Problematik von Entwicklung als gesellschaftlicher Verallgemeinerung in der persischen Sozialgeschichte - Abbas Alidoust Azarbaijani

Problematik von Entwicklung als gesellschaftlicher Verallgemeinerung in der persischen Sozialgeschichte

Buch | Softcover
236 Seiten
2008
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften
978-3-631-56987-0 (ISBN)
51,95 inkl. MwSt
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Entwicklung als gesellschaftliche Verallgemeinerung rührt von der Dialektik als dem Inbegriff von Entwicklung schlechthin her. Die Dialektik kann und soll als Wissenschaft von Verhältnis verstanden werden. Politikwissenschaft gleich Herrschaftsverhältnis; Mathematik gleich Zahlenverhältnis usw. Wo kein Verhältnis, dort ist auch keine Wissenschaft möglich. Die Methode jeder Wissenschaft besteht in der Darstellung ihres jeweiligen vermittelnden Verhältnisses als ihres Begriffs, der derselben Wissenschaft immanent ist und mit ihr wächst. "Die Logik hört da auf, wo das Verhältnis aufhört, und seine Glieder als Fürsichseiende auseinanderfallen,..." (Hegel, Metaphysik). Seine "Wissenschaft der Logik" als sein Hauptwerk ist die klassische Denkweise überfordernd strengstens am Verhältnisbegriff orientiert. Wertverhältnis als der Motor aller gesellschaftlichen Entwicklung und historisch-gesellschaftlichen Formationen (Marx). Marx' Studie ohne die Dialektik des Wertverhältnisses kommt purem Ökonomismus gleich. Alles Verhältnis ist zugleich Unterscheiden, und zwar Unterscheiden einer Bestimmung an ihr selbst: Unterscheidung von Form und Inhalt, Beziehung des Subjekts zum Prädikat usw. "Entwicklung"! Was ist das? Wie erfolgt sie? Der "Mangel" ist Motor der Entwicklung; er provoziert und produziert Unterscheidung (Hegel); er kommt zu seiner Bestimmtheit, gerade dort, wo es ihn nicht geben darf, nämlich bei "Vervollkommenheit". Alle gesellschaftlichen Formationen wurden in der Geschichte durch eine höhere aufgehoben, als sie ihre blühende Ära durchlebten, z.B. der Feudalismus und das Zunftwesen, die durch die Vorherrschaft des Kapitalverhältnisses abgelöst wurden, weil jede "Vervollkommenheit" ihrem Saturierungspunkt als dem Bedürfnis nach Bedürfnislosigkeit nach Entwicklung gleichkommt. Und mit Stolz darauf zu beharren ist der erreichte Zenit als Rampe zum Absturz. Wo kein dynamisch gesellschaftliches Verhältnis als Unterscheidung vorliegt, dort herrscht Stillstand. In der persischen Sozialgeschichte ging eine solche Unterscheidung als Entwicklungsmoment sehr zaghaft und knirschend vonstatten, indem das Wertverhältnis in der persischen Sozialgeschichte wenig Entfaltung und Unterscheidung erfuhr, weil immer wieder auf die naturalwirtschaftlich basierte Autarkie in den ländlichen Gemeinschaften zurückgegriffen wurde, und zugleich wurde manch erfolgte materiell-gesellschaftliche Unterscheidung zurückgedrängt. Die Arbeit soll dem Aufhellen dieser Problematik dienlich sein.

Der Autor: Abbas Alidoust Azarbaijani wurde 1939 in Teheran geboren. 1966 begann er an der Universität zu Köln mit dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und setzte dies 1968/1969 am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin fort. Hier wurde sein Interesse an Wissenschafts- und Entwicklungstheorien geweckt, dessen Entwicklung und Vertiefung in seinen wissenschaftlichen Abschnitten dokumentiert ist: Der Diplomprüfung 1972 über «Die Begriffe 'Staat' und 'Freiheit' bei Hegel» sowie der Promotion 1976 über «Materialisierung Hegels 'Logik' in Marx' Kapital». 1976 kehrte er nach Teheran zurück und nahm an der dortigen Universität eine Lehrtätigkeit auf. Begleitet von zweimaligen Berufsverboten durch das dortige verhängte Lehrverbot kehrte er 1984 mit seiner Familie nach Berlin ins Exil zurück. Hier nahm der Autor dieses Forschungsprojekt wieder auf und reichte es im Frühjahr 1996 als Habilitationsschrift an der Freien Universität Berlin erfolgreich ein.

Aus dem Inhalt : Die geschichtlichen Voraussetzungen der Naturalwirtschaft im präislamischen Persien - Von der Naturalwirtschaft im islamischen Persien - Von der so genannten Geldwirtschaft im persischen Eqta-System - Von den gesellschaftlichen Agonien beim Übergang zur Geldwirtschaft.

Erscheint lt. Verlag 15.7.2008
Verlagsort Frankfurt a.M.
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 320 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Schlagworte Alidoust • Azarbaijani • Entwicklung • Geldwirtschaft • Gesellschaft • gesellschaftlicher • Hardcover, Softcover / Geschichte • HC/Geschichte • Iran • Konzeption • Naturalwirtschaft • persischen • präislamisches Persien • Problematik • Sozialgeschichte • Verallgemeinerung
ISBN-10 3-631-56987-4 / 3631569874
ISBN-13 978-3-631-56987-0 / 9783631569870
Zustand Neuware
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