Vom Verschwinden der Täter

Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei

(Autor)

Buch | Softcover
395 Seiten
2005 | 3. Auflage
Aufbau TB (Verlag)
978-3-7466-8135-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vom Verschwinden der Täter - Hannes Heer
22,00 inkl. MwSt
lt;p>Eine provokante Untersuchung zum deutschen Seelenfrieden Zum ersten Mal seit dem Ende der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" äußert sich Hannes Heer über Hintergründe der Kampagne gegen die Schau, deren Leiter er war. Sie hatte die Legende von der sauberen Wehrmacht in Frage gestellt, und der Schock war entsprechend groß. Die Versuche, die Ausstellung zu diffamieren, waren nach vier Jahren erfolgreich. Sie wurde zurückgezogen und durch eine neue, völlig entschärfte Version ersetzt. Der Krieg und seine Verbrechen sind darin wieder zum Werk einiger Spezialisten geworden. Sie zeigt Taten ohne Täter. Der Vorgang vom Verschwinden der Täter begann indessen früher. Hannes Heer findet bezeichnende Indizien in Aufzeichnungen und Nachkriegs-erinnerungen von Soldaten, im Wirken der Zensur bei den Kriegsromanen Bölls und Remarques, in Ernst Jüngers Umdeutung des eigenen Tagebuchs von 1942. Inzwischen sind auch Nazi-Argumente kein Tabu mehr, wenn von Historikern den Juden die Schuld am eigenen Tod gegeben wird, sie von Politikern schlicht zum Tätervolk erklärt werden oder, wie bei Jörg Friedrich in "Der Brand", die Deutschen im Bombenkrieg nichts als Opfer sind.

Hannes Heer, geboren 1941, Staatsexamen in Geschichte und Literaturwissenschaft 1968, wegen Berufsverbot Arbeit als Theaterdramaturg und Filmregisseur. Von 1993 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojektes "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944." Carl-von-Ossietzky-Medaille 1997.Zahlreiche Publikationen zur Geschichte von Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegserinnerung. U. a.: Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1942 (Hg. mit Klaus Naumann), 1995; Im Herzen der Finsternis. Victor Klemperer als Chronist der NS-Zeit (Hg.),1997; Tote Zonen. Die deutsche Wehrmacht an der Ostfront, 1999; Wie Geschichte gemacht wird. Zur Konstruktion von Erinnerung an Wehrmacht und Zweiten Weltkrieg (mit Walter Manoschek u. a.), 2003. Letzte Bücher: "Vom Verschwinden der Täter. Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei" (2004, AtV 2005); "'Hitler war's. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit" (2005)

»"Dem Autor ist es gelungen, die unscheinbaren Verschiebungen des geistigen Klimas in Deutschland in einen Kontext zu stellen, der einen erschauern läßt."« Süddeutsche Zeitung 20040830

Erscheint lt. Verlag 21.1.2005
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 115 x 190 mm
Gewicht 389 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik 20. Jahrhundert bis 1945
Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte 2. Weltkrieg • 2. Weltkrieg / Zweiter Weltkrieg • Drittes Reich • Drittes Reich / 3. Reich; Militär-/Kriegs-Geschichte • Drittes Reich; Militär-/Kriegs-Geschichte • Erinnerungskultur • Geschichtsfälschung • Geschichtsrevisionismus • Holocaust • Kontroverse • Krieg • Kriegsverbrechen • Kriegsverbrechen / Kriegsverbrecher • Nationalsozialismus • Opferrolle • Schlussstrich • Schulddebatte • TB/Sachbücher/Geschichte/20. Jahrhundert (bis 1945) • Verbrechen der Wehrmacht • Verbrechen der Wehrmacht (Ausstellung) • Vergangenheitsbewältigung • Vernichtungskrieg • Vernichtungskrieg (Ausstellung) • Wehrmacht • Weltkrieg II
ISBN-10 3-7466-8135-9 / 3746681359
ISBN-13 978-3-7466-8135-1 / 9783746681351
Zustand Neuware
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