Die Essenz meines Seins (eBook)
206 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-3607-2 (ISBN)
Ich bin Liridona Bajrami, geboren im Kosovo und in der Schweiz aufgewachsen. Meine frühen Jahre im Kosovo waren geprägt von einer kulturellen Vielfalt, die meine Kreativität und meine Leidenschaft für das Schaffen inspiriert hat. Schon als Kind hatte ich eine ausgeprägte Neigung zur Kunst und zum kreativen Ausdruck. Als ich mit meiner Familie in die Schweiz zog, erlebte ich eine spannende Zeit des Wachstums und der Anpassung. Das Leben zwischen zwei Kulturen hat meine Identität geprägt und mir eine einzigartige Perspektive auf die Welt gegeben. Diese Erfahrung hat meine kreative Ader weiter gestärkt und mir ermöglicht, verschiedene Einflüsse in mein Schaffen zu integrieren. Ich liebe es, kreativ zu sein, sei es durch Malerei, Schreiben oder andere Ausdrucksformen. Kunst ist für mich ein Ventil, um meine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Sie ermöglicht es mir, meine Emotionen zu verarbeiten und mit anderen zu kommunizieren. Als herzenslieber Mensch ist mir das Wohl meiner Mitmenschen sehr wichtig. Ich glaube an die Kraft der Empathie und daran, dass Kunst eine Brücke schlagen kann, um Menschen zu verbinden und positive Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken. In der Zukunft strebe ich danach, meine kreativen Leidenschaften weiterzuverfolgen und meine Werke mit der Welt zu teilen. Mein Ziel ist es, inspirierende Kunst zu schaffen, die andere ermutigt und berührt. Ich bin stolz darauf, wer ich bin, und freue mich darauf, meine Reise als Künstlerin fortzusetzen.
Mein Leben im Spiegel der Selbstreflektion
Als Kind hegte ich den Wunsch, die Nummer 1 bei meinen Eltern zu sein. Es war stets meine Sehnsucht, von meinen Eltern genauso geliebt zu werden wie mein älterer Bruder. Doch oft hatte ich das Gefühl, dass Mädchen weniger wert sind und ich nicht die gleiche Zuneigung erhielt. Jahr für Jahr sagte ich mir, dass ich im nächsten Jahr das Lieblingskind meiner Eltern sein würde. Doch dann, wie aus dem Nichts, nach 6 Jahren, bekam ich einen kleinen Bruder.
Plötzlich zerbrach mein Traum, das Lieblingskind meiner Eltern zu werden. Ich liebe meinen jüngeren Bruder über alles. Er ist mein Bruder, mein bester Freund, und ich würde alles für ihn tun. Doch als Kind empfand ich Hass gegen ihn, denn ich hatte das Gefühl, er hätte mir meinen Platz genommen.
Er benötigte viel Aufmerksamkeit, und dadurch fühlte ich mich praktisch unbeachtet.
Die Anwesenheit meines kleinen Bruders führte dazu, dass ich mich oft übergangen fühlte und das Gefühl hatte, nicht genug Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen. Es war eine schwere Zeit, in der ich mit meinen eigenen Gefühlen von Eifersucht zu kämpfen hatte.
Wenn sich mein jüngerer Bruder ungezogen verhalten hat, wurde ich dafür bestraft, denn ich war die ältere Schwester und musste auf ihn achten. Als Kind war es eine schwere Bürde für mich, auf ein Kind aufpassen zu müssen. Anfangs empfand ich das als grosse Last und mein Hass auf ihn war überwältigend. Im Laufe der Jahre jedoch, begann ich zu verstehen, dass mein Hass auf ihn eigentlich aus einem anderen Grund entstand.
Ich erkannte, dass mein Hass in Wirklichkeit ein tiefes Verlangen nach Aufmerksamkeit von meinen Eltern war, dass ich nicht erfüllt sah. Es war nicht mein Bruder, der schuld war, sondern die Situation und die Art und Weise, wie ich mich in meiner Familie gefühlt habe. Ich sehnte mich danach, gesehen und gehört zu werden, und fühlte mich oft vernachlässigt und übersehen. Mein Hass war ein Ausdruck meiner eigenen Bedürfnisse und meiner Suche nach Anerkennung und Liebe.
Mit der Zeit und durch Selbstreflexion erkannte ich, dass mein Bruder nicht das Problem war, sondern meine eigenen unerfüllten Bedürfnisse und Emotionen.
Als mir klar wurde, dass mein Bruder keine Schuld trug, konnte ich auch erkennen, dass ich die Aufmerksamkeit, die ich mir wünschte, auch in den 6 Jahren vor seiner Geburt nicht erhalten hatte.
Er sehnte sich doch genauso nach Aufmerksamkeit wie ich, nur auf eine etwas aktivere Weise.
Die Art und Weise, wie er Aufmerksamkeit suchte, war anders, doch letztendlich war das Bedürfnis uns die Intention dasselbe.
Meine Eltern waren in ein fremdes Land gekommen, konnten die Sprache nicht richtig und waren damit beschäftigt, unser Überleben zu sichern und uns eine Bildung zu ermöglichen, die sie selbst nicht hatten. In ihrer Hingabe und Opferbereitschaft lag eine tiefe Liebe zu uns, die ich erst später wirklich zu schätzen lernte. Wenn ich manchmal darüber nachdenke, was meine Eltern alles geleistet haben, nur um uns ein besseres Leben zu ermöglichen, wünsche ich mir, genauso stark und entschlossen zu sein.
Es ist ein Gefühl der Dankbarkeit und Bewunderung, das in mir aufsteigt, wenn ich an die Opfer und die Liebe meiner Eltern denke. Sie haben so viel gegeben und so hart gearbeitet, um uns eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Demut und Respekt. Ihre Liebe und Hingabe haben mich geprägt und mir gezeigt, was es bedeutet, bedingungslos für die Familie einzustehen und alles für das Wohl der Liebsten zu geben.
Als mein Vater in jungen Jahren auswanderte, um seiner Familie ein Leben mit allen Möglichkeiten zu ermöglichen, die er selbst nie hatte, wurde mir klar, welch unglaubliche Opfer er für uns brachte. Ich weiss, dass er als Kind und Jugendlicher viele Träume hatte, und es berührt mich zutiefst, zu wissen, wie er mit harter Arbeit und Hingabe, so viele dieser Träume Wirklichkeit hat werden lassen.
Mein Vater war immer ein Visionär, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es kein Halten mehr. Mit unbändigem Willen und unermüdlichem Einsatz kämpfte er für seine Ziele und arbeitete hart, um seine Träume zu verwirklichen. Sein unerschütterlicher Glaube an sich selbst und seine Entschlossenheit haben mich immer inspiriert und gezeigt, was es bedeutet, mutig zu sein und hart für seine Träume zu kämpfen.
Die Geschichten und Erinnerungen an die Entschlossenheit meines Vaters erfüllen mich mit Stolz und Dankbarkeit. Er hat uns gezeigt, dass Träume wahr werden können, wenn man bereit ist, hart zu arbeiten und niemals aufgibt.
Sein Beispiel lehrt mich, dass jeder Traum erreichbar ist, wenn man fest daran glaubt und bereit ist, alles dafür zu geben. Ich bin zutiefst dankbar für die Werte und die lebensbejahende Einstellung, die mein Vater mir vermittelt hat.
In meinen Gedanken spiegelt sich die Überzeugung wider, dass ich viele Eigenschaften von meinem Vater geerbt habe. Den Mut zu kämpfen, die Zielstrebigkeit und den unerschütterlichen Willen, meine Träume zu verwirklichen.
Im Rückblick muss ich zugeben, dass mein Gefühl nicht geliebt zu werden, nur meine eigenen Empfindungen und Wahrnehmungen waren.
Die Realität war eine andere, geprägt von den unzähligen Herausforderungen, denen meine Eltern tagtäglich gegenüberstanden.
Meine Eltern hatten mit so viel mehr zu kämpfen als ich es mir je vorgestellt habe. Sie mussten sicherstellen, dass wir überleben konnten, unsere Bildung fördern, Rechnungen bezahlen, eine Arbeit haben, um Geld zu verdienen, und noch so vieles mehr. Ihr Einsatz und ihre Opferbereitschaft kannte keine Grenzen, denn sie kämpften nicht nur für uns, sondern auch für ihre eigene Familie in Kosovo.
Der Zusammenhalt innerhalb der Familie stand für sie an erster Stelle, und sie waren bereit, alles zu geben, um ihren Liebsten ein besseres Leben zu ermöglichen.
Die Last, die meine Eltern auf ihren Schultern trugen, war schwer und doch haben sie niemals aufgegeben.
Ihr unbeirrbarer Einsatz und ihre bedingungslose Liebe haben mich geprägt und mir gezeigt, was es bedeutet, für die Familie zu kämpfen. Ihre Opfer und ihr unermüdlicher Einsatz haben mir gezeigt, dass wahre Stärke in der Liebe und Fürsorge für die Familie liegt.
Wenn ich nur daran zurückdenke, wie sie sich gefühlt haben, als wir kurz vor dem Ausbruch des Krieges in Kosovo, in die Schweiz gekommen sind, überkommt mich eine tiefe Traurigkeit. Meine Eltern lebten in ständiger Sorge um ihre Familie im Kriegsgebiet, und die Angst und Unsicherheit begleiteten sie Tag für Tag. Die Last, die sie auf ihren Schultern trugen, war unermesslich und die Belastung ihrer Seelen spürbar.
Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, wie schwer es für sie gewesen sein muss. Die Gedanken an die schrecklichen Ereignisse, die damals in Kosovo stattfanden, rufen in mir eine Mischung aus Trauer, Angst und Verzweiflung hervor. Meine Eltern mussten so viel durchmachen und doch blieben sie stark und kämpften unermüdlich für das Wohl ihrer Familie, sowohl hier in der Schweiz als auch in Kosovo.
Die Erinnerungen an diese schwierige Zeit berühren mich zutiefst und bringen Tränen in meine Augen. Es ist schwer, diese Gefühle in Worte zu fassen, denn der Schmerz und die Trauer sitzen tief in meinem Herzen.
Doch sie zeigen mir auch die unermüdliche Stärke und den unerschütterlichen Zusammenhalt meiner Familie in den schwersten Zeiten.
Natürlich haben wir den Schmerz des Krieges nicht selbst erlebt, doch glaub mir, es hat mindestens genauso wehgetan zu wissen, dass man nichts tun kann. Jeden Tag lebten wir in ständiger Angst, dass unserer Familie etwas zustossen könnte. Diese unerträgliche Ohnmacht und die quälenden Gedanken an das Schicksal unserer Liebsten haben uns tagtäglich begleitet. Wir können wirklich von grossem Glück sprechen, dass keiner unserer Familie dem Krieg zum Opfer gefallen ist.
Der Schmerz der Ungewissheit und der Hilflosigkeit sass tief in unseren Herzen und hinterliess tiefe Spuren. Die Angst um das Wohl unserer Verwandten und die ständige Sorge um ihre Sicherheit haben uns gezeichnet und geprägt. Jeder Tag war von dieser bedrückenden Last begleitet, die uns den Atem raubte und uns bis ins Innerste erschütterte.
Nach dem Krieg zeigte sich jedoch die wahre Stärke und der unerschütterliche Zusammenhalt unserer Familie. Gemeinsam standen wir füreinander ein, trösteten uns und gaben uns Halt in dieser schweren Zeit. Der Zusammenhalt und die Solidarität, die sich in diesen Momenten zeigten, haben uns daran erinnert, dass die Familie das Wichtigste im Leben ist und dass wir gemeinsam jede Herausforderung meistern können. Die Erlebnisse aus dieser Zeit haben uns gelehrt, wie kostbar der Zusammenhalt in der Familie ist und wie stark wir sind, wenn wir gemeinsam durch schwierige Zeiten gehen.
Die Liebe, die ich in meiner Familie sah und bis heute spüre, ist kostbarer als alles andere auf der Welt.
Nach den Schrecken des...
Erscheint lt. Verlag | 6.11.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Persönlichkeitsstörungen |
Schlagworte | ADHS/ADS • Ängste • BedingungsloseLiebe • Panikattacken, Trigger • Selbstheilung |
ISBN-10 | 3-7583-3607-4 / 3758336074 |
ISBN-13 | 978-3-7583-3607-2 / 9783758336072 |
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