt habt, richtig zu handeln, gibt es kein Karma mehr für euch. Zugegeben, jede Bewegung, jede Geste, jedes Wort löst Kräfte aus, die bestimmte Folgen haben. Nehmen wir aber an, dass diese Gesten und Worte aus Güte, Reinheit und Selbstlosigkeit entstanden sind, dann ziehen sie günstige Folgen nach sich. Dies nennt sich dann Dharma. Das Dharma ist das Ergebnis einer geordneten, harmonischen und wohltätigen Aktivität. Wer zu einem solchen Handeln fähig ist, entzieht sich dem Gesetz der zwangsläufigen Schicksalsfügung und stellt sich unter den Einfluss der göttlichen Vorsehung. Nichts tun, um Kummer und Qualen zu vermeiden, ist keine gute Lösung. Man soll aktiv, tatkräftig und unternehmungslustig sein, aber man muss seinem Handeln höhere Ziele setzen als Egoismus und persönlichen Nutzen. Nur dieser Weg vermeidet die katastrophalen Folgen, denen keiner entgehen kann. Es wird stets Ursache und Wirkung geben, ganz gleich was man auch tut. Nur werden durch selbstloses Handeln keine schmerzlichen Folgen mehr hervorgerufen, sondern Freude, Glück und Befreiung. Wer seine Ruhe haben will und deshalb nichts tut, kann sich nicht entfalten, nichts lernen, nichts gewinnen. Natürlich kann man unter solchen Umständen auch keine Fehler begehen, aber man gleicht einem Stein. Steine begehen nie Fehler! Man sollte sich lieber irren, sich sogar beschmutzen, aber daraus lernen. Wie kann man Farb- und Zementkleckse vermeiden, wenn Handwerker im Hause sind? Unmöglich, man muss die Flecke hinnehmen, die Hauptsache ist, die Arbeit ist getan, und das Haus ist fertig. Nachher muss man sich dann putzen und waschen und sich umziehen, aber das Haus ist wenigstens fertig. Meister Peter Deunov sagte eines Tages: »Ich gebe jedem von euch ein kleines Buch, mit dem ihr das Alphabet lernen könnt« (wir nennen es »boukvartche« in Bulgarien, und Ihr?... Fibel? Gut, eine Fibel.) »In einem Jahr möchte ich es wiederhaben«. Manche brachten das »boukvartche« vollkommen sauber und tadellos zurück. Sie hatten es nicht einmal aufgeschlagen, hatten folglich auch nichts daraus gelernt. Andere gaben es ihm vollkommen bekritzelt, zerrissen und befleckt zurück. Sie hatten es viele hundert Mal geöffnet, hatten es überallhin mitgenommen, hatten sogar darauf gefrühstückt... »Ja, aber dafür können sie jetzt lesen«, sagte der Meister, »das ist mir lieber.« Damals war ich noch jung, und ich weiß noch, wie ich ihn ganz schüchtern fragte: »Und ich, zu welcher Kategorie gehöre ich?« Er antwortete: »Du? Zur zweiten!« Darüber war ich natürlich glücklich, denn ich hatte begriffen, dass es die bessere war. Jetzt erinnere ich mich nicht mehr in welchem Zustand ich mein »boukvartche« zurückgab, auf jeden Fall aber hatte er mich in die zweite Kategorie Menschen eingeordnet, die zum arbeiten bereit sind... und das stimmt. Wie viele Fehler man auch begeht, wie viele Flecken und Spritzer man auch hinterlässt, wie sehr man auch beschimpft und kritisiert wird, das hat überhaupt keine Bedeutung. Das Wichtigste ist, man hat Lesen gelernt, die Arbeit getan, das Haus fertig gebaut. Alle, die immer sehr vernünftig und vorsichtig sind, um sich nicht bloßzustellen, machen keine Fortschritte. Mein Gott, was soll aus solchen Leuten werden? In der Offenbarung heißt es: »... dass du kalt oder warm wärest! Wenn du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.« Warum ziehen manche das Lauwarme vor? Für die Lauwarmen gibt es keinen Platz. Ihr dürft euch nicht davor fürchten, Fehler zu begehen. Wer eine Fremdsprache lernt, aber kein Wort sagt aus Angst, sich durch einige Fehler lächerlich zu machen, wird nie richtig sprechen können. Man muss es in Kauf nehmen, sich ein bisschen lächerlich zu machen, man muss Fehler riskieren, denn man muss Sprechen lernen. Für das Karma gilt das Gleiche: Wir dürfen uns nicht von der Angst lähmen lassen, Fehler zu begehen, die wir dann wieder gutmachen müssen. Wenn wir uns nach und nach darin üben, unseren Handlungen ein göttliches Ziel zu setzen, werden wir nicht länger das Karma, sondern das Dharma auslösen, das heißt die Gnade und den Segen des Himmels auf uns herabrufen. Teil 2 Es ist unmöglich, dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu entkommen. Die Frage ist nur zu wissen, welche Kraft man auslöst. Deshalb sage ich euch, dass das großartigste Gesetz, das uns die kosmische Intelligenz gegeben hat, dort liegt, wo keiner danach sucht, dort wo die Philosophen, Theologen und Moralisten nicht mehr hinsehen: in der Natur, genauer gesagt in der Landwirtschaft... Ja, auf dem Land. Alle Bauern wissen, dass sie keine Weintrauben ernten können, wenn sie einen Feigenbaum pflanzen und von einem Apfelbaum keine Birnen pflücken können. Das ist das höchste moralische Gesetz: Jeder erntet, was er gesät hat. Man könnte also sagen, dass die Bauern die ersten Moralisten waren. Sie haben erkannt, dass die Intelligenz der Natur dort ein strenges, unveränderliches Gesetz erlassen hat, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Später, als sie das Leben der Menschen beobachteten, haben sie festgestellt, dass auch hier das gleiche Gesetz gilt. Wer mit Grausamkeit, Egoismus und Gewalt handelt, bekommt eines Tages selbst Grausamkeit, Egoismus und Gewalt zurück. Dieses Gesetz kann man auch das Gesetz des Echos oder das Gesetz des Rückstoßes nennen. Der Ball springt zurück und trifft den Werfer. Jeder erntet, was er gesät hat. Wenn man dieses Gesetz im Detail studiert und seine Bedeutung erweitert, wird es ein tiefgründiges, fruchtbares System, denn jede grundlegende Wahrheit findet in allen Bereichen ihre Anwendung. Die Erklärung dieses Gesetzes im Detail bringt ein ganzes philosophisches System ans Tageslicht. Gerade deshalb ist die Religion heute so reich an Vorschriften und Geboten. In Wirklichkeit liegt ihnen aber nur ein einziges Gesetz zugrunde: Man erntet nur das, was man gesät hat. Ihm wurden später andere, nicht weniger wahre Gesetze angefügt, die einem Anhang, einer Ausdehnung in den philosophischen Bereich gleichen. Zum Beispiel ist das Sprichwort: »Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu!« eine Weiterführung dieses Gesetzes. Diejenigen, die sämtliche fundamentalen Gesetze bestreiten und ablehnen, entfernen sich mehr und mehr von der Wahrheit. Ihre Seele ist von Zweifel und Ungewissheit gespalten, das Leben reißt sie ewig hin und her, obgleich die Wahrheit doch so einfach ist und vor ihnen liegt. Warum wollen die heutigen Denker sie nicht anerkennen? Warum bieten sie uns alle möglichen selbst erfundenen Theorien an, die nicht mit der kosmischen Intelligenz übereinstimmen? Da sie nicht länger an die Existenz einer auf Naturgesetzen bestehenden Moral glauben, sind ihre Überlegungen und Schlussfolgerungen falsch. Alle, die ihre Bücher lesen und ihnen folgen, schlucken ihre Fehler und geraten in Verwirrung, Angstzustände und Finsternis. Also, Achtung! Ihr müsst das Überlegen und Urteilen lernen. Ohne Maßstäbe kann euch jeder irreführen. Seid wachsam, lasst euch nicht von verwirrten Menschenhirnen beeinflussen, folgt der kosmischen Intelligenz, die alles so wunderbar geordnet und organisiert hat. Selbst wer nicht an Gott glaubt, kann nicht bestreiten, dass in der Natur eine Ordnung herrscht, und dass es somit eine Intelligenz gibt, die diese Ordnung geschaffen hat. Man sollte wenigstens die Tatsache bedenken, dass jeder Samen seinesgleichen hervorbringt. Wie kann man darin nicht das Werk einer Intelligenz sehen? Jeder, der dieses Gesetz erkennt, muss seine Weltanschauung ändern. Man mag nicht an Gott glauben, aber man kann nicht bestreiten, dass jeder Same genau sich selbst reproduziert, sei er nun von einer Pflanze, einem Baum, einem Insekt, einem Tier oder einem Menschen. Dies ist ein absolutes Gesetz, das euch zum Überlegen bringen muss. Ihr könnt euch Undankbarkeit, Ungerechtigkeit, Grausamkeit oder Gewalt erlauben, aber ihr müsst damit rechnen, dass dieses Gesetz eines Tages in eurem Leben zu euren Ungunsten wirken wird. Ihr habt z. B. eines oder mehrere Kinder, die euch ähneln. Durch sie seid ihr selbst die ersten Leidtragenden eures eigenen Verhaltens. Selbst wenn es Gott nicht gäbe, gibt es immer noch die kosmische Intelligenz. Dafür habt ihr ständige Beweise. Ihr macht, was euch gefällt und meint, dass ihr ohne Konsequenzen davonkommt. Glaubt was ihr wollt, die kosmische Intelligenz hat bereits alles registriert. In jedem Gedanken, Gefühl oder Unternehmen keimt eine Saat und wächst heran. Wenn ihr ungerecht, grausam oder gewalttätig wart, dann stoßt ihr auf eurem Weg eines Tages auf die gleiche Undankbarkeit, die gleichen Ungerechtigkeiten, die gleichen Grausamkeiten, die gleiche Gewalt. Nach 20, 30 oder 40 Jahren fallen sie euch auf den Kopf, und dann glaubt ihr auf einmal an die Existenz einer kosmischen Intelligenz, die alles registriert. Lasst, wenn ihr wollt, Bibel, Evangelium, Propheten, Kirchen und Tempel beiseite, aber akzeptiert wenigstens dieses bestehende, unwiderlegbare Gesetz: Was ihr sät, das erntet ihr. Schon die alten Weisen, die das Leben beobachteten, sagten: »Wer den Wind sät, erntet den Sturm.« Die Wissenschaftler und Denker, die diese Wahrheit abstreiten, werden eines Tages unweigerlich auch in der Enge stecken und gezwickt werden. Sie können den Folgen ihrer Handlungen nicht entkommen und dann werden sie begreifen. Wie kommt es, dass sie mit ihrer großen Klugheit die einfachen Dinge nicht erfassen können?... Ich sage sogar, dass mit diesem Gesetz als Grundlage sämtliche heiligen Bücher der Welt wieder richtig gestellt werden können... Ja, allein mit diesem Gesetz! Viele sagen sich: »Gewiss, dies und jenes steht in der Bibel, im Evangelium, aber existiert Gott überhaupt?« Darauf erwidere ich euch, dass euch dies gar nicht kümmern soll. Ihr braucht auch nicht zu wissen, ob Jesus gelebt hat und ob die Evangelien authentisch sind oder nicht. Betrachtet nur dieses eine Gesetz, das genügt, um alles richtig zu stellen und euch zur Wahrheit zu führen. Seht ihr, meine Erläuterungen sind ganz einfach. In diesem Fall müsste man Gott erfinden, selbst wenn Er nicht existierte. Allein aufgrund dieser Tatsache müsste man Ihn erfinden. Warum also lässt man sich von den so genannten modernen Denkern überreden, die alles vernichten? Anstatt die Menschen zu den einfachen, existierenden Dingen zu führen, die sichtbar und fühlbar sind, führen sie sie zu »originellen« Überlegungen und Argumenten... Versteht ihr?! Die Denkweisen können ruhig der Wahrheit widersprechen, die überall in der Natur eingeprägt ist, das schadet nichts. Jeder ist davon begeistert, es braucht nur etwas Neues, Originelles zu sein. Die Moral ist eine Realität, nur sehen die Menschen sie nicht und diskutieren obendrein noch über Gott, über diesen und jenen Punkt der Theologie... Das Diskutieren ist völlig überflüssig. Das Wissen genügt, dass sich alles, alles einprägt. Wenn die Natur bestimmt hat, dass ein Baum seinem Samen Beschaffenheit, Farbe, Größe, Geschmack und Geruch der Früchte einprägt, warum hätte sie dann in Bezug auf den Menschen nicht das Gleiche getan? In der Natur ist alles eingeprägt. Die Moral beruht gerade auf dieser Einprägung, auf dem Gedächtnis der Natur – ja, dem Gedächtnis. Denn die Natur besitzt ein Gedächtnis, das durch nichts ausgelöscht werden kann. Und wehe dem, der das nicht beachtet! Es registriert ununterbrochen, Tag und Nacht, das Katzenkonzert und die abscheulichen Zustände, die der Mensch in sich trägt. Eines schönen Tages wird er gezwickt, getreten, vernichtet. Keiner kann diesem Gesetz entkommen. Keiner war bisher mächtig genug, ihm zu entfliehen: kein Kaiser, kein Diktator, niemand... Im Gedächtnis der Natur ist alles registriert. Also, Achtung! Jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke, jeder Wunsch prägt sich in die Tiefen eurer Zellen ein, und früher oder später erntet ihr in eurem Leben die Früchte. Wenn ihr darauf achtet, keine finstere, zerstörende Saat durch euer Denken, Fühlen und Handeln zu verbreiten, dann könnt ihr euch eine bessere Zukunft aufbauen. Glaubt nicht, dass die guten, großzügigen, liebevollen Menschen ewig nur Schlechtes statt Gutes zurückbekommen. Diejenigen, die voreilig Schlussfolgerungen ziehen, verbreiten Dummheiten, indem sie behaupten: »Tut Gutes und ihr erntet immer nur Schlechtes.« Nein, das stimmt nicht. Das Gute erzeugt immer Gutes und das Schlechte immer Schlechtes. Tut Gutes und ihr werdet auf Gutes stoßen, auch wenn ihr es nicht wollt. Wenn ihr Gutes tut und euch Schlechtes widerfährt, so ist dies darauf zurückzuführen, dass es noch Menschen auf Erden gibt, die eure Güte ausnutzen und missbrauchen. Aber ihr müsst euch gedulden und weiterhin gut handeln, denn früher oder später werden die anderen bestraft, von Stärkeren, Heftigeren unterworfen. Dann werden sie begreifen, bereuen und ihre Fehler bei euch wieder gutmachen wollen. So trägt das Gute doppelt Früchte, denn in solchen Fällen berücksichtigt der Himmel euer unverdientes Leiden und Elend, während ihr Gutes tatet und ihr werdet doppelt belohnt. Die Menschen brauchen jetzt ein solides, vollständiges, wahres, unwiderlegbares Wissen. Dieses Wissen bringe ich euch. Nun denn, versucht doch zu bestreiten, dass man das erntet, was man gesät hat! Jeder ist natürlich von der Wahrhaftigkeit dieses Gesetzes überzeugt, aber dies nur im körperlichen Bereich. Das genügt nicht. Wer weitergeht, höher hinaufsteigt, der findet auch dort dieses Gesetz wieder, denn die Welt ist eine Einheit. Auf allen Stufen, auf allen Niveaus treten die gleichen Phänomene in einer anderen Form und jedes Mal feinstofflicher auf. Alles was in der Erde ist, findet sich im Wasser wieder. Alles was im Wasser ist, findet sich in der Luft wieder. Die vier Elemente unterliegen den gleichen Gesetzen. Da sie jedoch weder das gleiche Wesen noch die gleiche Dichte haben, stellt man in der Anwendung der Gesetze einige Unterschiede von einem Element zum anderen fest. Sie reagieren mehr oder weniger schnell, mehr oder weniger heftig, aber sie werden von denselben Prinzipien regiert. Der Mentalbereich des Menschen z. B. entspricht der Luft. Hier findet man unter der feineren Form der Gedanken und Ideen die gleichen Wirbelstürme und Strömungen wie in der Atmosphäre. Die Gesetze der psychischen Welt stimmen mit den Naturgesetzen überein. Wenn der Gärtner da, wo er nicht gesät hat, nichts wachsen sieht, findet er das richtig und gerecht und regt sich nicht darüber auf. Er jammert nicht, sondern sagt sich einfach: »Was willst du, mein Alter, du hattest eben keine Zeit zum Rüben säen, nun kannst du auch keine Rüben ernten. Aber du kannst Salatköpfe, Petersilie und Zwiebeln ernten, denn die hast du gesät.« Anscheinend sind die Menschen im Bereich der Landwirtschaft sehr bewandert. Ja, wenn es sich um Obst oder Gemüse handelt, dann sind sie gelehrt, aber sobald es sich um das Reich der Seele und der Gedanken handelt, wissen sie nichts mehr. Sie glauben, Glück, Freude und Frieden zu ernten, wo sie Gewalt, Grausamkeit und Bosheit gesät haben. Aber nein, sie werden die gleiche Gewalt, Grausamkeit und Bosheit ernten. Wenn sie sich obendrein noch darüber aufregen, wütend und rebellisch sind, beweist dies, dass sie keine guten Landwirte sind! Die erste Regel der Moral lautet: Man soll keine Gedanken, Gefühle oder Taten akzeptieren, die für andere gefährlich oder schädlich sind. Man muss sie nachher nämlich selbst ernten, sie selbst »essen«. Wenn es sich um Gift handelt, dann ist man selbst der Erste, der sich daran vergiftet! Wenn ihr euch dies zum absoluten Grundsatz macht, beginnt ihr euch zu vervollkommnen. Ich weiß, die Langsamkeit, mit der sich die Gesetze vollziehen, hindert die Menschen oft daran, die Dinge zu verstehen. Weder das Gute noch das Schlechte kommt sofort. Der eine überschreitet laufend Gesetze, und trotzdem läuft für ihn noch alles gut ab, wohingegen ein Anderer, Ehrlicher Gutes tut und nur auf Schwierigkeiten stößt. Daraus schließt natürlich jeder, dass es keine Gerechtigkeit gibt. Die Menschen wissen nicht, warum man auf Belohnungen und Strafen so lange warten muss. Sie stellen sich Fragen und sagen sich: »Es wäre viel besser, wenn die Gesetze schneller wirkten, denn dann würde man sofort korrigiert oder belohnt werden und somit gleich begreifen«. Nun, ich weiß, warum es so lange dauert. Die Langsamkeit zeigt uns die Güte und Barmherzigkeit der kosmischen Intelligenz. Sie will den Menschen Zeit für Erfahrungen, für Überlegungen und sogar für Reue lassen, damit sie sich bessern und ihre Fehler wieder gutmachen können. Würden uns die Gesetze sofort für unsere Fehler strafen, würden wir vernichtet werden und könnten uns nicht einmal bessern. Folglich gibt der Himmel uns Zeit und schickt uns hier und da einige kleine Schwierigkeiten, die uns zum Nachdenken bringen sollen. Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit wieder gutzumachen. Auch der Wohltätige wird nicht sofort belohnt, und das ist gut. Erhielte er sofort eine Belohnung, würde er sich bald gehen lassen und dann sämtliche Gesetze überschreiten. Der Himmel lässt ihn Kraft, Festigkeit und Selbsterkenntnis gewinnen. Er schenkt ihm nicht alles auf einmal, um zu sehen, wie weit er im Guten weitermacht. Ihr seht also, es gibt einen Grund für die Langsamkeit. Das Gute aber bringt immer Gutes, das ist absolut! Das Schlechte nimmt immer ein schlimmes Ende, das ist ebenso absolut! Es ist nur sehr schwer abzuschätzen, wie lange es dauert, bevor sich die Konsequenzen zeigen. Ja, wie viel Kraftaufwand, Macht, Willensstärke, Entscheidung und Glauben braucht derjenige, der im Guten weiterhandeln will, wo doch die ganze Welt zusammenbricht. Gerade dies ist lobenswert, denn unter anderen Umständen könnte man leicht an das Gute glauben und im Guten fortfahren. Alles ist angenehm, nützlich, alles ist leicht. Doch gerade jetzt, wo sich die Lage verschlimmert, ist das Weitermachen verdienstvoll, ohne sich von den Umständen beeinflussen zu lassen. Ein Schüler versucht, genau wie ein Meister, immer auf die Macht des Geistes zu zählen. Selbst unter den schlimmsten Bedingungen will er die Macht des Willens, des Guten und des Lichts in sich erwecken. Daran erkennt man den wahren Spiritualisten. Natürlich können viele ihren Worten nach als Spiritualisten gelten, aber bei den geringsten Schwierigkeiten sind sie am Boden zerstört. Wo bleibt also die Kraft des Geistes? Alle erwarten von den anderen, dass sie sich ihnen gegenüber feinfühlig, freundlich, geduldig und nachsichtig verhalten. Ja, aber wie kann das erreicht werden? Indem jeder selbst feinfühlig, freundlich, geduldig und nachsichtig wird. Wenn ihr von den anderen gutes Verhalten erwartet, müsst ihr selbst erst einmal richtig handeln. Ihr sagt: »Ja, das kennen wir schon!« Gut, aber nur theoretisch. Es gibt noch Millionen Wesen auf Erden, die sich gemein, hart und grausam aufführen und sich wundern, dass sich die anderen dies nicht gefallen lassen. Sie sind überzeugt, dass die anderen unterlegen sind und sich ihrem Willen beugen müssen. Seht einmal, wie sie sich benehmen: Sie warten auf Befriedigung durch Mittel, die ihren Wünschen widersprechen und umgekehrt glauben sie nicht daran, dass sie Liebe, Zärtlichkeit und Güte ernten, wenn sie auch Liebe, Zärtlichkeit und Güte säen. Trotzdem kann ich euch versichern, dass nach einiger Zeit auch derjenige kapituliert, der heute noch widerspenstig und boshaft mit euch umgeht, wenn ihr ihm weiterhin Gutes entgegenbringt. Wer Zuneigung und Vertrauen gewinnen will, der muss sie herbeirufen. »Aber wir rufen doch, und sie kommen trotzdem nicht!« Nein, mit rufen meine ich, sie selbst schaffen. Wenn ihr gute Zustände in eurem Inneren aufbaut, könnt ihr hundertprozentig sicher sein, dass ihr diese auch bei den anderen findet. Wenn ihr sie in eurem Inneren schafft, zieht ihr sie von außen an. Hier liegt die ganze Magie. Also probiert es doch einmal: Wenn ihr etwas erhalten wollt, was euch sehr am Herzen liegt, dann versucht es erst einmal zu geben. Was man nicht gegeben hat, kann man nicht empfangen. Ihr wendet ein: »Das stimmt doch gar nicht, es gibt sehr reiche, hochgestellte Persönlichkeiten, die den anderen nichts geben, die verschlossen und verachtend sind, und trotzdem bringt man ihnen laufend Respekt, Achtung und Ehren entgegen...« Sie erhalten ganz einfach das, was sie in einer anderen Inkarnation gegeben haben. Wenn sie jedoch weiterhin hochmütig und ohne Liebe handeln, werden sie später genau das Gleiche von anderen erhalten. Das Geheimnis von Erfolg und Glück liegt darin, das zu manifestieren, was man selbst wünscht. Wollt ihr Lächeln und freundliche Blicke sehen, dann lächelt und seid freundlich. Wollt ihr, dass der Himmel, dass ein Engel euch belehrt, dann sucht einen weniger Klugen und erleuchtet seinen Verstand. Das reflektiert sofort in der unsichtbaren Welt, aus der ihr lichtvolle Geister anzieht, die dasselbe für euch tun. Oh ja, dies ist ein großartiges Gesetz, das noch in vielen anderen Bereichen angewendet werden kann. Lächeln und ein Lächeln empfangen ist noch sehr wenig. Ihr habt gelächelt und man hat zurückgelächelt. Ihr wart nett und freundlich, man war nett und freundlich zu euch. Gut, das ist schön, ihr wart höflich, das versteht sich, das ist notwendig, ihr fühlt euch wie neugeboren. Ihr solltet dieses Gesetz jedoch auch in anderen Bereichen anwenden, damit es größere Folgen trägt als ein Lächeln, einen Händedruck, einen Blick oder einige nette Worte im Vorübergehen. Mit diesem Gesetz kann das ganze Universum beeinflusst werden, und gerade das ist das Interessante. Man kann weit, sehr weit gehen, ganze Sphären im Raum zum Schwingen bringen... Ihr könnt nur die Früchte ernten, die dem gesäten Samen entsprechen. Das ist eine andere Frage, ob es Unwetter gab oder ob die Sonne zu stark schien und alles verbrannte, ob es an Regen mangelte oder die Vögel und Maulwürfe eure Saat gefressen haben. Es ist eine andere Frage. Das sind Vorfälle, die nichts am Gesetz ändern. Was im Samen steckt, kann ihm nicht genommen werden. Man kann ihn daran hindern, Früchte zu tragen, aber man kann seine Eigenart nicht ändern. Und gerade die Eigenart ist es, von der ich spreche. Wenn ihr also immer freundlich, nett und höflich seid, und man euch trotzdem beschimpft, ist dies nur nebensächlich. Darüber hinaus muss man prüfen, wer etwas, wann und unter welchen Bedingungen sagt... Vielleicht seid ihr zu gut, zu großzügig, zu freigebig, zu vertrauensvoll. Dann seid ihr natürlich schon in die Kategorie der Dummköpfe eingeordnet worden und müsst unter den menschlichen Konventionen leiden, die sich ewig ändern. Aber das besagt nichts, das ist nicht dauerhaft, denn Menschen und Verhältnisse ändern sich, die Grundgesetze jedoch sind beständig. Wenn die wahren Werte wieder gelten, dann nimmt alles wieder seinen Platz ein, und ihr werdet das Gute ernten, das ihr gesät habt. Gewiss, heute wird jemand geschätzt, wenn er gerissen ist, die anderen ein bisschen tritt, beißt und durchrüttelt. Er gilt als sehr interessant, aber das bleibt nicht ewig so, denn bald kommt ein anderer Halunke und gibt dem ersten eine Tracht Prügel. Ihr dürft euch nicht von vorübergehenden Verhältnissen beeindrucken lassen. Nach einiger Zeit hört man dann, dass irgendwo ein Raufbold von einem anderen, noch stärkeren misshandelt wurde. Nun sucht nicht gleich Ausflüchte. Ich weiß viel besser als ihr, was man mir entgegenhalten könnte. Ich warte nicht ab, bis die anderen fragen: »Ja, aber dann... warum dies, warum das?« Ich packe meine Argumente selbst beim Schopf und greife sie an. Wenn sie trotz allem standhaft sind, sage ich: »Das ist Gold! Das ist reines Gold, folglich ist es eine Wahrheit!« Und was passiert mit den Argumenten, die nicht widerstehen? Nun, die können begraben werden: »Amen... ruht hier in Frieden!« Jetzt möchte ich euch ein anschauliches Beispiel nennen. Stellt euch einen wunderschönen Wald vor, mit Tieren, Vögeln, Bäumen voller Blüten und Früchten aller Art. Welch ein Reichtum! Leider gibt es ein Hindernis: Er ist von hohen, dicken Mauern umgeben und somit unzugänglich. Auf den Mauern stecken sogar Scherben und Stacheldraht. Obendrein ist der Wald wegen der wilden Tiere gefährlich: Bären, Löwen und Tiger würden sich den unvorsichtigen Abenteurer schon schmecken lassen. Ja, nun braucht ihr aber die Früchte, was tun?... Plötzlich bemerkt ihr auf einem Baum Affen. Jetzt seid ihr gerettet! Ihr nehmt einen Korb, voll Orangen z. B., geht dicht an die Mauer heran und fangt an, die Affen damit zu bewerfen... Die Affen, hervorragende Nachahmer, pflücken nun haufenweise Früchte von den Bäumen und bewerfen euch damit. Ihr braucht sie jetzt nur noch aufzusammeln und kehrt mit schweren Körben voller Früchte zurück. Das Geheimnis lag also darin, die Affen mit euren Orangen zu bewerfen! Ihr sagt: »Was ist das denn für eine komische Geschichte? Als hätten wir Gelegenheit, von einer Mauer aus Affen im Wald mit Orangen zu bewerfen!« Aber das ist ja nur eine bildhafte Darstellung. Habt ihr nie einen Bauern gesehen, der auf seinem Feld sät? Er wirft den Affen Orangen zu, nur sind die Orangen winzig klein und die Affen sind ein bisschen tiefer unter der Erde versteckt... Wenn der Bauer seine Arbeit beendet hat, geht er zufrieden weg, und wenn er nach einigen Monaten wiederkommt, bringt er die Ernte ein und füllt seine Scheunen. »Ach so!« meint ihr jetzt, »wenn es so ist, dann haben wir verstanden.« Nein, ihr habt noch gar nichts begriffen, ihr habt das Bild noch nicht entziffert. Die Affen stellen hier symbolisch die Naturkräfte dar. Ob sie unter der Erde oder auf den Bäumen sind, spielt überhaupt keine Rolle. Kommen wir jetzt zur Erklärung: Der Wald ist das von Gott geschaffene Universum, das alle Reichtümer in sich birgt. Die Mauern stellen die Hindernisse dar, die den Menschen daran hindern, an diese Reichtümer heranzukommen. Die Affen symbolisieren die Geschöpfe der unsichtbaren Welt. Die Orangen bedeuten das Licht und die Liebe, die ihr durch eure Gedanken und Gefühle ausstrahlt. Was geschieht nun? Nach einiger Zeit tun die Wesen der unsichtbaren Welt das Gleiche wie ihr und überschütten euch hundertfach mit Früchten, d. h. mit ihrem Segen. Wenn ihr jedoch euren Missmut, euren Hass oder eure Wut aussendet, werdet ihr eines Tages all dies wieder zurückbekommen. »Was ihr sät, das erntet ihr.« Mit anderen Worten: So wie ihr jetzt handelt, gestaltet ihr bereits eure Zukunft. In jedem Augenblick könnt ihr durch eure innere Arbeit eure Zukunft gestalten. Jede Entscheidung, ob gut oder schlecht, lenkt eure Zukunft in die eine oder andere Richtung. Nehmen wir einmal an, dass ihr euch heute entschlossen habt, Gott zu dienen, den Menschen zu helfen, euch nicht mehr von euren niederen Neigungen beeinflussen zu lassen. Sofort wird eure Zukunft lichtvoll, wunderschön und kraftvoll. Alle Herrlichkeiten warten auf euch. Warum erlebt ihr diesen Zustand nicht? Weil euch die Vergangenheit noch zurückhält. Wenn ihr euch aber von dem Entschluss nicht abbringen lasst, in dieser Richtung zu arbeiten, löst ihr euch nach und nach von ihr und eines Tages empfangt ihr das himmlische Erbe. Ja, wenn ihr aber nun wieder ein egoistisches Leben führen wollt, wird sich alles wieder ändern und ihr baut euch ein ganz anderes Schicksal auf – voller Leiden und Enttäuschungen. Gewiss, im Augenblick gibt es noch Freuden, ihr macht Geschäfte, die Gegenwart bleibt die gleiche, weil ihr noch einige Reserven habt und ihr die finstere Zukunft nicht seht, die auf euch wartet. Sobald der Vorrat aber verbraucht ist, steht diese abscheuliche Zukunft plötzlich vor der Tür. Die Zukunft lässt sich leicht gestalten, aber die Vergangenheit ist schwer auszulöschen. Ich möchte euch noch ein anderes Beispiel nennen. Ihr wollt verreisen, zögert aber noch, ob ihr euch für Nizza oder Moskau entscheiden sollt. Nehmen wir an, ihr entscheidet euch schließlich für Nizza. Sofort ist eure Reiseroute festgelegt, die Landschaften, die Bahnhöfe, die Begegnungen... Sobald, ihr eine Richtung einschlagt, ist alles berechnet, ihr müsst einem vorherbestimmten Weg folgen. Die Landschaften sind nicht euer Werk, dessen Existenz hängt nicht von euch ab, bei euch liegt nur die Wahl der Richtung. Wir sind nicht die Schöpfer unserer Zukunft. Wenn man sagt, dass sich der Mensch seine Zukunft schafft, ist dies nur eine Redensart. Man sollte besser sagen, er wählt seine Richtung. Ihr beschließt: »Ich nehme diesen Weg!« Einverstanden, aber die Existenz der Gebiete und Wesen, denen ihr auf diesem Weg begegnen werdet, hängt nicht von euch ab. Das sind Bereiche und Wesenheiten, die schon vor langer Zeit von Gott geschaffen worden sind. Wir schaffen uns kein schlechtes Schicksal, sondern steuern es nur an: Treibsand, Sümpfe, gefährliche Wälder... Wir entscheiden lediglich über die Richtung, das ist alles. Handelt es sich um eine herrliche Zukunft, gilt das Gleiche. Wir gehen darauf zu, sie existiert bereits, sie wartet auf uns. Im Raum gibt es Tausende von Bereichen oder Sphären, mit unzähligen Geschöpfen bevölkert, und je nach unserer Entscheidung steigen wir zu ihnen auf oder fallen zu ihnen hinunter. Jedes Unglück und jedes Glück existiert bereits. Andere haben sie schon vor uns durchlebt, sie wurden vor langer Zeit geschaffen. Es hängt allein von uns ab, wofür wir uns entscheiden. Deshalb sollt ihr euch jetzt für eine andere Richtung entscheiden und euch dem Paradies zuwenden, das Gott schon von Anfang an für euch geschaffen hat.

Kapitel 1, Das Gesetz von Ursache und Wirkung Teil 1 Sobald der Mensch handelt, löst er unweigerlich bestimmte Kräfte aus, die ihrerseits wieder bestimmte Folgen nach sich ziehen. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Karma drückte gerade diesen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung aus. Erst später nahm Karma den Sinn der Wiedergutmachung begangener Fehler an. Der Karma-Yoga - einer der vielen indischen Yogas - ist nichts anderes als eine Disziplin, die den Menschen lehrt, sich durch uneigennütziges Handeln zu entfalten und sich dadurch zu befreien. Sobald der Mensch jedoch mit Geldgier, Hinterlist und zweifelhaften Motiven zu arbeiten beginnt, lädt er sich Schulden auf, die er später begleichen muss. Das Wort Karma nimmt jetzt also den allgemein gültigen Sinn der Strafe für begangene Fehler an. Ganz allgemein kann man also sagen, dass sich das Karma, im letzteren Sinne verstanden, bei jeder Handlung einschaltet, die nicht vollkommen richtig ausgeführt worden ist - was übrigens meistens der Fall ist. Der Mensch macht immer wieder Versuche, er muss sich üben, bis er zur Perfektion gelangt. Solange sein Streben misslingt, muss er sich korrigieren, bis er seine Fehler wieder gutgemacht hat, natürlich unter schwerer Arbeit und Leiden. Ihr meint: »Wenn man also beim Handeln unweigerlich Fehler macht, und sie unter Qualen wieder ausbessern muss, wäre es doch viel besser, überhaupt nichts zu tun!« Nein, man soll handeln. Gewiss, man wird leiden. Aber dabei lernt und entfaltet man sich... und eines Tages ist das Leiden dann vorbei. Wenn ihr gelernt habt, richtig zu handeln, gibt es kein Karma mehr für euch. Zugegeben, jede Bewegung, jede Geste, jedes Wort löst Kräfte aus, die bestimmte Folgen haben. Nehmen wir aber an, dass diese Gesten und Worte aus Güte, Reinheit und Selbstlosigkeit entstanden sind, dann ziehen sie günstige Folgen nach sich. Dies nennt sich dann Dharma. Das Dharma ist das Ergebnis einer geordneten, harmonischen und wohltätigen Aktivität. Wer zu einem solchen Handeln fähig ist, entzieht sich dem Gesetz der zwangsläufigen Schicksalsfügung und stellt sich unter den Einfluss der göttlichen Vorsehung. Nichts tun, um Kummer und Qualen zu vermeiden, ist keine gute Lösung. Man soll aktiv, tatkräftig und unternehmungslustig sein, aber man muss seinem Handeln höhere Ziele setzen als Egoismus und persönlichen Nutzen. Nur dieser Weg vermeidet die katastrophalen Folgen, denen keiner entgehen kann. Es wird stets Ursache und Wirkung geben, ganz gleich was man auch tut. Nur werden durch selbstloses Handeln keine schmerzlichen Folgen mehr hervorgerufen, sondern Freude, Glück und Befreiung. Wer seine Ruhe haben will und deshalb nichts tut, kann sich nicht entfalten, nichts lernen, nichts gewinnen. Natürlich kann man unter solchen Umständen auch keine Fehler begehen, aber man gleicht einem Stein. Steine begehen nie Fehler! Man sollte sich lieber irren, sich sogar beschmutzen, aber daraus lernen. Wie kann man Farb- und Zementkleckse vermeiden, wenn Handwerker im Hause sind? Unmöglich, man muss die Flecke hinnehmen, die Hauptsache ist, die Arbeit ist getan, und das Haus ist fertig. Nachher muss man sich dann putzen und waschen und sich umziehen, aber das Haus ist wenigstens fertig. Meister Peter Deunov sagte eines Tages: »Ich gebe jedem von euch ein kleines Buch, mit dem ihr das Alphabet lernen könnt« (wir nennen es »boukvartche« in Bulgarien, und Ihr?... Fibel? Gut, eine Fibel.) »In einem Jahr möchte ich es wiederhaben«. Manche brachten das »boukvartche« vollkommen sauber und tadellos zurück. Sie hatten es nicht einmal aufgeschlagen, hatten folglich auch nichts daraus gelernt. Andere gaben es ihm vollkommen bekritzelt, zerrissen und befleckt zurück. Sie hatten es viele hundert Mal geöffnet, hatten es überallhin mitgenommen, hatten sogar darauf gefrühstückt... »Ja, aber dafür können sie jetzt lesen«, sagte der Meister, »das ist mir lieber.« Damals war ich noch jung, und ich weiß noch, wie ich ihn ganz schüchtern fragte: »Und i

Erscheint lt. Verlag 20.10.2006
Reihe/Serie Izvor ; 202
Verlagsort Dietingen
Sprache deutsch
Original-Titel L’HOMME À LA CONQUÊTE DE SA DESTINÉE
Maße 110 x 180 mm
Gewicht 217 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Reisen Kartenzubehör / Sonstiges
Geisteswissenschaften Philosophie
Schlagworte Aivanhov • Frieden • Gesetze • Hardcover, Softcover / Ratgeber/Gesundheit/Ernährung • HC/Ratgeber/Gesundheit/Ernährung • Karma • Moral • Prosveta • Reinkarnation • Schicksal • Seelenwanderung • Taschenbuch / Reisen/Kartenzubehör/Sonstiges • Vervollkommnung • Wiedergeburt
ISBN-10 3-89515-005-3 / 3895150053
ISBN-13 978-3-89515-005-0 / 9783895150050
Zustand Neuware
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