Die Erinnerung der Hydra
Böhlau Köln (Verlag)
978-3-412-53202-4 (ISBN)
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Die Studie befasst sich mit dem „Quilombo von Palmares“ – einer Gemeinschaft aufständischer Sklaven im kolonialen Brasilien – und deren kontinuierlicher Präsenz in Geschichte und Gedächtnis. Sie zeigt, welche Bedeutung der Erinnerung an Palmares insbesondere in Momenten des Umbruchs zukam und weshalb sie bis heute unvergessen und umkämpft ist.
Über nahezu das gesamte 17. Jahrhundert hinweg widerstand Palmares den Angriffen der Portugiesen. Schließlich gelang es den Kolonialherren jedoch, das Quilombo zu zerstören und seinen letzten Anführer, Zumbi dos Palmares, zu töten. Doch Zumbis Tod erwies sich nur als Auftakt seiner symbolischen Unsterblichkeit. Seitdem kehrt das „Gespenst von Palmares“ zurück, sei es als Zeichen der Angst der Herren vor der Sklavenrevolte, als Kristallisationspunkt einer afrobrasilianischen Identität oder in Gestalt der Utopie eines egalitären anderen Brasiliens.
Das Buch befasst sich mit Leben und Nachleben des Zumbi sowie der Gemeinschaft, die ihn hervorbrachte. In Form einer Erinnerungsgeschichte vollzieht es den mehr als drei Jahrhunderte überspannenden Prozess der Vermittlung dieser historischen Erfahrung nach, vom kolonialen Zeitalter bis zur Aufnahme des Quilombos in die nationale Erinnerungskultur Brasiliens im 20. Jahrhundert. Die Untersuchung zeigt, wie die Erinnerung an einen kolonialen Widerstand im postkolonialen Zeitalter zu einem Faktor gesellschaftlicher Transitionen wurde und wie diese Umbrüche ihrerseits dem Quilombo immer wieder neue Bedeutungen verliehen, die grundlegende Fragen von Demokratie und Fortschritt sowie das Problem rassistischer Ungleichheit betreffen.
Moritz Herrmann ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) Mitglied der Nachwuchsforschungsgruppe GloViB - Globale Verflechtungen und rassische Kategorisierungen: Die iberischen Wurzeln des deutschen Rassendenkens (16.–20. Jh.) an der Universität Trier.
Prof. Dr. Debora Gerstenberger lehrt lateinamerikanische Geschichte und Globalgeschichte an der Universität zu Köln.
Prof. Dr. Christine Hatzky hat den Lehrstuhl für Geschichte Lateinamerikas und der Karibik an der Leibniz Universität Hannover inne.
Prof. Dr. Silke Hensel leitet seit 2021 die Abteilung Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln. Zuvor hatte sie die Professur für außereuropäische Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Kulturgeschichte des Politischen im 18. und 19. Jahrhundert, Migration, Ethnizität und Rassismus sowie Religion und Politik im 20. Jahrhundert. Regionale Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in Nordamerika (Mexiko und die USA) und dem Cono Sur (Argentinien und Chile). Seit 2017 ist sie Schriftleiterin des Jahrbuchs für Geschichte Lateinamerikas.
Prof. Dr. Ulrich Mücke lehrt Geschichte Lateinamerikas an der Universität Hamburg. Er veröffentlichte unter anderem Political Culture in Nineteenth-Century Peru. The Rise of the Partido Civil (University of Pittsburgh Press, 2004).
Erscheint lt. Verlag | 12.5.2025 |
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Reihe/Serie | Lateinamerikanische Forschungen ; Band 051 |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Sarah Albiez-Wieck, Christiane Berth, Stefanie Gänger, Debora Gerstenberger, Christine Hatzky, Silke Hensel, Olaf Kaltmeier, Ulrich Mücke |
Zusatzinfo | mit 32 z.T. farb. Abb. |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Wirtschaftsgeschichte | |
Schlagworte | Erinnerungskultur • Global History • Kolonialismus • multidirectional memory • Palmares • Quilombo • Race relations • Soziale Bewegungen • Zumbi |
ISBN-10 | 3-412-53202-9 / 3412532029 |
ISBN-13 | 978-3-412-53202-4 / 9783412532024 |
Zustand | Neuware |
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